Das könnte so in etwa die Essenz sein, durch die ich den Zugang mehr und mehr verloren habe.Ruth hat geschrieben:In der Geschichte von Jesus, bis zur Kreuzigung und dem danach kann man auch sehr viel von Jesus finden, stimmig zu dem, was über seine Aussagen geschrieben wird. Nur hat die christliche Botschaft das Leben und Sterben von Jesus so ziemlich in den Hintergrund gerückt, außer dass man angebliche Gebote in seinen Reden hervorhebt....indem man dann als Hauptmerkmal die Kreuzigung und Auferstehung festgemeißelt hat. Man hat dann quasi das "Drumherum" der Botschaft angepasst: zB, dass Jesus unbedingt auch Gott sein musste, weil sonst sein Tod nicht genügend Wirksamkeit haben kann. Und darum muß man also auch alles so lassen wie es vorgegeben ist, weil sonst das ganze Glaubensgebäude zusammenfällt.
Meine Variante, also das, was ich in frühen Jahren kennengelernt hatte, was mir wichtig war, kam irgendwie nicht mehr so wirklich vor und wurde dominant "zugepflastert".
Wenn von Zeit zu Zeit dann doch wieder Andeutungen in Richtung "bedingungslos gute Jesus-Einstellung" aufblitzten, dann kam mir das wie eine gewisse Scheinheiligkeit vor.
Genau, da passt etwas nicht wirklich zusammen, ein neuer, eher ungünstiger Blickwinkel taucht auf.Ruth hat geschrieben:Für mich war das zunächst einmal ein Schlag ins Gesicht, dass ich mich fragte, was denn an dem, was ich glaubte, überhaupt noch tragfähig sei.
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Man glaubt es kaum aber ich habe das Lesen des Buches "Die Hütte" abgeschlossen und es hat mir gut gefallen.
Es war kein Problem, mich auf die Fiktion einzulassen und irgendwie war es beeindruckend vor eine Situation mit direktem Gottes-Kontakt und direkten Gottes-Aussagen gestellt zu werden (Anzweifeln funktioniert dann nicht mehr so wirklich).
Ich habe auch wieder ein paar Punkte gesammelt, wobei wir bestimmt den einen oder anderen schon angesprochen haben:
(wenn wir einen/mehrere davon besprechen, kann ich gerne darlegen, warum er mir aufgefallen ist)
- keine Freiheit in der Liebe Gottes, wenn man eingebildete Ängste hat.
- Gott greift nicht ein, weil dies keine aufrichtige Liebe wäre.
- Die Frau war von Anfang an im Mann versteckt, so dass sich aus "Frau kommt aus Mann" und dann "Mann kommt aus Frau" eine Art Beziehungskreis ergibt.
- Menschen sollen Unabhängigkeit (von Gott) aufgeben
- Kinder, die sich schlecht verhalten, werden dennoch geliebt.
- Gericht: wenn wir lieben, können wir nicht richten
- Wahrhaft Menschlich-Sein bedeutet Gott zu folgen.
- Menschen können "die Kirche" nicht aufbauen
- Es ist nicht einfach, jemanden zu retten, der nicht vertraut.
- Durch seine Allwissenheit hat Gott beliebige "Geduld"
- Wahre Liebe übt keinen Zwang aus.
- Gefühle sind die Farben der Seele.
- Leid hätte durch Nicht-Erschaffen der Welt verhindert werden können.
- Das Meiste in uns wird während der Kindheit angelegt.