Dunkle Materie; dunkle Energie...

Astrophysik, Kosmologie, Astronomie, Urknall, Raumfahrt, Dunkle Materie & Energie
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Pluto
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#51 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Pluto » Mo 6. Feb 2017, 10:58

seeadler hat geschrieben:Irgendwie spreche ich doch scheinbar "Bahnhof"??
Das hast DU jetzt gesagt. ;)

seeadler hat geschrieben:In dem letzten Beitrag habe ich noch einmal wie auch schon in vorigen gezeigt, dass der optische Effekt, wann ein Objekt zu einem SL wird noch überhaupt nichts mit der inneren Entwicklung zu tun haben.
Doch! Und zwar aus zwei Gründen:
1.) Du behauptest das Universum sei ein S/L. Was der Werdegang damit zu tun hat, ist mir schleierhaft.
2.) Ein S/L hat von Anfang an eine weit höhere (unendliche?) Dichte.

Was ist die dichteste Materieform?
Zitat aus obigem Artikel:
In der Astrophysik gibt es Objekte, wo die Gravitation den endgültigen Sieg über alle anderen Kräfte errungen hat: Schwarze Löcher. Nehmen wir an, ein Schwarzes Loch habe drei Sonnenmassen, dann beträgt seine Größe – angegeben durch seinen Ereignishorizont (oder Schwarzschildradius) – neun Kilometer. Würde man seine Masse gleichmäßig über dieses Kugelvolumen verteilen, so ergäbe sich eine mittlere Dichte von 2 x 10^15 g/cm3, also etwa 7-fache Kernmateriedichte. Bei einem Schwarzen Loch ist es aber offenbar noch viel schlimmer. Denn Schwarze Löcher sind Masse ohne Materie! Studiert man die Raumzeit-Lösungen der Allgemeinen Relativitätstheorie, die kosmische Schwarze Löcher gut beschreiben (nämlich Schwarzschild- und Kerr-Metrik), dann findet man eine Krümmungssingularität. Hier drin steckt die ganze Masse des Lochs, und hier werden Raumzeit-Krümmung und Dichte unendlich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#52 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Agent Scullie » Mo 6. Feb 2017, 11:09

Halman hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Nochmals meine konkrete Frage - wenn ich diese hier überhaupt noch stellen darf, aufgrund jener "Rundmail" von Darkside=Dragonfirst? (Empfänger: Janina seeadler Zeus sven23 Agent Scullie ), - Wo liegt die Grenze zwischen FLRW-Metrik und Schwarzsschildmetrik?
Immer noch da, wo sie schon das letzte Mal lag, als ich deine Frage beantwortete: die FLRW-Metrik beschreibt das Universum als Ganzes, die Schwarzschildmetrik das Gravitationsfeld eines einzelnen Himmelkörpers, z.B. einer Galaxie, eines Sterns, Planeten, Asteroiden, ...
Das die Schwarzschildmetrik für nicht-rotierende kugelförmige Massezentren eine gute Näherung ist, sehe ich ein, aber auch für Galaxien, welche spiral-, balken-, ellipsenförmig oder unregelmäßig geformt sind?
Als Beispiel fällt mir gerade auch unregelmäßig geformte interstellare Materie ein. Sind denn die Gravitationsfelder von Massen, die nicht kugelförmig sind, denn nicht verschieden von der Lösung für kugelsymmetrische Massezentren?
Das Problem ist, dass für nicht-kugelsymmetrische Massezentren keine exakten Lösungen der Feldgleichungen bekannt sind. Man kann da also nur auf Näherungen zurückgreifen, wie die Schwarzschildlösung oder die linearisierte ART oder die Newtonsche Theorie. Verglichen mit den Eigenschaften der FLRW-Metrik sind sich diese Näherungen aber alle sehr ähnlich: es gibt ein räumlich begrenztes Massezentrum, das von leerem Raum umgeben ist.

