Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pflanzenfreak
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#21 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 20. Jan 2017, 15:27

Pluto hat geschrieben:Ist es vielleicht weil Wissenschaft und Religion nicht zusammen passen?
...das kann ich mir nicht vorstellen. Wo doch Gott Alles erschaffen hat, also auch die Wissenschaft.

Als Freund der Wissenschaft frage ich, warum es notwendig ist, einen Gott zu haben?
... man kann bestimmt auch ohne Gott etwas finden was Wissen schafft.

Oder lässt sich die Welt auch ohne Gott erklären?
... das weißt Du besser als ich.

Ich weiß, ich frage immer wieder, "Wo sind die Belege?" Braucht es denn keine Evidenzen für die Existenz Gottes?
So lange bis ich solche Belege erkenne, die mehr sind als einfache Wortspiele, bleibt für mich alles bloßes Phantasieren.
... es gibt sie, sonst wären nicht so Viele so verrückt an IHN zu glauben. Aber ich vermute Du suchst an der falschen Stelle.

Wenn wenigstens Jemand auf eine Ecke des Universums zeigen könnte und sagen könnte, "Dort ist Gott!", wäre ich mit mir selbst und Gott sehr viel zufriedener.
... mit Etwas so Einfachen gäbest Du Dich zufrieden, bist du Dir da sicher?

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lovetrail
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#22 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von lovetrail » Fr 20. Jan 2017, 15:33

Ich denke, dass dieser methodische Naturalismus der Naturwissenschaft auf Dauer das Denken einseitig programmiert. Man könnte auch von Gehirnwäsche sprechen. Und dieses Programm schließt nun mal alles was mit Geist, Sinn, Bedeutung, Wert.. zu tun hat, aus.

Man müsste also den Verstand deprogrammieren, so wie bei ehemaligen Sektenopfern.

LG
Zuletzt geändert von lovetrail am Fr 20. Jan 2017, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Andreas
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#23 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Andreas » Fr 20. Jan 2017, 15:58

Schade, dass es zu Jesu Zeiten noch keine methodischen Naturalisten gab. Dann stünde heute nicht nur in der Bibel, dass Jesus Blinde heilte sondern auch eine oder mehrere Erzählungen mehr.

Mk 10,53 hat geschrieben:Als sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, saß da ein methodischer Naturalist am Weg und bot seine Schriften an. Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach, so wirst du leben. Der methodische Naturalist antwortete: Ich weiß, wer du bist. Wohin soll ich dir folgen? Beweise mir, dass es das Reich Gottes gibt, von dem du predigst. In wenigen Tagen wirst du sterben. Man muss kein Prophet sein um das zu erkennen. Besser du gehst nicht in die Stadt ...
Wir wissen nicht, was Jesus darauf erwidert hätte - aber die Augen hätte er ihm bestimmt geöffnet.

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#24 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von lovetrail » Fr 20. Jan 2017, 16:07

Vielleicht ist dieser moderne Typus des Ungläubigen (methodischer Naturalist) durch den damaligen Sadduzäer abgedeckt? Oder eine Mischung Sadduzäer/Schriftgelehrter?

edit: Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung noch Engel noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides. (Apg.23,8; Elb.)

LG
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#25 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Andreas » Fr 20. Jan 2017, 16:13

Glaube ich nicht, denn die glaubten ja alle an JHWH, wenn auch nicht an Jesus. Aber im alten Testament gibt es Erzählungen die in diese Richtung gehen. Ich denke da an den kranken Naama oder die Witwe in Sarepta.
.

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#26 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von lovetrail » Fr 20. Jan 2017, 16:17

Andreas hat geschrieben:Glaube ich nicht, denn die glaubten ja alle an JHWH, wenn auch nicht an Jesus. Aber im alten Testament gibt es Erzählungen die in diese Richtung gehen. Ich denke da an den kranken Naama oder die Witwe in Sarpeta.
Man könnte auch Römer 1 anführen. Sie könnten Gottes Kraft in der Schöpfung erkennen, sind aber undankbar und wenden sich ab; verehren das Geschöpf und nicht den Schöpfer...
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#27 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Pluto » Fr 20. Jan 2017, 16:21

Novalis hat geschrieben:Die Idee, dass sie sich nicht vereinbaren lassen, halte ich für einen modernen Mythos, der an der Realität vorbei geht.
Sagst du mir bitte, wie es gehen soll?

Novalis hat geschrieben:Ich stimme eher diesen Worten zu
Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind. Albert Einstein
Armer Novalis...
Wenn du wüsstest wie Albert das mit der Religion meinte, würde dir die Freude an seinen Worten sehr schnell vergehen.
It was, of course, a lie what you read about my religious convictions, a lie which is being systematically repeated. I do not believe in a personal God and I have never denied this but have expressed it clearly. If something is in me which can be called religious then it is the unbounded admiration for the structure of the world so far as our science can reveal it.
- Albert Einstein, letter to an atheist (1954)
__________________________


Novalis hat geschrieben:
Ich habe niemals die Existenz Gottes verneint. Ich glaube, dass die Entwicklungstheorie absolut versöhnlich ist mit dem Glauben an Gott. Die Unmöglichkeit des Beweisens und Begreifens, dass das großartige über alle Maßen herrliche Weltall ebenso wie der Mensch zufällig geworden ist, scheint mir das Hauptargument für die Existenz Gottes.
Charles Darwin
Dasselbe in grün, mein Lieber.
Darwin sagte auch...
I cannot persuade myself that a beneficent and omnipotent God would have designedly created parasitic wasps with the express intention of their feeding within the living bodies of Caterpillars.
______________________


