Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#81 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Di 9. Feb 2021, 21:17

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 20:19
Liest du viel und hast du dir dieses "Schnelllesen", bei dem man sich nicht vorliest, erschlossen?

In meiner Familie war das Lesen etwas, das unbedingt zum Tagesablauf gehörte, schon auch deshalb, weil es keinen Fernseher oder Kinobesuch gab. Naja, zumindest die Mädels meiner Familie (samt Mutter) waren lesebesessen, die Jungs waren eher zurückhaltender dabei. So geschah es öfter, dass es abends, wenn eigentlich Zeit zum schlafen war, das Buch so spannend war, dass es mir schwer fiel, das Buch wegzulegen. Irgendwann habe ich dann mal abgecheckt, wie lange ich für eine Seite brauche. Im aktuellen Fall habe ich dann erst mal die Seitenzahl ausgemacht, die noch bis zum Ende zu lesen war, und daran gemessen, ob es sinnvoll ist, bis in die Nacht hinein zu lesen, oder zu unterbrechen und am nächsten Tag weiter zu lesen. Also, so viele Seiten noch übrig sind, so viele Minuten brauche ich, um sie zu lesen.
SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 20:19
Mach dir da keinen Kopf, falls wir eine Stelle besprechen, habe ich das Buch hier und ich kann versuchen, den Text zu finden.
Ich habe mal beim großen Online-Handel nachgeschaut und festgestellt, dass es etliche Exemplare dort gebraucht gibt, für kleines Geld. Da konnte ich mich nicht beherrschen, und habe so eins bestellt. Ist ja schließlich schon eine Weile her, seit ich es gelesen habe. Vielleicht finde ich ja noch ganz neue Blickpunkte darin, wenn ich es nochmal lese.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 20:19
Mein erster Eindruck über die Einstellungen der Gläubigen in diesem Buch geht in Richtung einer sehr engen/familiären Gottes-Vorstellung ("Gott" = "Papa") als Ausgangspunkt.
In manchen charismatischen Gemeinden benutzt man ganz selbstverständlich diese Anrede: "Papa" für Gott.
Als ich das zum ersten Mal hörte, fand ich es befremdlich. Jetzt habe ich mich dran gewöhnt. Für mich wäre das nichts, was ich übernehmen würde.
SilverBullet hat geschrieben:
Di 9. Feb 2021, 20:19
Ah, sehr gut, du setzt also das Buch über den Film, d.h. mein Ausgangspunkt ist gar nicht schlecht.

Ich finde, das ist bei allen Filmen so, die erst gedreht wurden, als man die Bücher schon kannte. Die Bücher sind viel ausführlicher, und regen die eigene Phantasie an, bei den Beschreibungen der Personen und den Objekten, sowie den Handlungen. Da "sieht" man Dinge, die in den Filmen gar nicht vorkommen, oder man nimmt sie gar nicht wahr, weil die anderen Bilder dominieren. Die Filme sind quasi nur Zeitraffer, mit festgelegten Bildern, die nur vordergründig wahrgenommen werden können.

Inzwischen lese ich allerdings nicht mehr so viel, schaue öfter Serien auf Netflix, wo mein Sohn zahlendes Mitglied ist, und ich einfach von ihm den Zugang bekam. Das hat das Lesen dann allerdings schon etwas in den Schatten gestellt.

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#82 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Mi 10. Feb 2021, 17:00

Ruth hat geschrieben:Naja, zumindest die Mädels meiner Familie (samt Mutter) waren lesebesessen, die Jungs waren eher zurückhaltender dabei.
Exakt so kenne ich das auch und im Durchschnitt sind die Vorlieben wohl auch derart verteilt -> alles im grünen Bereich.

