Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsinn?

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closs
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#31 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von closs » Do 25. Sep 2014, 21:09

sven23 hat geschrieben:Sehr bezeichnend die Aussage von Kardinal Müller. Niemand, nicht mal der Papst könne die katholische Sexualmoral ändern.
Ich glaube zu verstehen, was er meint - mal in anderen Worten: Man kann die Schöpfungs-Grundlagen nicht per menschlichem Handstreich außer Kraft
sven23 hat geschrieben:Das klingt nach Trick 17 mit Selbstüberlistung.
Soll die Kirche jetzt entgegenkommen oder nicht? - Wenn schon mal viele kirchliche Ehen in Bewusstseinslosigkeit gegenüber der Bedeutung des Sakraments der Ehe geschlossen wurden UND ein Paar inzwischen darum weiss und diese Art der Ehe eingehen will, wäre as doch ein Fortschritt - oder nicht?

sven23 hat geschrieben:Auch nicht viel besser als der Rat, heimlich zur Kommunion zu gehen.
Das wäre ein Thread zum Thema "Fundamental-Theologie und Pastorale (also Seelsorge)".

Catholic
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#32 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Catholic » Do 25. Sep 2014, 22:11

sven23 hat geschrieben: Sehr bezeichnend die Aussage von Kardinal Müller. Niemand, nicht mal der Papst könne die katholische Sexualmoral ändern. Die ist halt einfach so vom Himmel gefallen. :lol:

Hat Kardinal Müller das so (!) gesagt?
Ich habe den Beitrag nicht mehr exakt im Kopf,aber meines Wissens sagte er bezogen auf die Sakramente,dass diese nicht mal der Papst ändern könne-und da hat er recht,denn der Wille Gottes ist nicht plötzlich aufgehoben und dazu sein Handeln an den Menschen (eben durch die Sakramente) nur weil Menschen es so möchten.

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sven23
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#33 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » Fr 26. Sep 2014, 06:44

Catholic hat geschrieben:
Hat Kardinal Müller das so (!) gesagt?
.

Ja, er sagte, selbst er, als Präfekt der Glaubenskongregation, könne die katholische Glaubenslehre nicht ändern, selbst der Papst könne das nicht.
Was natürlich Unsinn ist, denn die katholische Glaubenslehre ist wie alles andere auch von Menschen erdacht und demzufolge veränderbar, auch wenn man die angebliche Unveränderbarkeit in Dogmen festgeschrieben hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#34 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » Fr 26. Sep 2014, 06:54

closs hat geschrieben: Ich glaube zu verstehen, was er meint - mal in anderen Worten: Man kann die Schöpfungs-Grundlagen nicht per menschlichem Handstreich außer Kraft

Die katholische Glaubenslehre ist kein Naturgesetz, demzufolge auch veränderbar.

closs hat geschrieben: Soll die Kirche jetzt entgegenkommen oder nicht? - Wenn schon mal viele kirchliche Ehen in Bewusstseinslosigkeit gegenüber der Bedeutung des Sakraments der Ehe geschlossen wurden UND ein Paar inzwischen darum weiss und diese Art der Ehe eingehen will, wäre as doch ein Fortschritt - oder nicht?

Warum muß die Kirche immer mit Tricks arbeiten? Wer soll eigentlich hintergangen werden? Die Gläubigen, die Priester selbst oder gar Gott?
Und wie soll das praktisch gehen? Herr Pastor, ich war bei meiner ersten Ehe bewußtlos. :lol:

closs hat geschrieben: Das wäre ein Thread zum Thema "Fundamental-Theologie und Pastorale (also Seelsorge)".

Da dürfte es eigentlich keine Diskrepanz geben. Die Kirche hat sich selbst Fesseln angelegt, aus denen sie nur mit Tricks und Eiertanz herauskommt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#35 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » Fr 26. Sep 2014, 08:04

Der Kirche wird oft eine verkorkste Sexualmoral vorgeworfen. Wenn man sich anschaut, welches katastrophale Frauenbild selbst die geistigen Vorturner des Christentum hatten, wundert einen nichts mehr.

