Nichts ist schneller als das Licht

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
klassische Physik, SRT/ART & Gravitation, Quantentheorie
Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#251 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 11:10

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Wenn du drei Beobachter B, B' und B'' annimmt, und B' sich im Ruhsystem S des Beobachters B mit v = 262000 km/s = 0,8733 c bewegt, und sich der Beobachter B'' im Ruhsystem S' des Beobachters B' mit der Geschwindigkeit ux' = 30 km/s = 0,0001 c bewegt, dann kommt für die Geschwindigkeit ux des Beobachters B'' im Ruhsystem S des Beobachters ux = 0,873357 c = 262007,1 km/s heraus. Keine Ahnung, wie du da auf 296.956 km/s kommst.

Das heißt, du ignorierst absichtlich den Beobachter
Nein, ich ignoriere keinen der drei Beobachter, von denen du gesprochen hast.

seeadler hat geschrieben:der jene Relativgeschwindigkeit aus den beiden Geschwindigkeiten 260.000 km/s sowie 260030 km/s ermittelt
So einen Beobachter gibt es nicht. Wenn sich B'' relativ zur B' mit 30 km/s bewegt und B' mit 262000 km/s relativ zu B, dann hat B'' relativ zu B eine Geschwindigkeit von 262007 km/s. Da ist nirgendwo ein Beobachter, der für einen anderen Beobachter eine Geschwindigkeit von 262030 km/s ermittelt.

seeadler hat geschrieben:und dadurch gemäß des relativtischen Additionsgesetze dann jenen Betrag 296.956 km/s
Da kommt nirgendwo eine Geschwindigkeit von 296.956 km/s heraus.

seeadler hat geschrieben:errechnet, mit dem sich beide Raumschiffe aufeinander zu bewegen. Jedoch wissen dies die beiden Reisenden nicht. Der eine meint zu ruhen, derjenige, der mit 260.000 km/s fliegt
Es gibt keinen Beobachter "der mit 26200 km/s fliegt". Geschwindigkeiten sind in der SRT immer nur relativ angebbar. Wir haben z.B. einen Beobachter B', der relativ zu Beobachter B mit 262000 km/s fliegt.

seeadler hat geschrieben:und der andere scheint sich mit 30 km/s auf den anderen zuzubewegen, was der andere ebenfalls so sieht, also derjenige, der mit 260030 km/s fliegt.
Es gibt in dem von dir beschriebenen Szenario keinen Beobachter, der relativ zu einem anderen mit 262030 km/s fliegt.

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Der Beobachter, der hier eine Relativgeschwindigkeit von 296.956 km/s bestimmt kann niemals sehen, was die beiden Reisenden in ihrer Bestimmung der Spanne von 0 - 300.000 km/s sehen und erkennen können.
Jeder der drei Beobachter kann alles sehen, was die beiden anderen auch sehen können. Ggf. dauert nicht jeder Vorgang für alle drei Beobachter gleich lang, wegen der Zeitdilatation.

Sorry, das darf ich bezweifeln
Aber nur weil du keine Ahnung hast.

seeadler hat geschrieben:wie willst du als dritter neutraler Beobachter
Es gibt keine "neutralen" oder "unneutralen" Beobachter. Es gibt einfach Beobachter.

seeadler hat geschrieben:noch etwas wahrnehmen in der Differenz zwischen 260.000 km/s und 260030 km/s.
So eine Differenz gibt es nicht.

seeadler hat geschrieben:Für die beiden beteiligten Beobachter sieht dies jedoch anders aus - für sie sind 30 km/s durchaus so, dass sie Details wahrgenommen werden weil dies für sie noch ein überschaubare Geschwindigkeit ist. Allein in dem Augenblick, wo du noch zugange bist, die Geschwindigkeit des einen Raumschiffs genau zu bestimmen, oder gar den Ort (Im Sinne von Heisenberg) sind beide Raumschiffe schon aufeinander zu gekracht
Wenn du eine Kollision der Beobachter B' und B'' betrachten willst, dann ist diese für Beobachter B sogar einfacher zu beobachten als für B' und B''. B' und B'' sehen sich jeweils mit 30 km/s aufeinander zu fliegen, B sieht beide dagegen nur mit 7 km/s aufeinander zu fliegen, wegen der Zeitdilatation, für ihn ist der Kollisionsvorgang also verlangsamt.

