Meine Aussage ist lediglich, das Wort Toleranz ist ein leerer Begriff, der jeder für sich selbst nach seinen Vorstellungen füllen kann und genau darum sind solche Nichst sagenden Worthülsen, eine Gefahr für den Guten Weg.
Kingdom, dem widerspreche ich. Deine Aussage war nicht nur, dass Toleranz ein leerer Begriff sei. Durch das Verknüpfen der drei Beispiele Pädophilie, Satanisten, Hexen stellst du Hexen und Päderastena auf eine Stufe.
Dass Christen auf Satanisten nicht gut zu sprechen sind - geschenkt. Wobei für mich ein Kinder vergewaltigender Päderast ein Verbrecher ist, jemand, der hingegen fiktive Naturkräfte (= Satan - es gibt diffuse, mehr oder weniger atheistische Satanisten, die an keinen personifizierten Satan glauben, sondern die Naturprinzipien mit "Satan" verbinden - so z.B. in der Church of Satan, der vermutlich größten entsprechenden Organisation) anbeten will, aber keiner Fliege was zuleide tut, schlicht irrational glaubt.
Und für mich ist eine Frau, die sich dem Wicca-Kult verschreibt, weder böse noch verbrecherisch. Sie durch den Vergleich mit Päderasten überhaupt zu vergleichen, ist einfach nur daneben.
Und hier haben wir eins der größten Probleme derer, die fundamentalistiusch glauben: für sie ist ihr Glaubenskonstrukt so unverrückbar, dass sie ohne Zweifel und ohne Befragung ihres Gewissens einem Roboter gleich völlig empathielos Menschen verurteilen - und zwar unabhängig davon, welche Werke sie vollbracht haben.
Ein übler Typ, der andere über's Ohr haut, der alten Oma einen Bausparkvertrag andreht, also Geschäftssinn hat und im Job quasi über Leichen geht (und erfolgreich ist), der aber in der Kirche laut betet, singt, sich zu Christus bekennt und Hallelujah schreit, ja der ist natürlich völlig in Ordnung. Die abergläubische Wicca-Hexe, die bei Vollmond nackt um einen Baum tanzt, sich aber in ihrem Leben sozial engagiert, niemanden übervorteilt, die freundlich ist, ja, die ist auf eine Stufe mit Päderasten zu stellen.
Dein Wertesystem kann richtig sein, aber du weißt es nicht. Du kannst es nicht wissen, denn du glaubst es nur. Folglich wende es für dich persönlich an, beleidige aber nicht andere Menschen, die dieder, deiner Vorstellung nicht folgen. Dein Vergleich beleidigt in sich. Und dann ebena uch vor dem Hintergrund der Verbrechen im Namen dieses Christus Hexen als Beispiel zu nehmen, ist sehr krass.
Und deshalb hatte ich gefragt ob es für dich Hexen, wie man es im Mittelalter geglaubt hat, gibt oder ob du damit Frauen meinst, die eben Tarot-Karten legen. Glaubst du wirklich an übersinnliche Magie, also an schwarze und/oder weiße Magie? Echt jetzt?
Jetzt bin ich weder männlicher Anhänger des Wicca-Kults noch bin ich Satanist. Du dürftest aber davon ausgehen, dass ich als Atheist eine Leichte Beute für Satan bin und er mich leicht beeinflussen kann, da mir der Heilige Geist nicht zur Seite steht oder in mir ist (ich spekuliere einfach mal ins Blaue hinein). Aber auch das kannst du nicht wissen.
Dein Glaube sei dir unbenommen. Aber bitte(!) lebe ihn in Demut - glaube ruhig fest daran, mache dir aber bitte(!) bewusst, dass du das nur glaubst. Wissen sollst und ksnnst du das ja nicht. Wenn du es aber nicht weißt, dann kannst du auch falsch liegen. Selbst deine Lieblingsquelle, die BIbel, kann ein Irrtum sein. Du glaubst an die Zeilen in der Bibel und dass sie Gottes Wort sind. Vielleicht hat Gott aber nichts damit zu tun - es gibt andere Heilige Schriften, und nicht alle können von selben Gott stammen.
Sobald der Glaube Einfluss auf Unbeteiligte erzeugt, wird es kritisch. Die hieisgen Fundis - wie ich sie erlebt habe - behaupten, sie seien in allem gewaltfrei und würden niemals Gewalt anwenden. Bush ist kein Christ, denn ... (usw.).
Gewalt geht auch psychisch. Und da kann viel Druck entstehen. Das kann Menschen zerbrechen - z. B. Gewissenskonflikt wegen sexueller Ausrichtung - der Chefguru (Gemeindeleiter oder wie auch immer er genannt wird) macht klar, dass es nur eine Möglichkeit gibt: sei enthaltsam, denn sonst bist du verloren, kommst in die Hölle, kommst nicht in den Himmel usw. Für solche Menschen ist die Liebe von Mensch zu einem Mensch vermutlich ähnlich schlimm wie - ich bleibe bei deinem Beispiel - das Vergewaltigen eines Kindes. Denn Homosexualität ist gemäß der fiktiven Quelle Bibel dem Herrgott ein Gräuel. Na super - da gibt es wohl keinen Diskussionsspielraum. Gott sagt und Schaf hat zu gehorchen. Und ist Schaf nett, freundlich, friedlich, aber eben dummerweise homosexuell, hat Schaf Pech. Schaf wird ein schlechtes Gewissen eingeredet, wird unter Druck gesetzt, Schaf wird eingeredet, krank zu sein - und entscheidet Schaf, trotzdem die Neigungen auszuleben (man kann auch dann an einen liebenden, verständnisvollen Gott glauben), dann wird Schaf klar gezeigt, was man ihm hält - Ausgrenzung usw. Und lässt sich Schaf ganz brav "therapieren" (natürloch nicht von einem säkularem Arzt), dann leidet Schaf psychisch.
Mag sein, dass nicht jeder so handelt... Die Sache mit der Gewaltlosigkeit glaube ich so nicht - nicht im Geiste. Und nehme ich den Aufruf in der Bibel, Kinder mit der Rute zu schlagen und schaue ich mir die Gewalt in den früheren krichlichen Heimen an oder sehe ich zu den Zwölf Stämmen, dann wird mir schlecht.
Schöne heile Welt - Christen haben 2000 Jahre Tradition im Begehen übelster Verbrechen. Und spricht man sie drauf an, dann ist es sooo einfach, denn das waren alles keine richtigen Christen. Christen tun sowas nicht. Warum erinnter mich das an Diskussionen über den Islam? Da höre ichauch oft von Vertretern des Islam, dass Sprengstoffgürtel nicht zum Islam gehören.
P.S.:
Da fällt mir die erste Strophe von Orgasmatron ein (Motörhead, RIP, Lemmy Kilmister!):
I am the one, orgasmatron, the outstretched grasping hand,
my image is of agony, my servants rape the land.
Obsequious and arrogant, clandestine and vain,
two thousand years of misery and torture in my name.
Hypocrisy made paramount, paranoia the law.
My name ist called religion, sadistic sacred whore.
Wie recht er hatte, der gute alte Lemmy. Ich bin sicher: wenn es einen Gott gibt, dann drückt er Lemmy für diese Zeilen und dankt ihm dafür.