Die Expansion des Universums

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sven23
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#21 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von sven23 » Sa 8. Jun 2013, 12:46

closs hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Irgendwie muss sich Gravitation ja fortpflanzen
Kann ich nicht beurteilen. - Gibt es physikalisch so etwas wie "Fernwirkung", also das Wirken ein Kraft ohne ersichtliche Kraftübertragung?

Es gibt in der Quantenmechanik den Begriff der Verschränkung. Dabei haben miteinander verschränkte Teilchen auf subatomarer Ebene immer dieselben Eigenschaften auch über große Distanzen hinweg.
Nimmt man eine Veränderung an einem Teilchen vor, so treten diese Veränderungen praktisch verzögerunsfrei bei den anderen Teilchen auf.
Aber das ist ein weites Feld.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#22 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von closs » Sa 8. Jun 2013, 12:49

sven23 hat geschrieben:Aber das ist ein weites Feld.
Klingt interessant. - Wäre imo ein guter Ansatz, mal über Interfaces zwischen Diesseits und Jenseits nachzudenken. - Wenn Du sagst "verzögerungsfrei" und das hieße "ohne Zeit", also nicht an c gebunden, komme ich wieder darauf zurück, dass die Eigenzeit des Lichtes Null ist. - Ich wittere da was.

Pluto
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#23 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Pluto » Sa 8. Jun 2013, 12:56

R.F. hat geschrieben:Irgendwie muss sich Gravitation ja fortpflanzen; man geht von Gravitationswellen aus.
Übrigens gibt es auch unter Physikern welche, die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Gravitationswellen im Gegensatz zur herrschenden Meinung in Höhe des Milliardenfachen der “Lichtgeschwindigkeit” für möglich halten.
Was verbreitest du denn wieder für wilde Gerüchte, lieber Erwin?

Ich wundere mich ehrlich gesagt schon ein wenig, dass ausgerechnet du die Existenz von Gravitationswellen anerkennst. Der Grund warum man nach ihnen sucht, ist dass sie von Einsteins ART postuliert werden.
Sollten sie sich als existent erweisen, so wäre das eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit seiner Theorien.

Überlichtgeschwindigkeit an sich steht übrigens nicht im Widerspruch zu Einsteins Theorien (vgl. Scheren-Effekt). Was allerdings laut der SRT nicht möglich ist, ist eine überlichtschnelle Informationsübermittlung oder Materietransfer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Janina
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#24 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Janina » Sa 8. Jun 2013, 13:02

R.F. hat geschrieben:Übrigens gibt es auch unter Physikern welche, die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Gravitationswellen im Gegensatz zur herrschenden Meinung in Höhe des Milliardenfachen der “Lichtgeschwindigkeit” für möglich halten.
Nein.

sven23 hat geschrieben:Es gibt in der Quantenmechanik den Begriff der Verschränkung. Dabei haben miteinander verschränkte Teilchen auf subatomarer Ebene immer dieselben Eigenschaften auch über große Distanzen hinweg.
Nimmt man eine Veränderung an einem Teilchen vor, so treten diese Veränderungen praktisch verzögerunsfrei bei den anderen Teilchen auf.
Aber das ist ein weites Feld.
Das klingt so, als ob man damit überlichtschnell Information übertragen könnte. Das ist natürlich nicht so. Der Irrtum liegt im Verständnis von "Verschränkung". Es ist nämlich keineswegs so, dass der "Bruder" eines Teilchens plötzlich (und zwar "sofort") was anderes machen würde, wenn ich das Teilchen ändere.
Verschränkung ist etwas anderes. Und zwar geht es um Eigenschaften, die der Unschärferelation unterliegen.
Das EPR-Paradoxon war ein Gedankenexperiment, mit dem es möglich sein soll, zwei der Unschärfe unterliegenden Parameter gleichzeitig exakt zu messen. Und zwar indem man einen Parameter an einem Teilchen misst, und den anderen Parameter beim verschränkten Bruder, wodurch der Parameter des Teilchens determiniert wäre. Es war Einsteins Trick, die Unschärferelation zu umgehen, und die Existenz der "verborgenen Parameter" zu beweisen.
Herausgekommen ist das Gegenteil: Auch wenn ein Parameter eines Teilchens durch seinen Bruder determiniert ist, existiert der im Moment der Messung des Komplementärparameters nicht mehr. Nach der Messung befindet es sich wieder im unscharfen Zustand, als gäbe es den Bruder nicht.
Sorry, einfacher gehts echt nicht. Quantenmechanik ist nunmal nicht vorstellbar.