Halman hat geschrieben:In dieser Diskussion ist auch wiederholt davon die Rede, dass Schwarze Löcher durch die Schwarzschildlösung beschrieben werden. Die Sache hat allerdings den Haken, dass nicht-rotierende Schwarzen Löcher real gar nicht existieren. Und da u.a. der Lense-Thirring-Effekt bei rotierenden Schwarzen Löchern nicht mehr vernachlässigbar klein ist, werden sie meiner bescheidenen Kenntnis nach durch die Kerr-Metrik beschrieben. Die Grafik im Astro-Lexikon stellt recht gut den Unterschied der Metriken gegenüber.
Bild
Vergleicht man die Schwarzschild- und Kerr-Metrik allerdings mit der FLRW-Metrik, so kommt auch hier heraus, dass die beiden einander sehr ähneln.
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#53 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von seeadler » Mo 6. Feb 2017, 11:22

Pluto hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Irgendwie spreche ich doch scheinbar "Bahnhof"??
Das hast DU jetzt gesagt. ;)

seeadler hat geschrieben:In dem letzten Beitrag habe ich noch einmal wie auch schon in vorigen gezeigt, dass der optische Effekt, wann ein Objekt zu einem SL wird noch überhaupt nichts mit der inneren Entwicklung zu tun haben.
Doch! Und zwar aus zwei Gründen:
1.) Du behauptest das Universum sei ein S/L. Was der Werdegang damit zu tun hat, ist mir schleierhaft.
2.) Ein S/L hat von Anfang an eine weit höhere (unendliche?) Dichte.

Was ist die dichteste Materieform?
Zitat aus obigem Artikel:
In der Astrophysik gibt es Objekte, wo die Gravitation den endgültigen Sieg über alle anderen Kräfte errungen hat: Schwarze Löcher. Nehmen wir an, ein Schwarzes Loch habe drei Sonnenmassen, dann beträgt seine Größe – angegeben durch seinen Ereignishorizont (oder Schwarzschildradius) – neun Kilometer. Würde man seine Masse gleichmäßig über dieses Kugelvolumen verteilen, so ergäbe sich eine mittlere Dichte von 2 x 10^15 g/cm3, also etwa 7-fache Kernmateriedichte. Bei einem Schwarzen Loch ist es aber offenbar noch viel schlimmer. Denn Schwarze Löcher sind Masse ohne Materie! Studiert man die Raumzeit-Lösungen der Allgemeinen Relativitätstheorie, die kosmische Schwarze Löcher gut beschreiben (nämlich Schwarzschild- und Kerr-Metrik), dann findet man eine Krümmungssingularität. Hier drin steckt die ganze Masse des Lochs, und hier werden Raumzeit-Krümmung und Dichte unendlich.

Ja Pluto, solche Beschreibungen kenne ich mittlerweile zu genüge, Halman selbst hat mir ja dazu schon "unendlich" viele Links geliefert. Wenn ich dagegen nach wie vor behaupte, dass du mein Anliegen nicht verstanden hast... leider auch jetzt nicht ... dann kannst du davon ausgehen, dass ich hier ein Thema anspreche, was in all diesen Links eben nicht auftaucht. Und ich versuche es aus mittlerweilen mannigfaltigen Perspektiven zu beschreiben in der Hoffnung, dass es doch noch jemanden gibt, der es auch versteht.... Ich hoffe da doch sehr stark auf Halman. Denn weder hat er mir gegenüber Vorurteile, noch behandelt er mich, als wäre ich eine Puppe oder Marionette, die immer wieder das gleiche abspult. Er versucht wenigstens, darauf einzugehen. :cry:

Pluto, zwischen dem Anfangsstadium und dem Endstadium innerhalb eines SL vergeht ebenso eine Zeit, wie sie in einigen Links auch für den "normalen Weg" bis dahin beschrieben wird, Wir wissen also nicht, wie es in dem Moment aussieht, wo das SL vor unseren Augen zu einem SL werden würde. Denn der optische Effekt hat mit der inneren Entwicklung zunächst nichts zu tun.