Ruth hat geschrieben:So geschah es öfter, dass es abends, wenn eigentlich Zeit zum schlafen war, das Buch so spannend war, dass es mir schwer fiel, das Buch wegzulegen. Irgendwann habe ich dann mal abgecheckt, wie lange ich für eine Seite brauche. Im aktuellen Fall habe ich dann erst mal die Seitenzahl ausgemacht, die noch bis zum Ende zu lesen war, und daran gemessen, ob es sinnvoll ist, bis in die Nacht hinein zu lesen, oder zu unterbrechen und am nächsten Tag weiter zu lesen. Also, so viele Seiten noch übrig sind, so viele Minuten brauche ich, um sie zu lesen.
Sehr gut, dann musstest du kaum auf die Uhr schauen, wenn du die Seitenzahl im Kopf hattest.
Bei mir ist die Geschwindigkeit lange nicht so hoch und auch nicht so verlässlich.

Ruth hat geschrieben:Ich habe mal beim großen Online-Handel nachgeschaut und festgestellt, dass es etliche Exemplare dort gebraucht gibt, für kleines Geld. Da konnte ich mich nicht beherrschen, und habe so eins bestellt. Ist ja schließlich schon eine Weile her, seit ich es gelesen habe. Vielleicht finde ich ja noch ganz neue Blickpunkte darin, wenn ich es nochmal lese.
Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee es nochmal zu lesen, denn mir geht es z.B. oft so, dass ich ganze Seiten zwar lese, aber mich dabei um etwas anderes kümmere - danach kann ich nicht sagen, was im Text steht :-)
Keine Ahnung, ob das an mir liegt oder ob dies tatsächlich unspektakuläre Passagen sind, die mich "einschlafen" lassen.

Ruth hat geschrieben:In manchen charismatischen Gemeinden benutzt man ganz selbstverständlich diese Anrede: "Papa" für Gott.
Als ich das zum ersten Mal hörte, fand ich es befremdlich. Jetzt habe ich mich dran gewöhnt. Für mich wäre das nichts, was ich übernehmen würde.
Mir ist es im Buch auch gleich aufgefallen und zwar zusammen mit der Aussage (von "Nan" der Mutter) "immer wieder habe ich dafür gebetet, dass Papa uns einen Weg aufzeigt, aber ... ich habe das Gefühl, er hört mir überhaupt nicht zu", als es um die verschlossene Tochter ("Kate") geht.
Hier unterhalten sich die Eltern des Mädchens und diese Selbstverständlichkeit und Unmittelbarkeit wie die Mutter hier über Gott redet, finde ich erstaunlich.
Aus meiner Vergangenheit kenne ich kein derart selbstverständliches Integrieren von religiösen Anteilen in Alltagsprobleme und Alltagsgespräche.

Ruth hat geschrieben:Ich finde, das ist bei allen Filmen so, die erst gedreht wurden, als man die Bücher schon kannte.
Ich glaube es ist häufig so, aber wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich mal bei "Der Name der Rose", ein Roman von "Umberto Eco" genau den anderen Eindruck.
Der Film mit "Sean Connery" hat mir gut gefallen und ich habe danach den Roman gelesen, der die Qualität des Film nicht erreichen konnte - ich erinnere mich aber nicht mehr daran, wie und wieso das so auf mich wirkte.
Vielleicht kennst du den Roman und den Film, dann wär es spannend, wie du es siehst.

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#83 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Mi 10. Feb 2021, 18:23

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 10. Feb 2021, 17:00
Ich glaube es ist häufig so, aber wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich mal bei "Der Name der Rose", ein Roman von "Umberto Eco" genau den anderen Eindruck.
Der Film mit "Sean Connery" hat mir gut gefallen und ich habe danach den Roman gelesen, der die Qualität des Film nicht erreichen konnte - ich erinnere mich aber nicht mehr daran, wie und wieso das so auf mich wirkte.
Vielleicht kennst du den Roman und den Film, dann wär es spannend, wie du es siehst.
Nein, den Film und das Buch kenne ich nicht, Habe zwar den Titel schon gehört, aber nicht selbst gesehen ... und auf Netflix gibt es den nicht. Bei Youtube gibt es das Hörbuch. Aber das ist wieder nicht so mein Ding. Längeres zuhören, würde mich zum einschlafen oder träumerischen abdriften verleiten. ;)

