Diese deine Sicht ist jedoch falsch. Die Energie, die ein Körper im Zustand der Bewegung zusätzlich zu der Energie, die er auch im Ruhezustand hat, besitzt, hat er nicht erzeugt, sondern sie wurde ihm beim Beschleunigen durch den äußeren Einfluss, der den Körper in Bewegung versetzte, zugeführt. Um einen Körper zu beschleunigen, muss eine Kraft auf ihn wirken, und das über eine gewisse Strecke hinweg, somit muss Beschleunigungsarbeit verrichtet werden, und die Energie dafür muss von außen zugeführt werden. Sonst kann der Körper nicht beschleunigt werden.seeadler hat geschrieben:Als ich begann, mich unter anderem mit eben jener "relativistischen Masse", also auch genannt dynamische Masse (was man ja auch nicht sagen darf), sowie der Lorentzkontraktion der Länge sowie der Zeitdilatation auseinander zu setzen, fiel mir auf, dass hier zumindest aus meiner Sicht die Masse (eigentlich das Inertialsystem selbst) mittels seiner Bewegung allein durch die Bewegung "Energie erzeugt", die sie nicht besitzt, solange sie ruht, sich also nicht bewegt.
Diese Energie hast du aber nicht erzeugt, sondern sie wurde dir von außen zugeführt.seeadler hat geschrieben:Das heißt, in dem Moment, wo ich mich bewege, egal wie, wird mir Energie zuteil, die ich im Ruhezustand nicht habe
Natürlich steht die Energie dem beschleunigten Körper zur Verfügung. Würde ihm die kinetische Energie nicht zur Verfügung stehen, könnte er sich nicht bewegen.seeadler hat geschrieben:Nun, Agent Scullie wird Wert darauf legen - verstehe ich - dass dies aber nur die "kinetische Energie" sei. Diese Energie also keinesfalls der derart bewegten Masse direkt zur Verfügung steht.
mc² drückt weder eine potentielle Energie aus noch ein Anwachsen einer solchen. Potentielle Energie gibt es in der RT strenggenommen nicht. Man kann aber z.B. beim elektromagnetischen Feld die Feldenergie in gewissem Sinne als potentielle Energie eines elektrisch geladenen Körpers, der z.B. einem elektrischen Feld ausgesetzt ist, betrachten. Die potentielle Energie ist dann aber eher q*U, wobei q die elektrische Ladung des Körper ist und U das elektrische Potential.seeadler hat geschrieben:Meiner Meinung nach führt hier jene kinetische Energie zu einem unmittelbaren Anwachsen zugleich auch der potentiellen Energie, ausgedrückt nun mal durch m c².
Bei der Gelegenheit können wir ja mal ansehen, wie man in der SRT potentielle Energien (natürlich nur nichtgravitative) in die Energie-Impuls-Beziehung E² - (pc)² = (mc²)² einbaut. Und zwar ersetzt man da E durch E - V, wobei V die potentielle Energie ist:
(E - V)² - (pc)² = (mc²)²
Bei einem geladenen Körper im elektrischen Feld wird das zu
(E - q U(x))² - (pc)² = (mc²)²
Das kann man dann z.B. umstellen zu:
E = √[(mc²)² + (pc)] + q U(x)
bzw. zu
E = m c²/√(1 - (v/c)²) + q U(x)
Auf analoge Weise kann man z.B. den Massendefekt in einem Atomkern beschreiben: man beschreibt die anziehenden Kernkräfte z.B. in einem Helium-Atomkern durch eine potentielle Energie V(x) und nimmt an, dass die Nukleonen ruhen, also v = 0 ist. Dann trägt jedes Nukleon eine Energie
E_N = m_N c² + V(x)
zur Ruhenergie des Atomkerns bei, wobei m_N die Masse des Nukleons (Protons/Neutrons) ist. Da V(x) negativ ist, ist damit die Ruhenergie des Kerns kleiner als die Summe der Ruhenergien der vier Nukleonen.
