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Ich merke bei Berichten der öffentlich-rechtlichen Sender immer wieder,dass die Berichte auffallend unsachlich sind,sobald es um die Sexuallehre der Katholischen Kirche geht.
Ist es Dummheit,Fahrlässigkeit oder schlicht Absichtß
Heute fiel es mir erneut auf,diesmal bei Frontal21.

Sorry, ich habe die Sendung nicht gesehen.
Erzähl mal.... Was war der Anlass?

Das hier ist sie wohl:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... ember-2014

Daraus der Ausschnitt: Kirche und Sex

Hm..... wenn ich den Begleittext lese, dann frage ich mich: Wenn die Unterschiede zwischen Kirche und Welt platt gemacht werden; was wollen oder sollen die Leute dann eigentlich noch in der Kirche?

Viele Gläubige hoffen auf ein Zeichen, dass ihre Kirche endlich wahrnimmt, dass die Morallehre mit der gesellschaftlichen Realität kaum noch in Einklang zu bringen ist. Sie sehen dringenden Handlungsbedarf bei Themen wie Scheidung, Zusammenleben vor der Ehe, Homosexualität und Zölibat. Das sind Ergebnisse einer weltweiten Befragung des Vatikans unter Kirchenmitgliedern.
Quelle

Gesehen habe ich das Video noch nicht, Catholic... könntest du eventuell schriftlich einige Worte dazu verlieren?
LG

Catholic hat geschrieben:Ich merke bei Berichten der öffentlich-rechtlichen Sender immer wieder,dass die Berichte auffallend unsachlich sind,sobald es um die Sexuallehre der Katholischen Kirche geht.
Ist es Dummheit,Fahrlässigkeit oder schlicht Absichtß

Von allem etwas - habe mich neulich auch über einen ZEIT-Artikel geärgert, weil man da sein eigenes ZEIT-Niveau massiv verlassen hat.

Vermutlich hat es damit zu tun, dass sich unsere "Freiheitliche Gesellschaft" bewusst oder unbewusst einredet, sie sei das Maß für alles andere: "Liebe Moslems, bleibt wie Ihr seid, aber werdet westlich" - "Liebe Katholiken, WIR (!) haben uns jetzt so weit entwickelt, dass wir erwarten können, dass Ihr Euch anpasst". - Jede Annäherung der Kirche an unsere Gesellschafts-Form wird als "Fortschritt" verstanden - - besser kann man den Begriff "Selbstmaß" nicht belegen.

Inzwischen glaube ich, dass es seitens unserer Meinungs-Mächte ehrlich so gemeint ist - man hat die geistige Substanz des Christentums überhaupt nicht verstanden und versucht es, im Sinne des eigenen Systems zu verstehen - was natürlich nicht geht. - Und so spricht man sich zu, man sei geduldig mit der Kirche, wenn man immer wieder versucht, sie auf die rechte Spur zu bringen.

Christentum ist bei uns inzwischen weit überwiegend etwas Altehrwürdiges, Eingesessenes, Reiches, manchmal als Mahnendes Akzeptiertes - zu dem jedoch jeglicher substantieller Zugang fehlt. - Leider fehlt dieser Zugang zunehmend auch in einigen theologischen Richtungen.

Wäre die Kirche nicht materiell so reich, hätte das Christentum vermutlich wieder die Rolle der kleinen Randgruppe. - Viele verbliebene Christen wünschen sich das sogar, weil sie merken, dass diese Zeit nicht für das Christentum gemacht ist - man ist fremd - manchmal kopfschüttelnd, manchmal lachend, manchmal in Trauer. - Das hat schon etwas Schwanen-Gesang-Haftes.

Insofern ist dies alles nicht auf Sexualmoral einschränkbar - es fehlt das übergeordnete Grundverständnis. ----- Das ist einerseits schlimm, andererseits ändert es nichts - insofern habe ich noch keinen Christen gesehen, der darüber verzweifeln würde - man nimmt es hin. - Was soll schon passieren?!

Magdalena61 hat geschrieben: Hm..... wenn ich den Begleittext lese, dann frage ich mich: Wenn die Unterschiede zwischen Kirche und Welt platt gemacht werden; was wollen oder sollen die Leute dann eigentlich noch in der Kirche?

Aber Magdalena, die Frage ist doch, was soll man überhaupt in der Kirche, warum geht man dahin?
Oder besser gesagt, warum gehst du dahin?

Ich gehe dorthin, um Gott zu erfahren und mit meinen Brüdern und Schwestern Gemeinschaft zu feiern.
Und zwar OBWOHL ich genau weiß, dass ich in vielen Details des persönlichen und christlichen Lebens anderer Meinung bin als sie.

Eben auch und gerade, was Sexualmoral betrifft.