Maryam
Beiträge: 974
Registriert: Do 3. Mai 2018, 13:57

#84 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Maryam » Do 11. Feb 2021, 06:12

Ruth hat geschrieben:
Do 28. Jan 2021, 12:07

Liebe ist IMMER FÜR den „Nächsten“. Anstatt einen Fußtritt ins Abseits zu verpassen, reicht die Liebe dem Nächsten die Hand und sagt: du bist nicht allein, ich gehe ein Stück des Weges mit dir, und helfe dir, so gut ich kann.

Meine Mutter hat uns Kindern schon früh beigebracht, bei anderen Kindern in der Schule nicht nur vordergründiges Verhalten zu beurteilen, sondern auch die jeweilige Familiensituation, die Vergangenheit und Umgebung des Kindes. Ich weiß, manche regen sich auf, wenn im öffentlichen Gericht jemand als nicht zurechnungsfähig zugeordnet wird, und mildere Strafen bekommt, als man gehofft hat. Aber ich denke, wenn wir (und auch die Richter) fähiger werden, auch Liebe eine Rolle spielen lassen, bei Urteilen und besonders Strafen, dann würde es effektiver sein, die Strafe in eine Umerziehung zu lenken, damit die Menschen den Weg zur Liebe finden, und damit ihre Fehler überwinden.

Wie versteht ihr die Aufforderung zur Liebe und die mögliche Umsetzung, u.a. auch nach dem Vorbild von Jesus aus der Bibel ?
Und wie soll, eurer Meinung nach, die Umsetzung der Liebe zum Nächsten NICHT sein ?
Was ist DEIN Ziel, wenn du andere Menschen kritisierst ?

Hi Ruth
Bei Jesus zählte all das nicht mehr, was seinen jüdischen Geschwistern an lieblosem Verhalten aufgezwungen wurde. Ist es Liebe mehrere Mitmenschen dazu aufzufordern einen Mann zu steinigen weil er am Sabbath Holz auflas? Wir wissen ja nicht einmal weshalb er es tat. Vielleicht aus Liebe zu der bettlägerigen Nachbarin, die es fror um ihr Wärme zu ermöglichen?

Falsch verstandene "Liebe" ist aus meiner Sicht, wenn eine Mutter dem drogensüchtigen Sohn immer wieder Geld zuschiebt, und es als Liebe einer Mutter gegenüber ihrem Sohn bezeichnet. Liebe sollte nicht vereinnahmend sein,

Wenn wir einem Nächsten, ob verwandt oder bekannt aus Liebe helfen wollen, sollte es immer zu dessem Wohl sein, und nicht aus einem Helfersyndrom heraus, oder als Mittel zum Zweck. Ich helfe ihm, dann kann ich auch mit seiner Hilfe rechnen.

Was verstehst Du darunter, seinen Mitmenschen zu "kritisieren"?

lg Maryam

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#85 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Do 11. Feb 2021, 10:24

Maryam hat geschrieben:
Do 11. Feb 2021, 06:12
Bei Jesus zählte all das nicht mehr, was seinen jüdischen Geschwistern an lieblosem Verhalten aufgezwungen wurde. Ist es Liebe mehrere Mitmenschen dazu aufzufordern einen Mann zu steinigen weil er am Sabbath Holz auflas? Wir wissen ja nicht einmal weshalb er es tat. Vielleicht aus Liebe zu der bettlägerigen Nachbarin, die es fror um ihr Wärme zu ermöglichen?
Ja, das hast du gut auf den Punkt gebracht. Wenn ich mir das Handeln von Jesus an und mit Menschen anschaue, so wie es in der Bibel steht, dann kann ich erkennen, dass es gar nicht um die guten Taten von Jesus geht, wie es manchmal in den Vordergrund gestellt wird. Viel mehr hat Jesus damit, was er auch gepredigt hat, aufgezeigt, wie unterschiedlich Gesetze anzuwenden sind, wenn man die Liebe dabei in den Vordergrund stellt.