seeadler hat geschrieben: während die beiden Reisenden noch in aller Ruhe irgend welche Ausweichmanöver überlegen....
Wenn B' und B'' einander ausweichen, dann gibt es gar keine Kollision.

seeadler hat geschrieben:Für dich ist es nicht möglich, bei einer Geschwindigkeit eines Objekts von 260.000 km/s, den Bereich von 30 km vor dem Raumschiff klar zu sondieren und zu erkennen, ob sich da noch etwas anderes aufhält. usw.
Doch sicher, Beobachter B kann genauso wie die Beobachter B' und B'' feststellen, dass B' und B'' aufeinander zu fliegen und Gefahr laufen, zu kollidieren.

seeadler hat geschrieben:Wie genau ist dies eigentlich zu verstehen, mit jener Relativgeschwindigkeit, in diesem Fall von 296.956 km/s?
Es gibt im betrachteten Fall keine Geschwindigkeit von 296.956 km/s.

seeadler hat geschrieben:Denn setze ich sie ins Verhältnis zu 300000 km/s nach dem Lorentzfaktor, dann erhalte ich statt 2-fachen Wert der relativistischen Masse den 7-fachen Wert beider Massen.
Einen Lorentz-Faktor von 7 erhältst du in der betrachteten Situation nirgendwo.

seeadler hat geschrieben:Welche Geschwindigkeit zählt hier zur Berechnung der dynamischen Masse?
Wenn du die Energie eines Körper in einem Inertialsystem berechnen willst, zählt die Geschwindigkeit des Körpers in diesem Inertialsystem.

Oder hast du immer noch nicht verstanden, dass die Energie eines Körper eine bezugssystemabhängige Größe ist genauso wie die Geschwindigkeit?

seeadler hat geschrieben:jene jeweils 260.000 km/s oder der gemeinsame Wert von 296.956 km/s
Wenn sich ein Körper in einem Inertialsystem S mit der Geschwindigkeit v = 260000 km/s bewegt, ergibt sich seine Energie E in diesem Inertialsystem aus dieser Geschwindigkeit. Hat er in einem zweiten Inertialsystem S' eine Geschwindigkeit v' = 296.956 km/s, so ergibt sich seine Energie E' in diesem zweiten Inertialsystem aus dieser Geschwindigkeit v'.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#252 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 11:19

Zeus hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:auch wenn es logisch klingt und im Sinne der Aussage Einsteins wäre, dass es egal ist, ob sich beide Teilchen aufeinander zu bewegen, oder sich nur das eine Teilchen auf das relativ ruhende, in deinem Fall bei Beiden jene 0,999949 c sich ergebende Relativgeschwindigkeit
So ist es.
Warum wir das trotzdem so machen hat einen bestimmten Grund: Es kostet weniger Energie, beide Teilchen auf 0,99c zu beschleunigen, als eines auf 0,999949c. Der Unterschied ist die Schwerpunktenergie, die nicht in Teilchenreaktion umgesetzt werden kann, und damit für den Versuch verloren ist.
Ein Riesenunterschied.
Ein Teilchen mit 0.999949c auf ein Anderes relativ ruhendes zu schießen, wäre ungefähr so sinnvoll, wie mit einer Kanone auf einen Spatzen zu schießen. Gell?
Nicht ganz. Da kommt einem nämlich die Quantentheorie in die Quere. Aus der Erfahrung wissen wir, dass man z.B. mit einem Lichtmikroskop keine Objekte untersuchen kann, die kleiner sind als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Also braucht man da etwas kurzwelligeres. Zum einen kann man da Röntgenstrahlen nehmen. Man kann aber auch etwas anderes nehmen, nämlich Elektronen. Aus der Quantentheorie folgt, dass die ähnlich wie elektromagnetische Strahlung Welleneigenschaften haben, mit einer Wellenlänge, die vom Impuls der Elektronen abhängt. Je höher der Impuls, desto niedriger die Wellenlänge, man nennt dies die deBroglie-Beziehung. Daher kann man ähnlich einem Lichtmikroskop ein Elektronenmikroskop bauen, und wenn man die Elektronen stark genug beschleunigt, ist die Wellenlänge kurz genug, um auch Objekte zu untersuchen, die deutlich kleiner als die Wellenlänge des Lichts sind. Irgendwann stößt aber auch ein Elektronenmikroskop an seine Grenzen - man bekommt die Elektronen nicht mehr schneller, und damit die Wellenlänge nicht kürzer. Will man also noch kleinere Objekte untersuchen, bleibt einem nur der Bau eines Teilchenbeschleunigers, in dem die Teilchen auf noch höhere Geschwindigkeiten beschleunigt werden können und damit noch kleinere Wellenlängen erreicht werden können. Darum ist es sinnvoll, ein Teilchen mit 0.999949c auf ein anderes zu schießen: man kann so eine sehr kleine Wellenlänge erreichen und somit Effekte untersuchen, die auf sehr kleinen Abständen zum Tragen kommen.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#253 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 11:28

