Moral ist keine unveränderliche Größe

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#141 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » Do 9. Mär 2017, 02:25

Münek hat geschrieben:Darüber hinaus lässt Gott nach christlichem Glauben nicht den Menschen "das Heft des Handelns in die Hand nehmen", sondern handelt selbst, indem er seinen einzigen Sohn am Kreuz den blutigen Sühnetod für die sündhafte Menschheit erleiden lässt (Theologe Bultmann: "Primitive Mythologie".)
Willst Du Bultmann unterstellen, dass er so einen Blödsinn verzapft?

Münek hat geschrieben: Auch nach den neutestamentlichen Schriften ist Satan keine "Chiffre für das Böse", sondern eine reale widergöttliche Geistperson.
Das widerspricht sich doch nicht. Auch Historisches kann Chiffre "für etwas" sein.

Münek hat geschrieben:Nachdem Satan Hiobs Kinder umgebracht und ihm sein Vermögen genommen hat, "erinnert" sich Gott wieder an die Gottesfürchtigkeit und Untadeligkeit seines Knechtes und wirft nun Satan vor, dieser habe ihn dazu veranlasst ("AUFGEREIZT"), Hiob zu verderben.
Auch das muss man geistig übersetzen - gemeint ist in etwa: Wenn es das, wofür die "widergöttliche Geistperson" steht, nicht gäbe, gäbe es auch dieses Leid nicht. - Gleichzeitig ist dieses "Widergöttliche" nötig, wenn der Mensch Gott aus eigenem Bewusstsein erkennen können soll - und das will Gott in der Tat.

Letztlich geht es hier auch darum, dass jegliches Irdische von sekundärem Orientierungs-Wert ist und Hiob zur Offenbarungs-Größe dieses Umstands gemacht wird. - Nur Hiob leidet, nicht seine Kinder. - Jetzt wäre die textlich ungeklärte Frage: Welchen Beistand hat Hiob im Leid?

Münek hat geschrieben:Wer sollte Gott daran hindern, sich als allmächtiges Geistwesen in diesem seinem Universum aufzuhalten?
Das tut er doch auch in Offenbarungen. - Meine Aussage war "vom Wesen her".

Münek hat geschrieben:Es wird ja nichts erklärt.
Oje - es wird arg viel erklärt. - Es kommt halt nicht überall an.

Münek hat geschrieben:Doch - kann ich.
Durch die Farbe durch?

Münek hat geschrieben:Deine Vergleiche hinken wieder einmal dermaßen
Das sagst Du jedesmal, wenn Du nicht mehr rauskommst.

Münek hat geschrieben:da sind wir halt unterschiedlicher Auffassung.
Und diese persönlichen Auffassungen sind Folge unterrschiedlicher weltanschaulicher und somit kultureller Formatierung.

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Münek
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#142 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Münek » Do 9. Mär 2017, 02:58

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dass das Leid allerdings aus der (angeblichen) "Sicht Gottes dem Wesen des Menschen entspricht", ist - entschuldige - Schwachsinn hoch fünf.
Du musst Du mir dann ebenfalls folgendes nachsehen: Du verstehst die geistigen Grundlagen der Bibel nicht und kannst deshalb Texte nicht geistig deuten.
Sagen wir es mal so: Deine sog. "geistigen Deutungen" biblischer Aussagen sind für mich nicht nachvollziehbar, weil sie nicht den Intentionen der Bibelautoren entsprechen. Denn diese scheinen Dir am A.... vorbeizugehen. Du kochst Dir lediglich Dein persön-
liches Glaubenssüppchen.


closs hat geschrieben:- konkret:
1) "Leid" ist Indikator der Trennung von Gott und Mensch.
Ist weder durch die Bibel gedeckt noch vertritt die Katholische Kirche diese Ansicht.

closs hat geschrieben:2) Diese Trennung ist bedingt durch die Ich-Orientierung des Menschen ("Cogito" = "Sündenfall").
Deine eigenwillig-obskure Auffassung stützt sich auf einen althebräischen Mythos. Der "Sündenfall" fand nie statt.

closs hat geschrieben:3) Somit ist das Wesen des Menschen, die Ich-Orientierung, der Grund für Trennung und somit für das Leid (im "Paradies" gab es kein Leid).
Die Ich-Orientierung gehört notwendigerweise zum Menschsein. Das Ich-Bewusstsein ist nicht identisch mit Egoismus oder Egozentrismus. Du scheinst da was zu verwechseln. Aber auch Egoismus und Egozentrismus, die es ja gibt, haben nichts mit dem weltweiten Leid der Leidenden zu tun.

Eine Trennung des Menschen von Jahwe und ein Paradies ohne Leid hat es - außer im Mythos - nie gegeben.

closs hat geschrieben:Dies ist NICHT individuell gemeint - auch "Gott-Gefällige" leiden. - Es ist als Ausdruck der sogenannten "Erbschuld" gemeint, die aus eigenen Kräften nicht revidierbar ist.
Wie Du eigentlich wissen solltest, ist die Erbschuld (Erbsünde) eine Erfindung der Kirche.

closs hat geschrieben: "Erbschuld" ist die Benennung des Umstandes, dass die bewusstseins-verbundene Ich-Orientierung nicht rückgängig gemacht werden kann und auch nicht SOLL. - Die Aufhebung des menschlichen Ichs in Gott (also unter Wahrung des menschlichen Erkenntnis-Bewusstseins) nennt man "Erlösung".
Nach Paulus und der Auffassung der Kirche hat uns Christus durch seinen Sühnetod von den Sünden ERLÖST.

closs hat geschrieben:diese ontologischen Grundlagen sind der Ausgangspunkt dafür, dass man vor 3000 Jahren die Genesis geschrieben hat - man hat diese Zusammenhänge schon damals gekannt - war also geistig weiter als heute.
Mit absoluter Sicherheit nicht.

closs hat geschrieben:Und diese Grundlage braucht man, bevor man sich bei "Hiob" interpretativ das Maul verbrennt.
Deine angebliche Grundlage ist keine Grundlage, sondern pure Spekulation. Nach dem Motto: Ich bau mir die Welt, wie sie mir gefällt. Widde widde witt... Mehr ist nicht erkennbar.

