#11 Re: Weihnachtliche Gedanken eines Agnostikers.
Verfasst: Fr 26. Dez 2014, 09:25
Das versteh ich Pluto!
Schließlich kommt das auch uns zugute.
Das hier ist (war) meine Weihnachtsgeschichte von A.D. 1997:
Weihnachtsmärchen
mit authentischen Berichten
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit...
Die Menschen hatten die Welt erobert. Kein Fleck auf der Landkarte war ihnen mehr unbekannt. Die Wissenschaft rühmte sich ihres Fortschritts und die Kaufleute legten ihr Geld im Ausland an, um Steuern zu sparen. Nur wenige mußten sich bücken, um die Lebensmittel aus dem Boden zu graben und Samen zu pflanzen, Bäume zu schütteln oder Früchte zu ernten. Sie hatten Maschinen erfunden, die das für sie erledigten und sogar Maschinen bauten. Die Chemieindustrie hatte sich enorm ausgeweitet. Statt aus schmutziger Erde geerntete Vitalstoffe zu sich zu nehmen, die viel Mühe mit Kauen machten, hatten sie Produkte entwickelt, die in ansprechender Pillenform oder als Pulver genommen werden konnten. Gegen durch diese Ernährung auftretende Krankheiten wurden weitere Pulver und Pillen entwickelt. Sonnenstudios hatten sie als Ersatz für die Sonne erfunden, weil sie freien Himmel bei der Arbeit mit den Maschinen kaum mehr sahen. Für frische Luft sorgten Klimaanlagen. Große Teile des fruchtbaren Landes wurden für Fabriken und Straßen gebraucht, um alles lagern und herstellen zu können, was nicht auf dem Feld wuchs. Auf dem Land hüpften kaum noch Eichhörnchen, Hasen und verschiedene Tiere. Es wuchsen kaum Lebensmittel, aber das machte niemand was aus, denn man mußte produzieren, damit alle die anderen Armen von diesem Glanz profitierten. Kinder mußten enorm viel lernen, weil sie doch alles wissen und können sollten, was die Eltern nicht gewußt hatten und auch alles, was der entfernteste Nachbar an Erfahrungen über Wissen und Technik hatte. In der wenigen freien Zeit hatten sie in der Nähe der Produktionsstätten keinen Platz und kaum Gelegenheit zum Spielen. Jeder der Erwachsenen war hektisch beschäftigt, sein Soll an Waren zu beaufsichtigen und zu verteilen. Wenn da einer fragte und ablenkte, wurde er weggeschoben.
Ein paar Kluge stellten Abordnungen bereit, Unterhaltungsprogramme für die Menschen zu entwerfen, die nicht aktiv im Betrieb mitmachen konnten, weil sie zu jung oder zu alt oder krank waren. Geschichten wurden erfunden, Rätsel und Sport in Kästen konserviert, daß alles abrufbereit auf Knopfdruck bereit war und dadurch keine Mitmenschen durch Erzählen in der Arbeitshektik aufhielt. Für solche, die gern lesen wollten, wurde es auf Papier gedruckt.
So durfte es nicht weitergehen!
Einer der Höhepunkte des Jahres war Weihnachten. Das war ein Fest, so richtig für Ausgleich und Familie gedacht. Es sollte von dem Geburtsfest eines Mannes herstammen, der sehr bekannt geworden war. Er hätte die Erde verändern können. Er hat es auch. Aber das Wie und die Auswirkungen stritten sich viele Gelehrte. Er ist einen sehr schlimmen Tod gestorben. Wurde das Fest deswegen so gemütsbewegt mit dem Kind in der Krippe und mit enormen Festvorbereitungen, wie immer sie auch waren, gefeiert?
