Nichts ist schneller als das Licht

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#41 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von ThomasM » Do 7. Sep 2017, 13:01

Janina hat geschrieben: In deinem Fall hat ein Affe keine 15 Minuten für den Text benötigt.
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 48113.html
Ich finde die Schlussfolgerung, dass die Affen keine Literaten seien, verfrüht.
Allein die Tatsache, dass sie die Tastatur als Toilette genutzt haben, ist doch ein klarer Ausdruck der Verachtung gegen die literarische Massenproduktion unserer Zeit :D
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#42 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Do 7. Sep 2017, 13:34

R.F. hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Die gegenläufig in den Large Hadron Collider eingebrachten Teilchen stoßen mit mindestens der doppelten Lichtgeschwindigkeit aufeinander.
Zu diesem Schluss gelangt man, wenn man mit der Galileischen Geschwindigkeitsaddition rechnet.
Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Geschwindigkeit nicht nach Galilei zu addieren.
Sofern man die SRT ablehnt. Allerdings wolltest du deine Ablehnung der SRT hier ja gerade damit begründen, dass die kollidierenden Teilchen mit doppelter Lichtgeschwindigkeit aufeinander träfen. D.h. also du setzt als Prämisse, dass du die SRT ablehnst, leitest daraus ab, dass entsprechend der Galileischen Geschwindigkeitsaddition zu rechnen sei, und begründest damit, dass du die SRT ablehnst. D.h. du lehnst die SRT ab und begründest damit, dass du die SRT ablehnst. So etwas nennt man einen Zirkelschluss.

R.F. hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Die kümmern sich um Einsteins Geschwindigkeitsbeschränkung überhaupt nicht.
Das kann man so nicht sagen. Man kann hier entweder eine inertialsystembasierte Betrachtung anstellen, dann muss man mit der Lorentzschen Geschwindigkeitsaddition rechnen. Oder man macht eine koordinatenunabhängige Betrachtung, dann kommt keine Geschwindigkeitsaddition ins Spiel (keine Lorentzsche und keine Galileische), allerdings ist dann überhaupt keine Geschwindigkeit definiert, und somit auch keine Beschränkung derselben oder eine Verletzung einer Beschränkung.
Es gibt keine überzeugende Definition eines Inertialsystems.
Das kann man so sehen. Allerdings lässt sich ohne Bezugnahme auf ein Inertialsystem keine Geschwindigkeit definieren. Aussagen wie diese:
R.F. hat geschrieben:Die Geschwindigkeiten addieren sich nach Galilei...
sind dann auch nicht möglich. Damit sich Geschwindigkeiten nach Galilei (oder sonstwie) addieren können, ist zwingend das Konstrukt eines Inertialsystems (besser gesagt zweier Inertialsysteme) erforderlich.

R.F. hat geschrieben:Es gibt allerdings ein Inertialsystem: das dreidimensionale Weltall.
Das dreidimensionale Weltall ist kein Inertialsystem. Man kann lediglich innerhalb des dreidimensionalen Weltalls Inertialsysteme konstruieren. Und man kann außerdem die These vertreten, es gäbe ein bevorzugtes Inertialsystem, das ein absolutes Ruhsystem definiert, wie man das in Äthertheorien gemacht hat. Aber auch dann ist das Weltall selbst kein Inertialsystem.

R.F. hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass die CERN-Physiker aus gutem Grunde mit dem Ergebnis des Experiments, mit dem vor wenigen Jahren Überlichtgeschwindigkeit gemessen wurde, an die Öffentlichkeit traten.
Falls du von den Experimenten mit den Neutrinos redest: du wurde allerdings keine doppelte Lichtgeschwindigkeit gemessen, sondern nur eine 1,000025-fache Lichtgeschwindigkeit.
Dieses Experiment meinte ich.
In diesem Experiment gilt allerdings, wie bereits betont: du wurde allerdings keine doppelte Lichtgeschwindigkeit gemessen, sondern nur eine 1,000025-fache Lichtgeschwindigkeit. Und da wurden auch keine Neutrinos zum Kollidieren gebracht und die zu ermittelnde Geschwindigkeit über die Galileische Geschwindigkeitsaddition errechnet, sondern die Geschwindigkeit wurde im Ruhsystem der Detektoren bestimmt.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#43 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Do 7. Sep 2017, 13:35

