Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
ThomasM
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#11 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von ThomasM » Mo 6. Okt 2014, 13:28

Hallo Sven
sven23 hat geschrieben: Also ich glaube, da liegt ein grundsätzliches Mißverständnis vor. Agnostiker/Atheisten können im Einzelfall sogar größere Achtung und Respekt vor dem Leben haben als manch anderer.
Das Mißverständnis liegt hier bei dir. Ich habe niemals angenommen, dass deine Moral irgendwie negativ ist oder dass du dem Menschen als Menschen nicht Respekt entgegenbringst.
Es ist die Frage, was deiner Meinung nach aus einem Zellklumpen einen Menschen macht. Die Existenz einer Seele kann es nicht sein, denn deren Existenz bestreitest du meines Wissens. Du bist nach meinem Eindruck auch keiner, der Tier und Mensch auf dieselbe Stufe stellt.

Aber das wäre wirklich einen eigenen thread wert.
sven23 hat geschrieben: Alles, was die Phantasie anregt und fordert finde ich interessant.
Warum?
Was macht das eigentlich interessant?
Ist es die Sehnsucht nach dem Unentdeckten? Ist es das Träumen, wie die Menschheitsgeschichte (und damit mein eigener Sack voll Gene) weiter geht?
In den 60er dominierten die SF Geschichten vom solaren Imperium. Waren das Großmachtträume?
In den 70er kamen die Weltuntergangsutopien auf. Meist nach einem Atomkrieg. War das die Angst vor dem Ost-West Konflikt?
Heute ist es die urban Fantasy. Die Angst vor dem Alltäglichen?

ThomasM hat geschrieben: Da hast du Recht, es ist auch Geschmacksache. Allerdings würde ich schon einen Qulitiätsunterschied zwischen Perry Rodan und einem Stanislew Lem oder Herber W. Franke ausmachen.
Unterschätze Perry Rhodan nicht. Eine Heftserie, die auch heute noch existiert, hat Vorteile gegenüber einem Lem, der schon damals extrem mühsam zu lesen war und den heute kaum noch jemand kennt.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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sven23
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#12 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von sven23 » Mo 6. Okt 2014, 14:42

ThomasM hat geschrieben:Es ist die Frage, was deiner Meinung nach aus einem Zellklumpen einen Menschen macht. Die Existenz einer Seele kann es nicht sein, denn deren Existenz bestreitest du meines Wissens. Du bist nach meinem Eindruck auch keiner, der Tier und Mensch auf dieselbe Stufe stellt.

Respekt vor dem Leben ist imo unabhängig davon, ob der Mensch nun eine Seele hat oder nicht.
Der Mensch entstammt der Tierreich, das ist wohl richtig. Trotzdem wäre es töricht, seine Sonderstellung innerhalb des Tierreichs nicht anzuerkennen. Es ist immer noch ein Unterschied, ob man eine Maus oder einen Menschen tötet und es gibt wohl keinen Staat auf der Welt, der dem nicht Rechnung tragen würde, unabhängig von Religion.



ThomasM hat geschrieben: Unterschätze Perry Rhodan nicht. Eine Heftserie, die auch heute noch existiert, hat Vorteile gegenüber einem Lem, der schon damals extrem mühsam zu lesen war und den heute kaum noch jemand kennt.


Gruß
Thomas

Gerade deshalb mag ich ihn. Science Fiction ist dann besonders gut, wenn sie jenseits von reiner Technikbeschreibung noch andere Ebenen hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
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#13 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von R.F. » Mo 6. Okt 2014, 18:29

ThomasM hat geschrieben: - - -
Bedeutet das nicht, dass unserer heutigen, technisierten und säkularisierten Welt etwas fehlt?
- - -
Du weißt nicht nur, dass "etwas" fehlt, sondern sogar was fehlt...

R.F.
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#14 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von R.F. » Mo 6. Okt 2014, 18:49

sven23 hat geschrieben: - - -
Respekt vor dem Leben ist imo unabhängig davon, ob der Mensch nun eine Seele hat oder nicht.
Der Mensch entstammt der Tierreich, das ist wohl richtig. Trotzdem wäre es töricht, seine Sonderstellung innerhalb des Tierreichs nicht anzuerkennen. Es ist immer noch ein Unterschied, ob man eine Maus oder einen Menschen tötet und es gibt wohl keinen Staat auf der Welt, der dem nicht Rechnung tragen würde, unabhängig von Religion.
- - -
Und Du glaubst, mein lieber Sven, dass dieser “Respekt vor dem Leben” genügt, um Massaker zu verhindern? Wo doch die Angehörigen fast aller Religionen, die das Leben sehr wohl achten, vor Massen-Tötungen an Menschen nicht zurückschrecken?