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."
(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)

"Wenn nun gefragt, wozu dieses Gehilf [die Frau] nötig war, zeigt sich wahrscheinlich nichts andres als die Hervorbringung von Kindern, so wie die Erde das Hilfsmittel für den Samen ist, damit aus beiden die Pflanze wachse."
Kirchenvater Augustinus (354-430), Über den Wortlaut der Genesis VI, 3, 5; "heilig" gesprochen; Augustinus gilt als einer der bedeutendsten Kirchenlehrer.

Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen.
Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1275), "heilig" gesprochen

"Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde."
(Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Patron der katholischen Hochschulen)

"Ob sie sich aber auch müde und zuletzt todt tragen, das schadet nichts, laß' sie nur todt tragen, sie sind darumb da."
(Martin Luther, Schwangerschaftsberater)

"Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes."
(Martin Luther)

"...würde es nur Erbrechen verursachen, Weiber anzuschauen... Da wir nicht einmal mit den äußersten Fingerspitzen Kot und Schleim anrühren mögen, warum begehren wir so eifrig das Schmutzgefäß selbst zu umfassen?"
(Der heilige Odo von Cluny, Patron der Musiker, für Regen, gegen Dürre, 878-942)

"Wenn du eine Frau siehst, denke, es sei der Teufel! Sie ist eine Art Hölle!"
(Papst Pius II., 1405-1464)

"Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen."
(Johannes Chrysostomos, 349-407, gr. Kirchenlehrer)

"Bei der Frau muss schon das Bewusstsein vom eigenen Wesen Scham hervorrufen."
(Clemens Alexandrinus, vor 215)

"Wer mit dem Weibe aber verkehrt, der ist der Befleckung seines Geistes so ausgesetzt wie jener, der durchs Feuer geht, der Versengung seiner Sohlen."
(Franz von Assisi, Ordensstifter u. Heiliger, 1181-1226)



Und dann kommt ein hirntoter Theologe wie Häring daher und behauptet:
"In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum!"
(Der katholische Theologe Bernhard Häring im 20. Jahrhundert)

Da fragt man sich, in welchem Unversum lebt der Herr eigentlich. Aber so funktioniert Religion offenbar. Alles wird bis ins Gegenteil verdreht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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2Lena
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#36 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von 2Lena » Fr 26. Sep 2014, 09:49

Sven23: "Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde."
(Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Patron der katholischen Hochschulen)
Kannst du auch das Drumherum liefern? (Buch, Zusammenhang...)
Bei derartiger "Bildung" über die Frauen durch "hochgelehrte Männer" - verwundert es nicht, dass die Gesellschaft die beklagenswerte frauenverachtende Meinung bekam. Zu oft waren (sind?) Frauen neben seelischer Verachtung auch mit roher Gewalt konfrontiert. Die Legitimation bietet Nietzsche: Wer zum Weibe geht, vergiß die Peitsche nicht. Nur liest sich sein Werk "Also sprach Zarathustra" dann doch etwas anders, als machtlüsterne Männer für ihre Zwecke den Spruch benötigten.

Ein "heftiger" Grund für die Frauenverachtung wurde bei Paulus gelegt. Was dort - wie es scheint - gegen die Frau geht (genau weiß man das ja nie, wie das gemeint war) sind jedoch philosophische Lehrstücke um ein etwas an "Frau" erinnerndes Wort "Basis". In ähnlicher Form ist das auch in den Evangelien, z.B. ..."wer eine abgeschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch..." Wie denn, wenn da keine Ehe vorliegt. Anders gedacht ergibt sich ein Bruch. Wer sich mit einer bereits abgeschiedenen Position verbindet, der macht je nach Umständen Bruch.

Meine Vermutung ist, dass durch die "Reinheitsgebote" des AT manches Unsinnige weiter getragen wurde, teils im Scherz - weil das verstanden wurde - teils mit Vormeinung, mit traurigen Auswirkungen.

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Janina
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#37 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Janina » Fr 26. Sep 2014, 09:52

closs hat geschrieben:Meinst Du, dass eine Frau, die heute einem betriebswirtschaftlichen Beruf nachgehen MUSS (oder so gut wie muss), um gewürdigt zu sein, auf der besseren Seite steht als eine Frau, die dafür gewürdigt wird, als Mutter volkswirtschaftlich tätig zu sein?
Ja.
Erstens ist ein Gehalt eine ganz hervorragende Würdigung, zweitens sind die Mütter, die außer Krabbelgruppen keine menschlichen Kontakte mehr haben, ihren Kindern bereits in der Grundschule schon keine intellektuelle Anregung mehr.