Wenn du nun sagen würdest, es verginge gar keine Zeit zwischen dem Augenblick, wo ein SL entsteht und seinem eigentlichen hier viel beschworenen Endzustand dann würdest du eine ganze Reihe von physikalischen Gesetzmäßigkeiten einfach aushebeln, die nun mal bestimmbare Zeiten beinhalten. Selbst Einstein hat für sein Quanten-Schwarzen-Loch eine entsprechende Zeit angegeben. Nämlich die Zeit, die man benötigen würde, um mit der Geschwindigkeit c bis ins Innere des SL vorzudringen. Und dabei werden nicht einmal die Prozesse selbst berücksichtigt, die sich innerhalb des SL auch innerhalb dieser Größe abspielen dürften.....
Zuletzt geändert von seeadler am Mo 6. Feb 2017, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#54 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Agent Scullie » Mo 6. Feb 2017, 11:31

seeadler hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das die Schwarzschildmetrik für nicht-rotierende kugelförmige Massezentren eine gute Näherung ist, sehe ich ein, aber auch für Galaxien, welche spiral-, balken-, ellipsenförmig oder unregelmäßig geformt sind?
Der Unterschied zwischen einer Galaxis und einem S/L dürfte allerdings klar sein: Die Materie -Dichte.

Und genau hier bricht das Modell von seeadler in sich zusammen, denn das Universum hat eine um viele Größenordnungen zu kleine Materie-Dichte um ein S/L zu sein.


Irgendwie spreche ich doch scheinbar "Bahnhof"??

In dem letzten Beitrag habe ich noch einmal wie auch schon in vorigen gezeigt, dass der optische Effekt, wann ein Objekt zu einem SL wird noch überhaupt nichts mit der inneren Entwicklung zu tun haben. Denn es kann schon in dem Augenblick zu einem optischen Schwarzen Loch werden, wenn es gerade mal dabei ist, sich zu verdichten, also zu kollabieren!

Da taucht für mich zwangsläufig die Frage auf: Wieviel Zeit gibst du eigentlich dem Objekt, bis es den Zustand erreicht, wann man physikalisch im Sinne einer endgültigen Kompression und superstarken Verdichtung
Du meinst weil der Gravitatiosnkollaps der Materie zur Singularität umso länger dauert (in der Eigenzeit eines mitstürzenden Beobachters bemessen), je größer das schwarze Loch ist? So dass es bei einem schwarzen Loch von der Größe des beobachtbaren Universums entsprechend lange dauern würde? Das ist zwar richtig, jedoch lässt sich daraus in keinster Weise ableiten, dass wir im Inneren eines schwarzen Loches leben würden: unser Universum existiert unbestreitbar schon einige Milliarden Jahre, der Kollaps müsste daher schon ziemlich weit fortgeschritten sein - so weit, dass er für uns definitiv registrierbar sein müsste. Wir beobachten aber nichts was auf so einen Kollaps hindeuten würde, eher beobachten wir ganz im Gegenteil eine Expansion: die Abstände zwischen den Galaxien werden immer größer, nicht kleiner.

seeadler hat geschrieben:Vergiss bitte bei all diesen Prozessen auch nicht die Zeitdilatation.
Die spielt hier keine Rolle, da wir ja die Dauer des Gravitationskollapses in der Eigenzeit eines Beobachters angeben, der mit der kollabierenden Materie mitstürzt.

seeadler hat geschrieben:Du könntest auch sagen, mit deiner leiblichen Entstehung kommst du aus der Singularität heraus, und mit deinem leiblichen Tod wirst du in die Singularität zurück kehren
Man könnte das zwar sagen, es wäre aber offensichtlich Unsinn: zum Zeitpunkt meiner Geburt waren weder das Universum als Ganzes noch die Materie, aus der ich bestehe, in einem singulären Zustand, und zum Zeitpunkt meines Todes wird es voraussichtlich nicht anders sein.

