Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Säkularismus
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Mez
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#101 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von Mez » So 27. Nov 2016, 12:12

Mez hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Genau diese Scharlatanierie hat die Kirche betrieben, dass man ohne Forschung und Beweise geisteskranke Menschen für Besessen erklärt hat.
Kennst Du Fälle, in der die Kirche in Konkurrenz zur Medizin steht?
Es geht nicht um medizinische Konkurrenz, sondern um Angsterzeugung, welche den Menschen gefügig machen.


Mez hat geschrieben:
closs hat geschrieben:warum aber gottesfürchtige Menschen so einen Unsinn heute noch glauben,kann ich nicht nachvollziehen.
Im Grunde ist das ganz einfach zu erklären:
Wenn Gott Geist ist (also keine körperliche Größe), gibt es geistige Entität. - Wenn es geistige Entität gibt, kann sie wirken. - Wenn sie wirken kann, kann sie auf den Menschen wirken.
Man kann sich vieles vorstellen, was sein könnte, ohne Beweise sind solche Vorstellungen aber wertlos um sie ernst zu nehmen oder gar
Therapiepläne zu erstellen.
Wie gefährlich solche Irrglauben sind,sieht man in Ländern wo dieser ganze Woodo und Dämonenzauber an der Tagesordnung sind.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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lovetrail
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#102 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von lovetrail » So 27. Nov 2016, 12:21

Mez hat geschrieben: Es geht nicht um medizinische Konkurrenz, sondern um Angsterzeugung, welche den Menschen gefügig machen.
Angsterzeugung hast du aber auch im konventionellen Behandlungsmodell.

LG
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R.F.
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#103 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von R.F. » So 27. Nov 2016, 12:22

Nochmal zurück zur Frage, wer oder was die Ursache der von Schizophrenen vernommenen Stimmen ist. Oder wie es zu Fernbewegung von Gegenständen in Anwesenheit bestimmter Personen kommt.

Dass die Öffentlichkeit nur selten von solchen Vorkommnissen erfährt, hat wohl mehrere Gründe. Zum einen passen solche Erscheinungen nicht in das heute vorherrschende naturalistische Weltbild, zum andern befürchten selbst Minderbegabte, dass da außerhalb ihrer Erfahrungswelt “noch etwas sein könnte”.

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Janina
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#104 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von Janina » So 27. Nov 2016, 12:48

closs hat geschrieben:Ok - halten wir einvernehmliche Teilmengen fest:
* Ein Arzt hat mit spirituellen Dingen nichts am Hut.
* Ein Arzt kann in seiner Disziplin nur Krankheit und Gesundheit, aber nicht Besessenheit feststellen.
Was auch immer das sein soll, wenn ein Patient leidet, ist der Arzt zuständig.

SilverBullet
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#105 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von SilverBullet » So 27. Nov 2016, 12:51

R.F. hat geschrieben:Nochmal zurück zur Frage, wer oder was die Ursache der von Schizophrenen vernommenen Stimmen ist.
Das „Stimmen-Hören“ ist kein wirklich grosses Kunststück, denn jeder von uns macht es :-)

Jeder von uns verfügt über eine „innere Flüsterstimme“, d.h. wir können Sprechen und „erleben“ den Verlauf der Aussprache, ohne, dass es zu einer tatsächlichen Schallwellenerzeugung durch den Stimmapparat kommt.

Diese „Fähigkeit“ hatte keiner von uns von Anfang an.
Erst am Ende des Vorschulalters, also ca. mit 5-6 Jahren, bildet sich diese „Eigenart“.

Die „innere Flüsterstimme“ deutet, wie sonstige „Phänomenalsituationen“, auf die Art und Weise hin, wie wir funktionieren.
Tatsächlich gibt es in diesen Situationen keine Stimme und wir hören auch keine Stimme, sondern es findet ein „Verstehen des Stimmverlaufes“ statt, d.h. eine Überzeugung, dass eine Stimme da ist.

Diese Überzeugung ist nichts besonderes, denn auf diese Weise laufen Träume ab.
Dort sind wir nicht (wie im Kino) mit einer Welt konfrontiert, sondern es findet lediglich eine Reaktion statt, als ob diese Situationen vorliegen würden.

Somit kann das „Vernehmen von Stimmen“ bei Patienten, aus dem phantasierten „Übernatürlichen“, auf einen ganz einfachen (unspektakulären) Vorgang reduziert werden: die Überzeugung.
„Überzeugung“ ist dabei ein Gehirnvorgang, den die Patienten nicht willentlich abschalten können.

R.F. hat geschrieben:Oder wie es zu Fernbewegung von Gegenständen in Anwesenheit bestimmter Personen kommt.
Das Problem an dieser „Fernbewegung“ ist ganz einfach:
es ist noch nie dazu gekommen :-)

Die bisherigen „Fälle“ wurden wohl als Trickserei entlarvt.

R.F. hat geschrieben:Zum einen passen solche Erscheinungen nicht in das heute vorherrschende naturalistische Weltbild, zum andern befürchten selbst Minderbegabte, dass da außerhalb ihrer Erfahrungswelt “noch etwas sein könnte”.
Um Patienten helfen zu können, muss man analysieren, wie ein Mensch funktioniert.

Eine derartige Analyse fegt natürlich jegliche „Verrücktheit aus alten Zeiten“ gnadenlos vom Tisch – was den "Anhängern dieser Verrücktheiten" nicht gefallen kann.

Letztlich wird es jedoch zu Anpassungen kommen und das Funktionierende wird akzeptiert werden.