seeadler hat geschrieben:Erkläre mir bitte klipp und klar und unmissverständlich, warum es nicht möglich sein soll, bereits mit dem gesamten um mich befindlichen System von mehreren Milliarden Lichtjahren nur mal beispielsweise bereits mit 299.999 km/s durch den Raum zu fliegen, statt in diesem Fall mit 300.000 km/s, und davon nichts mitzubekommen, dass wir dies tun, weil sich alles um uns herum genauso schnell bewegt. Und innerhalb dieser Differenz zwischen 299.999 km/s und 300.000 km/s , also innerhalb jenes 1 km/s Unterschied findet all dies statt, was wir hier vorfinden!?
Warum soll dies deiner Meinung nach nicht möglich sein????
Wie kommst du darauf, dass hier irgendjemand der Meinung wäre, dass das nicht möglich wäre? Sei S' dein Ruhsystem und S ein Inertialsystem, relativ zu dem S' sich mit v = 299999 km/s bewegt. Dann folgt aus der Lorentzschen Geschwindigkeitsaddtion, dass jeder Körper, der in deinem Ruhsystem S' eine Geschwindigkeit ux' kleiner als c hat, auch im System S eine Geschwindigkeit ux kleiner als c hat.

seeadler hat geschrieben:Und wenn doch, in welcher Weise würde sich dies auf uns auswirken?
Überhaupt nicht.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#254 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 11:33

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Daraus folgt dann, dass der mit den verfügbaren Uhren und Längenmaßstäben ermittelte Messwert für die Lichtgeschwindigkeit immer gleich groß ist: wenn sich ein Beobachter relativ zum Äther bewegt, dann werden seine Uhren und Längenmaßstäbe so beeinflusst, dass er für die Lichtgeschwindigkeit den gleichen Wert misst wie ein Beobachter, der relativ zum Äther ruht.

Meine Theorie beinhaltet sowohl etwas von diesem als auch von der SRT und ART.
Nein, nach dem was du gerade geschrieben hast ist deine "Theorie" einfach eine aufgewärmte LET, nichts weiter.

seeadler hat geschrieben:Oder anders ausgedrückt, ich persönlich "kenne" keinen Unterschied
Weil du keine Ahnung hast.

seeadler hat geschrieben:weil ich zu kombinieren versuche.
Aber ohne Sinn und Verstand, ohne Rücksicht auf logische Konsistenz, und ohne den Versuch einer anschaulichen Vorstellung.

seeadler hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass jene Grenzgeschwindigkeit c stets mit unserer eigenen Geschwindigkeit gekoppelt ist - sie fliegt gewissermaßen mit und ist ein Bestandteil meiner persönlich "Sphäre", meines persönlichen Universums.
Also wieder einmal sinnleeres Geschwafel, ohne Rücksicht auf logische Konsistenz, und ohne den Versuch einer anschaulichen Vorstellung.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#255 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von seeadler » Sa 30. Sep 2017, 11:47

Agent Scullie hat geschrieben:Oder hast du immer noch nicht verstanden, dass die Energie eines Körper eine bezugssystemabhängige Größe ist genauso wie die Geschwindigkeit?

