Was ist ein "Schwarzes Loch"?

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clausadi
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#1 Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von clausadi » So 1. Nov 2015, 13:38

Da der andere Thread bezüglich "Schwarzes Loch" irgendwie in den religiösen Irrwahn abgleitet, dachte ich, wir diskutieren vielleicht hier weiter.

„SCHWARZES LOCH“
Gemäß allgemeiner Relativitätstheorie (ART) ist ein „Schwarzes Loch“ ein hypothetischer Himmelskörper mit einem Radius ≤ Schwarzschildradius der Lichtstrahlen derart krümmen soll, dass sie auf Kreisbahnen (Geodäten) mit dem Radius R (Schwarzschildradius) gefangen sind.
Denn gemäß ART ist:

Schwarzschildradius R = 2*G*M/c² (G= Konstante; M= Masse des Himmelkörper; c= Lichtgeschwindigkeit)

D. h. also, nicht die Masse ist das Kriterium für ein „Schwarzes Loch“, sondern ein jeglicher Himmelskörper mit einem
Radius ≤ Schwarzschildradius ist ein sogenanntes „Schwarzes Loch“!

Denn ein jeglicher Himmelkörper hat ja ein (G*M), oder etwa nicht?

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clausadi
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#2 Schwarzschildradius

Beitrag von clausadi » Mo 2. Nov 2015, 19:10

SCHWARZSCHILDRADIUS
Gemäß allgemeiner Relativitätstheorie (ART) sollen selbst Lichtstrahlen der Krümmung der Raumzeit folgen.
Denn gemäß ART ist die Bahnkrümmung im 3D-Raum:

Bahnkrümmung R = G*M/v² * (1+v²/c²)

Sodass bei Lichtstrahlen mit v = c obiger Faktor (1 + v²/c²) den Wert 2 hat, und somit ist die Bahnkrümmung R für Lichtstrahlen:

Bahnkrümmung R (Licht) = 2*G*M/c² (Schwarzschildradius)

Wenn nun der Radius eines Himmelkörpers kleiner oder gleich dem Schwarzschildradius ist, wären Lichtstrahlen auf Kreisbahnen (Geodäten) um den Himmelkörper gefangen. Da nun aber Lichtstrahlen Wärme-Energie sind, müsste der Himmelkörper durch das Einfangen und Sammeln dieser Wärme-Energie eine sphärische Feuerwand aufbauen, die ihn irgendwann verglühen lässt.

Fazit: Himmelkörper deren Radius ≤ Schwarzschildradius ist, ein sogenanntes „Schwarzes Loch“, kann es nicht geben, weil sie verglühen würden.

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seeadler
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#3 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von seeadler » Mo 2. Nov 2015, 21:58

Lichtstrahlen kannst du nicht krümmen. Der Raum wird gekrümmt, innnerhalb dessen sich das Licht bewegt. Es gibt genau genommen auch keinen "Lichtstrahl", wie du es nennst, sondern es breites sich räumlich aus. Darum kannst du ja auch eine Lichtquelle von allen Seiten aus sehen. Bei einem Radius von 2 Gm/c² ist das Licht im gekrümmten Raum gefangen, es breitet sich nach wie vor genauso aus, wie zuvor, es folgt jedoch dieser Raumkrümmung.
Es ist allerdings nicht anzunehmen, dass der Schwarzschildradius zugleich auch der Massenradius ist. Dies hieße ja, die Masse hätte real diesen Radius aufzuweisen. Dies macht aber keinen Sinn.
Halman hatte im anderen thread, den du jetzt wegen religiösen Wahn´s meinerseits meidest recht interessante Dialoge aus seinem früheren Forum dazu verlinkt. Ich würde sie an deiner Stelle einmal durchlesen.

Deine Analyse im zweiten Post beinhaltet meiner Meinung nach ein Paradoxon. Denn es kommt ja nicht zu einer Wärmeentwicklung, wnen es keine Wechselwirkung gibt. Und bei einer Relativgeschwindigkeit von c gibt es keine Wechselwirkung mehr, nur eben dann, wenn es eine Wechselwirkung zwischen dem Licht und einer vorhandenen Materie gibt. Dass hieße aber, dass es hier eine geringere Geschwindigkeit von c gibt....

interessantes Phänomen.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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Zeus
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#4 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von Zeus » Di 3. Nov 2015, 00:21

seeadler hat geschrieben:Darum kannst du ja auch eine Lichtquelle von allen Seiten aus sehen.
Das ist eine "kühne" Behauptung!
Schau an einem sonnigen Tag mal aus dem Fenster. Siehst du die Strahlen der Sonne?
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(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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seeadler
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#5 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von seeadler » Di 3. Nov 2015, 06:01

Zeus hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Darum kannst du ja auch eine Lichtquelle von allen Seiten aus sehen.
Das ist eine "kühne" Behauptung!
Schau an einem sonnigen Tag mal aus dem Fenster. Siehst du die Strahlen der Sonne?

