Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsinn?

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Janina
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#21 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Janina » Do 25. Sep 2014, 14:55

Catholic hat geschrieben:
Viele Gläubige hoffen auf ein Zeichen, dass ihre Kirche endlich wahrnimmt, dass die Morallehre mit der gesellschaftlichen Realität kaum noch in Einklang zu bringen ist. Sie sehen dringenden Handlungsbedarf bei Themen wie Scheidung, Zusammenleben vor der Ehe, Homosexualität und Zölibat....
Quelle

Was mir auffiel ist,dass es den Machern des Beitrages offenbar nicht darum geht,dass seitens der Kirche den Gläubigen die Sexuallehre der Kirche verständlicher erläutert wird
:?:

Catholic hat geschrieben:Viele Menschen hierzulande können mit der katholischen Sexuallehre nichts mehr oder nicht mehr viel anfangen,also hat die Kirche ihre Lehre entsprechend zu ändern.

Und das halte ich für falsch.
Und was ist daran falsch? Die Kirche wirbt um Mitglieder. Oder verliert sie.
Ich glaube nicht, dass die "katholische Sexuallehre" irgendeinen normativen Wert hat oder je hatte. Die war aus christlicher wie aus gesellschaftlicher Sicht doch noch nie tragbar.

Catholic hat geschrieben:Man "macht Sex" und man "macht ein Kind"(allein die Vorstellung,dass das Kind so auf die Stufe eines Produktes herabgewürdigt wird,graust mir)
Gefällt es dir besser, wenn stattdessen die Frau auf die Stufe eines Produktes herabgewürdigt wird? :yawn:
Kardinal Meiser und seinen katholischen Würdenträgerkollegen geht es aber nicht um den Schutz des Lebens, sondern darum, Frauen auf ein Gefäß zur Austragung neuen Lebens zu reduzieren.
http://www.welt.de/print-welt/article31 ... ibung.html

closs hat geschrieben:Was immer wieder überraschend ist, dass die Verfasser solcher oder ähnlicher Schriften subjektiv WIRKLICH meinen, sie seien weiter als die Kirche(n)/das Christentum - als stünden sie für "Fortschritt".
Und? War das nicht richtig?

closs
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#22 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von closs » Do 25. Sep 2014, 15:24

Janina hat geschrieben: War das nicht richtig?
Manchmal ja, manchmal nein.

Janina hat geschrieben:Gefällt es dir besser, wenn stattdessen die Frau auf die Stufe eines Produktes herabgewürdigt wird? :yawn:
Das gefällt keinem besser. - Meinst Du, dass eine Frau, die heute einem betriebswirtschaftlichen Beruf nachgehen MUSS (oder so gut wie muss), um gewürdigt zu sein, auf der besseren Seite steht als eine Frau, die dafür gewürdigt wird, als Mutter volkswirtschaftlich tätig zu sein?

ThomasM
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#23 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von ThomasM » Do 25. Sep 2014, 16:49

Hallo Rembremerding
Rembremerding hat geschrieben: Der SINN wurde und wird aber nicht von Menschen gegeben, sondern von Gott. Wenn Du Geschlechtsverkehr vor der Ehe heute für in Ordnung erachtest, weil es ja Verhütung gibt und deshalb keine privaten und gesellschaftlichen Probleme (was ja tatsächlich gar nicht zutrifft), dann verkennst Du, dass Geschlechtsverkehr an sich von Gott als heilig eingesetzt wurde. Er macht Mann und Frau zu einem Fleisch und die Ehe zum weltlichen Vorläufer der himmlischen Beziehung Mensch-Gott. Du relativierst im Grunde die eine Sünde durch eine andere, verstehst Du, was ich meine?
Ich verstehe, was du meinst, meine aber meinerseits, dass du den wesentlichen Punkt nicht gesehen hast, auf den ich hinauswill.

Hat Gott wirklich den Geschlechtsverkehr als solchen als Sünde definiert? Doch sicher nicht.
Hat Gott den Geschlechtsverkehr vor der Ehe als Sünde deklariert? Wie betont, dazu gibt es in der Bibel keine einzige Stelle.
Was ist jetzt Sünde daran, dass zwei junge, erwachsene, gesunde Menschen, die sich ehrlich lieben, ins Bett hopsen? Nichts!