Maryam hat geschrieben:
Do 11. Feb 2021, 06:12
Wenn wir einem Nächsten, ob verwandt oder bekannt aus Liebe helfen wollen, sollte es immer zu dessem Wohl sein, und nicht aus einem Helfersyndrom heraus, oder als Mittel zum Zweck. Ich helfe ihm, dann kann ich auch mit seiner Hilfe rechnen.

Genau so sehe ich das auch. Es geht bei der Liebe immer FÜR den „Nächsten“. Um den der die Liebe praktiziert, geht es dabei nicht. Oder dass man Liebe üben soll, damit man ein gutes Werk mehr auf seinem Konto sammeln kann, von dem man letztlich selbst profitiert. Liebe ist bedingungslos. Ebenso kann man Liebe nicht einfordern: „ich habe dir geholfen, jetzt habe ich was gut bei dir.“

Und trotzdem ist es ein Merkmal der Liebe, dass sie Auswirkungen hat, auf die Umgebung und auch auf den, der liebt. Liebe verändert – den Liebenden und den Empfänger …. zum Guten hin.


Maryam hat geschrieben:
Do 11. Feb 2021, 06:12
Was verstehst Du darunter, seinen Mitmenschen zu "kritisieren"?

Im realen Leben versuche ich Kritik am Mitmenschen weitgehend zu vermeiden. Weil Kritik immer schnell dazu verleitet, auf den zu Kritisierenden „von oben herab“ zu sehen. So nach dem Motto: ich habe was, was du nicht hast, und ich sage dir, wo es lang geht.

Im Forum, wo es darum geht, dass man Erfahrungen und Meinungen miteinander teilt, kommt es dabei sehr auf die Wortwahl an. Man kann aber auch beim besten Willen es richtig zu machen, nicht vermeiden, dass manchmal Meinungsunterschiede als Kritik verstanden werden. Das hängt auch davon ab, von welchem Umfeld und welcher Ausdrucksweise, sowie Erfahrungen der Gesprächspartner geprägt ist.

Da, wo ich bewusst Kritik üben will, geht es (mir) fast immer hauptsächlich darum, wie weit die Ausdrucksweise eines Schreibers einigen Lesern schaden könnten und/oder deutlich als Angriff/Übergriff ersichtlich ist.

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#86 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Sa 13. Feb 2021, 17:16

Ruth hat geschrieben:Ja, dann viel Spaß ... oder Erfolg damit. :thumbsupup:
Ich bin nach wie vor am Lesen des Buches ("Die Hütte") dran und habe aktuell die Hälfte erreicht.
Es geht bei mir nicht so wirklich schnell, aber ich habe mir ein paar Stellen gemerkt, bei denen ich überrascht war bzw. reagiert habe.

Das Buch ist gut, es gefällt mir und es ist sehr überraschend konkret - aber das ist kein Fehler.
Natürlich muss mein Weltbild "etwas Pause machen", denn in der Geschichte tritt Gott unmittelbar existenziell auf.

Diese Stellen/Inhalte sind mir aufgefallen
(ich kann gerne zu einzelnen Stellen den Erklärungsversuch starten, warum sie mir aufgefallen sind - manchmal positiv, manchmal sehe ich es kritisch)

