ThomasM hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:
Hm..... wenn ich den Begleittext lese, dann frage ich mich: Wenn die Unterschiede zwischen Kirche und Welt platt gemacht werden; was wollen oder sollen die Leute dann eigentlich noch in der Kirche?
Aber Magdalena, die Frage ist doch, was soll man überhaupt in der Kirche, warum geht man dahin?
Um die Nähe Gottes zu suchen und zu erfahren, das ist das (mein) Hauptmotiv.
Wenn die Prinzipien Gottes dem Zeitgeist gehorchen müssen, dann verlieren Kirchen und Gemeinden ihre Vollmacht.
Ich gehe dorthin, um Gott zu erfahren und mit meinen Brüdern und Schwestern Gemeinschaft zu feiern.
Und zwar OBWOHL ich genau weiß, dass ich in vielen Details des persönlichen und christlichen Lebens anderer Meinung bin als sie.
Unterschiedliche Ansichten in Auslegungsfragen stören mich nicht, so lange mich niemand dazu überreden oder zwingen will, seine spezielle Ausprägung von Glauben als "einzig wahren Gottesdienst" zu übernehmen.
Kinder Gottes erkennen einander... über konfessionelle Grenzen hinweg.
Du deutest an, dass du die folgende Gleichung siehst
Mein Verständnis der Bibel = Mein Verständnis der Sexualmoral = Wille Gottes = Bruder oder Schwester darf nur der sein, der meiner Meinung ist = nur die treffe ich in der Kirche
Trifft
nicht zu.
Meinst du das wirklich so?
Nein.
Wenn dem so wäre, dann müsste ich mich von den Katholiken distanzieren, da ich mich beispielsweise mit einigen Punkten der katholischen Verordnungen zu Ehe und Familie nicht identifizieren kann. Ich stelle die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe in Frage, was ich biblisch begründen kann.
Einerseits lehrt die RKK, eine sakramental geschlossene Ehe bestünde bis zum Tod eines der beiden Partner, gleichzeitig gibt es aber in der RKK die Praxis der Annullierung einer Ehe, beide Partner leben noch... und dann darf wieder geheiratet werden. Also was denn jetzt, entweder- oder?
Von meinem Bibelverständnis her kann ich einen HS- Lebensstil weder gutheißen noch empfehlen. Wenn jemand das anders sieht und gläubiger Christ ist, dann liegt die Verantwortung dafür,
wie er sein Leben organisiert, alleine bei ihm.
Scheidung und Wiederheirat: So lange die Kirchen unterschiedliche Positionen vertreten, kann man es den Mitgliedern nicht verübeln, wenn sie es ebenso halten.
Die Einrichtung
Zölibat wird auch innerhalb der Kirche konträr diskutiert. Wer für die freiwillige Ehelosigkeit eines Priesters plädiert, kann sich sogar auf die Bibel (
Paulus) berufen, und die Gegner dieser Lesart können es ebenso--
1. Kor. 7,2.
Wer ein Problem mit dem Zölibat hat, der kann sich unter der Vielzahl von Kirchen und Gemeinden eine aussuchen, die besser zu ihm passt, sogar im katholischen Bereich.
Aber diese Fragen sind letztlich Sache der Kirche(n), und nicht die der Welt! Die Welt hat teilweise ganz andere Moralvorstellungen, hat ihren eigenen Lebensstil und möchte nicht, dass die Kirche(n) (oder eine selbsternannte Schariapolizei
) sich da einmischen und Einfluß nehmen. Dann sollte anders herum die Welt den Kirchen auch nicht in die Gestaltung des Kirchenrechts hineinreden und sollte sich mit bissigen Kommentaren etwas zurückhalten.
LG