seeadler hat geschrieben:Ich zitiere einmal:
"Würde es plötzlich “plopp” machen und die Sonne würde sich spontan in ein gleich schweres schwarzes Loch verwandeln, dann würde wir auf der Erde nicht viel davon merken. Ok, es würde dunkel werden und sehr kalt – aber die Erde würde sich genauso um das schwarze Loch bewegen wie vorher um die Sonne. Die Masse ist ja gleich geblieben und daher auch die Gravitationskräfte, die zwischen Erde und schwarzem Loch wirken.
Die Vorstellung, das schwarze Loch würde nun, nur weil es ein schwarzes Loch ist, plötzlich anfangen zu “saugen” und die Erde wäre in Gefahr ist falsch. Physikalisch würde das ja bedeuten, dass auf die Erde auf einmal eine größere Gravitationskraft wirkt – und das geht nur, wenn sich die Masse des schwarzen Lochs erhöht hätte."
Dasselbe gilt für Beteigeuze (und jeden anderen Stern, der zum SL wird) auch: Ein Stern kann uns nicht einfach aufsaugen, nur weil er zum Schwarzen Loch wird. Die Gesamtmasse, mit der er uns anzieht, wird ja nicht größer. Da sind immer noch nur die abgestoßenen Hüllen und der kollabierte Kern - in der Summe also nicht mehr Masse als der ursprüngliche Stern auch hatte. Für unser Sonnensystem macht es - waren wir nur weit genug weg von der Supernova-Explosion - keinen Unterschied, ob wir vom ursprünglichen Stern angezogen werden oder nicht. Und ja, weit genug sind wir von allen "demnächst" zu erwartenden Supernovae weg. Kein Grund zur Panik also.
Grüße
Hier betrachtest du, wie sich die Entstehung eines schwarzen Loches für einen außenstehenden Beobachter darstellen würde. Wäre aber das Universum ein schwarzes Loch, dessen Materie noch nicht den Kollaps zur Singularität vollendet hat, so wären wir ja Beobachter innerhalb dieses schwarzen Loches, innerhalb der kollabierenden Materieansammlung. Die Sicht eines außenstehenden Beobachters wäre für uns daher reichlich uninteressant.
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#55 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Agent Scullie » Mo 6. Feb 2017, 11:48

seeadler hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:In dieser Diskussion ist auch wiederholt davon die Rede, dass Schwarze Löcher durch die Schwarzschildlösung beschrieben werden. Die Sache hat allerdings den Haken, dass nicht-rotierende Schwarzen Löcher real gar nicht existieren.

Abgesehen davon, dass ich mich bei dem Namen "Schwarzschild" auch erst oder immer noch daran gewöhnen muss, dass dieser Name eigentlich zunächst nichts mit em "Schwarzen Loch" oder dem "Schwarzschildradius zu tun hat, sondern man hier aufpassen muss, nicht auf den Gleichklang der Begriffe hereinzufallen, weil ich mit Schwarzschild zugleich ein ein "schwarzes Schild" assoziiere, also eine Barriere, .... finde ich deinen Einwand schon deshalb interessant, weil ich auch vor einiger Zeit auf den Unterschied zwischen einem "stabilen Schwarzen Loch" und einem instabilen SL aufmerksam gemacht hatte. Jedenfalls so, wie ich dies sehe. Ein stabiles Schwarzes Loch ist es in meinen Augen erst dann, wenn es rotiert und durch die Rotation eine relativ "natürliche Grenze" nach "außen setzt".
Dann stimmt etwas mit deinen Augen nicht. Auch ein nichtrotierendes schwarzes Loch ist stabil und setzt eine natürliche Grenze nach außen, nämlich den Ereignishorizont. Die natürliche Grenze, die ein rotierendes schwarzes Loch nach außen setzt, nämlich die Grenze der Ergosphäre, hängt auch sehr eng mit dem Ereignishorizont zusammen: an den Polen des rotierenden schwarzen Loches stimmt die Radialkoordinate der Grenze der Ergosphäre mit der Radialkoordinate des (äußeren) Horizonts überein.

seeadler hat geschrieben:Ich hatte damals vermutet, dass ein instabiles SL sofort expandiert, es hier zu einem fortwährenden "Urknallprozess" kommen könnte
einmal abgesehen davon, dass es kein instabiles schwarzes loch gibt, basiert ein Urknallprozess auf der FLRW-Metrik, ein schwarzes Loch dagegen auf der Schwarzschild- oder Kerr-Metrik, d.h. ein wie auch immer expandierendes schwarzes Loch würde auf gar keinen Fall zu so etwas wie einem Urknallprozess führen.