  • Fragestellung: "Ist Gott gemein, weil er Jesus hat opfern müssen, um zu vergeben?"
    Antwort mit interresantem Perspektivwechsel: "Für Jesus war es nicht gemein."
  • Wie ein Vogel der zum Fliegen erschaffen wurde und durch Hinderung am Fliegen eine Einschränkung erfährt,
    wurde "der Mensch" zum geliebt sein erschaffen und durch Hinderung daran erlebt er eine Einschränkung.
  • Lebt ein Mensch zu lange ungeliebt, kann er seine Fähigkeit vergessen
  • Über die Dreifaltigkeit kann Gott Liebe und Beziehung in sich haben
  • Gott macht sich auf Menschengestalt klein, um zu respektieren, um den Menschen entsprechend zu begegnen
  • Menschen sind derart verloren und beschädigt, dass es ihnen schwerfällt Beziehungen einzugehen, ohne dass es zu Machtunterschieden kommt.
  • Menschen verstricken sich in Hierarchien, Gott hat keine Hierarchie in sich, er liebt Menschen.
  • Wer Unabhängigkeit von Beziehung bevorzugt, wird zur Gefahr für sich und andere.
  • Gott rechtfertigt das Leid nicht, er errettet daraus
  • Die von Menschen gewählte Unabhängigkeit zieht die gesamte Schöpfung nach unten
  • Das Streben nach Autonomie ist Wahnsinn. Zur Freiheit gehört Vertrauen und Gehorsam im Rahmen einer auf Liebe beruhenden Beziehung.
  • Überall versteckte Wunder, als Geschenke für Entdeckungen der Wissenschaft
  • Unterscheidung Gut und Böse ist schuld. Der Mensch macht sich zum Richter, er spielt Gott. Weil das jeder Mensch unterschiedlich macht, gibt es Streit und Krieg.
  • Der Ausweg ist, nicht mehr selbst "gut" und "böse" zu unterscheiden, sondern auf Gott zu vertrauen

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#87 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Sa 13. Feb 2021, 17:55

SilverBullet hat geschrieben:
Sa 13. Feb 2021, 17:16
Ich bin nach wie vor am Lesen des Buches ("Die Hütte") dran und habe aktuell die Hälfte erreicht.
Es geht bei mir nicht so wirklich schnell, aber ich habe mir ein paar Stellen gemerkt, bei denen ich überrascht war bzw. reagiert habe.
Das ist doch schon eine ganze Menge.
Ich selbst habe erst heute Mittag angefangen, weil das bestellte Papierbuch immer noch nicht angekommen ist, und ich heute ungeduldig nun einfach das ebook zusätzlich bestellt habe.
Ich bin jetzt gerade auf Seite 128, und werde wohl heute Abend noch ein Stück lesen ... mal sehen, wie weit ich komme.

Es ist gut, dass ich es nochmal lese, denn dabei merke ich, dass ich vieles damals überlesen habe ... oder aber es zu dem Zeitpunkt für mich damals noch nicht so wichtig war, wie es mir heute ist. Das ist übrigens auch ein Part, an dem ich spüre, dass Gott auf verschiedenste Weise zu mir redet: weil immer zur passenden Zeit manche Dinge geschehen und Worte auftauchen, wenn sie in meine Lebensituation und die aktuellen Fragen meines Lebens passen.

So denke ich sogar, es passte gerade, dass du dich bereit erklärtest, dieses Buch zu lesen und evtl. darüber zu reden, so dass ich beschloss, es nochmal zu lesen, um mich neu zu erinnern und mich berühren zu lassen.

Das was mich also jetzt neu anspricht, sind hauptsächlich Dinge, die ich gar nicht mehr in Erinnerung hatte. Wie zB das schlechte Verhältnis zum eigenen Vater, welches eben diesen Gott, der "Papa" sein will, nicht wirklich versteht. Für mich war damals die Geschichte der verschwundenen kleinen Tochter so dominierend, dass ich das Geschehen drumherum nicht mehr wahrgenommen habe ... was wahrscheinlich mehr von mir und meiner Veränderung im Laufe der Jahre zeigt.

Dann, wie Menschen (ich) Gott sehen ..., und ein Bild von ihm weitergeben...