Zeus hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben: Falls du von den Experimenten mit den Neutrinos redest: du wurde allerdings keine doppelte Lichtgeschwindigkeit gemessen, sondern nur eine 1,000025-fache Lichtgeschwindigkeit.
Dieses Experiment meinte ich.
Handelte es sich da nicht um einen Messfehler?
Nach der Meinung von R.F. sicherlich nicht. Allerdings würde selbst dann, wenn es kein Messfehler wäre, gelten: du wurde allerdings keine doppelte Lichtgeschwindigkeit gemessen, sondern nur eine 1,000025-fache Lichtgeschwindigkeit. Und da wurden auch keine Neutrinos zum Kollidieren gebracht und die zu ermittelnde Geschwindigkeit über die Galileische Geschwindigkeitsaddition errechnet, sondern die Geschwindigkeit wurde im Ruhsystem der Detektoren bestimmt.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#44 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Do 7. Sep 2017, 13:40

R.F. hat geschrieben:Die "Lichtgeschwindigkeit" wird täglich viele Millionen Mal überschritten. Sogar in der Küche, wie das ein bekannter Physiker andeutete...
Nein, wird sie nicht, da starr erscheinende Körper eben nicht völlig starr sind. Schiebt man z.B. ein Eisenstange am einen Ende an, so überträgt sich die wirkende Kraft nicht etwa instantan, wie bei einem ideal starren Körper, sondern viel langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit, nämllich mit Schallgeschwindigkeit.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#45 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von ThomasM » Do 7. Sep 2017, 13:55

Agent Scullie hat geschrieben: Schiebt man z.B. ein Eisenstange am einen Ende an, so überträgt sich die wirkende Kraft nicht etwa instantan, wie bei einem ideal starren Körper, sondern viel langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit, nämllich mit Schallgeschwindigkeit.
Drischt man dieselbe dann R.F. über den Schädel, um sein Denkvermögen zu erhöhen, dann geschieht das noch viiiiiel langsamer.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#46 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Halman » Do 7. Sep 2017, 14:23

ThomasM hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Dieses Experiment meinte ich.
Handelte es sich da nicht um einen Messfehler?
Ja, aber es hat ein paar Monate gedauert, bis der gefunden wurde.
Das Team selber hatte den Fehler nicht finden können und ist daher an die Öffentlichkeit getreten, um mehr Menschen an der Prüfung zu beteiligen. Schließlich wurde der Fehler auch gefunden
http://www.fr.de/wissen/cern-neutrinos- ... t-a-883528
Nun, ich gehe auch von einem Messfehler aus, aber wenn ich nach dem von Dir verlinkten Artikel gehe, wäre dies lediglich eine Möglichkeit:
Als zweiten möglichen Störeffekt machten die Cern-Forscher eine Glasfaserverbindung zwischen dem GPS-Modul und der Hauptuhr der Messeinrichtung aus. Diese habe möglicherweise nicht korrekt funktioniert, als die Messungen gemacht wurden, heißt es in der Mitteilung. Wäre dies der Fall, könnte die Geschwindigkeit der Neutrinos überschätzt worden sein - die Teilchen wären doch nicht schneller als das Licht gewesen.
Die WELT titelte: Jetzt amtlich: Neutrinos nicht schneller als das Licht. In diesem Artikel wird das defekte Glasfaserkabel bestätigt.
Die Aufregung legte sich aber bereits Ende Februar weitgehend wieder, als das Team von Fehlerquellen bei der Messung berichtete - darunter war ein defektes Glasfaserkabel.
Ferner wird erklärt:
Die aktuellen Analysen wurden von Cern-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci auf einem Physikertreffen im japanischen Kyoto vorgestellt. In den unterirdischen Laboren sind außer Opera drei weitere Experimente angesiedelt, Borexino, Icarus und LVD. Alle vier hätten Zeiten im Bereich der Lichtgeschwindigkeit gemessen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

ceam
Beiträge: 611
Registriert: Mi 15. Jul 2015, 16:36

#47 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von ceam » Do 7. Sep 2017, 15:02

Agent Scullie hat geschrieben:
ceam hat geschrieben:Wenn es Zeitdeletation gibt, wieso bemerke ich dann nichts im Alltag davon, wo ich die Lichtteilchen sehen kann? Dann müsste sich doch alles visuell nur halb so schnell bewegen.
Für Lichtteilchen ist der Zeitdilatationsfaktor nicht zwei, sondern unendlich, da der Lorentzfaktor für v -> c gegen unendlich geht, nicht gegen zwei. Für ein Lichtteilchen vergeht also nicht halb so viel Zeit, sondern gar keine Zeit. Darauf, wie schnell dir Vorgänge erscheinen, die du mit Hilfe von Lichtteilchen beobachtest, hat das jedoch keinen Einfluss.

