Die "Wissenschaftlichkeit" der ET wird doch im Companion gar nicht in Frage gestellt. Was für ein Handbuch, welches das wissenchaftsphilosophische Wissen über eine naturwissenschaftliche Disziplin mit der ET als Flagschiff darstellen möchte, wohl nicht bedeutet, hier wurde etwas ganz Wichtiges einfach vergessen. Und Lennox (Beitrag #5) beschäftigt sich mit Darwinism/Neo-Darwinism als wissenschaftliche Theorie. Weil die Synthese nach seiner Erkenntnis auch eine Antwort auf erkannte philosophische Probleme bezüglich der ursprünglichen Theorie Darwins darstellt, werden diese Probleme von ihm auch in die "Synthese" hinein verfolgt. Er benennt explizit die durch die Wissenschaftsphilosophie erkannten "Challenges" der Synthese. Nirgendwo aber wird angedeutet, die Wissenschaftlichkeit der ET sei nicht gegeben.
Mit Verlaub: Dein Vorwurf nicht gegebener Falsifizierbarkeit und damit der Nicht-Wissenschaftlichkeit als Theorie natürlicher Phänomene ist diesem wissenschaftsphilosophischen Handbuch fremd. Deine Behauptung der Nicht-Falsifizierbarkeit muss weiterhin als Privatmeinung und allenfalls als Minoritätenmeinung innerhalb der Wissenschaftstheorie gesehen werden.
Kritische Einstellung ist auch bei uns in den Naturwissenschaften eine essentielle Tugend, wenn ich das mal so anmerken darf.
Fachliche Probleme damit? Gibt Futuyma nicht den Konsens wieder?Claymore hat geschrieben: ↑Mi 22. Jul 2020, 23:35Bis jetzt hast du nur gezeigt, dass die Begriffe in dem Buch abgehandelt werden. Dafür muss man gar nichts lesen -- außer den Index.
Waddington => seine empirischen Ergebnisse sind ok. Aber doch nicht seine Interpretation. Es folgt die von Futuyma präferierte Interpretation.
Und ich dachte beim Lesen, er feiert Kimuras Arbeit: "We first explore the theory and then we see how it explains data from real organisms." -- Futuyma 2009 (:256).
Nee: Beschreibung des "Phänomens" ("... pattern of change in the fossil record ...") gut, "... hypothesis about evolutionary process" bäh.
Fachliche Probleme damit? Gibt Futuyma nicht den Konsens wieder?
Fachliche Probleme damit? Gibt Futuyma nicht den Konsens wieder?
Welcher denn? Einer "Evolutionary Biology since the Synthesis", wie er den Abschnitt benennt? Stellt er sich gegen den Majoritätskonsens?
Interessanter ist es bestimmt. Für mich auch, weil ich es weder so selber in meinen Fachdisziplinen "erfahre", noch es sich mir aus konkreten Metabetrachtungen der Wissenschaftsphilosophie erschließt. Der ausgeprägte Eindruck von (a) kann auch durch die Komplexität der Theorie bedingt sein, aus der sich zahlreiche Subtheorien ableiten und damit einen weiten Horizont des Wissens bilden.
Deshalb kann Scrypton auch sagen:
Aber weder ist sie dadurch besonders "wahrscheinlich", sie ist schon gar nicht fertig und ist auch nicht in allen Details ihrer "Entfaltung" besonders stabil.
Und (b) ist weiterhin eine Behauptung von Dir bzw. eine Minderheitenmeinung in der Wissenschaft inkl. der Wissenschaftsphilosophie.