Catholic hat geschrieben:sogar manche (meist älteren) Priester wissen kaum,wie sie es schaffen können,weil es ihnen selber kaum verständlich gemacht wurde.
Wie sollte auch, wo ihnen gerade die Liebe verwehrt bleibt?

closs
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#38 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von closs » Fr 26. Sep 2014, 10:05

sven23 hat geschrieben:Und dann kommt ein hirntoter Theologe wie Häring daher und behauptet:
"In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum!"
(Der katholische Theologe Bernhard Häring im 20. Jahrhundert)
Da fragt man sich, in welchem Unversum lebt der Herr eigentlich. Aber so funktioniert Religion offenbar. Alles wird bis ins Gegenteil verdreht.
Du warst sehr fleissig und hast schlagkräftige Zitate für Deine Sache gesammelt - ein anderer Fleissiger könnte umgekehrte Zitate finden. - Es geht immer beides. - Das Wesen des Christentums jedenfalls achtet die Frau sehr hoch ein - allerdings im Rahmen seines Rollenverständnisses.

sven23 hat geschrieben:Die katholische Glaubenslehre ist kein Naturgesetz, demzufolge auch veränderbar.
Stimmt - da würden mir auch Sachen einfallen. - Diese Veränderungen aber können nicht so weit gehen, dass man Jesus durch Mohamed ersetzt. :lol:

sven23 hat geschrieben:Und wie soll das praktisch gehen? Herr Pastor, ich war bei meiner ersten Ehe bewußtlos.
So ähnlich - ja - so ist es ja tatsächlich oft (das Wort "bewusstlos" wird man meiden - klingt zu medizinisch).

sven23 hat geschrieben:Da dürfte es eigentlich keine Diskrepanz geben.
Dochdoch - eine große sogar.

Fundamental-Theologie sagt, wo es lang geht - Seelsorge kümmert sich darum, wenn jemand die Richtung verfehlt. - Soll und Ist.

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Scrypt0n
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#39 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Scrypt0n » Fr 26. Sep 2014, 10:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und dann kommt ein hirntoter Theologe wie Häring daher und behauptet:
"In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum!"
(Der katholische Theologe Bernhard Häring im 20. Jahrhundert)
Da fragt man sich, in welchem Unversum lebt der Herr eigentlich. Aber so funktioniert Religion offenbar. Alles wird bis ins Gegenteil verdreht.
Du warst sehr fleissig und hast schlagkräftige Zitate für Deine Sache gesammelt - ein anderer Fleissiger könnte umgekehrte Zitate finden.
Nein, könnte er nicht; anstelle immer auf gegenteilige Behauptungen zu bauen solltest du lieber mal etwas mit Substanz bringen.

closs
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#40 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von closs » Fr 26. Sep 2014, 10:14

Janina hat geschrieben:Erstens ist ein Gehalt eine ganz hervorragende Würdigung
Ja - es spricht aber nicht für eine Kultur, wenn ihr zum Thema "Würdigung" nichts besseres einfällt. - Warum gibt es eigentlich kein Gehalt für Mütter? Warum sollte man volkswirtschaftliche Leistungsträger nicht bezahlen?

Janina hat geschrieben:zweitens sind die Mütter, die außer Krabbelgruppen keine menschlichen Kontakte mehr haben
Wenn es so weit kommt, ist etwas schiefgelaufen.

In gesunden Strukturen sind Mütter ohne betriebswirtschaftlicher Tätigkeit nicht doof. Wenn es heute möglicherweise eine Tendenz dahin gibt, dann deshalb, weil das Wertebild derart Richtung betriebswirtschaftliche Profilierung geht, dass am Ende für Vollzeit-Mütter nur noch das Bodensatz-Image übrig bleibt. Da zieht man dann halt die Ent-Elterung mit einem Jahr vor - was daraus folgt, geht einen ja nichts mehr an - das soll dann die nächste Generation ausbaden.

Janina hat geschrieben:Wie sollte auch, wo ihnen gerade die Liebe verwehrt bleibt?
Gibt es in Ehen oft auch - umgekehrt gibt es einige Menschen, die erfüllbar sind mit sex-loser Liebe. - Kann man nicht pauschalisieren.

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