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Mez
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#106 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von Mez » So 27. Nov 2016, 13:03

lovetrail hat geschrieben:
Mez hat geschrieben: Es geht nicht um medizinische Konkurrenz, sondern um Angsterzeugung, welche den Menschen gefügig machen.
Angsterzeugung hast du aber auch im konventionellen Behandlungsmodell.

LG

Angst ist eine normale Schutzfunktion des Menschen, Angststörungen aber machen auf Dauer krank. Künstliche
Angsterzeugung kann zu Angsstörungen führen.
Welche Angnsterzeugung genau meinst du?
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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#107 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von Mez » So 27. Nov 2016, 13:10

R.F. hat geschrieben:Nochmal zurück zur Frage, wer oder was die Ursache der von Schizophrenen vernommenen Stimmen ist. Oder wie es zu Fernbewegung von Gegenständen in Anwesenheit bestimmter Personen kommt.

Dass die Öffentlichkeit nur selten von solchen Vorkommnissen erfährt, hat wohl mehrere Gründe. Zum einen passen solche Erscheinungen nicht in das heute vorherrschende naturalistische Weltbild, zum andern befürchten selbst Minderbegabte, dass da außerhalb ihrer Erfahrungswelt “noch etwas sein könnte”.

Man muss nicht schizophren oder besessen sein um Dinge zu hören, die ohne Schallwellenerzeugung hörbar sind. Mein manchmal auftretender Tinitus
erinnert mich des öfteren daran. :)
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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#108 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von lovetrail » So 27. Nov 2016, 15:08

Mez hat geschrieben: Welche Angnsterzeugung genau meinst du?

Ich habe es zB erlebt, dass mich ein Arzt in eine Operation hineinreden wollte, indem er mir Angst machte. Glücklicherweise konnte mir ein anderer Arzt diese Angst nehmen. (Ich wurde nicht operiert und bin gesund).

Oder es wird einem Angst gemacht, dass man bestimmte Medikamente nehmen müsste, damit man wieder "funktionieren" würde.

Von einer Hebamme habe ich gehört, dass schwangeren Frauen manchmal Angst vor Komplikationen bei der Geburt gemacht werden, sodass sich diese dann für einen Kaiserschnitt entscheiden. usw.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#109 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von closs » So 27. Nov 2016, 15:35

Mez hat geschrieben:Es geht nicht um medizinische Konkurrenz, sondern um Angsterzeugung, welche den Menschen gefügig machen.
Wie kommst Du darauf? - Meinst Du, dass ein "Besessener" verängster gemacht werden kann als ein "Psychopathe"?

Mez hat geschrieben:Man kann sich vieles vorstellen, was sein könnte, ohne Beweise sind solche Vorstellungen aber wertlos
Wenn der moderne Mensch von "Beweis" spricht, meint er i.d.R. einen intersubjektiv führbaren Beweis. - Das geht aber deshalb GRUNDSÄTZLICH bei geistigen Dingen nicht, weil bei geistigen Dingen das Objekt auf einer anderen Stufe ist als das Subjekt. Da greift der Kritische Rationalismus nicht.

Mit anderen Worten: Geistige Wahrheit oder Lüge ist kritisch-rational weder verifizierbar noch falsifizierbar. - Wenn also der "moderne Mensch" ernsthaft an solchen Fragen interessiert ist, muss er sein kritisch-rationales Korsett verlassen.

Mez hat geschrieben:Wie gefährlich solche Irrglauben sind,sieht man in Ländern wo dieser ganze Woodo und Dämonenzauber an der Tagesordnung sind.
Missbrauch ist bei allem dabei - auch beim Kritischen Rationalismus.

Ich könnte Dir spontan Beispiele bringen, bei denen mit wissenschaftlich einwandfreien Mitteln glatt gelogen wird.

R.F.
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#110 Re: Ist Besessenheit mehr als ein Aberglaube?

Beitrag von R.F. » So 27. Nov 2016, 16:39

SilverBullet hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Nochmal zurück zur Frage, wer oder was die Ursache der von Schizophrenen vernommenen Stimmen ist.
Das „Stimmen-Hören“ ist kein wirklich grosses Kunststück, denn jeder von uns macht es :-)
Beobachtungen zufolge geben die Schizophrene Inhalte wider, über die sie nicht verfügen können.
SilverBullet hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Oder wie es zu Fernbewegung von Gegenständen in Anwesenheit bestimmter Personen kommt.
Das Problem an dieser „Fernbewegung“ ist ganz einfach:
es ist noch nie dazu gekommen :-)

Die bisherigen „Fälle“ wurden wohl als Trickserei entlarvt.
Wir hatten darüber schon mal diskutiert. Anlass waren die Fernbewegungen durch die Nina (gemeint ist natürlich nicht die Nina in diesem Forum. Nein, die kann das nicht. :P Gemeint ist die Russin Nina Kulagina - https://de.wikipedia.org/wiki/Nina_Kulagina). Man kam nie wirklich dahinter, welche Ursache hinter den augenscheinlich autonomen Bewegungen kleiner Gegenständen - z.B. in Glasbehältern - steckt.

Unter anderen der Parapsychologe Hans Bender und die Schweizer Zoologin und Parapsychologin Fanny Moser berichteten über Erfahrungen mit parapsychologischen Phänomen, beobachtet und bezeugt auch von Amtspersonen. Dabei ging es beispielsweise um Fernbewegungen von zentnerschweren Gegenständen.

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