Seite 124:
Das Problem ist, dass manche Leute versuchen, eine Ahnung davon zu bekommen, wer ich bin, indem sie die beste Version ihrer selbst nehmen, diese potenzieren und mit sämtlichen guten Eigenschaften ausstatten, die sie sich vorstellen können, was oft nicht viel ist, und dann nennen sie das Gott. Das mag zwar als nobles Bemühen erscheinen, greift aber viel zu kurz und beschreibt mein wahres Wesen nicht einmal ansatzweise. Ich bin nicht einfach die beste Version eurer selbst, die ihr euch vorstellen könnt. Ich bin weit mehr als das, über und jenseits von allem, was ihr fragen oder denken könnt.

SilverBullet hat geschrieben:
Sa 13. Feb 2021, 17:16
Über die Dreifaltigkeit kann Gott Liebe und Beziehung in sich haben

Die Erklärung zu einer Dreifaltigkeit finde ich auch interessant, aber mit dem Thema an sich kann ich nach wie vor nicht viel anfangen. Für mich ist Gott einer, der er ist ... der sich vielleicht in verschiedener Art zeigt, aber nicht grundsätzlich in drei unterschiedlichen Existenzen offenbart.
SilverBullet hat geschrieben:
Sa 13. Feb 2021, 17:16

[*]Unterscheidung Gut und Böse ist schuld. Der Mensch macht sich zum Richter, er spielt Gott. Weil das jeder Mensch unterschiedlich macht, gibt es Streit und Krieg.

[*] Der Ausweg ist, nicht mehr selbst "gut" und "böse" zu unterscheiden, sondern auf Gott zu vertrauen
Das Thema "Gut und Böse" ist ja hier im Forum auch gerade aktuell im Gespräch. Das passt ja dann auch.

Ich lese jetzt das Buch erst mal zu Ende ... bevor ich weiter kommentiere. Das könnte unter Umständen schon morgen Abend sein... mal sehen.

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#88 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » So 14. Feb 2021, 09:51

Ruth hat geschrieben:Ich bin jetzt gerade auf Seite 128, und werde wohl heute Abend noch ein Stück lesen ... mal sehen, wie weit ich komme.
"Ach, ihr Frauen seid ja so gemein" :-)

Ich schaffe gerade mal 40 Seiten am Tag und fühle mich wie ein Held.

Ruth hat geschrieben:Es ist gut, dass ich es nochmal lese, denn dabei merke ich, dass ich vieles damals überlesen habe ... oder aber es zu dem Zeitpunkt für mich damals noch nicht so wichtig war, wie es mir heute ist. Das ist übrigens auch ein Part, an dem ich spüre, dass Gott auf verschiedenste Weise zu mir redet: weil immer zur passenden Zeit manche Dinge geschehen und Worte auftauchen, wenn sie in meine Lebensituation und die aktuellen Fragen meines Lebens passen.

So denke ich sogar, es passte gerade, dass du dich bereit erklärtest, dieses Buch zu lesen und evtl. darüber zu reden, so dass ich beschloss, es nochmal zu lesen, um mich neu zu erinnern und mich berühren zu lassen.
Wenn du möchtest, kannst du diesen Gedankengang noch etwas ausbauen, denn ich habe ja angedeutet, dass ich eine guten Tag hatte und mich deshalb auf die Leseaktion einlasse.
Der "gute Tag" war von einer Qualität, bei der ich als Gläubiger von einer "Hilfestellung von Oben" ausgegangen wäre.
Ich habe ein Ziel für dieses Jahr verfolgt und mich auf eine deutliche Belastung eingestellt, wobei ich das Ganze in den nächsten Monaten angehen wollte.
Ohne viel Zutun hat sich der Vorgang nun fast schon ergeben und ich muss nur noch geringen Einsatz bringen - alles hat sich ausgerichtet und selbst die aktuelle Pandemie trägt positiv dazu bei - manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln.

Die Erinnerung an mein "früheres Denken" ("Hilfestellung von Oben") hat mich dazu bewogen, das Lesen als Reaktion auf deinen Auszug aus dem Buch, ins Spiel zu bringen.