Darum geht es in diesem vorliegenden Fall nicht wirklich, wenn sich zwei Reisende bereits mit 0,99 c durch den Raum bewegen und aufeinander zu fliegen. Sie werden nicht erkennen, dass sie mit 0,99 c fliegen! Das können sie deshalb nicht, weil sie aus ihrer Position heraus ebenfalls eine Bandbreite von 0 - 300.000 km/s erfassen können, so, als würden sie ruhen. Haben sie keinen Referenzpunkt außerhalb ihres jeweiligen Inertialsystems, welches "wirklich" ruht, so ist es für sie nicht feststellbar, dass ihr jeweiliger Gegenüber mit 0,99 c respektive mit 0,999949 c auf sie zufliegt.

Du behandelst den jeweils anderen Reisenden als einen jeweils ruhenden Beobachter und siehst deshalb nur seine Geschwindigkeit, nicht die eigene Geschwindigkeit. Wenn du nun sagst, der dritte äußere Beobachter würde dagegen einen Wert von 0,999949 c ermitteln, dann müsste dieser ja jeweils erkennen, dass sich die beiden Objekte mit 0,99 c aufeinander zu bewegen.... doch, wie soll dies gehen, wenn du anderseits behauptest, eben jener Beobachter stellt eine Zeitdilatation fest, infolge dessen die beiden Objekte um so langsamer aufeinander zu fliegen, je schneller sie sich bewegen. Wie willst du also einerseits bemerken, dass sich jene Objekte mit 0,99 c bewegen, wenn du andererseits aber feststellst, sie scheinen sich kaum zu bewegen, also sehr langsam?? Was genau kannst du als dritter Beobachte sehen. Und wie ist es, wenn etwas auf dich zufliegt, dann dürfte dich dieses etwas niemals erreichen, wenn es eine Geschwindigkeit von c hätte... rein theoretisch versteht sich
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Benutzeravatar
seeadler
Beiträge: 4649
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:24
Kontaktdaten:

#256 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von seeadler » Sa 30. Sep 2017, 11:51

Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:
Ich gehe davon aus, dass jene Grenzgeschwindigkeit c stets mit unserer eigenen Geschwindigkeit gekoppelt ist - sie fliegt gewissermaßen mit und ist ein Bestandteil meiner persönlich "Sphäre", meines persönlichen Universums.
Also wieder einmal sinnleeres Geschwafel, ohne Rücksicht auf logische Konsistenz, und ohne den Versuch einer anschaulichen Vorstellung.

du weißt, dass dies vollkommen richtig ist! Also was soll das schon wieder?? Natürlich messe ich mit 220 km/s fluggeschwindigkeit, dass das Licht trotzdem mit 300.000 km/s "fliegt", und weder mit 300.000 km/s - 220 km/s noch mit 300.000 km/s + 220 km /s. wobei letzteres eine Konsequenz des theoretischen Additionsgesetzes ist.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#257 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 12:00

seeadler hat geschrieben:Genauso wie Agent Scullie hier richtig fordert, dies zunächst einmal als ein "Naturgesetz" hinzunehmen.
Hä? Was? Wie? Ich fordere, irgendetwas als ein Naturgesetz hinzunehmen? Wann hast du das denn geträumt?

