Polygamie vs. Monogamie

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sven23
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#11 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von sven23 » Fr 3. Okt 2014, 18:21

Catholic hat geschrieben:Das Zweite wäre strafbar,stimmt.
Aber wenn er so hormonell unter "Druck" steht (pardon,der Kalauer musste sein),warum sollte der verheiratete Mann diesen Druck nicht einmal wöchentlich loswerden,indem er mit einer Prostituierten schläft?

Fremdgehen hat doch nichts mit legaler Polygamie zu tun.
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Pluto
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#12 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von Pluto » Fr 3. Okt 2014, 18:39

sven23 hat geschrieben:Auch heute noch ist die legale Polygamie weit verbreitet:

http://de.wikipedia.org/wiki/Polygamie
Polygamie ist und bleibt bei Menschen eher die Ausnahme.
Serielle Polygamie ist übrigens selbst bei uns straffrei.
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#13 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von Catholic » Fr 3. Okt 2014, 18:45

Sven,mit legaler Polygamie hat Fremdgehen nichts zu tun,eher schon - Deiner Meinung nach - hiermit
sven23 hat geschrieben:... Trotzdem ist die Biologie immer noch da und deshalb gibt es auch so oft Probleme mit der ehelichen Treue. ;)

Wer fremdgeht kann garnicht anders. ;)

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#14 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von Pluto » Fr 3. Okt 2014, 18:55

Our own ancestors split off from the ancestors of chimpanzees about seven million years ago. Fossils may offer us some clues to how our mating systems evolved after that parting of ways. The hormone levels that course through monogamous primates are different from those of other species, possibly because the males aren’t in constant battle for females.

That difference in hormones influences how primates grow in some remarkable ways. For example, the ratio of their finger lengths is different.

In 2011, Emma Nelson of the University of Liverpool and her colleagues looked at the finger bones of ancient hominid fossils. From what they found, they concluded that hominids 4.4 million years ago mated with many females. By about 3.5 million years ago, however, the finger-length ratio indicated that hominids had shifted more toward monogamy.

Our lineage never evolved to be strictly monogamous. But even in polygamous relationships, individual men and women formed long-term bonds — a far cry from the arrangement in chimpanzees.
[ Quelle: Monogamy and Human Evolution ]
Auf Deutsch...
Bei monogamen Arten ist der Hormonspiegel anders als bei polygamen Arten. Hormone wirken sich nicht nur auf das sexuaelle Verhalte naus, sondern beeinflussen auch das Wachstum der Knochen, sodass man prinzipiell anhand von Fossilien feststellen kann ob eine ausgestorbene Art eher monogam oder polygam lebte. In einer Studie aus dem Jahr 2011 konnte man schließen, dass bereits vor 3,5 Millionen Jahren , der Mensch sich vorwiegend monogam verhielt.
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#15 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von sven23 » Sa 4. Okt 2014, 09:57

Pluto hat geschrieben:Auf Deutsch...
Bei monogamen Arten ist der Hormonspiegel anders als bei polygamen Arten. Hormone wirken sich nicht nur auf das sexuaelle Verhalte naus, sondern beeinflussen auch das Wachstum der Knochen, sodass man prinzipiell anhand von Fossilien feststellen kann ob eine ausgestorbene Art eher monogam oder polygam lebte. In einer Studie aus dem Jahr 2011 konnte man schließen, dass bereits vor 3,5 Millionen Jahren , der Mensch sich vorwiegend monogam verhielt.

Na ja, das steht auf wackeligen Beinen. Es kann mit dem Hormonspiegel zu tun haben, muß es aber nicht. Genau so gut kann es an veränderten Ernährungsgewohnheiten oder veränderten Umweltbedingungen liegen. Ich denke, dafür liegt einfach zu wenig Vergleichsmaterial vor, deshalb ist das mehr oder weniger Spekulation.

Kulturell hat sich die Monogamie in den meisten Ländern durchgesetzt. Betrachtet man aber das Tierreich, - und schließlich ist der Mensch immer noch Bestandteil des Tiereichs- so ist die lebenslange monogame Beziehung eher die Ausnahme.

https://www.planet-wissen.de/natur_tech ... ntreue.jsp
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#16 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von Pluto » Sa 4. Okt 2014, 11:58

sven23 hat geschrieben:Na ja, das steht auf wackeligen Beinen. Es kann mit dem Hormonspiegel zu tun haben, muß es aber nicht. Genau so gut kann es an veränderten Ernährungsgewohnheiten oder veränderten Umweltbedingungen liegen.
Könnte, ja.... Aber nicht wenn man Paläoanthropologe ist.

sven23 hat geschrieben:Ich denke, dafür liegt einfach zu wenig Vergleichsmaterial vor, deshalb ist das mehr oder weniger Spekulation.
Ich vermute, dir fehlt einfach die wirkliche Erfahrung, um das zu beurteilen. Die Antwort ist, es ist plausibel nachvollzeihbar.
Nur ein Beispiel:
Es gilt heute erwiesen, dass bei Männern die relative Länge der Finger mit dem Hormonspiegel zusammenhägt. Komisch aber wahr.

sven23 hat geschrieben:Kulturell hat sich die Monogamie in den meisten Ländern durchgesetzt. Betrachtet man aber das Tierreich, - und schließlich ist der Mensch immer noch Bestandteil des Tiereichs- so ist die lebenslange monogame Beziehung eher die Ausnahme.
Heute ja. Aber woher kommt dieser Hang zur Monogamie, den es beim Menschen schon in der Steinzeit gab?