Ruth hat geschrieben:Das was mich also jetzt neu anspricht, sind hauptsächlich Dinge, die ich gar nicht mehr in Erinnerung hatte. Wie zB das schlechte Verhältnis zum eigenen Vater, welches eben diesen Gott, der "Papa" sein will, nicht wirklich versteht. Für mich war damals die Geschichte der verschwundenen kleinen Tochter so dominierend, dass ich das Geschehen drumherum nicht mehr wahrgenommen habe ... was wahrscheinlich mehr von mir und meiner Veränderung im Laufe der Jahre zeigt.
Da muss ich auch gestehen, dass ich in den ersten Kapiteln, als es um den Vater, den "Brief von Papa" und den Campingausflug ging, in eine falsche Vorstellung der Zeitachse gerutscht bin - ich habe also auch einen Fehler gemacht.
Für mich war das alles hintereinander und erst als es nach dem Campingausflug mit "drei Jahre später" wieder um den Brief vom Anfang ging, hat sich meine Vorstellung neu ausgerichtet.
Vielleicht habe ich irgendeinen Satz vom Anfang zu wenig betont - oder diese zeitliche Entwirrung ist die Absicht des Autors.

Ruth hat geschrieben:Dann, wie Menschen (ich) Gott sehen ..., und ein Bild von ihm weitergeben...
Das kommt tatsächlich ganz zentral in dem Buch zur Geltung, wobei es ganz eindeutig in Richtung "Zweck des Menschen ist es geliebt zu werden" ausgerichtet wird.

Ruth hat geschrieben:Die Erklärung zu einer Dreifaltigkeit finde ich auch interessant, aber mit dem Thema an sich kann ich nach wie vor nicht viel anfangen.
Genau, wir unterhalten uns ja hier über einen Roman, also eine Erfindung und können die Ideen ohne unser Weltbild als interessant ansehen.

Ruth hat geschrieben:Das Thema "Gut und Böse" ist ja hier im Forum auch gerade aktuell im Gespräch. Das passt ja dann auch.
Ja, das Interessante ist aber, dass sich die Geschichte im Buch um eine "Unterweisung durch Gott" dreht und das Ziel das "Geliebt-Werden" ist, d.h. unter diesem Gesichtspunkt gehören (aus meiner Sicht) alle Themen des Buches exakt in diesen Thread hier.

Ruth hat geschrieben:Ich lese jetzt das Buch erst mal zu Ende ... bevor ich weiter kommentiere. Das könnte unter Umständen schon morgen Abend sein... mal sehen.
Das passt.
(wobei deine Geschwindigkeit passt natürlich nicht, die ist zu hoch :-))

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#89 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » So 14. Feb 2021, 12:11

SilverBullet hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 09:51
"Ach, ihr Frauen seid ja so gemein"

Redest du mit mir ... oder .... ?...... *mich vorsichtig umgucke* ;)
Also, ich bin nur eine … und ich habe das ganz allein gelesen und geschrieben ... :engel:

SilverBullet hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 09:51

Ich schaffe gerade mal 40 Seiten am Tag und fühle mich wie ein Held.

Du bist ein Held …
… wobei Helden nicht am Timing gemessen werden, sondern an dem, was sie vollbracht haben. Also ist meine Zeit kein Maßstab für dein Heldentum.

Indem ich meine erreichte Seitenzahl angegeben hatte, wollte ich nur kundtun, dass ich noch kein klares Statement zu der Wirkung der Texte auf mich abgeben kann, weil ich eben noch nicht am Ende bin.