Pluto hat geschrieben:Sollten sie sich als existent erweisen...
Längst geschehen, dafür gabs sogar einen Nobelpreis.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitatio ... _Nachweise

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sven23
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#25 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von sven23 » Sa 8. Jun 2013, 13:16

Janina hat geschrieben:Das klingt so, als ob man damit überlichtschnell Information übertragen könnte.

Daran glaube ich auch nicht. Ich frage mich sowieso, wie man diesen Effekt über Lichtjahre hinweg experimentell bestätigt haben will.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
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#26 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von R.F. » Sa 8. Jun 2013, 13:22

Pluto hat geschrieben: - - -
In der Konsequenz bedeutet dies, dass eine unsichtbare Energiequelle für die Beschleunigung Verantwortlich sein muss, die so stark ist, dass sie die Anziehung durch die Schwerkraft mehr als ausgleicht. Astrophysiker nennen si "Dunkle Energie", und schätzen sie gross ein, dass sie rund 70% des gesamten Universums ausmacht.

Was ist diese Energie und woraus besteht sie? Bisher haben Forscher keine Ahnung, wie der Autor dieses Spiegel-Online Artikels schreibt.
Demgegenüber gibt es nach di Trocchio “Experten zweiter Klasse”, deren Wissen sofort überflüssig würde, sobald das Rätsel verstanden ist. Sie leben umgekehrt sogar davon, dass die ungeklärte Situation weiterbesteht und erfolglos bearbeitet wird. Gewöhnlich äußert sich das in vielen Publikationen, was als Markenzeichen für “aktive” Forschungsgebiete gilt. So finden wir dort Experten der theoretischen Beschreibung der Dunklen Materie und Dunklen Energie, der Quantenkosmologie und natürlich Experten der Großen Vereinheitlichten Theorie, der Theorie of Everything oder auch “Weltformel”. *)
*) Alexander Unzicker: Vom Urknall zum Durchknall - Die absurde Jagd nach der Weltformel. Heidelberg 2010, S. 174.

Diese Experten sind es, die den Ruf seriöser Wissenschaft ruinieren. Es ist nicht zu bestreiten: Wenn es um Weltanschauungen geht, werden ehemals hehre Prinzipien schnell aufgegeben.

Der Wissenschaftsjournalist Frederik Jötten thematisiert an diesem Beispiel (es geht um den Unterschied zwischen Mensch und Affe, R.F.) eine bestimmte Praxis im Wissenschaftsbetrieb, die der wissenschaftlichen Wahrheitsfindung abträglich ist. Der Ausgang der Experimente war - gemessen an den Erwartungen und der bislang dominierenden Auffassung - negativ. Negative Ergebnisse seien aber sehr viel schwerer in Fachzeitschriften zu veröffentlichen als positive. Außerdem würden negative Ergebnisse der scientific community viel kritischer auf methodische Fehler abgeklopft.

Frederik Jötten zitiert Eric-Jan Wagenmakers, Professor für Methodische Psychologie an der Universität Amsterdam, der darauf hinweist, dass negative Ergebnisse oft nicht zur Publikation gelangen. Vielleicht seien deshalb “95 % aller publizierten Studienergebnisse in der Psychologie...positiv”. Wenn das so ist, repräsentiere die wissenschaftliche Literatur nicht die Wirklichkeit. *)
*) Reinhard Junker: Der große Unterschied. In: factum 4/13, S. 33.

Aus meiner Sicht haben Naturalisten, die die Einseitigkeit ihrer Haltung frühzeitig einsehen, eine winzige Überlebenschance...Also, mein lieber Pluto, ein wenig Hoffnung bleibt Dir und Deinen Gleichgesinnten vielleicht noch...Müsst euch halt bewegen... :x