Es ist eben nicht der Geschlechtsverkehr, was die Sünde darstellt, es ist das, was danach kommt.
Denn das, was Gott gesagt hat, ist, dass eine besondere Beziehung entsteht, eben das "ein Fleisch werden"

Die Sünde entsteht, wenn die Beteiligten hinterher sagen "war nett und tschüß". Es ist das Sex um des Sex willens treiben, es ist das Leugnen eben jener besonderen Beziehung.
DAS muss man den Kindern klarmachen. DAS ist der Sinn des Gebots.
Wenn ihr euch liebt und miteinander schlafen wollt - gut. Aber wenn ihr hinterher sagt "die Liebe ist vorbei", dann sündigt ihr.

Und genau darum geht es in der heutigen Zeit. Das eine nicht zu verdammen, aber das andere klarzustellen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Catholic
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#24 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Catholic » Do 25. Sep 2014, 17:03

ThomasM hat geschrieben:Hallo Rembremerding
Ich verstehe, was du meinst, meine aber meinerseits, dass du den wesentlichen Punkt nicht gesehen hast, auf den ich hinauswill.
Hat Gott wirklich den Geschlechtsverkehr als solchen als Sünde definiert?...
Hat Gott den Geschlechtsverkehr vor der Ehe als Sünde deklariert? ...
Die Sünde entsteht, wenn die Beteiligten hinterher sagen "war nett und tschüß". Es ist das Sex um des Sex willens treiben, es ist das Leugnen eben jener besonderen Beziehung.
DAS muss man den Kindern klarmachen. DAS ist der Sinn des Gebots.
Wenn ihr euch liebt und miteinander schlafen wollt - gut. Aber wenn ihr hinterher sagt "die Liebe ist vorbei", dann sündigt ihr.


Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

ich habe in Deinem Beitrag etwas hervorgehoben,was es - so sehe ich es - deutlich macht,worum es geht,was Dein "Vorposter" sicher auch so meinte,nämlich:Die Liebe zählt!
oder anders gesagt:
Ich kann,wenn ich ehrlich bin,nicht mit einer Frau den Geschlechtsverkehr haben und anschliessend gehen im Sinne von "War eine nette Nacht,aber mehr möchte ich nicht!",denn die geschlechtliche Ver-ein-igung zweier Menschen ist (!) das Intimste,was zwischen zwei Menschen möglich ist.

Liebe Grüsse,
Catholic

Rembremerding
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#25 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Rembremerding » Do 25. Sep 2014, 17:22

doppelt :oops:
Zuletzt geändert von Rembremerding am Do 25. Sep 2014, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Rembremerding
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#26 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Rembremerding » Do 25. Sep 2014, 17:24

Gut, Thomas, nun herrscht Klarheit.
Geschlechtsverkehr (und der Spaß dabei) ist natürlich ein Geschenk Gottes und wird in der Kirche (zumindest heutzutage) nicht verdammt, aber der daraus entstehende untrennbare Bund zwischen Mann und Frau von ihr unbedingt geschützt und verteidigt.

Was der Geschlechtsverkehr vor der Ehe angeht, so ist die keusche Verlobungszeit einfach ein Zeitraum zum besser kennenlernen. Die absolute Hingabe ist das letzte und wertvollste Geschenk, die ein Mensch einem anderen geben kann. Diese Keuschheit soll den Menschen davor schützen im tiefsten Seelengrund verletzt zu werden oder das Risiko dafür zu mindern.

Ich denke, es ist heutzutage einfach schwierig den Menschen das Wesen der Liebe zu vermitteln. Es wird meist mit Sex, Erotik verwechselt, da das ganze Leben sexualisiert wurde. Aber genau dieses wahre Wesen der Liebe zeigte uns besonders Christus Jesus. Und wenn Christen IHN verkünden, IHN treu bleiben, dann wird auch die wahre Liebe bezeugt.

@Catholic
Ja, das Unterstrichene von Thomas in Deinem Post klärt vieles.

Servus :wave:
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#27 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von Catholic » Do 25. Sep 2014, 17:32

Leider haben heute hierzulande nicht nur die Eltern häufig Schwierigkeiten diese Zusammenhänge zu erläutern,sogar manche (meist älteren) Priester wissen kaum,wie sie es schaffen können,weil es ihnen selber kaum verständlich gemacht wurde.

