Moral ist keine unveränderliche Größe

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
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#131 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » Mi 8. Mär 2017, 18:31

manden1804 hat geschrieben:Welcher Grössenwahnsinnige kann denn Gottes Moral in Frage stellen ?
Sachamal...

Bist du immer noch für die Steinigung von Menschen die am Sonntag arbeiten müssen? :roll:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#132 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von manden1804 » Mi 8. Mär 2017, 18:47

Diese Strafe ist durch den NEUEN Bund meines Wissens abgelöst worden .
Gott segne euch alle .

Pluto
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#133 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Pluto » Mi 8. Mär 2017, 19:26

manden1804 hat geschrieben:Diese Strafe ist durch den NEUEN Bund meines Wissens abgelöst worden .
Ach?!

Matthäus 5,17 — Jesus:
Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Ich konstatiere, du bist ein Pharisäer, Manden. Das was dir an Gottes Gesetzen gefällt, zitierst du. Anderes verwirfst du.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#134 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Münek » Mi 8. Mär 2017, 20:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Du hast mit Deiner Feststellung den Finger exakt in die Wunde gelegt.
Das ist keine Wunde, sondern das ist einfach so. - Die einzige Alternative ist, sich lediglich mit technischen Dinge zu beschäftigen, die man methodisch im Griff hat.
Nein. Dass - wie Du einräumen musstest - der persönliche Glaube "IMMER Ausdruck subjektiver Erkenntnis ist", weil es nach Deiner Ansicht "in geistigen Dingen in dieser Welt keine objektive Erkenntnis gibt", ist der SCHWACHPUNKT schlechthin.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das halte ich für eine Wunschvorstellung; eine Behauptung, die durch nichts belegt werden kann.
Es wird milliardenfach belegt, aber halt nicht technisch-kritisch-rationalistisch.
Dass der Mensch das unfassbare, unbegreifliche Wesen Gottes "mit eigener geistiger Wahrnehmung ein Stück weit erkennen kann", ist und bleibt eine unbelegte Behauptung, eine Einbildung.

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#135 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » Mi 8. Mär 2017, 21:32

Münek hat geschrieben: Dass - wie Du einräumen musstest - der persönliche Glaube "IMMER Ausdruck subjektiver Erkenntnis ist"
Das ist kein "Einräumen", sondern ist seit allen Zeiten klar. - Kritisch-rational ist nur das nachweisbar, was naturalistischen Charakter hat - "Gott" kann dazu schwerlich gehören.

Münek hat geschrieben:Dass der Mensch das unfassbare, unbegreifliche Wesen Gottes "mit eigener geistiger Wahrnehmung ein Stück weit erkennen kann", ist und bleibt eine unbelegte Behauptung
Aus kritisch-rationaler Sicht mag das so sein - aber das führt doch nicht weiter.

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#136 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Münek » Do 9. Mär 2017, 00:03

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Dass - wie Du einräumen musstest - der persönliche Glaube "IMMER Ausdruck subjektiver Erkenntnis ist"
Das ist kein "Einräumen", sondern ist seit allen Zeiten klar. - Kritisch-rational ist nur das nachweisbar, was naturalistischen Charakter hat - "Gott" kann dazu schwerlich gehören.
Das gilt nicht, WENN es ihn gibt und er sich als real präsentiert. Unabhängig davon: Gerade die Nicht-Falsifizierbarkeit der theistischen These ist ihr großer SCHWACHPUNKT, der Casus Knacksus. Nur darauf wollte ich hinweisen: Auf die Brüchigkeit des Glaubensfundamen-
tes, auf das dünne Eis.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dass der Mensch das unfassbare, unbegreifliche Wesen Gottes "mit eigener geistiger Wahrnehmung ein Stück weit erkennen kann", ist und bleibt eine unbelegte Behauptung
Aus kritisch-rationaler Sicht mag das so sein.
Das ist auch aus logischer Sicht so. Man kann nicht auf der einen Seite postulieren, Gottes Wesen sei unfassbar und unbegreifbar, und
auf der anderen Seite behaupten, Gottes Wesen sei dennoch "mit geistiger Wahrnehmung ein STÜCK WEIT ERKENNBAR". Siehst Du den Widerspruch nicht?