seeadler hat geschrieben:Das Problem bei dieser Betrachtung ist, wie auch schon mindestens einmal Pluto geschrieben hat, dass die Wissenschaft nicht nach dem Warum fragt
Das mag zwar sein, dass Pluto das geschrieben hat, das heißt aber nicht, dass es stimmt. Und jede Antwort auf eine Frage nach dem Warum kann immer nur so aussehen, dass man irgendetwas als fundamentales Grundprinzip betrachtet und dann andere Sachverhalte davon ableitet. Z.B. kann man es als fundamentales Grundprinzip betrachten, dass es die Gravitation gibt und davon dann ableiten, dass Äpfel von Bäumen fallen. Damit kann man die Frage beantworten, warum Äpfel von Bäumen fallen: sie tun, weil es die Gravitation gibt. Die Frage aber, warum es die Gravitation gibt, kann dadurch nicht beantwortet werden. So ist es generell bei Antworten auf die Frage nach dem Warum: man kann Sachverhalt A auf Sachverhalt B zurückführen, dadurch kann beantwortet werden, warum Sachverhalt A so ist wie er ist (nämlich wegen Sachverhalt B), jedoch kann nicht beantwortet werden, warum Sachverhalt B so ist wie er ist.

seeadler hat geschrieben:Das, was ich jedoch tue: Ich kenne jene Grenze nicht, mein WARUM fängt dort an, wo es IST.
Nein, was du tust, ist, die Antwort auf die Frage nach dem Warum, die von der SRT geliefert wird, abzulehnen, und die Antwort, die von der LET gegeben wird, vorzuziehen. Und dass die Antwort der LET genauso die der SRT darin besteht, dass ein Grundprinzip als fundamental angenommen wird, für das die Frage nach dem Warum nicht beantwortbar ist, das versuchst du zu leugnen, um behaupten zu können, die Antwort der LET sei besser als die der SRT.

seeadler hat geschrieben:Ich versuche zu begreifen, heraus zu finden, warum sind wir nicht in der Lage, die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten?
Nein, du versuchst dir einzubilden, dass die Antwort, die die SRT gibt, unzulänglicher wäre als die der LET, indem du ignorierst, dass beide Antworten gleich aufgebaut sind: Sachverhalt A ist deswegen so, wie er ist, weil Sachverhalt B so ist, wie er ist, und die Frage, warum Sachverhalt B so ist, wie er ist, bleibt unbeantwortet.

In der LET wird als fundamentales Prinzip angenommen, dass die Welt a priori galilei-invariant ist, es einen Äther in der Welt gibt und dieser Äther Uhren und Längenmaßstäbe beeinflusst. Die Frage, warum man für die Lichtgeschwindigkeit immer den gleichen Wert misst, wird dann damit beantwortet, dass dies aus dem als fundamental angenommenen Prinzip folgt. Warum aber dieses fundamentale Prinzip überhaupt gilt, warum also die Welt galilei-invariant ist, warum es den Äther gibt und warum er Uhren und Längenmaßstäbe beeinflusst, bleibt unbeantwortet.

Die SRT hingegen nimmt als fundamentales Prinzip an, dass die Lichtgeschwindigkeit in allen Inertialsystemen gleich groß ist. Warum sie das ist, bleibt unbeantwortet. Dafür stellt sich dann aber die Frage nicht, warum die Welt galilei-invariant ist (ist sie ja nicht), warum es den Äther gibt (den gibt es ja nicht), oder warum der Äther Uhren und Längenmaßstäbe beeinflusst.

seeadler hat geschrieben:Als Reisender weiß ich schlicht nicht, ob ich bereits nahe der Lichtgeschwindigkeit bin oder noch lange nicht.
Du gehst hier also davon aus, dass tatsächlich absolut definiert ist, ob dich bereits nahe an der Lichtgeschwindigkeit bist oder nicht, und du das nur eben nicht weißt. Das ist genau die Denkweise der LET: es gibt ein absolutes Ruhsystem (das des Äthers), man kann nur nicht feststellen, ob man sich relativ zu diesem bewegt. Zum Vergleich die Philosophie der SRT: es gibt kein absolutes Ruhsystem, Geschwindigkeiten sind immer nur relativ zu einem beliebig wählbaren Inertialsystem definiert, d.h. die bloße Frage, ob man sich bereits nahe der Lichtgeschwindigkeit befindet oder nicht, ist gar nicht sinnvoll stellbar - definiert ist lediglich, ob man sich relativ zu einem beliebig gewählten Inertialsystem mit annähernd Lichtgeschwindigkeit bewegt.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#258 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 12:07

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Oder hast du immer noch nicht verstanden, dass die Energie eines Körper eine bezugssystemabhängige Größe ist genauso wie die Geschwindigkeit?