seeadler hat geschrieben:Bezogen nun auf das SL ist die entsprechende Leistung des "stabilen SL", also jenem vollkommen rotierenden SL
Was soll das sein, ein "vollkommen rotierendes" schwarzes Loch? Gibt es auch unvollkommen rotierende schwarze Löcher? Ein schwarzes Loch kann rotieren oder eben nicht rotieren, aber es kann nicht nur halb oder "unvollkommen" rotieren.
Zuletzt geändert von Agent Scullie am Mo 6. Feb 2017, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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#56 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Agent Scullie » Mo 6. Feb 2017, 12:00

seeadler hat geschrieben:Pluto, zwischen dem Anfangsstadium und dem Endstadium innerhalb eines SL vergeht ebenso eine Zeit, wie sie in einigen Links auch für den "normalen Weg" bis dahin beschrieben wird
Aber während dieser ganzen Zeit würde ein Beobachter, der mit der Materie des schwarzen Loches dem Endstadium entgegengehen würde, feststellen, dass diese Materie des schwarzen Loches einen Gravitationskollaps durchläuft. Ganz im Widerspruch dazu, dass wir überhaupt nicht beobachten, dass die Materie des beobachtbaren Universums einem Gravitationskollaps unterliegen würde.

seeadler hat geschrieben:Wir wissen also nicht, wie es in dem Moment aussieht, wo das SL vor unseren Augen zu einem SL werden würde. Denn der optische Effekt hat mit der inneren Entwicklung zunächst nichts zu tun.
Wenn aber das beobachtbare Universum ein schwarzes Loch wäre, dann wäre wir ja gar keine außenstehenden Beobachter, "vor deren Augen" das beobachtbare Universum zum schwarzen loch würde, sondern wir würden uns innerhalb der kollabierenden Materie befinden, und könnten somit auch die innere Entwicklung beobachten. Und die sähe ganz anders aus als die Entwicklung des beobachtbaren Universums tatsächlich aussieht.

seeadler hat geschrieben:Wenn du nun sagen würdest, es verginge gar keine Zeit zwischen dem Augenblick, wo ein SL entsteht und seinem eigentlichen hier viel beschworenen Endzustand dann würdest du eine ganze Reihe von physikalischen Gesetzmäßigkeiten einfach aushebeln, die nun mal bestimmbare Zeiten beinhalten.
Und wenn du nun sagst, dass das beobachtbare Universum ein schwarzes Loch sei, und zugleich wir Beobachtern entsprächen, die dieses schwarze Loch von außen beobachten - wie du es tust, wenn du davon redest, dass das schwarze Loch vor unseren Augen zum schwarzen loch wird - dann hebelst du eine ganze Reihe von logischen Gesetzmäßigkeiten einfach aus. Denn wir sind definitiv Beobachter innerhalb des beobachtbare Universums, nicht außerhalb.

seeadler hat geschrieben:Selbst Einstein hat für sein Quanten-Schwarzen-Loch
Wann soll denn Einstein etwas von einem "Quanten-Schwarzen-Loch" gesagt haben?

seeadler hat geschrieben:Nämlich die Zeit, die man benötigen würde, um mit der Geschwindigkeit c bis ins Innere des SL vorzudringen.
Wäre das beobachtbare Universum ein schwarzes Loch, so wären wir bereits in dessen Inneren, da bräuchten wir also nicht erst hin vordringen.
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#57 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Halman » Mi 8. Feb 2017, 15:39

Agent Scullie hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Immer noch da, wo sie schon das letzte Mal lag, als ich deine Frage beantwortete: die FLRW-Metrik beschreibt das Universum als Ganzes, die Schwarzschildmetrik das Gravitationsfeld eines einzelnen Himmelkörpers, z.B. einer Galaxie, eines Sterns, Planeten, Asteroiden, ...
Das die Schwarzschildmetrik für nicht-rotierende kugelförmige Massezentren eine gute Näherung ist, sehe ich ein, aber auch für Galaxien, welche spiral-, balken-, ellipsenförmig oder unregelmäßig geformt sind?
Als Beispiel fällt mir gerade auch unregelmäßig geformte interstellare Materie ein. Sind denn die Gravitationsfelder von Massen, die nicht kugelförmig sind, denn nicht verschieden von der Lösung für kugelsymmetrische Massezentren?
Das Problem ist, dass für nicht-kugelsymmetrische Massezentren keine exakten Lösungen der Feldgleichungen bekannt sind. Man kann da also nur auf Näherungen zurückgreifen, wie die Schwarzschildlösung oder die linearisierte ART oder die Newtonsche Theorie. Verglichen mit den Eigenschaften der FLRW-Metrik sind sich diese Näherungen aber alle sehr ähnlich: es gibt ein räumlich begrenztes Massezentrum, das von leerem Raum umgeben ist.
Ja, da hast Du natürlich recht.

