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#51 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Verfasst: So 10. Jun 2018, 15:31
von sven23
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der Vermanscher bist du selbst, indem du wie so oft die Abwesenheit von übernatürlichen Glaubensbekenntnissen als "säkulares Glaubensbekenntnis" verkaufen willst.
Nicht die Abwesenheit, sondern das Eigene ist das Thema. - Es gilt zu unterscheiden (also eben NICHT zu vermanschen) zwischen:
1) Apriori und apriorifrei ("Jede Hermeneutik ist apriorisch, egal ob sie religiös oder säkular ist).
Also hat Ratzinger Unsinn geredet, als er die historisch-kritische Methode als apriorifrei bezeichnete?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: irrelevant für die Forschung
Wissenschafts-philosophisch kann man postulieren, dass religiöse Vorannahmen irrelevant für die Forschung sind, aber säkulare Vorannahmen relevant für die Forschung sind. - Allerdings glaube ich nicht, dass sich dies Auffassung auf Dauer halten wird.
Es käme einer Bankrotterklärung gleich, wenn man jemals Glaubensbekenntnisse in die historische Forschung einschleusen würde.

#52 Re: Versagt die Evolutionstheorie?

Verfasst: So 10. Jun 2018, 17:30
von closs
sven23 hat geschrieben:Also hat Ratzinger Unsinn geredet, als er die historisch-kritische Methode als apriorifrei bezeichnete?
Nein - er hat klargemacht, dass er nur mit einer HKE etwas anfangen kann, die apriorifrei ist.

Die Vermittlung der HKE - sei es in der Interpretation von Theißen oder durch Kubitza - ist das pure Gegenteil von "apriorifrei".

sven23 hat geschrieben:Es käme einer Bankrotterklärung gleich, wenn man jemals Glaubensbekenntnisse in die historische Forschung einschleusen würde.
Deshalb sollte die HKE apriorifrei bleiben, indem sie nicht von "Fälschung", sondern von "Veränderung" spricht, und indem sie "Jesus hatte eine Naherwartung (in Deinem Sinne)" nicht als Wirklichkeits-Aussage, sondern als Was-wäre-wenn-methodische Aussage vermittelt - bzw. erst GAR nicht vermittelt, weil die HKE streng genommen mit Verfassern und nicht mit Jesus zu tun hat.

#53 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: Di 12. Jun 2018, 09:40
von Janina
Ich versuche die ganze Zeit nach zu vollziehen, was das mit Evolution zu tun hat? :shock:

#54 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: Di 12. Jun 2018, 13:00
von Münek
Janina hat geschrieben:Ich versuche die ganze Zeit nach zu vollziehen, was das mit Evolution zu tun hat? :shock:
Nichts. Deshalb gehört diese Diskussion in den Thread "Alles Teufelszeug?"

#55 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: Fr 14. Sep 2018, 16:17
von R.F.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 28084.html

Die hätten mal Craig Venter fragen sollen. Der bastelt schon seit Jahren an der künstlichen Erzeugung von Leben rum. Erfolglos...

#56 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 16:04
von Münek
R.F. hat geschrieben:http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 28084.html

Die hätten mal Craig Venter fragen sollen. Der bastelt schon seit Jahren an der künstlichen Erzeugung von Leben rum. Erfolglos...
Du solltest Dich ein wenig in Geduld üben. Gott hat zwar die Zeit erfunden; von Eile hat er nichts gesagt.
Rom ist auch nicht an einem Freitagnachmittag erbaut worden.