Na klar hat das einen Einfluß. Der Beweis ist die Astrophysik. Dort ist es nämlich so, dass Galaxien die weiter weg sind entsprechend verzögernd bei uns zu sehen sind.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#48 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von R.F. » Do 7. Sep 2017, 15:21

ThomasM hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben: Schiebt man z.B. ein Eisenstange am einen Ende an, so überträgt sich die wirkende Kraft nicht etwa instantan, wie bei einem ideal starren Körper, sondern viel langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit, nämllich mit Schallgeschwindigkeit.
Drischt man dieselbe dann R.F. über den Schädel, um sein Denkvermögen zu erhöhen, dann geschieht das noch viiiiiel langsamer.
Die behauptete Zeitdehnung bzw. Zeitraffung infolge Gravitation mit Einsteins Feldgleichungen (die ja nicht richtig sein können) zu berechnen, ist wohl nicht jedem möglich. Anders bei der SRT-Dilatationsformel. Doch selbst diese relativ einfache Formel bereitet den Mit-Foristen offenbar Probleme. Wäre es anders, müssten längst Einwände gegen Prof. Embachers Berechnungen kommen.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#49 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Do 7. Sep 2017, 15:32

ceam hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
ceam hat geschrieben:Wenn es Zeitdeletation gibt, wieso bemerke ich dann nichts im Alltag davon, wo ich die Lichtteilchen sehen kann? Dann müsste sich doch alles visuell nur halb so schnell bewegen.
Für Lichtteilchen ist der Zeitdilatationsfaktor nicht zwei, sondern unendlich, da der Lorentzfaktor für v -> c gegen unendlich geht, nicht gegen zwei. Für ein Lichtteilchen vergeht also nicht halb so viel Zeit, sondern gar keine Zeit. Darauf, wie schnell dir Vorgänge erscheinen, die du mit Hilfe von Lichtteilchen beobachtest, hat das jedoch keinen Einfluss.

Na klar hat das einen Einfluß. Der Beweis ist die Astrophysik. Dort ist es nämlich so, dass Galaxien die weiter weg sind entsprechend verzögernd bei uns zu sehen sind.
Du meinst, von einer weiter entfernten Galaxie braucht das Licht länger bis es uns erreicht. Das hat aber überhaupt nichts mit der Zeitdilatation zu tun und damit, dass für Lichtteilchen keine Eigenzeit vergeht. Schon nichtrelativistisch gilt, dass ein sich mit endlicher Geschwindigkeit fortpflanzendes Signal umso länger braucht um eine Strecke zu bewältigen, je länger diese Strecke ist. Ein mit 100 km/h fahrendes Auto braucht für eine Strecke von 100 km eine Stunde, für eine Strecke von 200 km dagegen doppelt so lange, nämlich zwei Stunden, daran ist gar nichts relativistisch.

Oder redest du davon, dass aufgrund der Expansion des Universums das Licht einer fernen Galaxie rotverschoben ist, und uns daher ein Vorgang in einer fernen Galaxie (z.B. der Helligkeitsverlauf einer Supernova) langsamer erscheint als ein vergleichbarer Vorgang in einer nahen Galaxie? Das hat aber ebenfalls nichts damit zu tun, dass für Lichtteilchen infolge der Zeitdilatation keine Eigenzeit vergeht, und ist ebenfalls ein Effekt, der schon nichtrelativistisch auftritt: wenn sich eine Lichtquelle von dir entfernt, braucht jeder emittierte Wellenberg ein klein wenig länger zu dir als der vorherige, weil die zurückzulegende Strecke etwas länger geworden ist.
Zuletzt geändert von Agent Scullie am Do 7. Sep 2017, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#50 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Do 7. Sep 2017, 15:36

R.F. hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben: Schiebt man z.B. ein Eisenstange am einen Ende an, so überträgt sich die wirkende Kraft nicht etwa instantan, wie bei einem ideal starren Körper, sondern viel langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit, nämllich mit Schallgeschwindigkeit.
Drischt man dieselbe dann R.F. über den Schädel, um sein Denkvermögen zu erhöhen, dann geschieht das noch viiiiiel langsamer.
Die behauptete Zeitdehnung bzw. Zeitraffung infolge Gravitation mit Einsteins Feldgleichungen (die ja nicht richtig sein können) zu berechnen, ist wohl nicht jedem möglich. Anders bei der SRT-Dilatationsformel. Doch selbst diese relativ einfache Formel bereitet den Mit-Foristen offenbar Probleme. Wäre es anders, müssten längst Einwände gegen Prof. Embachers Berechnungen kommen.
Der einzige Einwand gegen Embachers Berechnungen auf der Seite

http://homepage.univie.ac.at/franz.embacher/rel.html

ist der, dass handelsübliche GPS-Empfänger keine hochgenaue Uhr eingebaut haben und daher nicht so arbeiten wie auf der Seite zugrundegelegt. Von den Formeln für die Zeitdilatation her (sowohl der SRT-Formel als auch der ART-Formel) gibt es da nichts einzuwenden.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Antworten