Da ich gelernt hatte, dass die Schwarzschildlösung für nicht-rotierende kugelsymmetrische Massezentren gilt, nahm ich irrtümlich an, dass für jede Massenverteilung eine neue Feldgleichung formuliert wird.
Ich erinnere mich da gerne an unsere langen Diskussionen über die Alcubierre'sche Warp-Metrik.

Was ist die linearisierte ART?

Agent Scullie hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:In dieser Diskussion ist auch wiederholt davon die Rede, dass Schwarze Löcher durch die Schwarzschildlösung beschrieben werden. Die Sache hat allerdings den Haken, dass nicht-rotierende Schwarzen Löcher real gar nicht existieren. Und da u.a. der Lense-Thirring-Effekt bei rotierenden Schwarzen Löchern nicht mehr vernachlässigbar klein ist, werden sie meiner bescheidenen Kenntnis nach durch die Kerr-Metrik beschrieben. Die Grafik im Astro-Lexikon stellt recht gut den Unterschied der Metriken gegenüber.
Bild
Vergleicht man die Schwarzschild- und Kerr-Metrik allerdings mit der FLRW-Metrik, so kommt auch hier heraus, dass die beiden einander sehr ähneln.
Ja, im Grundsätzlichen schon, da die FLRW-Metrik nicht vom leeren Raum umgeben ist.

Seealder scheint mir das Universum wie jeden anderen astronomischen Körper beschreiben zu wollen. Falls das so ist, denkt er astronphysikalisch, nicht kosmologisch.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#58 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Agent Scullie » Mi 8. Feb 2017, 18:13

Halman hat geschrieben:Was ist die linearisierte ART?
Die linearisierte ART habe ich schon einmal hier skizziert:

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 80#p228774

Die nichtlinearen Feldgleichungen der ART werden durch lineare Gleichungen ersetzt, die sich wesentlich leichter lösen lassen und die es zudem erlauben, unterschiedliche Lösungen auf sehr einfache Weise zu kombinieren, indem man sie summiert. Hat man z.B. ein Ansammlung von N gravitierenden Himmelskörpern - wie z.B. die Galaxien eines Galaxienhaufens - dann kann man einfach die Lösungen für jeden Körper errechnen und das Gravitationsfeld des N-Körper-Systems als Ganzem durch Addieren der N Lösungen konstruieren. Diese Näherungs-Methode funktioniert aber nur bei schwachen Gravitationsfeldern, also eher nicht bei schwarzen Löchern und auch nicht beim Universum als Ganzem.
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#59 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von Agent Scullie » Do 9. Feb 2017, 19:24

Nochmal etwas hierzu:
Halman hat geschrieben:In dieser Diskussion ist auch wiederholt davon die Rede, dass Schwarze Löcher durch die Schwarzschildlösung beschrieben werden. Die Sache hat allerdings den Haken, dass nicht-rotierende Schwarzen Löcher real gar nicht existieren. Und da u.a. der Lense-Thirring-Effekt bei rotierenden Schwarzen Löchern nicht mehr vernachlässigbar klein ist, werden sie meiner bescheidenen Kenntnis nach durch die Kerr-Metrik beschrieben.
Seeadler will ja das Universum als Ganzes als schwarzes Loch betrachten. Das Universum als Ganzes rotiert aber offenkundig nicht, also müsste es dann ein nicht-rotierendes schwarzes Loch sein. Zudem will seeadlaer annehmen, dass die Materie des schwarzen Loches noch nicht zum Zustand der Singularität zusammengestürzt ist. Das wäre bei einem rotierenden schwarzen Loch sehr problematisch, denn, wie in

http://www.spektrum.de/astrowissen/lexdt_k02.html#kerr

zu lesen ist:
innere Kerr-Lösung?