Darum geht es in diesem vorliegenden Fall nicht wirklich, wenn sich zwei Reisende bereits mit 0,99 c durch den Raum bewegen und aufeinander zu fliegen. Sie werden nicht erkennen, dass sie mit 0,99 c fliegen!
Da haben wir es erneut: du gehst von der Gedankenwelt der LET aus. Du nimmst an, dass absolut (also bezogen auf ein bevorzugtes Bezugssystem) definiert ist, dass sich die beiden mit 0,99 c bewegen, und sie nur eben nichts davon wissen.

Zum Vergleich noch einmal die Philosophie der SRT: Geschwindigkeiten sind nicht absolut definiert, sonder immer nur relativ zu einem geeignet gewählten Inertialsystem. Zu sagen, ein Reisender würde nicht erkennen, dass er mit 0,99 c fliegt, ergibt schlicht keinen Sinn, da es einfach nicht definiert ist. Definiert ist lediglich, dass sich ein Inertialsystem S finden lässt, in dem er mit 0,99c fliegt. Und dass er in diesem Inertialsystem S mit 0,99c fliegt, das kann er erkennen, indem er beobachtet, dass ein zweiter Reisender, der in S ruht, relativ zu ihm mit 0,99c fliegt.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#259 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Agent Scullie » Sa 30. Sep 2017, 12:08

seeadler hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass jene Grenzgeschwindigkeit c stets mit unserer eigenen Geschwindigkeit gekoppelt ist - sie fliegt gewissermaßen mit und ist ein Bestandteil meiner persönlich "Sphäre", meines persönlichen Universums.
Also wieder einmal sinnleeres Geschwafel, ohne Rücksicht auf logische Konsistenz, und ohne den Versuch einer anschaulichen Vorstellung.
du weißt, dass dies vollkommen richtig ist!
Dass es richtig ist, dass das sinnleeres Geschwafel ist, was du da von dir gibst, das weiß ich, ja.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#260 Re: Nichts ist schneller als das Licht

Beitrag von Pluto » Sa 30. Sep 2017, 12:46

Agent Scullie hat geschrieben:Das mag zwar sein, dass Pluto das geschrieben hat, das heißt aber nicht, dass es stimmt. Und jede Antwort auf eine Frage nach dem Warum kann immer nur so aussehen, dass man irgendetwas als fundamentales Grundprinzip betrachtet und dann andere Sachverhalte davon ableitet. Z.B. kann man es als fundamentales Grundprinzip betrachten, dass es die Gravitation gibt und davon dann ableiten, dass Äpfel von Bäumen fallen. Damit kann man die Frage beantworten, warum Äpfel von Bäumen fallen: sie tun, weil es die Gravitation gibt. Die Frage aber, warum es die Gravitation gibt, kann dadurch nicht beantwortet werden. So ist es generell bei Antworten auf die Frage nach dem Warum: man kann Sachverhalt A auf Sachverhalt B zurückführen, dadurch kann beantwortet werden, warum Sachverhalt A so ist wie er ist (nämlich wegen Sachverhalt B), jedoch kann nicht beantwortet werden, warum Sachverhalt B so ist wie er ist.
Ich möchte an dieser Stelle nur darauf hinweisen, das viele "Warum" Fragen im Prinzip "Wie" oder "Was" Fragen sind. So ist auch das Beispiel von dem fallenden Apfel keine echte "Warum" Frage ==> "Wie verhält sich der Apfel wenn der Stiel bricht?"

Eine echte Warum Frage wäre, "Warum sind manche Tiere rotationssymmetrisch und nicht spiegelsymmetrisch?"
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Antworten