Pluto hat geschrieben:Woran glaubte Einstein nun wirklich?
Da er ein denkendes Wesen war, hat er darauf im Laufe seines Lebens vermutlich unterschiedliche Antworten gegeben. Da ist der Vergleich mit Goethe schon passend, denn der hat sich kontinuierlich selbst widersprochen. So jemanden kann man in keine Box pressen. Hier nur mal ein Beispiel:
Grenzen der Menschheit (ca. 1776–1781; genaue Datierung unbekannt): In diesem Gedicht überwiegen eher die Adjektive (im Gegensatz zu „Prometheus“, wo eher Verben zum Tragen kommen). Daraus ergibt sich eine eher ruhigere Stimmung. Goethe klagt die Götter nicht mehr an wie in „Prometheus“, sondern sagt, dass man sich mit den Göttern nicht messen kann. Der Mensch soll demütig sein und Respekt vor den Göttern haben.
Dieses Gedicht steht somit zeitlich und inhaltlich gesehen an der Grenze zwischen dem Sturm und Drang und der (Weimarer) Klassik.
Das Göttliche (1783): Dieses Gedicht richtet sich direkt an den (edlen) Menschen und sagt, dass die Menschen sich ein Beispiel an den Göttern nehmen sollen. Außerdem spielt die Natur eine Rolle, die den Menschen nicht wertet („Über Bös’ und Gute, Und dem Verbrecher Glänzen, wie dem Besten, der Mond und die Sterne“). Des Weiteren soll sich der Mensch von anderen Wesen, die wir kennen, unterscheiden, indem wir richten und entscheiden können.
Dieses Gedicht ist ein Beispiel für die (Weimarer) Klassik („Edel sei der Mensch“ – Der edle Mensch – ein klassisches Ideal).
In seiner Tragödie Faust hingegen erinnert Goethe durch Mephistopheles daran, dass der Satz: „Eritis sicut Deus scientes bonum et malum“ (Ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. (2047)) von der Schlange im Paradies ausgesprochen worden sei und dass er die Vertreibung Adams und Evas aus diesem eingeleitet habe. Spöttisch kommentiert Mephisto, der Teufel, anschließend: Dir wird gewiss einmal bei deiner Gottähnlichkeit bange!
Was damit gemeint ist, wird in Goethes Gedicht Der Zauberlehrling (1787) deutlich: Der Lehrling ruft, in scheinbarer Ebenbürtigkeit mit dem Meister, Geister herbei, deren Wirken er später nicht mehr kontrollieren kann. Hier wie in Faust wird die Idee, der Mensch solle Gott (bzw. den Göttern oder der Gottheit) ähnlich werden, relativiert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Prometheus_(Hymne)