Da war noch etwas anderes dahinter. Etwas sehr hoffnungsvolles. Menschen, die davon wußten, begannen neue Gedanken aufzurollen. Was war denn die eigentlich Aufgabe von Menschen? Wurde da nicht von einem Heilsplan erzählt? Daß da noch einmal ein König kommen sollte, alles in die Hand zu nehmen. An dem Gedankenmuster, die im Herzen waren, die sich im Laufe der Zeit durch ihre Gedanken, Wünsche und Taten gebildet hatte, würde er sie erkennen. Jahrelang schon war alles in Vorbereitung von hwhy, wie Gott in den ältesten Überlieferungen genannt wurde. Ganz unbemerkt von allem Treiben wurden für Menschen unsichtbar Bücher geführt. Wer wußte schon davon? Nicht einmal der genaue Geburtstag des Mannes, der das große Fest jedes Jahr auslöste, war ja bekannt. Ein Hauch von Ahnung und Hoffnung wehte durch die Gedanken der Menschen. Es mußte etwas in Vorbereitung sein. Die steigenden Umsatzzahlen, die steigenden Arbeitslosenzahlen, die steigenden Produktionszahlen, die steigenden Geldmengen, die steigenden Staatsschulden und auch die steigenden Veranstaltungen und Bücherveröffentlichungen konnten nicht das zufriedenstellende Ziel sein.
Mit welcher Hektik und Rührseligkeit wurde vorbereitet zum Feiern. Schon die Vorbereitungen zum Fest waren so anstrengend, daß manche Hausfrauen fast einen Nervenzusammenbruch bekamen und das Familienleben Schaden litt. Alle Bäckereien, Metzgereien, Gemüseläden, Kaufhäuser und deren Zulieferer und mußten auf Hochdruck arbeiten. Väter, und alle die Gehälter bekamen, hatten Extralohn erhalten für Geschenke. Man hatte sich bemüht, auch alle Einrichtungen, Bauten und Anschaffungen bis zu diesem Termin rechtzeitig auch in letzter Minute fertig zu bekommen. Von allen Ecken lockte die Werbung, daß dieses und jenes noch unbedingt für ein gelungenes Fest notwendig wäre. Mancher war in echter Not, etwas zu finden, was andere nicht schon ein Jahr vorher geschenkt hatten. Murr, der Kater, hatte vergangenes Jahr beim Fest zuviel Leckereien bekommen und mußte zum Tierarzt gebracht werden. Am Festtag selber kam es fast zum Zusammenbruch des ganzen Betriebes, weil kaum jemand die öffentlichen Verkehrsmittel fuhr. Die Gaststätten hatten fast alle geschlossen und in den Krankenhäusern gab es kaum Kranke. Und wer vom Personal bleiben mußte, war todunglücklich. Alle Hektik hatte sich jetzt auf das Familienleben verlagert. So hatte eigentlich niemand mehr Zeit.
Zeit sich Gedanken über den Sinn des Festes zu machen. Bei manchem, der es trotzdem wagte, nicht alles mitzumachen, schlich sich der Gedanken ein:
"Ob es wohl nützlich sei, so einen Geburtstag zu feiern."
Eine Mutter, deren Sohn seinen Geburtstag an jenem Tag mit allem Pomp und vielen Gästen gefeierte, bekam es hautnah zu spüren. Sie hatte allerlei Vorbereitungen gemacht, einen Animator zur Unterhaltung bestellt, Girlanden aufgehängt und Lichter montieren lassen. Aber war es auch das, was das Kind glücklich machte? Niemand hatte den, der gefeiert wurde, zu Wort kommen lassen, war auf seine Wünsche und Vorstellungen eingegangen und hatte etwas von der Sehnsucht des Kindes gemerkt. Am nächsten Tag war der Geburtstagsjunge wieder ganz allein zwischen allen Geschenken, die er sich doch gar nicht brauchte. Dabei hatte er DIE Idee gehabt, wie alles anders werden könnte, wenn es nur verwirklicht würde. Er kam nicht zu Wort und die anderen mißverstanden, was er versuchte zu sagen. Alle waren so mit ihren eigenen Interessen und Gesprächspartnern beschäftigt, daß fast niemand das Geburtstagskind erkannte.