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sven23
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#28 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » Do 25. Sep 2014, 19:52

Catholic hat geschrieben:Ich merke bei Berichten der öffentlich-rechtlichen Sender immer wieder,dass die Berichte auffallend unsachlich sind,sobald es um die Sexuallehre der Katholischen Kirche geht.
Ist es Dummheit,Fahrlässigkeit oder schlicht Absichtß
Heute fiel es mir erneut auf,diesmal bei Frontal21.

Die Kirche selbst ist daran nicht ganz unschuldig. Sexualmoral der Kirche war immer von Doppelmoral und Bigotterie geprägt.

Gerade lief ein interessanter Beitrag im TV über die kirchliche Sexualmoral. Die Umfrage des Papstes bei Mitgliedern macht deutlich, wie weit weg die alten Männer im Vatikan von der Lebenswirklichkeit sind.
Sexverbot vor der Ehe nimmt kaum ein Jugendlicher ernst. Geschiedene leben in Sünde und begehen Ehebruch, wenn sie Sex mit einem neuen Partner haben, weil die alte Ehe nach kirchlichem Verständnis weiter besteht. Leben sie enthaltsam, dürfen sie auf kirchliche Duldung hoffen und sogar zur Kommunion gehen, falls sie es heimlich tun.
Da raten Leute zu Betrug, die angeblich an einen allwissenden Gott glauben. Klingt irrwitzig, ist aber Realität zu Beginn des 21. Jahrhunderts.


http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... eformkurs?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#29 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von closs » Do 25. Sep 2014, 20:37

sven23 hat geschrieben:Die Umfrage des Papstes bei Mitgliedern macht deutlich, wie weit weg die alten Männer im Vatikan von der Lebenswirklichkeit sind.
Das wissen die auch so - da geht es um etwas anderes - nämlich: Wie kann man mit der sogenannten "Lebenswirklichkeit" umgehen? Nicht weil man sich anpassen will, sondern weil man Wege sucht, der Diskrepanz zwischen "Lebenswirklichkeit" und katholischer Theologie gerecht zu werden (deswegen wird die Diskrepanz ja nicht weniger).

Konkretes Beispiel. - Wie wir gehört haben, gibt es einige Gründe, warum kirchlich geschlossene Ehen nie gültig wurden, wenn sich herausstellt, dass sie (im Sinne der RKK) nicht im christlichen Geist abgeschlossen wurden - das gibt es nach meiner Einschätzung sehr oft. - WENN es aber so ist, gibt es auch keine Verbindung, die nur Gott trennen kann - sie kam ja nie zustande. - Wenn aber diese Verbindung nicht zustande kam, kann man im christlichen Geist heiraten - nicht WIEDER-heiraten, sondern erstmals heiraten.

Das könnte ein Weg sein, für Eheschließungs-Willige im Sinne des Ehe-Sakraments die vorherige kirchliche Eheschließung zu annulieren. - Dann stünde einer kirchlichen Ehe mit einem neuen Partner nichts im Wege - wie auch die damit verbundenen Abendmahl-Fragen.

Das ist Umgang mit "Lebenswirklichkeit", aber nicht Anpassung an "Lebenswirklichkeit".

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sven23
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#30 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin

Beitrag von sven23 » Do 25. Sep 2014, 20:51

closs hat geschrieben:
Konkretes Beispiel. - Wie wir gehört haben, gibt es einige Gründe, warum kirchlich geschlossene Ehen nie gültig wurden, wenn sich herausstellt, dass sie (im Sinne der RKK) nicht im christlichen Geist abgeschlossen wurden - das gibt es nach meiner Einschätzung sehr oft. - WENN es aber so ist, gibt es auch keine Verbindung, die nur Gott trennen kann - sie kam ja nie zustande. - Wenn aber diese Verbindung nicht zustande kam, kann man im christlichen Geist heiraten - nicht WIEDER-heiraten, sondern erstmals heiraten.


Das klingt nach Trick 17 mit Selbstüberlistung. Juristische Spitzfindigkeiten, um dem System dem Schein nach gerecht zu werden. Auch nicht viel besser als der Rat, heimlich zur Kommunion zu gehen. Wen soll man damit eigentlich hintergehen?

Sehr bezeichnend die Aussage von Kardinal Müller. Niemand, nicht mal der Papst könne die katholische Sexualmoral ändern. Die ist halt einfach so vom Himmel gefallen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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