Woher kommt unsere Moral?

[ThomasM]

Und so lernt das erste Kind daraus, dass es wohl irgend etwas jetzt gemacht hat, was nicht in Ordnung war-es erkennt dies durch die Reaktion(weinen/schreien) des andren Kindes...

Manche Kinder erkennen das, ich würde so auf 10% der Kinder schätzen.
Ob man das Weinen des Spielkameraden mit den eigenen Handlungen in Verbindung bringt und wie stark negativ das Signal ist, hängt von der Fähigkeit des Kindes ab, emphatisch zu sein. Das hat mit bestimmten Hirnregionen zu tun und mit der Stärke der Ausschüttung von Neurotransmittern.

Ich habe auch schon Kinder gesehen, die in ähnlichen Situationen interessiert auf das weinende andere Kind geschaut haben und dann zur Sicherheit noch mal zugetreten haben.

Mangelnde Emphatie ist durchaus angeboren und muss mit erlernten Verhaltensweisen wieder ausgeglichen werden.

Gruß
Thomas

[Catholic]

Mangelnde Emphatie ist durchaus angeboren..

Gruß
Thomas

Aber auch,wenn sie bei einigen Menschen mangelhaft vorhanden ist,so ist die Empathie gegenüber anderen Menschen doch erstmal vorhanden-auch gegenüber Menschen,die wir nicht kennen,nicht mal direkt (von Mensch zu Mensch) sehen,z.B. gegenüber den von der IS-Miliz verfolgten Kurden im Irak und in Syrien.
Aber warum ist es so,dass wir Menschen diese Empathie anderen Menschen gegenüber empfinden.
Wenn wir einfach eine Säugetierart sind,dann stelle ich mal die Frage in den Raum,ob diese Empathiefähigkeit auch bei anderen Säugern vorhanden ist oder nicht und warum?

Gruss,
Catholic

[Pluto]

Interessant ist die Frage,wieso das Kind weiss,dass sein Handeln nicht in Ordnung war?
anders gefragt:
Hat es das gelernt?
Ist es genetisch bedingt?

Ja.
Die Vorgaben, also die sozialen Fähigkeiten und Empathie sind in uns genetisch vorprogrammiert. UND natürlich gehört auch das Lernen dazu, um die empfangenen "Signale" des Gegenüber richtig zu interpretieren.

[Scrypt0n]

Aus Sicht Gottes gibt es diese Art der Variablilität aber eben NICHT - da gibt es das absolut Böse und das absolut Gute.

Etwas statisches - wie Gott in deiner Vorstellung - hat keine "Sicht".
Und: Etwas absolut Böses kann es nicht geben, ebenso wenig wie eine absolute Moral. Alles andere ist schlichtes wiederholen von Glaubensbehauptungen...

[Catholic]

Gut/Böse sind streng genommen schon ethisch-moralische Wertungen.
Es kann aber sehr wohl etwas geben,was schlecht/falsch ist in dem Sinne,dass es dem Wesen des Menschen widerspricht.
Beispiel:
Ein Hund hat einen leckeren Knochen im Maul,ein zweiter Hund sieht das,läuft dem Hund quer über die stark befahrene Strasse hinterher - nur an den Knochen denkend - und..wird von einem Auto überfahren,tot!
Wie wird der andere Hund wohl reagieren?

[Pluto]

Wie wird der andere Hund wohl reagieren?

Vermutlich wird er den Zusammenhang gar nicht merken, und wenn, dann wird er ihn wahrscheinlich nicht verstehen.

Ich glaube das ist ein besonders gutes Beispiel von Moralverständnis (echte Nächstenliebe) unter Tieren (auf das Video wurde ich durch Salome23 aufmerksam).


Wenn man genau hinsieht, ist die Mutterkuh nicht einmal selbst an der "Rettungsaktion" beteiligt, sondern eilt hinterher offenbar um ihr Kind besorgt, dazu.

[closs]

Etwas absolut Böses kann es nicht geben

Im Sinne der Sozialwissenschaften (und auch der Geschichtswissenschaften) ist das zutreffend.

[Scrypt0n]

Es kann aber sehr wohl etwas geben,was schlecht/falsch ist in dem Sinne,dass es dem Wesen des Menschen widerspricht.

Was widerspricht denn welchem Wesen des Menschen?

[Scrypt0n]

Etwas absolut Böses kann es nicht geben

Im Sinne der Sozialwissenschaften (und auch der Geschichtswissenschaften) ist das zutreffend.

In welchem Sinne ist es dann NICHT zutreffend?
Im Sinne des kurtischen Kopfkinos?

[Pluto]

Etwas absolut Böses kann es nicht geben

Im Sinne der Sozialwissenschaften (und auch der Geschichtswissenschaften) ist das zutreffend.

Könntest du dir vorstellen, das auch ohne diese Prädikate, einfach als "menschlich" zu verstehen.