JackSparrow hat geschrieben:Der Liebende wünscht, dass seine Liebe erwidert wird, und wenn dies nicht geschieht, wird der Liebende gewalttätig. Aber das macht nichts, denn Gott handhabt es genauso.
Nein. Liebe schenkt Frieden und Freiheit. Du beschreibst aber trefflich den Begehrenden: Der kann tatsächlich gewalttätig werden, wenn seinem Begehren nicht entsprochen wird, wenn seine Verlangen nicht gestillt werden. Dann kippt das Begehren in Hass. Einen solchen Geisteszustand nenne ich nicht Liebe.
Buddhistisch ist der Tod das erstrebenswerte Ziel, denn nur der Tod befreit uns von allen Begierden.
Sorry, aber das ist Blödsinn. Der Buddhismus lehrt niemals den Tod als Befreiung. Geboren werden und sterben, Leben und Tod, sind buddhistisch verstanden zwei Seiten derselben Medaille. Und da sind wir wieder beim Begehren: Daseinsbegehren und Nichtseinsbegehren. Zum Nichtseins- oder Selbstvernichtungsbegehren hier ein Zitat:
Auf einer niedrigeren Ebene ist das Begehren nach Vernichtung der Ausbruch reiner Verzweiflung, die Kehrseite weltlicher Betörtheit. Zermürbt von den Wechselfällen des Lebens, sehnt sich der Mensch nach einem Schlaf ohne Erwachen. Er möchte sich selbst auslöschen als Protest gegen eine Welt, die ihm seine Wünsche nicht gewährt. Als irrationale Rache möchte der Mensch sich selbst oder andere zerstören. In einigen Fällen stammen fanatische Bekenntnisse zu Gewalt und Zerstörung gerade aus dieser Quelle. Schliesslich erscheint dieses Begehren in seiner rationalisierten Form als die Ansicht oder Theorie des Nihilismus, wie sie in verschiedenen materialistischen Philosophien in der Geschichte des menschlichen Denkens zum Ausdruck kommt. (Nyanaponika: "Im Lichte des Dhamma" - hier zum ganzen Text)
Nicht der Tod ist die Lösung, sondern die Überwindung von Gier, Hass und Verblendung im eigenen Denken, Reden und Handeln. Der Buddhismus ist weder eine nihilistische noch eine materialistische Philosophie. Die Befreiung besteht weder im Begehren nach Erleben noch im Begehren nach dem Ende des Erlebens, sondern in der Überwindung, im Loslassen allen Begehrens nach Sein oder Nichtsein.