#57 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: Sa 15. Sep 2018, 17:19
von R.F.
Münek hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 28084.html

Die hätten mal Craig Venter fragen sollen. Der bastelt schon seit Jahren an der künstlichen Erzeugung von Leben rum. Erfolglos...
Du solltest Dich ein wenig in Geduld üben. Gott hat zwar die Zeit erfunden; von Eile hat er nichts gesagt.
Rom ist auch nicht an einem Freitagnachmittag erbaut worden.
Tja, wenn man wüsste, was Leben ist, ginge es vielleicht schneller. Die armen Biologen, die haben vor Wut und Enttäuschung besimmt schon einen manchen Teppich zerbissen... :mrgreen:

#58 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: So 16. Sep 2018, 19:46
von Flavius
Die Evolutions-Theorien (auch die neo-darwinistische und synthetische) sind sicherlich unvollständig.
Haben eventuell ein, zwei grundlegende Fehler. Die teils schon etwas nach Dogmatismus riechen.
(Wäre alles geklärt, würde man ja nicht mit großem, intensivem Aufwand weltweit weiter forschen.)

Aber ob die ÜBLICHEN Glaubens-Theorien (vor allem die, die Bilder ganz wörtlich nehmen und nicht so sehr die Grund-Aussagen sehen) so ganz richtig sind, bezweifle ich doch sehr.

#59 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: So 16. Sep 2018, 20:09
von closs
Flavius hat geschrieben:Die Evolutions-Theorien (auch die neo-darwinistische und synthetische) sind sicherlich unvollständig.
Haben eventuell ein, zwei grundlegende Fehler. Die teils schon etwas nach Dogmatismus riechen.
Wichtig ist, dass diese Theorien methodisch sauber begründet sind - dass es so ist, glaube ich sehr wohl. --- Aber mehr als das kann Wissenschaft nicht - mit anderen Worten: Das Dogmatische entsteht dann, wenn man wissenschaftliche Ergebnisse auf Fragen bezieht, deren Antworten nicht-falsifizierbar sind. - Dann ist die Trennlinie zwischen Wissenschaft und Weltanschauung durchtrennt - das sollte man sein lassen.

#60 Re: Versagt die Evolutionstheorie? II

Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 09:16
von ThomasM
closs hat geschrieben: Wichtig ist, dass diese Theorien methodisch sauber begründet sind - dass es so ist, glaube ich sehr wohl. --- Aber mehr als das kann Wissenschaft nicht
Schon korrekt, aber es ist nicht leicht, sich aus den angelernten Denkweisen zu entfernen.
Denn die Entwicklung neuer Technologien bringt das Gleichgewicht immer wieder ins Wanken.

So hat man sich seit Jahrhunderten so seine Vorstellungen von dem Begriff des Geistes gemacht.
Diese waren aber nur möglich, weil die Naturwissenschaft keine Messtechniken in diesem Bereich hatten.
Das wird durch neue Technologien verändert, bei denen man den Menschen beim Denken zuschauen kann.
Deshalb müssen eine ganze Reihe Zöpfe abgeschnitten werden. Es gibt Behauptungen über den Geist, die inzwischen nachweislich falsch sind.

Natürlich nährt das auch das andere Extrem, in dem sich Menschen der Hoffnung hingeben, man könnte alle Antworten mit Hilfe dieser Techniken erlangen. Auch das ist falsch, aber solange man noch nicht sehen kann, wo die Trennlinie zwischen Erkennbaren und nicht Erkennbaren verläuft, kann sich jede Seite Hoffnung machen, das seine Lieblings Vorstellung gewinnt.

Ähnlich ist das mit der Evolutionstheorie.
Es gibt noch jede Menge ungeklärte Zusammenhänge, selbst wenn man nach wie vor die Erwartung hat, dass man mit den Grundlagen (Mutation und Selektion, ergänzt durch Epigenetik) diese Lücken schließen kann. Das kann richtig sein, muss aber nicht.
Diejenigen, die gleich die ganze Evolutionstheorie wegwerfen wollen, haben aber viel mehr Unrecht, zumal wenn dies in die Richtung geht, die Roland und Konsorten tun wollen. Sie ersetzen Lücken durch Gräben und nicht-sicher-Wissen durch Unwissen, sie ersetzen Unsicherheit durch Dogmen und wissenschaftliches Arbeiten durch krudes Bibellesen (Exegese kann man das auch nicht nennen).