Wenn U(x) das elektrische Potential am Punkt x ist, dann spielt es für die potentielle Energie E_pot(x) = q*U(x), die dem Körper am Punkt x zukommt, keine Rolle, welche Geschwindigkeit der beim Passieren des Punktes x hat, sie ändert sich also nicht.seeadler hat geschrieben:Wie auch immer. Wenn ich Agent Scullie richtig verstanden habe, so meint er, dass sich die potentielle Energie der Masse des Inertialsystems, welches sich mit < c bewegt zwar nicht verändert, sich dies aber in der kinetischen Energie auswirken würde.
Mit der potentiellen Energie in einem elektrischen Feld hat das eigentlich nichts zu tun.seeadler hat geschrieben:Somit wird hier dann auch der Begriff der relativistischen Masse, sprich dynamischen Masse eigentlich überflüssig
Weil man ihn anfangs für notwendig hielt. So dachte man z.B., dass wenn der Impuls eines Körpers p = m γ v ist, man eine dynamische Masse m' = m γ definieren müsse, so dass man den Impuls im Newton-Stil als p = m' v schreiben könne. Erst später wurde klar, dass das eine völlig unnötige Konstruktion ist.seeadler hat geschrieben:Ich frage mich da schon, warum hat man dann diesen Begriff überhaupt geschaffen, wenn es ihn nicht wirklich gibt.
"In der Ruhmasse" existiert sie überhaupt nicht, allenfalls innerhalb des Körpers. Vor der Beschleunigungsphase war sie allerdings nicht inexistent, sondern war irgendwo anders, von wo sie dann im Zuge der Beschleunigungsphase dem Körper zugeführt wurde. Nach der Abbremsphase ist sie ebenfalls nicht inexistent, sondern ist wieder irgendwo anders. Ist so wie du Geld ausgibst: das ist dann nicht weg, es hat nur jemand anderes.seeadler hat geschrieben:Fakt ist, jene Energie (m c²/ √ 1 - (v/c)²) - m c² existiert "in der Ruhemasse" tatsächlich nur zwischen dem Zeitraum der Beschleunigung und dem Zeitraum der Abbremsung.
Also wenn ich im Supermarkt einkaufe und dabei Geld ausgebe, dann würde ich nicht unbedingt behaupten, das Dasein meines Geldes würde ausgehaucht.seeadler hat geschrieben:Das Dasein dieser virtuellen Masse und relativistischen Energie wird also nach dieser Zeitspanne "ausgehaucht".
Der Körper braucht seine kinetische Energie nicht seiner kinetischen Energie zu entnehmen, er hat sie ja bereits.seeadler hat geschrieben:Nach meiner Idee entnimmt das Inertialsystem diese Energie eben jener kinetischen Energie, mit der es sich durch den Raum bewegt.
Wenn ich mein Geld meinem Geld entnehme, ist es trotzdem immer noch genauso viel Geld wie vorher.seeadler hat geschrieben:Die Energie wäre demnach so gesehen doppelt vorhanden.
Welcher Gravitationsenergie genau? Der Feldenergie des Gravitationsfeldes des gesamten Universums? Die dürfte aber viel größer sein als die kinetische Energie eines einzelnen Körpers im Universum.seeadler hat geschrieben:Ich nenne sie die Strahlungsenergie, die dem Wert nach der Gravitationsenergie entspricht
Die gesamte Feldenergie des Gravitationsfeldes ist mit Sicherheit viel viel größer als die kinetische Energie eines einzelnen Körpers.seeadler hat geschrieben:und somit zugleich auch der kinetischen Energie.
Also zumindest zwei Teile, die kinetische Energie des Körpers und die Feldenergie des Gravitationsfeldes sind mit Sicherheit nicht gleich groß.seeadler hat geschrieben:Ich spreche hier grundsätzlich von drei gleich großen Teilen