Christian41285 hat geschrieben:Da Materie nur in Zusammenhang mit Geist existieren kann,muss es schon beim Urknall Geist gegeben haben. Ohne Gott,als geistiger Beobachter hätte es keinen Urknall geben können! Außerdem erkenne ich das Geist ein fester Grundbaustein der Welt ist und sich das Leben niemals zufällig entwickelt haben kann weil das Leben (Geist) nicht wegzudenken ist! Wie seht ihr das?
Das ist durchaus eine legitime Sichtweise, wie sie auf der ein oder anderen Weise jeder spirituellen Weltanschauung zugrunde liegt. Allerdings braucht ein spiritueller Mensch gar nicht die Quantenphysik, um zur Gotteserkenntnis zu gelangen. Schon die Bhagavad-GÄ«tÄ beschrieb einen sehr viel einfacheren Weg:
Kapitel 7. Wissen vom Höchsten, Vers 1 „Der höchste Herr sprach: O Arjuna, höre nun von Mir, wie du Mich, den höchsten Herrn, erkennen kannst. Indem du dein Bewusstsein auf Mich richtest und vollkommene Hingabe zu mir entwickelst, wirst du frei werden von allen Zweifeln.“
Warum den komplizierten Weg über die Quantenphysik gehen, wenn es viel einfacher geht?

Was Du hier ansprichst, ist jedoch eine wirklich berechtigte Frage: wenn Bewusstsein die Voraussetzung für jede Erfahrung ist und es daher per definitionem unmöglich ist, etwas außerhalb von Bewusstsein zu erfahren – und wenn wir demnach
niemals irgendein Objekt oder eine Welt außerhalb von Bewusstsein erfahren haben – wie können wir dann sicher sein, dass es jemals irgendetwas außerhalb von Bewusstsein gegeben hat? Jede Erfahrung, auch wenn der Inhalt der Erfahrungen unendlich variieren kann, bringt nichts als Bewusstsein zum Ausdruck.
Die ganze Welt ist letztlich als Erfahrung im Raum unsres Bewusstseins gegenwärtig, wie ein Film, der auf eine Leinwand projiziert wird. Doch das bedeutet natürlich nicht, dass die Welt im menschlichen Bewusstsein ist in einem solipsistischen Sinne. Die Schlussfolgerung muss dann lauten, dass die Welt im Bewusstsein Gottes ist, an dem unser menschliches Bewusstsein individuell Anteil nimmt.
„Gott“ ist das zeitlose Bewusstsein hinter der zeitlichen Welt, wie es auch dieses Zitat aus der GÄ«tÄ sagt:
Kapitel 7. Wissen vom Höchsten. Vers 7 O Eroberer von Reichtum, niemand ist höher als Ich (das Bewusstsein Gottes). Die gesamte Schöpfung weilt auf mir (oder in meinem Bewusstsein) wie Perlen auf einer Schnur.
Wie Perlen auf einer Schnur. Schöner, edler und einfacher kann man einen solch komplizierten Sachverhalt kaum ausdrücken. Die Vielfalt aller Welten, Galaxien und Wesen im gesamten Kosmos ist demnach eine Manifestation des einen göttlichen Bewusstseins, welches einer "Schnur" vergleichbar ist, die alles verbindet.
Gott selbst ist das Bewusstsein hinter dem gesamten Universum. Das ganze Universum kannst du ansehen als Körper Gottes. So wie du diesen einen Körper hast, mit dem du dich vielleicht identifizierst, so gibt es ein ganzes Universum, und so wie du der Kenner dieses Körpers bist, das Bewusstsein hinter diesem Körper, so ist Gott das Bewusstsein hinter der ganzen Welt.
Dein Körper hat einzelne Zellen und jede einzelne Zelle hat vielleicht auch Bewusstsein. Und das Bewusstsein jeder einzelnen Zelle ist letztlich Teil des Bewusstseins hinter deinem ganzen Körper. So kann man auch jedes Einzelwesen als eine Zelle im Körper Gottes sehen. Jedes Einzelwesen hat eine einzelne Seele, ein einzelnes Bewusstsein. Aber das Bewusstsein und die Seele von jedem einzelnen Wesen ist letztlich das Bewusstsein Gottes. Jeder einzelne ist eine Manifestation Gottes. Vedanta geht ja noch weiter und sagt, selbst die materielle Welt ist nichts anderes als Bewusstsein. So ähnlich wie in einem Traum alles Manifestation des Bewusstseins des Träumenden ist.
http://schriften.yoga-vidya.de/bhagavad ... n-sukadev/