Scrypton hat geschrieben: ↑Di 3. Jan 2023, 14:06
... nun hat ein Claymore weder zu bestimmen noch festzulegen, was "sinnvolle Vorhersagen" sind... *gähn*
Tja, dann halt nicht. Offensichtlich war das weggeschnippelte Argument nicht widerlegbar.
Scrypton hat geschrieben: ↑Di 3. Jan 2023, 14:06
Und doch ist die ET eine der am besten bestätigten wissenschaftlichen Theorien, die wir haben.
Ja, die ET ist extrem gut bestätigt, das ist für beinahe-Tautologien generell einfach.
Scrypton hat geschrieben: ↑Di 3. Jan 2023, 14:06
Ob du es glaubst oder nicht glaubst ändert doch an Tatsachen wie jenen nichts; völlig gleichgültig was du glaubst oder nicht glaubst.
Oh Mann, tatsächlich!!! Scrypton - du Genie (+ Scherzkeks). Ich dachte, die Welt verändert sich gemäß meiner Überzeugungen. WIr verbeugen uns in Demut vor deiner Weisheit. /ironie-aus
Interessant ist die folgende Aussage:
Mit dem Modell können die Wissenschaftler die Evolution von Pseudomonas fluorescens bis zu einem gewissen Umfang vorhersagen. Es demonstriert aber auch die Schwierigkeiten, auf die im Moment die Vorhersagbarkeit der Evolution stößt: Für verlässliche Vorhersagen müssen die Forscher nicht nur die genetischen Netzwerke für eine Anpassung und deren Mutations-Hotspots kennen, sondern auch die Auswirkungen der Mutationen auf die Fitness des Organismus. Besonders die Vorhersage des „Fitness-Effekts“ ist jedoch noch nicht ohne Experimente möglich. „Die evolutionäre Vorhersage steckt noch in den Kinderschuhen“, erklärt Rainey. „Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft unser Modell auf andere Organismen übertragen werden kann.“ Wissenschaftler könnten dann evolutionäre Prozesse vorhersagen, die Antibiotikaresistenzen, Infektionskrankheiten oder sogar Krebs zugrunde liegen.
Wenn die ET nun nach 160 Jahren Verspätung (!!) davor steht, ihre Versprechen
endlich einlösen zu können, wäre das schön. Die Studie ist vergleichsweise neu, und funktioniert zudem auch noch nicht richtig, d. h. es braucht wieder gesonderte, mühselige Experimente für den konkreten Einzelfall. Hat rein gar nichts mit deinen Suggestionen zu tun, dass das etablierte Wissenschaft ist.
Für verlässliche Vorhersagen müssen die Forscher nicht nur die genetischen Netzwerke für eine Anpassung und deren Mutations-Hotspots kennen, sondern auch die Auswirkungen der Mutationen auf die Fitness des Organismus. Besonders die Vorhersage des „Fitness-Effekts“ ist jedoch noch nicht ohne Experimente möglich. „Die evolutionäre Vorhersage steckt noch in den Kinderschuhen“, erklärt Rainey. „Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft unser Modell auf andere Organismen übertragen werden kann.“ Wissenschaftler könnten dann evolutionäre Prozesse vorhersagen, die Antibiotikaresistenzen, Infektionskrankheiten oder sogar Krebs zugrunde liegen.
Ja, genau. Das ist das Problem.
Aus dem anderen Link mal was rausgepickt:
Although the discipline of evolutionary theory has existed for some time several key issues limit its use in making predictions.
The first obstacle is the lack of quantitative theory for predicting the effect of new mutations under different conditions. The second is that the diversity of mutational effects is not usually included in adaptation models. Thirdly, scientists rarely attempt this kind of prediction for patterns of long-term adaptation in the laboratory and in nature.
Eine schöne Zusammenfassung der Probleme, besonders Punkt 2. Genau das, was ich schon im Voraus angesporchen hatte:
Claymore hat geschrieben: ↑So 1. Jan 2023, 21:09
Ich wäre überrascht wenn da in irgendeiner nennenswerten Form eine ernsthafte Vorhersage durch Anwendung der ET möglich wäre. Also ohne gefühlt 50.000 Einschränkungen. Oder durch empirisches Wissen was jenseits der Theorie wieder mühselig für den Einzelfall erarbeitet werden musste.
tl;dr Evolutionsbiologen
nach 160 Jahren, Originalzitat:
"Die evolutionäre Vorhersage steckt noch in den Kinderschuhen"