Es war traurig, sehr traurig.
Schließlich kommt das auch uns zugute.
Das hier ist (war) meine Weihnachtsgeschichte von A.D. 1997:
Weihnachtsmärchen
mit authentischen Berichten
Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit...
Die Menschen hatten die Welt erobert. Kein Fleck auf der Landkarte war ihnen mehr unbekannt. Die Wissenschaft rühmte sich ihres Fortschritts und die Kaufleute legten ihr Geld im Ausland an, um Steuern zu sparen. Nur wenige mußten sich bücken, um die Lebensmittel aus dem Boden zu graben und Samen zu pflanzen, Bäume zu schütteln oder Früchte zu ernten. Sie hatten Maschinen erfunden, die das für sie erledigten und sogar Maschinen bauten. Die Chemieindustrie hatte sich enorm ausgeweitet. Statt aus schmutziger Erde geerntete Vitalstoffe zu sich zu nehmen, die viel Mühe mit Kauen machten, hatten sie Produkte entwickelt, die in ansprechender Pillenform oder als Pulver genommen werden konnten. Gegen durch diese Ernährung auftretende Krankheiten wurden weitere Pulver und Pillen entwickelt. Sonnenstudios hatten sie als Ersatz für die Sonne erfunden, weil sie freien Himmel bei der Arbeit mit den Maschinen kaum mehr sahen. Für frische Luft sorgten Klimaanlagen. Große Teile des fruchtbaren Landes wurden für Fabriken und Straßen gebraucht, um alles lagern und herstellen zu können, was nicht auf dem Feld wuchs. Auf dem Land hüpften kaum noch Eichhörnchen, Hasen und verschiedene Tiere. Es wuchsen kaum Lebensmittel, aber das machte niemand was aus, denn man mußte produzieren, damit alle die anderen Armen von diesem Glanz profitierten. Kinder mußten enorm viel lernen, weil sie doch alles wissen und können sollten, was die Eltern nicht gewußt hatten und auch alles, was der entfernteste Nachbar an Erfahrungen über Wissen und Technik hatte. In der wenigen freien Zeit hatten sie in der Nähe der Produktionsstätten keinen Platz und kaum Gelegenheit zum Spielen. Jeder der Erwachsenen war hektisch beschäftigt, sein Soll an Waren zu beaufsichtigen und zu verteilen. Wenn da einer fragte und ablenkte, wurde er weggeschoben.
Ein paar Kluge stellten Abordnungen bereit, Unterhaltungsprogramme für die Menschen zu entwerfen, die nicht aktiv im Betrieb mitmachen konnten, weil sie zu jung oder zu alt oder krank waren. Geschichten wurden erfunden, Rätsel und Sport in Kästen konserviert, daß alles abrufbereit auf Knopfdruck bereit war und dadurch keine Mitmenschen durch Erzählen in der Arbeitshektik aufhielt. Für solche, die gern lesen wollten, wurde es auf Papier gedruckt.
So durfte es nicht weitergehen!
Einer der Höhepunkte des Jahres war Weihnachten. Das war ein Fest, so richtig für Ausgleich und Familie gedacht. Es sollte von dem Geburtsfest eines Mannes herstammen, der sehr bekannt geworden war. Er hätte die Erde verändern können. Er hat es auch. Aber das Wie und die Auswirkungen stritten sich viele Gelehrte. Er ist einen sehr schlimmen Tod gestorben. Wurde das Fest deswegen so gemütsbewegt mit dem Kind in der Krippe und mit enormen Festvorbereitungen, wie immer sie auch waren, gefeiert?
