Nichts ist schneller als das Licht

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
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Christian41285
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#281 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Christian41285 » Mi 4. Okt 2017, 14:15

Agent Scullie hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Kann mir Mal jemand erklären wieso c die höchste Signalgeschwindigkeit ist??!


So das auch ich das verstehe?
Dass aus der SRT folgt, dass c die höchstmögliche Geschwindigkeit ist, hat im wesentlichen zwei Gründe:

1) Wollte man versuchen, einen materiellen Körper wie z.B. ein Raumschiff oder ein materielles Teilchen wie z.B. ein Proton oder Elektron auf die Geschwindigkeit c zu beschleunigten, so scheitert man daran, dass dem Körper bzw. Teilchen dazu eine unendlich hohe kinetische Energie zugeführt werden müsste. Habe ein Körper die Masse m, so ist nach der SRT seine kinetische Energie gegeben durch

E_kin = [m c² (1 / √(1 - v²/c²) - 1)]

Für v -> c geht das gegen unendlich. Nur für kleine Geschwindigkeiten v << c wird diese Formel zu E_kin = 1/2 m v², wie es aus der nichtrelativistischen Newtonschen Mechanik bekannt ist.

2) Wenn wir annehmen würden, dass es trotzdem "irgendwie" möglich wäre, ein Signal zu erzeugen, das sich mit v > c ausbreitet, z.B. weil es nicht von materiellen Teilchen getragen wird, sondern von irgendetwas anderem, so hätte das zur Folge, dass zwei solcher Signal zu einer kausalen Schleife kombiniert werden könnten:

Bild

Seien S1 und S2 zwei Inertialsysteme, die relativ zueinander mit einer Geschwindigkeit < c bewegt seien. Dann ist der gleichzeitige Raum von S2 gegenüber dem von S1 gekippt, d.h. die Menge der Ereignisse, die zwei Beobachter in den beiden Systemen als gleichzeitig beurteilen, ist nicht gleich. Man bezeichnet dies als Relativität der Gleichzeitigkeit. Da nach dem Relativitätsprinzip beide Inertialsysteme gleichberechtigt sind, wäre, wenn das Signal von P nach Q, das in S1 überlichtschnell ist, zulässig wäre, auch das Signal von Q nach R, das in S2 überlichtschnell ist, zulässig. Beide Signale zusammen könnten dann dazu benutzt werden, Informationen vom Ereignis P in die Vergangenheit von Ereignis P zu transportieren. Fordert man also Kausalität, so müssen solche Signale verboten sein.

In einer Alternativtheorie zur SRT, in der das Relativitätsprinzip nicht gelten würde, ließe sich Problem 2) umgehen: man könnte das System S1 als gegenüber dem System S2 bevorzugt betrachten und daraus ableiten, dass zwar das Signal von P nach Q zulässig wäre, das von Q nach R dagegen nicht.

Achso..man breauchte unendliche Energie!

Das hab ich.verstanden! :D :thumbup:


Danke dir!!!


LG Christian

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Halman
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#282 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Halman » Do 2. Nov 2017, 19:44

Christian41285 hat geschrieben:Achso..man breauchte unendliche Energie!

Das hab ich.verstanden! :D :thumbup:
Dies ist ein Grund, warum die Lichtgeschwindigkeit nicht überschreitbar ist. Genauer gesagt, dies ist der Grund, warum massebehaftete Teilchen diese nicht erreichen können.

Noch entscheidener ist der von Agent Scullie erläuterte Grund, nämlich dass Überlichtgeschwindigkeit zu kausalen Schleifen führen würde. Damit wäre die Kausalität durchbrochen.

Ferner kommt für überlichtschnelle Testmassen eine imaginäre Eigenzeit heraus.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

R.F.
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#283 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von R.F. » Fr 3. Nov 2017, 14:03

Halman hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Achso..man breauchte unendliche Energie!

Das hab ich.verstanden! :D :thumbup:
Dies ist ein Grund, warum die Lichtgeschwindigkeit nicht überschreitbar ist. Genauer gesagt, dies ist der Grund, warum massebehaftete Teilchen diese nicht erreichen können.

Noch entscheidener ist der von Agent Scullie erläuterte Grund, nämlich dass Überlichtgeschwindigkeit zu kausalen Schleifen führen würde. Damit wäre die Kausalität durchbrochen.
- - -
Und wer oder was bringt die nach dem behaupteten Urknall mit Überlichtgeschwindigkeit bewegende Materie auf die von Albert gebotene Höchstgeschwindigkeit?

Wie kommt übrigens die Astrophysik dazu, Größen- und Altersangaben zum All zu machen, wo doch die Grundlagen überhaupt nicht bekannt sind? Reichlich unverschämt und anmaßend...

Agent Scullie
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#284 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Fr 3. Nov 2017, 20:57

R.F. hat geschrieben:Und wer oder was bringt die nach dem behaupteten Urknall mit Überlichtgeschwindigkeit bewegende Materie auf die von Albert gebotene Höchstgeschwindigkeit?
Bei der Expansion des Universums handelt es sich grob gesprochen nicht um eine Eigenbewegung der Galaxien, sondern um eine Expansion des Raumes zwischen den Galaxien, deswegen können die Abstände zwischen den Galaxien schneller als mit Lichtgeschwindigkeit anwachsen. Präziser ausgedrückt geht man im Modell des expandierenden Universums davon aus, dass die Krümmung der Raumzeit auf großräumigen Skalen der Friedmann-Lemaitre-Robertson-Walker-Metrik (kurz FLRW-Metrik) gehorcht, die es erlaubt, dass die Abstände zwischen Testteilchen schneller als mit Lichtgeschwindigkeit anwachsen, ohne dass dabei die Weltlinien der Teilchen raumartig werden.