Was bleibt, sind bodenlose Illusionen, Spekulationen, Traumvorstellungen, die keinen Anhalt an der Realität haben, sondern sich lediglich in
den Köpfen der Gläubigen abspielen. Hirngespinste.

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#137 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von closs » Do 9. Mär 2017, 00:16

Münek hat geschrieben:die Nicht-Falsifizierbarkeit der theistischen These ist ihr großer SCHWACHPUNKT
Aber unvermeidbar. - Es können nun mal "Dinge", die nicht ihr Wesen in der naturalistischen Welt haben, falsifiziert werden. - Oder anders: Der christliche (auch jüdische, islamlisch) Gott sind vom Wesen her nicht Bestandteil unserer Welt - genauso wenig wie Bäcker Bestandteil von Brötchen sind.

WARUM das so ist und so sein muss, kann man philosophisch/theologisch/ontologisch gut erklären - aber das wird nur schwer von Vertretern anthropozentrischer Weltanschauungen wie etwa den Naturalismus verstanden.

Münek hat geschrieben:Man kann nicht auf der einen Seite postulieren, Gottes Wesen sei unfassbar und unbegreifbar, undauf der anderen Seite behaupten, Gottes Wesen sei dennoch "mit geistiger Wahrnehmung ein STÜCK WEIT ERKENNBAR".
Doch: Wenn eine Frau auf einem Gemälde etwas sehr Schönes anhat, kannst Du sie nie nackt sehen - aber ihre Bekleidung kann ein Stück weit erkennbar machen, wie sie in Natur aussieht.

Münek hat geschrieben:Was bleibt, sind bodenlose Illusionen, Spekulationen, Traumvorstellungen, die keinen Anhalt an der Realität haben
Das ist
a) völlig falsch
b) aus dem Mund eines Materialisten zu erwarten.

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#138 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Münek » Do 9. Mär 2017, 00:34

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich bitte Dich! War Jahwe WILLENLOS, als er Satan freie Hand für dessen sadistische Quälorgien ließ?
Nein. :lol: - Du hast meinen Satz nicht verstanden
Was ist an Deinem Satz misszuverstehen: " Das Leid von Hiob entspricht NICHT dem Willen Gottes, wenn es nach SEINEM Wesen geht."

closs hat geschrieben:also wiedermal in anderen Worten dasselbe: Gottes Wesens-Wille ist der "paradisische" Zustand, allerdings diesmal mit eigen-bewussten Menschen.
Was Gottes "Wesens-Wille" (tolles Wort !)ist, kannst Du nicht wissen. Im Übrigen hat es den "PARADIESISCHEN ZUSTAND" für den Menschen NIE gegeben.

closs hat geschrieben:Da dieser Wille jedoch vom Menschen nicht erfüllbar ist, will er zulassen, dass der Mensch selber das Heft des Handelns in die Hand nimmt - er LÄSST also handeln.
Von diesem angeblichen Gotteswillen ist in der Genesis nirgendwo die Rede. Darüber hinaus lässt Gott nach christlichem Glauben nicht den Menschen "das Heft des Handelns in die Hand nehmen", sondern handelt selbst, indem er seinen einzigen Sohn am Kreuz den blutigen Sühnetod für die sündhafte Menschheit erleiden lässt (Theologe Bultmann: "Primitive Mythologie".)