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sven23
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#15 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von sven23 » Di 7. Okt 2014, 07:04

R.F. hat geschrieben:Und Du glaubst, mein lieber Sven, dass dieser “Respekt vor dem Leben” genügt, um Massaker zu verhindern? Wo doch die Angehörigen fast aller Religionen, die das Leben sehr wohl achten, vor Massen-Tötungen an Menschen nicht zurückschrecken?

Eben lieber Erwin, du lieferst unfreiwillig ein gutes Argument. Diese Massaker hat es schon immer gegeben trotz Religion, oft sogar wegen der Religionen.
Die RKK war in der Geschichte ein ziemlich blutrünstiger Verein, der über Leichen ging. Das hat sich zum Glück unter dem Druck der säkularen Gesellschaft geändert. Heute versucht der radikale Islam, den Gewalt-Rückstand aufzuholen. Im Namen Gottes werden oft die schlimmsten Verbrechen verübt und alle berufen dabei auf ihre heiligen Schriften.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Lena
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#16 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von Lena » Di 7. Okt 2014, 10:46

ThomasM hat geschrieben: Warum sollte das Erfinden bzw. Lesen von Geschichten etwas Verbotenes sein?

Das Verlangen nach "magischen Erfahrungen" ist es. Ebenen zu durchbrechen, die nicht für den Menschen bestimmt sind. Es ist nicht ein suchen, kennenlernen und lieben - von dem alles Leben ist.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

ThomasM
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#17 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von ThomasM » Di 7. Okt 2014, 12:22

Lena hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Warum sollte das Erfinden bzw. Lesen von Geschichten etwas Verbotenes sein?

Das Verlangen nach "magischen Erfahrungen" ist es. Ebenen zu durchbrechen, die nicht für den Menschen bestimmt sind. Es ist nicht ein suchen, kennenlernen und lieben - von dem alles Leben ist.
Das was du schreibst ist nicht nachvollziehbar.

Weder aus den Geboten, noch aus der Bibel, noch aus dem, was Jesus vorlebt, noch aus dem, was menschliches Zusammenleben oder gar Mensch-Sein ausmacht ist ein solches Verbot zu begründen.

Gruß
Thomas
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#18 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von Lena » Di 7. Okt 2014, 16:50

ThomasM,

Das Wort verboten kam aus Deiner Feder. Ich nenne es in die Irre gehen...Mir ist nicht bekannt, dass okkultes zum Leben führt.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Catholic
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#19 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von Catholic » Di 7. Okt 2014, 17:00

Hallo Thomas,

ich denke,dass es auch wenig sinnvoll wäre,einem Menschen zu verbieten,sich mit okkulten Methoden usw. zu befassen,denn dann würde er es- je nachdem,wie gross der Reiz wäre - denoch tun,nur eben heimlich.
Mit okkulten Methoden meine ich Pendeln usw.
Übrigens ist in Bezug auf Magie für mich der entscheidende Aspekt,dass jemand,der Magie ausübt,die Welt-genaugenommen die Abläufe in ihr - durch magische Rituale usw. beeinflussen und lenken möchte.
Und da sehe ich grosse Probleme.

Gruss,
Catholic

ThomasM
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#20 Re: Die Sehnsucht nach dem Magischen in der Welt

Beitrag von ThomasM » Di 7. Okt 2014, 17:12

Lena hat geschrieben: Mir ist nicht bekannt, dass okkultes zum Leben führt.
Nun gut, versuche ich es anders herum.
Du sprichst vom Verlangen nach "magischen Erfahrungen" und vom "Okkulten".
Sicher hast du da ganz bestimmte Dinge im Sinn, die sicherlich auch furchtbar Lebensfeindlich sind. Aber du könntest ja mal erklären, was du da siehst.

Ich habe mich gefragt, woher diese Freude an Geschichten kommt, die nachweislich nicht real sind.
Wenn jemand über sprechende , böse Wölfe liest, oder über eine Schule für Zauberer, die zufällig wie ein englisches Internat funktioniert, oder über eine seltsame Welt in den Tiefen des Alls oder über zwei Gruppen von Lebewesen mit übernatürlichen Begabungen oder oder
und sich für diese Art von Geschichten begeistert

Dann ist die Frage, warum man so etwas gerne liest, woher die Begeisterung kommt. Was fesselt daran, was macht das interessant.
Und ich bezweifle stark, ob auch nur einer derjenigen, der diese Geschichten gerne liest, hofft etwas Okkultes zu lernen.

Und was hat das mit den Vorstellungen zu tun, die dich so negativ stimmen.

Gruß
Thomas
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