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#27 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Anton B. » Sa 8. Jun 2013, 13:23

closs hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Irgendwie muss sich Gravitation ja fortpflanzen
Kann ich nicht beurteilen. - Gibt es physikalisch so etwas wie "Fernwirkung", also das Wirken ein Kraft ohne ersichtliche Kraftübertragung?
Die Gummituchanalogie gemäß der ART ist ein makroskopisches Modell, das die Gravitation beschreibt, aber nicht in einem grundlegenderen Kontext begründet, so wie es im Standardmodell für andere Kräfte der Fall ist. Die Interpretation von Zeus, Teilchentheorien an sich wären falsifiziert, stimmt m.E. deshalb so nicht: Bestimmte spezielle Teilchentheorien sind in der Tat falsifiziert, der begründende Mechanismus der Gravititaton ist derzeit aber ungeklärt. Eine spezifische Teilchentheorie ist jedoch weiterhin eine Option.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#28 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von Anton B. » Sa 8. Jun 2013, 13:34

R.F. hat geschrieben:Diese Experten sind es, die den Ruf seriöser Wissenschaft ruinieren. Es ist nicht zu bestreiten: Wenn es um Weltanschauungen geht, werden ehemals hehre Prinzipien schnell aufgegeben.
Diese Experten arbeiten am Rande des Wissens. Da werden nunmal verschiedene Ansätze verfolgt, verschiedene Hypothesen gebildet, untersucht und der allgemeinen Diskussion im wissenschaftlichen Umfeld zugänglich gemacht. Es liegt in der Natur der Sache, dass nur der geringste Teil "erfolgreich" ist und als etabliertes Wissen seinen Weg in die Lehrbücher finden wird. Wo liegt das Problem?

R.F. hat geschrieben:Aus meiner Sicht haben Naturalisten, die die Einseitigkeit ihrer Haltung frühzeitig einsehen, eine winzige Überlebenschance...Also, mein lieber Pluto, ein wenig Hoffnung bleibt Dir und Deinen Gleichgesinnten vielleicht noch...Müsst euch halt bewegen... :x
Was ist das denn auf einmal? Die sogenannte Erwin-Rochade? Der flotte Sprung zum Endzeit-Szenario?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

R.F.
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#29 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von R.F. » Sa 8. Jun 2013, 13:39

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Irgendwie muss sich Gravitation ja fortpflanzen; man geht von Gravitationswellen aus.
Übrigens gibt es auch unter Physikern welche, die Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Gravitationswellen im Gegensatz zur herrschenden Meinung in Höhe des Milliardenfachen der “Lichtgeschwindigkeit” für möglich halten.
Was verbreitest du denn wieder für wilde Gerüchte, lieber Erwin?
Du solltest ab und zu wieder mal ein Fachbuch aufschlagen. Ich hatte in einem anderen Forum schon mehrfach aus solchen zitiert. Liegt's an Deinem riesigen Weinkeller, lieber Pluto, dass da immer wieder einiges in Vergessenheit gerät?
Pluto hat geschrieben: Ich wundere mich ehrlich gesagt schon ein wenig, dass ausgerechnet du die Existenz von Gravitationswellen anerkennst. Der Grund warum man nach ihnen sucht, ist dass sie von Einsteins ART postuliert werden.
Habe ich je die Existenz von Gravitation, die sich ja auf irgendeine Weise fortpflanzen muss, bestritten? Oder den Einfluß der Schwerkraft auf die Lichtfrequenz?
Pluto hat geschrieben: Sollten sie sich als existent erweisen, so wäre das eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit seiner Theorien.
Ein komplizierte These, an der überhaupt nichts stimmt, gibt es nach aller Erfahrung nicht. Einsteins "Theorien" sind aber von Grund auf falsch...
Pluto hat geschrieben: Überlichtgeschwindigkeit an sich steht übrigens nicht im Widerspruch zu Einsteins Theorien (vgl. Scheren-Effekt). Was allerdings laut der SRT nicht möglich ist, ist eine überlichtschnelle Informationsübermittlung oder Materietransfer.
Ach Pluto, dazu gibt es doch Experimente. Auch ein paar eigene Beobachtungen und Überlegungen können Dich eines Besseren belehren...

R.F.
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#30 Re: Die Expansion des Universums

Beitrag von R.F. » Sa 8. Jun 2013, 13:43

sven23 hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das klingt so, als ob man damit überlichtschnell Information übertragen könnte.

Daran glaube ich auch nicht. Ich frage mich sowieso, wie man diesen Effekt über Lichtjahre hinweg experimentell bestätigt haben will.
Lesen, junger Sven, lesen... Und dann kannste das eine oder andere Experiment selbst durchführen. Geht ganz einfach mit einem Stück Holz...Hat übrigens ein Physikprofessor vorgeschlagen... ;)

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