SilverBullet hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 09:51
Wenn du möchtest, kannst du diesen Gedankengang noch etwas ausbauen, denn ich habe ja angedeutet, dass ich eine guten Tag hatte und mich deshalb auf die Leseaktion einlasse.
Der "gute Tag" war von einer Qualität, bei der ich als Gläubiger von einer "Hilfestellung von Oben" ausgegangen wäre.
Ich habe ein Ziel für dieses Jahr verfolgt und mich auf eine deutliche Belastung eingestellt, wobei ich das Ganze in den nächsten Monaten angehen wollte.
Ohne viel Zutun hat sich der Vorgang nun fast schon ergeben und ich muss nur noch geringen Einsatz bringen - alles hat sich ausgerichtet und selbst die aktuelle Pandemie trägt positiv dazu bei - manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln.

Die Erinnerung an mein "früheres Denken" ("Hilfestellung von Oben") hat mich dazu bewogen, das Lesen als Reaktion auf deinen Auszug aus dem Buch, ins Spiel zu bringen.

Nachdem du das schon so gut hingekriegt hast mit dem ausbauen, kann ich nur noch staunend feststellen: es läuft perfekt, mit dem, was dieses kleine Zitat aus einem Buch bewirken kann. Ja, ich würde es so einordnen, dass ich es Gott zuschreibe.

Ich denke ohnehin nun, dass ich länger brauche mit dem Lesen, als gedacht. Weil es jetzt in der zweiten Hälfte so vieles gibt, was mich anspricht, und worüber ich länger nachdenken muss. Ich habe nun schon eine Menge Abschnitte auf einen Notizzettel notiert (was natürlich bei einem ebook ziemlich gut funktioniert), dass ich am Ende gar nicht alles auf einmal zum Gespräch bereit stellen kann. Könnte also eine ganze Weile gehen, bis wir alles durch haben, wenn wir darüber reden … oder einfach so lange, bis es dir langweilig wird, und wir das Gespräch beenden (falls sich nicht zwischendurch noch andere Leser dazu gesellen).

SilverBullet hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 09:51
Da muss ich auch gestehen, dass ich in den ersten Kapiteln, als es um den Vater, den "Brief von Papa" und den Campingausflug ging, in eine falsche Vorstellung der Zeitachse gerutscht bin - ich habe also auch einen Fehler gemacht.
Für mich war das alles hintereinander und erst als es nach dem Campingausflug mit "drei Jahre später" wieder um den Brief vom Anfang ging, hat sich meine Vorstellung neu ausgerichtet.
Vielleicht habe ich irgendeinen Satz vom Anfang zu wenig betont - oder diese zeitliche Entwirrung ist die Absicht des Autors.


Das ist der Grund, warum ich es für ratsam halte, das Buch erst zu Ende zu lesen, bevor wir uns über seine Inhalte unterhalten. Passt also alles sehr gut .. beinahe perfekt.


Also … ich geh dann mal weiter lesen..... :bye2:

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#90 Das Buch "Die Hütte" von W.P.Young

Beitrag von Ruth » So 14. Feb 2021, 18:08

Ich habe fertig gelesen :vertrag:

Es war für mich wie eine Reise in eine andere Welt ... zum zweiten Mal. Dieses Mal wurde ich auf ganz neue Weise angesprochen, und ich habe den Eindruck, das könnte noch einige Male mehr so geschehen, so randvoll mit Weisheiten für das Leben (einschl. das Vor- und Nachwort) empfinde ich dieses Buch.

Ich hatte es vor etwa 12 Jahren schon mal gelesen und es hat mich persönlich berührt. Auch damals habe ich den Sinnspruch am Ende der Geschichte zitiert ... und finde ihn immer noch genauso inspirierend. Darum also hier erst Mal der Spruch (bevor Interessierte über den Inhalt reden)


"Die Erde ist randvoll mit Himmel,
Und in jedem gewöhnlichen Dornbusch brennt Gott,
Aber nur jene, die sehen können, ziehen ihre Schuhe aus;
Die anderen sitzen drum herum und pflücken Brombeeren."


Elizabeth Barrett Browning


Young, William Paul. Die Hütte: Ein Wochenende mit Gott (German Edition) (S.319). Ullstein eBooks. Kindle-Version.

Antworten