Ist Evolution Science-Fiction?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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ThomasM
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#11 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von ThomasM » Mo 28. Jul 2014, 15:27

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Wahrheit ist eben, dass Evolution ein statisischer Prozess ist und niemand beweisen oder widerlegen kann, ob ein steuerndes Element dahinter steckt.
Eben.
Umso mehr stößt die These der rkK einer gottgelenkten Evolution, bei mir auf Unverständnis.
Und warum stößt die These von Dawkins einer Zufall gesteuerten Evolution bei dir auf mehr als Verständnis? Zumal der Zufall wie eine Gottähnliche Gestalt beschrieben wird und du diese Personifizierung auch noch als tolle Darstellungsleistung bewunderst?

Warum ist ein Gott Zufall für Leute wie dich so viel mehr akzeptabel? Weil dieser Gott keine Ansprüche an dich stellt?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#12 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Mo 28. Jul 2014, 17:21

ThomasM hat geschrieben:Und warum stößt die These von Dawkins einer Zufall gesteuerten Evolution bei dir auf mehr als Verständnis?
Nur ein ganz kleiner Anteil der Richtung die die Evolution "einschlägt" basiert auf Zufall, der große Rest der Entwicklung erfolgt nach dem Kriterium des Fortpflanzungserfolgs. Damit meine ich, dass Ereignisse wie bspw. kosmische Strahlung Fehler im Kopiermechanismus haploider Zellen verurschat, die zu Aufdopplung, Überspringung oder falscher Kodierung von DNA Ketten führt. Diese genetischen Zufälle erzeugen Merkmale, die dann als "Rohmaterial" dienen, auf dem der durch Umweltfaktoren bestimmte Selektionsmechanismus greifen kann. Wer sich erfolgreich forpflanzt, überlebt.

Die Tatsache, dass es DICH gibt, lässt schließen, dass deine Ahnen seit jeher, bis zum ersten gemeinsamen Vorfahr erfolgreich in ihrer Fortpflanzung waren.

ThomasM hat geschrieben:Zumal der Zufall wie eine Gottähnliche Gestalt beschrieben wird und du diese Personifizierung auch noch als tolle Darstellungsleistung bewunderst?
Für mich gibt es keinen Zufall, außer vielleicht auf der "sub-nano" Stufe der Elementarteilchen und Atome.
Was im Volksmund als Zufall bezeichnet wird, sind nichts weiter als unerklärbare kausale Wirkungen.

Wenn mann Spinoza folgt, dann kann man auch gelassen die Natur als Schöpfer interpretieren.

ThomasM hat geschrieben:Warum ist ein Gott Zufall für Leute wie dich so viel mehr akzeptabel? Weil dieser Gott keine Ansprüche an dich stellt?
Wieso für Leute wie MICH? Ich betrachte den Zufall nicht als Gott.
Ich bin von der Natur und der Vielfalt der Phänomene darin begeistert, aber Außenstehende sollten nicht den Fehler machen, diese Begiesterung mit einem Glauben an den Materialismus zu verwechseln.
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#13 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Abischai » Mo 28. Jul 2014, 22:39

Ob Evolution science fiction ist? Ich glaube schon. Mehr noch, es ist Programm.

Einst lobte der belgische König einen Preis aus für die Beantwortung der Frage, ob die Steinkohle aus Pflanzen entstanden sei, die dort standen wo die Kohle heute liegt. Die Problemstellung allein ist schon interessant. Man hatte die Kernfrage also voll erkannt. Und dann erfolgte alsbald die erste Meldung, die den Preis gewann, es sei so, wie zu erforschen beabsichtigt. Eine schnelle Entscheidung. Und seit dem (Folge eines hastigen Rennens wegen Preisausschreibens) gilt die Wahrheit als festgelegt. Man beachte, daß damals die Antworten nach der Wahrheit erkämpft und festgelegt wurden und nicht die Folge wirklich abschließender sachlicher Bewertung waren.
Wie heute in den USA die Präsidentenwahlen mit Haferplätzchen der Gattinen der Kandidaten erkämpft werden, vielleicht nicht so ganz nüchtern und sachlich, so erjagte man früher die "Wahrheit".

Im Mittelalter schlug man sich um die Wahrheit, der härtere Fausthieb hatte eben Recht. Diese Methodik ist heute unpopulär bis auf ...
die Dikussion um die Wahrheit... da wird das immer noch so gehandhabt. Nicht mit Fäusten, aber mit Sanktionen und Berufsverboten und Publikationsverboten und und und... Na bitte, klappt doch!
Wer das meiste zahlt, hat Recht. Das gilt nicht nur in Sizilien, sondern überall.
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#14 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Mo 28. Jul 2014, 23:04

Abischai hat geschrieben:Ob Evolution science fiction ist? Ich glaube schon. Mehr noch, es ist Programm.
Für diese Aussage würdest du von Herrn Ratzinger sicher Beifall ernten!
Aber von mir weniger. :P
Abischai hat geschrieben:Im Mittelalter schlug man sich um die Wahrheit, der härtere Fausthieb hatte eben Recht.
Sehnst du dich zurück ins Mittelalter, wo man die Wahrheit mit dem Faustrecht entschied?
Was ist Wahrheit, Abischai, und im Vergleich zu was?
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#15 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Abischai » Mo 28. Jul 2014, 23:20

(Die Frage, ob ich mich nach dem Mittelalter zurücksehne, überlasse ich allein Deiner Beurteilung, ist ja auch nicht schwer aus meinen Worten herauszulesen.)