Du deutest an, dass du die folgende Gleichung siehst
Mein Verständnis der Bibel = Mein Verständnis der Sexualmoral = Wille Gottes = Bruder oder Schwester darf nur der sein, der meiner Meinung ist = nur die treffe ich in der Kirche

Meinst du das wirklich so?

Gruß
Thomas

Alles hängt mit allem zusammen. Warum sollten Menschen heiraten, warum auf das völlige Ausleben von Lust verzichten? Wem schadet diese Freizügigkeit? Muslimische Völker verhüllen ihre Frauen, verbieten Homosexualität: Sind diese Völker gesünder, friedlicher als etwa christliche?

Man muss, will man auf die Einhaltung gewisser, nicht zuletzt biblischer Regeln bestehen, überzeugende Gründe dafür vorbringen. Nachdem dem AT und NT die Glaubwürdigkeit durch den weithin akzeptierten Naturalismus strittig gemacht wurde, ist es nahezu ausgeschlossen, etwa kirchliche Normen als verbindlich auszugeben..

Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen!

Wohin die Richtung geht, sieht man hier:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... assen.html
Nun werden also auch noch die Geschwister sexualisiert.
Wir sollen Gott nicht uns anpassen, sondern den Willen Gottes erfüllen. Als Christ ist und bleibt man Fremdling in der Welt, nicht nur was Fragen der Sexualmoral angehen. Aber gerade in diesem Bereich erkennt man doch, dass Gott uns die Gebote als Wahrung von Freiräumen schenkte. Es gab eine Zeit, da durfte man beispielsweise noch als Mann Kinder auf dem Schoß sitzen haben, ohne dass man in Pädophilen-Verdacht geriet. Die heute propagierte sexuelle Freiheit des Menschen lässt Sexualität nämlich billig werden und überall präsent. Der Alltag wird regelrecht sexualisiert. Und so wird die angebliche Freiheit eigentlich zum Zwang, zur Besessenheit und das Wunder, wenn Mann und Frau eins werden, wird zu einem coolen Event oder aufgeblähten Egotrip, der Liebe nur bis zur Haut, aber nicht mehr darunter gehen lässt.

Servus

Hallo Pluto,

ich bezog mich auf diese Sendung
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... ember-2014

In ihr fiel mir unter Anderem foldendes Zitat auf,dass Magdalena schon erwähnt hat.

Zitat:

Viele Gläubige hoffen auf ein Zeichen, dass ihre Kirche endlich wahrnimmt, dass die Morallehre mit der gesellschaftlichen Realität kaum noch in Einklang zu bringen ist. Sie sehen dringenden Handlungsbedarf bei Themen wie Scheidung, Zusammenleben vor der Ehe, Homosexualität und Zölibat....
Quelle

Was mir auffiel ist,dass es den Machern des Beitrages offenbar nicht darum geht,dass seitens der Kirche den Gläubigen die Sexuallehre der Kirche verständlicher erläutert wird- da sehe ich übrigens in Deutschland auch Bedarf -sondern es wird umgekehrt argumentiert:
Viele Menschen hierzulande können mit der katholischen Sexuallehre nichts mehr oder nicht mehr viel anfangen,also hat die Kirche ihre Lehre entsprechend zu ändern.

Und das halte ich für falsch.

Gruss,
Catholic

Rembremerding hat geschrieben: das Wunder, wenn Mann und Frau eins werden, wird zu einem coolen Event oder aufgeblähten Egotrip, der Liebe nur bis zur Haut, aber nicht mehr darunter gehen lässt.

Servus

So ist es.
Früher war es so,dass man (also das Ehepaar) "ein Kind geschenkt" bekam und dass eine Schwangere in "guter Erwartung" war,man betrachtete das Kind als Geschenk Gottes.
und heute?
Man "macht Sex" und man "macht ein Kind"(allein die Vorstellung,dass das Kind so auf die Stufe eines Produktes herabgewürdigt wird,graust mir) und wenn man merkt,dass es nicht geplant war und gewollt ist (das Kind),dann kann man es ja immer noch "wegmachen" lassen durch eine Schwangerschafts"unterbrechung"(was für eine Verharmlosung für die Tötung eines Menschen!).

Pluto hat geschrieben:Sorry, ich habe die Sendung nicht gesehen.
Erzähl mal.... Was war der Anlass?

Ganz grob ging es in dem Beitrag um die katholische Sexuallehre und darum,dass sie nicht mehr dem Lebensalltag und -gefühl vieler Deutscher entspricht.
Leider war der Beitrag sehr tendentiös,in dem er z.B. direkt zu Beginn von der Amts(!)kirche sprach,als gäbe es zwei Kirchen,die katholische Amtskirche und die katholische Laienkirche.
Ebenso wurde es dargestellt als würde die Katholische Kirche den Gläubigen den Gebrauch von Verhütungsmitteln verbieten,was nicht stimmt. usw.