closs hat geschrieben:Nicht "Dr. Bertlman's Socke ist grün und wird per Beobachtung als grün wahrnehmbar gemacht", sondern "Dr. Bertlman's Socke hat keine Farbe, bis sie durch Wahrnehmung grün wird".
Dr. Bertlman's Socke befindet sich in einem überlagerten Zustand ganz vieler Farben. Durch den Messvorgang kollabiert dieser Gesamtzustand zu einer Farbe.
In meinem Beitrag vom
Mi 25. Jan 2017, 13:15 hatte ich dies so erklärt:
Der Gesamtzustand der Superposition wird durch die Wellenfunktion beschrieben. Dieser Umfasst alle Einzelzustände. Ein Quantenobjekt befindet sich also vor der Messung in einem superponierten Gesamtzustand |Ψ>, einem Zustand überlagernder Einzelzustände |φi> (|φi
1> +|φi
2> ... |φ
n>).
Daher ist beim Doppelspaltexperiment der genaue finale Detektionsort objektiv unbestimmt (
objektiver Zufall).
Man könnte sich die Wellenfunktion Ψ als extrem "filigranes Gebilde" vorstellen. Dies soll aber nur eine Veranschaulichung sein. Wie eine Seifenplase zerplatzt, sobald man sie berührt, so kollabiert die Wellenfunktion durch den Messprozess.
Wenn Du zwei unterschiedlich farbige Socken trägst, so ist "scharf" bestimmt, welche Farbe Du rechts und welche Farbe Du längst trägst, unabhängig von der Beobachtung.
Doch nun nimm einmal an, für Deine Socken würden die Regeln der Quantenmechanik gelten (Dr. Bertlmanns Socken).
Die Wellenfunktion |Ψ> umfasst alle Einzelzustände |φ>, in diesem Fall also die Sockenfarben:
|φ
grün>
|φ
pink>
Somit umfässt die Wellenfunktion den Gesamtzustand |Ψ
bunt>. Wird das Quantenobjekt "Socke" gemessen, wird aus der bunten Vielfallt, die in |Ψ
bunt> enthalten ist,
objektiv zufällig ein Farbenzustand "ausgewählt", z.B. |φ
grün>. Wie können |Ψ
bunt> nicht beobachten, sondern immer nur mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit eine der Einzelzustände |φ
grün> oder |φ
pink>.
Diese Erklärung gilt so lange als korrekt, bis Agent Scullie und/oder Thomas ihr widersprechen, welches hoffentlich nur in einem Paralleluniversum passiert.