Dass die Expansion des Universums nicht zu kausalen Schleifen wie im gezeigten Diagramm führt, hat im wesentlichen zwei Gründe. Zum einen wird durch die FLRW-Metrik ein bevorzugtes Bezugssystem ausgezeichnet. Würde sich z.B. eine Galaxie von P nach Q bewegen, dann würde daraus nicht folgen, dass sich analog eine Galaxie von Q nach R bewegen könnte. Zum zweiten betrifft die Expansion alle Testteilchen im Universum gleichermaßen, sie könnte also nicht dazu führen, dass ein Testteilchen sich durch seine Fluchtbewegung von einem dritten Testteilchen fort bewegt und sich dabei zugleich einem dritten Testteilchen annähert.

Nimm zum Vergleich die Alcubierrsche Warpmetrik: auch dort wird von einer Expansion/Kontraktion des Raumes ausgegangen, die ist aber viel inhomogener und anisotroper als in der FLRW-Metrik und führt auf eine überlichtschnelle Fortbewegung vom Startpunkt und eine gleichzeitige überlichtschnelle Annäherung an den Zielpunkt, und da lassen sich dann kausale Schleifen nicht mehr ausschließen.

R.F. hat geschrieben:Wie kommt übrigens die Astrophysik dazu, Größen- und Altersangaben zum All zu machen, wo doch die Grundlagen überhaupt nicht bekannt sind?
Die Grundlagen dafür sind bekannt. Jedenfalls wenn man annimmt, dass die Naturgesetze überall im Universum gleich sind. Man kann diese Annahme natürlich ablehnen und die Ansicht vertreten, dass alles, was außerhalb unseres Sonnensystems liegt, der menschlichen Erkenntnis unzugänglich sei. Es steht dir selbstverständlich frei, dies zu tun. Da du aber nicht beweisen kannst, dass die Annahme der Einheitlichkeit der Natur falsch ist, kannst du von niemandem verlangen, sich deiner Einschätzung anzuschließen.
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Christian41285
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#285 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Christian41285 » So 5. Nov 2017, 14:59

Halman hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Achso..man breauchte unendliche Energie!

Das hab ich.verstanden! :D :thumbup:
Dies ist ein Grund, warum die Lichtgeschwindigkeit nicht überschreitbar ist. Genauer gesagt, dies ist der Grund, warum massebehaftete Teilchen diese nicht erreichen können.

Noch entscheidener ist der von Agent Scullie erläuterte Grund, nämlich dass Überlichtgeschwindigkeit zu kausalen Schleifen führen würde. Damit wäre die Kausalität durchbrochen.

Ferner kommt für überlichtschnelle Testmassen eine imaginäre Eigenzeit heraus.

Ja,Danke!

R.F.
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#286 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von R.F. » So 5. Nov 2017, 15:17

Christian41285 hat geschrieben: - - -
Achso..man breauchte unendliche Energie!

Das hab ich.verstanden! :D :thumbup:
- - -
Menschenskind, das beruht doch alles auf dem von Einstein und anderen in die Welt gesetzten Unsinn. Alles Glaubenssache, das kann man nicht wirklich verstehen. Tun auch die nicht, die hier darüber schreiben...

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Christian41285
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#287 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Christian41285 » So 5. Nov 2017, 18:20

R.F. hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben: - - -
Achso..man breauchte unendliche Energie!

Das hab ich.verstanden! :D :thumbup:
- - -
Menschenskind, das beruht doch alles auf dem von Einstein und anderen in die Welt gesetzten Unsinn. Alles Glaubenssache, das kann man nicht wirklich verstehen. Tun auch die nicht, die hier darüber schreiben...

Ich wollte nur ausdrücken das ich mit so einer Erklärung mehr anfangen kann als mit Matheformeln.
Es ist schwer zu verstehen?!

LG Christian

Pluto
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#288 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Pluto » So 5. Nov 2017, 19:03

Christian41285 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Menschenskind, das beruht doch alles auf dem von Einstein und anderen in die Welt gesetzten Unsinn. Alles Glaubenssache, das kann man nicht wirklich verstehen. Tun auch die nicht, die hier darüber schreiben...

Ich wollte nur ausdrücken das ich mit so einer Erklärung mehr anfangen kann als mit Matheformeln.
Es ist schwer zu verstehen?!
Richtig!

Erwin versteht es heute noch nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#289 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Anton B. » So 5. Nov 2017, 19:07

Pluto hat geschrieben:Erwin versteht es heute noch nicht.
Und was Erwin nicht versteht, kann und darf nicht sein.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

R.F.
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#290 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von R.F. » So 5. Nov 2017, 19:53

Na dann erklärt mal dem Christian Einsteins Feldgleichungen. Und zwar in allgemein verständlicher Sprache. Wenn ihr dass schafft, bevor das Jahrzehnt zu Ende geht, gibt's eine Handvoll Gummi-Bärchen...Bild

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