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#139 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Münek » Do 9. Mär 2017, 01:29

closs hat geschrieben:"Hiob" ist nicht wörtlich zu verstehen (als würde Gott tatsächlich eine Wette mit dem Satan machen), sondern steht als Chiffre für die Handlungs-Freiheit des "Bösen"/des "Fürsten der Welt"/des Menschen - mit einer Ausnahme: Über Leben und Tod entscheidet nach wie vor Gott.
In der Hiob-Geschichte geht es bestimmt nicht um die "Handlungs-Freiheit" des "Bösen"/des "Fürsten dieser Welt" als Chiffre. Im Zentrum dieser Dichtung steht primär das Über- und Unterverhältnis zwischen Gott und Mensch. Satan ist nur eine dem Willen Gottes unterworfe-
ne übernatürliche Randfigur. Auch nach den neutestamentlichen Schriften ist Satan keine "Chiffre für das Böse", sondern eine reale widergöttliche Geistperson.


Und über Leben und Tod entscheidet auch nicht Gott. Außer der Natur ist es nämlich der Mensch selbst, der (z.B. in Kriegen) über Leben und Tod von Menschen entscheidet.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Als besonders perfide empfinde ich Jahwes Vorwurf an Satan, dieser habe ihn dazu aufgereizt, Hiob zu verderben.
Weil Du das Buch nicht verstehst. - Die "Aufreizung" steht für: "Du veranlasst mich, Euch Euren Weg zu lassen".
Blödsinn. Da klammerst aus, dass für Gott Hiob der gerechteste Mensch auf Erden war. Er befand sich auf dem rechten Weg.

Nachdem Satan Hiobs Kinder umgebracht und ihm sein Vermögen genommen hat, "erinnert" sich Gott wieder an die Gottes-
fürchtigkeit und Untadeligkeit seines Knechtes und wirft nun Satan vor, dieser habe ihn dazu veranlasst ("AUFGEREIZT"), Hi-
ob zu verderben.


Jahwe schiebt seine Verantwortung für die grauenhafte, völlig unnötige QUÄLEREI seines treuen, gottesfürchtigen Knechtes Hiob
feige auf den Satan ("Du bist schuld, weil Du mich überredet hast, ihn ohne Grund zu quälen") - und lässt ihn weiterquälen...

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#140 Re: Moral ist keine unveränderliche Größe

Beitrag von Münek » Do 9. Mär 2017, 01:59

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:die Nicht-Falsifizierbarkeit der theistischen These ist ihr großer SCHWACHPUNKT
Aber unvermeidbar.
Tja - nun. Schwachpunkt bleibt Schwachpunkt. Es ist irrelevant, dass dieser "unvermeidbar ist" oder nicht.

closs hat geschrieben:Es können nun mal "Dinge", die nicht ihr Wesen in der naturalistischen Welt haben, falsifiziert werden...
... sagte der Spiritist und setzte sein Gespräch mit dem Geist der verstorbenen Tante Klara fort.

closs hat geschrieben:Oder anders: Der christliche (auch jüdische, islamlisch) Gott sind vom Wesen her nicht Bestandteil unserer Welt.
Das kannst Du nicht wissen. Das behauptest Du nur. Wer sollte Gott daran hindern, sich als allmächtiges Geistwesen in diesem seinem Universum aufzuhalten?

closs hat geschrieben:WARUM das so ist und so sein muss, kann man philosophisch/theologisch/ontologisch gut erklären - aber das wird nur schwer von Vertretern anthropozentrischer Weltanschauungen wie etwa den Naturalismus verstanden.
Es wird ja nichts erklärt. Es wird nur geglaubt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Man kann nicht auf der einen Seite postulieren, Gottes Wesen sei unfassbar und unbegreifbar, undauf der anderen Seite behaupten, Gottes Wesen sei dennoch "mit geistiger Wahrnehmung ein STÜCK WEIT ERKENNBAR".
Doch: Wenn eine Frau auf einem Gemälde etwas sehr Schönes anhat, kannst Du sie nie nackt sehen
Doch - kann ich. Ansonsten: Deine Vergleiche hinken wieder einmal dermaßen, dass es einem schaudert.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was bleibt, sind bodenlose Illusionen, Spekulationen, Traumvorstellungen, die keinen Anhalt an der Realität haben
Das ist a) völlig falsch b) aus dem Mund eines Materialisten zu erwarten.
Tja - da sind wir halt unterschiedlicher Auffassung.

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