W.Bodensee hat geschrieben:
Pluto sprach vor kurzem von "persönlichem Gott oder unpersönlichem Glaube an etwas Höheres" . Das halte ich für eine SEHR wesentliche Frage oder Feststellung.
Ich finde es extrem schade, dass es dir kaum gelingt, die verschiedenen Sachebenen auseinanderzuhalten und auch sachlich zu reagieren. Dass andere damit auch Schwierigkeiten haben, sollte eigentlich keine Entschuldigung sein.
Wenn es dir um das oben angesprochene Thema geht, möchte ich nur folgendes betonen:
1.) Ja, es gibt den Glaubensunterschied an einen persönlichen Gott und an ein unpersönliches Prinzip und viele fühlen sich mit Letzterem wohler. Als Christ kann und muss man hier seine Erfahrungen mit der persönlichen Beziehung zu Gott betonen.
Du aber hast den Glaube an ein unpersönliches Prinzip nicht nur mit dem Wort Zufall gleichgesetzt, sondern auch die naturwissenschaftlichen Arbeiten, die Statistik verwenden, ja verwenden müssen, damit verbunden. Du hast Wissenschaft damit indirekt mit Gottlosigkeit gleichgesetzt.
Eine solche Haltung ist ein schwerer Fehler, denn indem du das (legitime und korrekte) Arbeiten mit Statistik und den (individuellen) Glaube an ein unpersönliches Lenkprinzip nicht auseinanderhälst, machst du deinen Glauben an Gott angreifbar. Du bist genauso wie die Leute zur Zeit Galilei, die indirekt behaupteten "Gott kann es nur geben, wenn die Erde im Mittelpunkt steht". Dadurch machten sie sich angreifbar und stellten den Glauben an Gott in Frage, nachdem klar wurde, dass die Sonne im Mittelpunkt steht.
Der richtige Weg kann nur sein, das (legitime und korrekte) Arbeiten mit Naturwissenschaft zu bejaen und zu betonen und auch deren Ergebnisse anzunehmen, aber trotzdem an dem persönlichen Glauben an Gott festzuhalten. Es enttäuscht mich immer wieder maßlos, dass Menschen, die die Methodiken studiert, das Vorgehen in der Naturwissenschaft miterlebt und deren Wirkweisen erlebt haben, dieses so wichtige Werkzeug der Welterkennung und der Gotterkennung wegwerfen, wenn sie in einen Beruf übergehen, in dem sie nicht mehr aktiv forschen.
2.) Du hast an einigen Stellen Sachaussagen gemacht. Wie z.B. "die Entstehung des Lebens ist so unwahrscheinlich, da muss Gottes Hand im Spiel sein" (die Behauptung der Unwahrscheinlichkeit ist die nachzuprüfende Sachaussage). Oder die Evolution mit Autozusammenstößen verglichen.
Diese Sachaussagen waren falsch oder massiv fehlerhaft. Du hast die Hinweise auf die Fehler gar nicht zur Kenntnis genommen, sie nicht kommentiert, ja jede Bereitschaft von dir gewiesen, deine Fehler einzusehen. Sondern als Angriff auf deinen Glauben an Gott gewertet.
Ein solches Verhalten ist bestenfalls Blindheit. In diesem Fall hast du Angst um deinen Glauben und daher kann und darfst du keinerlei Fehler machen. Hier fordere ich dich auf, dich von der Angst zu befreien und darzulegen, worauf sich deine Sachaussagen begründen und wenn die falsch sind, diesen Fehler zuzugeben. Man kann Gott nicht mit Falschaussagen verkünden.
Im schlimmsten Fall siehst du die Fehler und weißt auch, dass deine Aussagen falsch sind, beharrst aber darauf, sie aus taktischen Gründen aufrecht zu halten. In diesem Fall ist das, was du tust Lüge.
So sehe ich die Diskussion.
Und die Grundfrage, was für dich nun eigentlich Zufall ist, steht nach wie vor im Raum.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.