Ich kenne diese Fakten. Der Mensch gehört zu den etwa 10% der Tiere, die sich für die Monogamie entschieden haben.
Aber warum ist das so? Es hatte klare Vorteile und Folgen in seiner Evolution.
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#17 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von sven23 » Sa 4. Okt 2014, 12:30

Catholic hat geschrieben:Sven,mit legaler Polygamie hat Fremdgehen nichts zu tun,eher schon - Deiner Meinung nach - hiermit
sven23 hat geschrieben:... Trotzdem ist die Biologie immer noch da und deshalb gibt es auch so oft Probleme mit der ehelichen Treue. ;)

Wer fremdgeht kann garnicht anders. ;)

Habe ich nie behauptet. Bedenke aber, daß selbst im AT die Polygamie üblich war und die Bibelschreiber ließen Gott keinen Widerspruch erheben.

Auch Martin Luther war da nicht zimperlich

"Will die Frau nicht, so komm' die Magd!"
(Martin Luther, Frauenfreund)
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#18 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von sven23 » Sa 4. Okt 2014, 12:33

Pluto hat geschrieben: Heute ja. Aber woher kommt dieser Hang zur Monogamie, den es beim Menschen schon in der Steinzeit gab?


Aber nicht überall, wie die Verbreitungskarte der Polygamie zeigt. Auch in Afrika, der Wiege der Menschheit ist die Poygamie immer noch weit verbreitet. Auch als Statussymbol, denn man muß es sich auch leisten können, der Ernährer von mehreren Frauen zu sein.
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#19 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von Pluto » Sa 4. Okt 2014, 13:03

sven23 hat geschrieben:Auch in Afrika, der Wiege der Menschheit ist die Poygamie immer noch weit verbreitet.
War das immer so, oder wurde es (wie du so schön sagst, als Statussymbol wiedereingeführt? Dort wo heute Polygamie praktiziert wird, geht es nicht zuletzt um das äußere Symbol von Reichtum und Macht.

Erinnert mich an den Chef meiner ehemaligen Firma: Er hatte ZWEI Parkplätze neben dem Haupteingang für sich reservieren lassen. Wer fährt mit zwei Autos gleichzeitig zur Arbeit, fragten wir uns?

sven23 hat geschrieben:Auch als Statussymbol, denn man muß es sich auch leisten können, der Ernährer von mehreren Frauen zu sein.
Vermutlich ist das der Grund, warum es zur wiedereinführung von polygamen Strukturen kam.



PS:
Es gibt auch die Polyandrie. Eine Frau hat mehrere Männer. Kommt in Nepal vor, wo das Land knapp ist. So blieb der Familienbesitz erhalten. Polyandrie kommt auch in Gegenden vor, wo es einen Mangel an heiratsfähigen Männern gab, entweder weil sie durch Kriege dezimiert wurden, oder weil die Männer als Hirten oft lange Zeit unterwegs waren.

In unserer Zeit der einfachen und schnellen Scheidung gibt es übrigens eine Art serieller Polygamie.
Das führt dann zu seltsamen Strukturen, "Großfamilien", weil man mit einem anderen Menschen verheiratet ist aber weiterhin zum/zur "Ex-" noch eine Beziehung pflegt, sei es Freundschaft, die gemeinsame Verantwortung für die Kinder, oder auch "nur" die Zahlung von Alimenten, bzw. Erziehungsgeld.
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#20 Re: Polygamie vs. Monogamie

Beitrag von sven23 » Sa 4. Okt 2014, 13:06

Pluto hat geschrieben: Könnte, ja.... Aber nicht wenn man Paläoanthropologe ist.

Der Paläoanthoroplogie ist das Problem der Theorienbildung aufgrund des wenigen Materials ja durchaus bewußt.

"David Pilbeam, Professor für Sozialwissenschaft an der Harvard University und Kurator für Paläoanthropologie am Peabody Museum of Archaeology and Ethnology hat die Schwierigkeiten der Theoriebildung auf dem Gebiet der Paläoanthropologie 1987 so beschrieben:

„Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass viele Aussagen, die wir über das Wie und Warum der Evolution des Menschen machen, genau so viel aussagen über uns als Paläoanthropologen und die Gesellschaft in der wir leben, wie über all das, was ‚wirklich‘ passiert ist.“"
Quelle: Wikipedia

"Paläoanthropologen können in aller Regel nur auf wenige und zudem oft deformierte Knochen zurückgreifen, das heißt – da Weichteilgewebe nicht überliefert ist – auf allenfalls grobe Anhaltspunkte für den einstmaligen Phänotyp"
Quelle: Wikipedia
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