Da war noch etwas anderes dahinter. Etwas sehr hoffnungsvolles. Menschen, die davon wußten, begannen neue Gedanken aufzurollen. Was war denn die eigentlich Aufgabe von Menschen? Wurde da nicht von einem Heilsplan erzählt? Daß da noch einmal ein König kommen sollte, alles in die Hand zu nehmen. An dem Gedankenmuster, die im Herzen waren, die sich im Laufe der Zeit durch ihre Gedanken, Wünsche und Taten gebildet hatte, würde er sie erkennen. Jahrelang schon war alles in Vorbereitung von hwhy, wie Gott in den ältesten Überlieferungen genannt wurde. Ganz unbemerkt von allem Treiben wurden für Menschen unsichtbar Bücher geführt. Wer wußte schon davon? Nicht einmal der genaue Geburtstag des Mannes, der das große Fest jedes Jahr auslöste, war ja bekannt. Ein Hauch von Ahnung und Hoffnung wehte durch die Gedanken der Menschen. Es mußte etwas in Vorbereitung sein. Die steigenden Umsatzzahlen, die steigenden Arbeitslosenzahlen, die steigenden Produktionszahlen, die steigenden Geldmengen, die steigenden Staatsschulden und auch die steigenden Veranstaltungen und Bücherveröffentlichungen konnten nicht das zufriedenstellende Ziel sein.
Mit welcher Hektik und Rührseligkeit wurde vorbereitet zum Feiern. Schon die Vorbereitungen zum Fest waren so anstrengend, daß manche Hausfrauen fast einen Nervenzusammenbruch bekamen und das Familienleben Schaden litt. Alle Bäckereien, Metzgereien, Gemüseläden, Kaufhäuser und deren Zulieferer und mußten auf Hochdruck arbeiten. Väter, und alle die Gehälter bekamen, hatten Extralohn erhalten für Geschenke. Man hatte sich bemüht, auch alle Einrichtungen, Bauten und Anschaffungen bis zu diesem Termin rechtzeitig auch in letzter Minute fertig zu bekommen. Von allen Ecken lockte die Werbung, daß dieses und jenes noch unbedingt für ein gelungenes Fest notwendig wäre. Mancher war in echter Not, etwas zu finden, was andere nicht schon ein Jahr vorher geschenkt hatten. Murr, der Kater, hatte vergangenes Jahr beim Fest zuviel Leckereien bekommen und mußte zum Tierarzt gebracht werden. Am Festtag selber kam es fast zum Zusammenbruch des ganzen Betriebes, weil kaum jemand die öffentlichen Verkehrsmittel fuhr. Die Gaststätten hatten fast alle geschlossen und in den Krankenhäusern gab es kaum Kranke. Und wer vom Personal bleiben mußte, war todunglücklich. Alle Hektik hatte sich jetzt auf das Familienleben verlagert. So hatte eigentlich niemand mehr Zeit.
Zeit sich Gedanken über den Sinn des Festes zu machen. Bei manchem, der es trotzdem wagte, nicht alles mitzumachen, schlich sich der Gedanken ein:
"Ob es wohl nützlich sei, so einen Geburtstag zu feiern."
Eine Mutter, deren Sohn seinen Geburtstag an jenem Tag mit allem Pomp und vielen Gästen gefeierte, bekam es hautnah zu spüren. Sie hatte allerlei Vorbereitungen gemacht, einen Animator zur Unterhaltung bestellt, Girlanden aufgehängt und Lichter montieren lassen. Aber war es auch das, was das Kind glücklich machte? Niemand hatte den, der gefeiert wurde, zu Wort kommen lassen, war auf seine Wünsche und Vorstellungen eingegangen und hatte etwas von der Sehnsucht des Kindes gemerkt. Am nächsten Tag war der Geburtstagsjunge wieder ganz allein zwischen allen Geschenken, die er sich doch gar nicht brauchte. Dabei hatte er DIE Idee gehabt, wie alles anders werden könnte, wenn es nur verwirklicht würde. Er kam nicht zu Wort und die anderen mißverstanden, was er versuchte zu sagen. Alle waren so mit ihren eigenen Interessen und Gesprächspartnern beschäftigt, daß fast niemand das Geburtstagskind erkannte.
Es war traurig, sehr traurig.