Novalis hat geschrieben:
Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.
Werner Heisenberg
Ich habe das ganze Internet abgesucht, und Heisenbergs Bücher gelesen, konnte aber die Quelle dieses Zitats nirgendwo finden.
Bis Jemand den Ursprung dieses Zitats vorlegen kann, sollten wir Heisenbergs Aussage als "Fake-News" und eine Unterstellung religiöser Fanatiker betrachten.
_________________________


Novalis hat geschrieben:
Ohne allen Zweifel konnte diese Welt, so wie wir sie erfahren, mit all ihrer Vielfalt an Formen und Bewegungen, nur und aus nichts anderem entstehen als aus dem absoluten und freien Willen Gottes, der über alles herrscht und regiert.
Sir Isaac Newton (1643-1727), englischer Physiker, Mathematiker und Astronom
(Quelle: Philosophiae Naturalis Principia Mathematica, 1713)
Isaac Newton war ein Kind seiner Zeit: Für ihn gab nur Gott als Ursprung des Universums; er war Mathematiker und ein zutiefst religiöser Mensch.
Wie sagte der Baron von Montesquieu 100 Jahre später?
Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würde er drei Seiten haben.
So sah auch Newton in Gott den größten aller Mathematiker.

PS: Wusstest du, dass Newtons theologischen Texte länger sind als seine Mathematischen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#28 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Andreas » Fr 20. Jan 2017, 16:22

lovetrail hat geschrieben:Man könnte auch Römer 1 anführen. Sie könnten Gottes Kraft in der Schöpfung erkennen, sind aber undankbar und wenden sich ab; verehren das Geschöpf und nicht den Schöpfer...
Richtig.

Die beiden die ich erwähnte werden auch im NT erwähnt. Nicht Naama sondern Naaman.

Lk 4,25-30 hat geschrieben:Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

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#29 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Novas » Fr 20. Jan 2017, 16:43

lovetrail hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Glaube ich nicht, denn die glaubten ja alle an JHWH, wenn auch nicht an Jesus. Aber im alten Testament gibt es Erzählungen die in diese Richtung gehen. Ich denke da an den kranken Naama oder die Witwe in Sarpeta.
Man könnte auch Römer 1 anführen. Sie könnten Gottes Kraft in der Schöpfung erkennen, sind aber undankbar und wenden sich ab; verehren das Geschöpf und nicht den Schöpfer...

Richtig, die ganze Natur kann als das erste Buch (liber naturae) der göttlichen Offenbarung verstanden werden. Gerade die Naturwissenschaft kann eine reiche Inspirationsquelle sein, um uns in eine tiefere Schöpfunsspiritualität zu führen.

Alles finden wir in der Natur:
die Kreisläufe des Todes und der Auferstehung,
des Verlierens und Wiederkommens,
des Loslassens, des Schmerzes und der Liebe.
Das Seelenwissen ist in den Dingen, so wie sie sind.
Die ursprüngliche Bibel ist die Welt, die Schöpfung, die Wirklichkeit, die Natur.
RICHARD ROHR
http://www.barfuss-und-wild.de/lebensschule/der-weg/

Ist das nicht ein interessanter Gedanke? Wir können schon alleine deshalb an die Auferstehung glauben, weil wir auch in der Natur nie ein Ende des Lebens, sondern einen Kreislauf des Todes und der Auferstehung beobachten können. Das Leben endet nie, es verwandelt sich nur. Womit kann die Religion die Wissenschaft ergänzen? Ganz einfach: mit der religiösen Erfahrung und Innerlichkeit, die unsrem Leben Sinn gibt und uns das Heilige erleben lässt.

Es gibt in uns ein heiliges Feuer,
das von der Asche des Konsumismus, des Strebens nach materiellen Gütern
und eines von den wichtigen Dingen abgelenkten Lebens in Zerstreuung überdeckt ist.
Es kommt darauf an, diese Asche zu entfernen und die heilige Flamme wieder zu entfachen.
Und dann werden wir ausstrahlen und wie eine Sonne sein.
LEONARDO BOFF
Zuletzt geändert von Novas am Fr 20. Jan 2017, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.

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#30 Re: Warum sind viele Wissenschaftler Atheisten?

Beitrag von Andreas » Fr 20. Jan 2017, 16:47

Pluto hat geschrieben:Sagst du mir bitte, wie es gehen soll?
Wir haben es dir gerade gesagt, aber du hörst nicht zu. Hermeneutik ist die Kunst des Verstehens. Mit deiner einzigen Prämisse: "Naturwissenschaft" wirst du nie ein Verstehenskünstler. Es geht darum den Anderen zu verstehen, wer immer das auch ist, ob er dir im Wort oder der Schrift oder hier im Forum begegnet.
Mk 4,24 hat geschrieben:Und er sprach zu ihnen: Seht zu, was ihr hört! Mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden.
Das ist eine hermeneutische Aussage des Markus. Das Maß, welches du anlegst, bestimmt was du verstehen kannst. Mit dem Maß "Naturwissenschaft" wirst du Naturwissenschaftler prima verstehen aber halt keine Christen. Es gibt ja nicht nur ein Maß, dieses Maß. Wenn du, wie du sagst, Menschen einander Näher bringen willst, geht es darum Menschen zu verstehen. Das geht aber nur, wenn du menschliches Maß an sie legst. Du aber machst aus Menschen naturwissenschaftliche Tiere. Merkst was? Die Stärke Jesu war seine Menschlichkeit, das menschliche Maß, dass er anlegte - auch bei seinen Gegnern. Der methodische Naturalismus als Maßstab entmenschlicht den Menschen, er vertiert ihn und das einzige was dabei herauskommt ist zu ende gedacht - das Nichts - das nicht verstehen von allem. Das ist die hohe Kunst des Verstehens des methodischen Naturalismus.

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