Ein paar unkommentierte Kostproben:
"Was ist Wahrheit?" Pontius Pilatus zu Jesus von Nazareth
"Wahrheit ist eine wunderbare Sache, aber Lügen sind es auch" Ralph Waldo Emerson
"Eine Lüge, wenn man sie oft genug wiederholt, wird Wahrheit" Wladimir Iljitsch Lenin

Und nun eine Kostprobe aus der Bibel:
...die Wahrheit...
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#16 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Mo 28. Jul 2014, 23:26

Dennoch....
Die Wahrheit ist ein schwieriger Begriff... Vielleicht der schwierigste Begriff den wir kennen. Es wäre vermessen von mir, zu behaupten ich hätte eine Definition parat. Fast alle Philosophen der Geschichte haben irgendwann im Laufe ihres Lebens versucht sie zu ergründen und sind gescheitert.

Je länger man darüber nachdenkt, umso schwieriger wird es, ihren wahren Sinn zu verstehen. Warum? Weil wir es am Ende immer wieder mit Zirkel-schlüssen zu tun bekommen. Der amerikanische Philosoph William James meinte:
"Die Definition von Wahrheit hängt mit dem Wahrheitskriterium zusammen."
Er verwies damit auf die zirkelschlüssige Natur der Wahrheit.

Ich vergleiche Wahrheit gerne mit dem Gold am Ende des Regenbogens. Es erscheint uns zu Greifen nah, und dann ist es wieder weg.

Aber die Wahrheit einfach als Offenbarung eines Evangeliums hinzustellen, ist eine Vereinfachung die am Ende der Wahrheitssuche nicht gerecht wird, weil sie völlig am Begriff selbst vorbei geht.
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#17 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Abischai » Mo 28. Jul 2014, 23:39

Nein.
Die Wahrheit ist eine Person. Die Wahrheit ist personifiziert in Jesus, dem Christus Gottes, oder auf hebräisch: Jeshua Ha Mashiach. (Die Namen sind Dir sicher bekannt.)

Alles was Jesus vorgelebt und gesagt hat, ist wahr. Alles was ihm widerspricht ist Lüge.

Klingt einfach - 'tschuldigung - issnumalnich schwerer. Es ist wirklich soooo einfach.
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#18 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Mo 28. Jul 2014, 23:55

Abischai hat geschrieben:Klingt einfach - 'tschuldigung - issnumalnich schwerer. Es ist wirklich soooo einfach.
Warum haben dann die Philosphen der letzten drei Jahrtausende nicht diese einfache Lösung akzeptiert?
Glaubst du wirklich, sie hätten es nicht erkannt, wenn es so einfach ist wie du es gerne hinstellen möchtest?
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#19 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Abischai » Di 29. Jul 2014, 00:08

Ja, das glaube ich.
Gott hat solchen Typen wie mir das offenbart, was er den "großen" dieser Welt verborgen hat. Außerdem haben die Philosophen der Antike sehr oft auf Gottes Willen gesch****, sie hatten ihre eigenen Götter und lebten in exzessiver Sünde. Welchen Grund sollte Gott haben, sich denen zu offenbaren, die dann im Weinrausch torkelnd, nackt durch die Straßen skandieren und erbrüllen "Heureka" ("ICH hab's") OK. dieser Spruch ist von Archimedes, und er beabsichtigte vielleicht nicht damit Gott die Ehre streitig zu machen, wer weiß? Jedenfalls beabsichtigte er nachweislich nicht, dem Gott Israels aktiv Ehre zu erweisen, sondern dem Homo Sapiens bzw. sich selbst.
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#20 Re: Ist Evolution Science-Fiction?

Beitrag von Pluto » Di 29. Jul 2014, 00:18

Abischai hat geschrieben:Gott hat solchen Typen wie mir das offenbart,
So, so...
Ist das nicht a bisserl anmaßend, sich selbst derart zum "Seher in der Finsternis" zu erheben? ;)
Abischai hat geschrieben:Außerdem haben die Philosophen der Antike sehr oft auf Gottes Willen gesch****, sie hatten ihre eigenen Götter und lebten in exzessiver Sünde. Welchen Grund sollte Gott haben, sich denen zu offenbaren, die dann im Weinrausch torkelnd, nackt durch die Straßen skandieren und erbrüllen "Heureka" ("ICH hab's") OK. dieser Spruch ist von Archimedes, und er beabsichtigte vielleicht nicht damit Gott die Ehre streitig zu machen, wer weiß? Jedenfalls beabsichtigte er nachweislich nicht, dem Gott Israels aktiv Ehre zu erweisen, sondern dem Homo Sapiens bzw. sich selbst.
Du zitierest Archimedes, übersiehst aber, dass Platon und Aristoteles wie kaum danach andere, das moderne Christemtum mit ihrer Philosophie prägten.
Selbst der große Kirchenvater Augustinus hat deine "einfache Lösung" nicht erkannt.
Wie ist das möglich?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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