Alle Versuche, eine innere Kerr-Lösung zu finden sind bisher gescheitert. Bei der Schwarzschild-Lösung ist dies allerdings möglich (siehe Eintrag Schwarzschild-Lösung).
Während es also bei der Schwarzschildlösung eine äußere und eine innere Metrik gibt und der von einer nicht-singulären Materieansammlung eingenommene Bereich durch die innere Metrik beschrieben werden kann, kann die Kerr-Metrik nur den Fall beschreiben, dass die Materie des schwarzen Loches bereits zur (Ring-)Singularität komprimiert wurde. Eine innere Kerr-Metrik, die den Innenraum eines rotierenden Himmelskörpers beschreiben und an dessen Oberfläche in die äußere Kerr-Metrik übergehen würde, ist bislang nicht bekannt, entsprechend gibt es bislang auch keine Lösung für eine rotierende Materieansammlung, die dabei ist, sich zu einer Ringsingularität zu verdichten.

Bei gewöhnlichen Himmelskörpern greift man auch dann, wenn sie rotieren, üblicherweise auf die Schwarzschildlösung zurück.
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#60 Re: Dunkle Materie; dunkle Energie...

Beitrag von seeadler » Fr 10. Feb 2017, 18:28

Agent Scullie hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
.........
In dem letzten Beitrag habe ich noch einmal wie auch schon in vorigen gezeigt, dass der optische Effekt, wann ein Objekt zu einem SL wird noch überhaupt nichts mit der inneren Entwicklung zu tun haben. Denn es kann schon in dem Augenblick zu einem optischen Schwarzen Loch werden, wenn es gerade mal dabei ist, sich zu verdichten, also zu kollabieren!

Da taucht für mich zwangsläufig die Frage auf: Wieviel Zeit gibst du eigentlich dem Objekt, bis es den Zustand erreicht, wann man physikalisch im Sinne einer endgültigen Kompression und superstarken Verdichtung
Du meinst weil der Gravitatiosnkollaps der Materie zur Singularität umso länger dauert (in der Eigenzeit eines mitstürzenden Beobachters bemessen), je größer das schwarze Loch ist? So dass es bei einem schwarzen Loch von der Größe des beobachtbaren Universums entsprechend lange dauern würde? Das ist zwar richtig, jedoch lässt sich daraus in keinster Weise ableiten, dass wir im Inneren eines schwarzen Loches leben würden: unser Universum existiert unbestreitbar schon einige Milliarden Jahre, der Kollaps müsste daher schon ziemlich weit fortgeschritten sein - so weit, dass er für uns definitiv registrierbar sein müsste. Wir beobachten aber nichts was auf so einen Kollaps hindeuten würde, eher beobachten wir ganz im Gegenteil eine Expansion: die Abstände zwischen den Galaxien werden immer größer, nicht kleiner.

Punkt 1:
Ich weiß, was wir "beobachten". Und genau daran habe ich so meine Zweifel, ob wir dies, was wir da beobachten auch im Sinne der Erkenntnisse Einsteins richtig interpretieren. Wenn ein Zug neben einem anderen Zug fährt und dabei schneller wird, oder sich selbiger Zug hinter mir befindet, während ich im vorderen Zug sitze.... ist es mir in beiden Fällen nicht möglich, genau zu sagen, welcher der beiden Züge nun eigentlich schneller ist .... wenn ich nicht einen neutralen Fixpunkt für beide Züge habe. Dies gilt insbesondere auch für die Bewegung an sich, ob sich selbiges Objekt von mir weg bewegt oder ich mich von diesen wegbewege... ebenso wie ich nicht bestimmen kann, ob sich nicht tatsächlich beide Züge gemeinsam in eine bestimmte Richtung bewegen, aber da sie unterschiedlich schnell erscheinen, habe ich das Gefühl, der andere Zug oder ich selbst bewege mich von diesem Zug weg. Wenn sich beide Züge unweigerlich in Zuge eines Kollaps auf einen bestimmten Punkt hin zu bewegen, jedoch beide mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und vielleicht sogar noch mit unterschiedlicher Beschleunigung, so ist es mir ebenfalls nicht möglich zu erkennen, handelt es sich hier um eine Kontraktion des gesamten Systems oder einer Expansion des selbigen Systems. Denn was ich erkenne ist lediglich der Unterschied der relativen Geschwindigkeit, mehr nicht.
Ich glaube also nicht, dass wir daraus zweifelsfrei ableiten können, ob wir uns innerhalb eines kollabierenden Systems oder eines expandierenden Systems befinden.