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#143 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Janina » Do 9. Mär 2017, 09:28

manden1804 hat geschrieben:Welcher Grössenwahnsinnige kann denn Gottes Moral in Frage stellen ?
Bild
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f=17&t=4155

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#144 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von NIS » Do 9. Mär 2017, 09:30

Kann nicht nur der Teufel sündigen?
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#145 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » Do 9. Mär 2017, 11:05

closs hat geschrieben:Auch Historisches kann Chiffre "für etwas" sein.
Ja. Aber das ist menschgemacht, weil sich der Mensch vornehmlich in Metaphern ausdrückt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#146 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » Do 9. Mär 2017, 11:46

Münek hat geschrieben:Deine sog. "geistigen Deutungen" biblischer Aussagen sind für mich nicht nachvollziehbar, weil sie nicht den Intentionen der Bibelautoren entsprechen.
Woher willst Du das wissen? - Es gibt einige markante Beispiele, aus denen deutlich wird, dass man säkularer-seits nicht versteht, was bspw. ein Paulus meint.

Davon abgesehen hast Du insofern teilweise recht, dass die geistigen Schreiber damals aus IHREM Erkenntnis-Verständnis geschrieben haben, das sich natürlich mit der Zeit verändert, im guten Falle sogar vertieft. Das gilt nicht nur für die Bibel.

Auf BASIS dessen, was bspw. Descartes, Hegel und Heidegger schreiben, kann man heute Deutungen finden, die es von diesen Autoren damals nicht gibt. - Umgekehrt würden sie heute (wenn es gut gemacht ist) verstehen, wie sie heute gedeutet werden - sie würden nämlich verstehen, dass es heute ein kulturelles Umfeld gibt, das es damals nicht gab. - Sie wären einverstanden damit.

Historisch-kritisch geht dieser Weg natürlich NICHT, weil man dort nur nachzeichnet, was damals gemeint wurde (falls man es im besten Fall verstanden hat) - der hermeneutische Weg dagegen fragt dagegen nach der Wurzel/dem Ursprung dessen, was damals gemeint wird, und wie diese Wurzel/dieser Ursprung heute zu verstehen ist.

Münek hat geschrieben:Ist weder durch die Bibel gedeckt noch vertritt die Katholische Kirche diese Ansicht.
Du darfst davon ausgehen, dass es konform ist.

Münek hat geschrieben: Der "Sündenfall" fand nie statt.
Naturalistisch nicht, aber als geistiges Geschehen selbstverständlich.

Münek hat geschrieben:Die Ich-Orientierung gehört notwendigerweise zum Menschsein. Das Ich-Bewusstsein ist nicht identisch mit Egoismus oder Egozentrismus.
Richtig. - Diese Unterscheidung wird von manchen Autoren sprachlich umgesetzt in "das Selbst" (= "Identität" = "gut") und das Ich (= Egozentrismus = "böse"). - Vereinfacht gesagt: Es geht um die Umwandlung des "Ich" in das "Selbst".

Münek hat geschrieben:Wie Du eigentlich wissen solltest, ist die Erbschuld (Erbsünde) eine Erfindung der Kirche.
Nein - es ist eine theologische Benennung (wie auch "Trinität") dessen, was in der Bibel steht.

Münek hat geschrieben:Mit absoluter Sicherheit nicht.
So wie Du Dich darstellst, hast Du keine Grundlagen zum Verstehen der Bibel.

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#147 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von manden1804 » Do 9. Mär 2017, 12:59

Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Diese Strafe ist durch den NEUEN Bund meines Wissens abgelöst worden .
Ach?!

Matthäus 5,17 — Jesus:
Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Ich konstatiere, du bist ein Pharisäer, Manden. Das was dir an Gottes Gesetzen gefällt, zitierst du. Anderes verwirfst du.

Das Gebot(e) ist nicht geändert worden - auch von Jesus nicht ! Wohl aber seine Auslegung und die etwaige Bestrafung .
Gott segne euch alle .

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#148 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von manden1804 » Do 9. Mär 2017, 13:07

Janina hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Welcher Grössenwahnsinnige kann denn Gottes Moral in Frage stellen ?
Bild
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f=17&t=4155
Lies und v e r s u c h zu verstehen ! Um verstehen zu können , muss man weit mehr wissen , als es den Anschein hat .
Gott segne euch alle .

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#149 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Janina » Do 9. Mär 2017, 14:23

manden1804 hat geschrieben:Das Gebot(e) ist nicht geändert worden - auch von Jesus nicht !
Aber von uns. Wir haben Besseres entwickelt.

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#150 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von manden1804 » Do 9. Mär 2017, 14:40

Grössenwahnsinnig ! Das ist behelfsmässiger Mist . Das ist alles .
Gott segne euch alle .

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