;) , du weißt schon, was ich meine, aber danke für den erzieherischen Effekt! Ich meine, sofern man auf eine Lichtquelle freien Zufang hat, die sich mitten im Raum befindet, so kannst du sie von jeder Position des Raumes aus wahrnehmen. Wenn es nur ein einziger Strahl wäre, so wie bei einem Lasrstrahl jene Bündelung diese so erscheinen lässt, dann erkennst du die Lichtquelle nicht aus jeder beliebigen Perspektive. oder willst du mir jetzt erklären, dass sich das Licht nicht adiabatisch isotrop kugelsymetrisch ausdehnt, sondern sich aus einzelnen Strahlsegmenden zusammensetzt?
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#6 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von Zeus » Di 3. Nov 2015, 09:20

seeadler hat geschrieben:Darum kannst du ja auch eine Lichtquelle von allen Seiten aus sehen.
Zeus hat geschrieben:Das ist eine "kühne" Behauptung!
Schau an einem sonnigen Tag mal aus dem Fenster. Siehst du die Strahlen der Sonne?
seeadler hat geschrieben: Ich meine, sofern man auf eine Lichtquelle freien Zufang hat,
Hast du zum Licht der Sonne etwa nicht freien Zugang?
seeadler hat geschrieben:die sich mitten im Raum befindet, so kannst du sie von jeder Position des Raumes aus wahrnehmen.
Nur wenn der Lichstrahl direkt in dein Auge fällt oder von anderen Körpern reflektiert bzw. gestreut wird.
Das können zum Beispiel Staubteilchen in der Luft sein. Dann siehst du sehr schön den Strahl einer Taschenlampe.
Du denkst vielleicht an eine Glühbirne. Die strahlt von Natur aus in (fast) alle Richtungen.
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#7 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von clausadi » Di 3. Nov 2015, 11:30

seeadler hat geschrieben:Lichtstrahlen kannst du nicht krümmen.
Aber Hallo lassen sich Lichtstrahlen krümmen, bspw. folgen Lichtstrahlen der Krümmung von Lichtleitern (Glasfaser-Technik).
Desweiteren werden Lichtstrahlen gebrochen, wenn sie in ein dichteres Medium eintreten. Denn Lichtbrechung an Regentropfen bewirkt das Farbspektrum eines Regenbogen.

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#8 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von Pluto » Di 3. Nov 2015, 12:49

clausadi hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Lichtstrahlen kannst du nicht krümmen.
Aber Hallo lassen sich Lichtstrahlen krümmen, bspw. folgen Lichtstrahlen der Krümmung von Lichtleitern (Glasfaser-Technik).
Desweiteren werden Lichtstrahlen gebrochen, wenn sie in ein dichteres Medium eintreten. Denn Lichtbrechung an Regentropfen bewirkt das Farbspektrum eines Regenbogen.
Deine Beispiel sind Wechselwirkungen mit Materie.

Gibt es Beugung (Krümmung) auch ohne Materie?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von clausadi » Di 3. Nov 2015, 16:06

Pluto hat geschrieben:
clausadi hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Lichtstrahlen kannst du nicht krümmen.
Aber Hallo lassen sich Lichtstrahlen krümmen, bspw. folgen Lichtstrahlen der Krümmung von Lichtleitern (Glasfaser-Technik).
Desweiteren werden Lichtstrahlen gebrochen, wenn sie in ein dichteres Medium eintreten. Denn Lichtbrechung an Regentropfen bewirkt das Farbspektrum eines Regenbogen.
Deine Beispiel sind Wechselwirkungen mit Materie.

Gibt es Beugung (Krümmung) auch ohne Materie?
Nö, denn gemäß ART krümmt Materie den Raum, und zwar derart, dass selbst Lichtstrahlen der Krümmung der Raumzeit folgen.

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#10 Re: Was ist ein "Schwarzes Loch"?

Beitrag von seeadler » Di 3. Nov 2015, 18:28

clausadi hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
clausadi hat geschrieben: Aber Hallo lassen sich Lichtstrahlen krümmen, bspw. folgen Lichtstrahlen der Krümmung von Lichtleitern (Glasfaser-Technik).
Desweiteren werden Lichtstrahlen gebrochen, wenn sie in ein dichteres Medium eintreten. Denn Lichtbrechung an Regentropfen bewirkt das Farbspektrum eines Regenbogen.
Deine Beispiel sind Wechselwirkungen mit Materie.

Gibt es Beugung (Krümmung) auch ohne Materie?
Nö, denn gemäß ART krümmt Materie den Raum, und zwar derart, dass selbst Lichtstrahlen der Krümmung der Raumzeit folgen.

ich möchte nicht schlauer erscheinen, als ich nicht bin ;) , aber Clausadi, es ist nicht die Materie, die den Raum krümmt, sondern die Energie, respektive das, was Halman schon ansprach bezüglich der Energie mc² + pc². Denn jene Energie ist zwar der Materie relativ kongruent, sie ist es aber, die den Raum "deformiert" und nicht die Materie an sich.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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