Punkt 2:

Wir stimmen überein - so gehe ich mal davon aus - dass wir die Lichtgeschwindigkeit c, also die Grenzgeschwindigkeit aus jeder beliebigen Geschwindigkeit unseres eigenen "Inertialsystems" messen können, ohne irgendwelche Abstriche?! So, also auch dann, wenn wir uns selbst bereits mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegen würden, wie alles andere im Universum auch. Wenn ich mich nun als Beobachter bereits mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewege innerhalb eines eventuell kontrahierenden oder expandierenden Systems, so dürfte es für mich unmöglich sein, sagen zu können, wieviel effektive neutrale also somit auch objektive Zeit vergangen ist, seit ich mich auf diese Reise gemacht habe, abgesehen davon dass ich dabei nicht weiß, ob es eine kontrahierende "Reise" oder eine expandierende" Reise" ist. Was ich lediglich sehe ist die Veränderung aller Bezugspunkte im Kosmos jeweils ausschließlich in Relation zu mir.

Habe ich also mit all der Masse um mich herum bereits den Ereignishorizont eines gigantischen Schwarzen Lochs passiert, so muss ich dies nicht einmal irgendwie mitbekommen haben, sondern sehe lediglich eine fortwährende Veränderung des Zustandes des gesamten Raumes um mich herum innerhalb einer "Zeitblase" einer "Raumzeit", die ich aus meiner Position heraus definiere. Schon eine Lichtsekunde weiter, also in Höhe unseres Mondes ist diese Raumzeit schon nicht mehr mit meiner identisch (um hier einfach nur einen beliebigen Zeitunterschied definieren zu wollen. Ich hatte auch irgendwo bereits das Beispiels gebracht, dass dies schon in dem Moment passiert, wenn du dich bewegst, egal mit welcher Geschwindigkeit, ob zu Fuß oder mit dem Auto usw...) .
In irgend einem Science fiction Mehrteiler, ich glaube Stargate, war die Rede davon, dass du mindestens "sieben geometrische Raumzeit-Ansatzpunkte" brauchst, um eine exakte Orts- und somit zugleich auch Zeit-bestimmung vornehmen zu können, ansonsten kämst du durch das Stargate möglicher Weise in irgend einem Höllenschlund der Sonne oder sonst wo raus. Ich will jetzt mal vermuten, dass dies ganz sicher nicht ausreichen dürfte, denn dazu müsstest du auch exakt wissen in welcher Weise sich das Universum bezogen auf jenen fixierten Ort und somit dann auch auf dich selbst verändert hat. Dazu wären so viele Variablen nötig, die man aus meiner Sicht nicht alle kennen kann, om eine derart exakte Bestimmung machen zu können. Mit anderen Worten..... all das, was wir über einen möglich Zustand des Universums in der Vergangenheit oder Zukunft als wissenschaftlich relevant erachten sind nicht mehr und nicht weniger Hypothesen, als wenn ich, wie ich es hier getan habe, behaupten würde, die Grenze des Universums läge innerhalb eines Lichttages Entfernung. Darum hatte ich auch die Sache mit dem Raum angebracht, deren Dimension du aus deiner Position zu kennen glaubst, und meinst, er sei 4 m lang und breit und 2 m hoch usw.... und in dem Moment, wo du dich in Bewegung setzt, verändert sich dieser Raum in der Weise, dass du keines der vorher ermittelten Grenzen jemals erreichen kannst. Im Gegenteil, wähnst du dich nahe an der Wand des Raumes, so misst du hinter dir und vor dir exakt die gleiche Entfernung, wie zu Anfang. Schlimmer noch, du merkst dabei nicht einmal, ob der Raum dabei unendlich klein oder unendlich groß geworden ist, oder ob gar du selbst größer oder kleiner geworden bist....usw....
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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