Gott als Teil des Kosmos

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Andreas
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#61 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Andreas » Di 21. Jun 2016, 10:08

Savonlinna hat geschrieben:Man versucht, Gott nachzubauen, als Hobby, und ganz ohne Zweck: einfach nur, um eine schöne Beschäftigung zu haben. Verwirren tut mich nur, dass manche dieses Spiel so todernst nehmen, als hinge was davon ab.
Na ja, da gibt es schon ein paar drängende Fragen des Menschen, was seine Lebensgestaltung angeht - als Individuum und als Menschheit - was ja untrennbar miteinander zusammen hängt. "Man" versucht halt zu verstehen - sich selbst, das Leben, das Leid und den Tod, die Welt, um daraus das Beste zu machen. Was sollen wir tun, damit es besser wird? Denn gut ist es nicht für alle.

Es gibt verschiedene Ansätze um Antworten auf diese Fragen zu finden: spirituell-theologische, geisteswissenschaftliche, naturwissenschaftliche, politische usw.
"Man" kann dem spirituell-theologischen Ansatz jeglichen Wert absprechen ...
"Man" kann hoffen, dass der spirituell-theologische Ansatz aus der Welt verschwindet und dadurch alles gut wird ...
Sicher ist, dass "man" 65 Millionen Menschen zur Flucht vor unerträglichen, unwürdigen Lebensumständen bringen kann ...

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Savonlinna
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#62 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » Di 21. Jun 2016, 10:22

Bastler hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Damit etwas als theozentrisch definiert werden kann, muss man erst wissen, ob Gott existiert. Falls nicht, gibt es den Theozentrismus gar nicht.
Man kann theozentrische Denkweisen auf jeden Fall erstellen.
Ja, im Sinne des heute beliebten "Weltenbaus".
Als Gesellschaftsspiel ist das en vogue.

Bastler hat geschrieben:Selbst, wenn jemand nicht an Gott glaubt, muss er dennoch anerkennen, dass es theistische und theozentrisch ausgerichtete Religionen gibt, sogar theokratische Nationen mit erheblicher Theozentrik.
Das Wort "Gott" ist nicht geschützt. Im Namen Gottes kann man sicher ganze Staaten lenken.
Dennoch sind gerade diese Lenker extrem anthropozentrisch.

Anspruch und Wirklichkeit fallen hier auseinander.
Es sind alles immer nur Wortspiele, auf die man reinfällt.

Schaut man aber hinter die Dinge, schaut man wirklich in die Tiefe, dann müsste einem eigentlich auffallen, dass nichts anthropozentriert ist, und ebenfalls nichts theozentriert.
Ausgenommen natürlich künstliche Gedankengebäude - also Weltenbauten -, die man am Feierabend - oder Lebensabend - herstellt, aus vielleicht spielerischen Gründen.

Sie müssen "logisch" sein, in sich konsistent, so wie es das naturwissenschaftliche Denken vorschreibt.
Das sind die Spielregeln, und sie zeugen von einer echten Gottferne, Gottleere.

Die Weltenbauer basteln sich Welten, die alternativ sein sollen zu dem, was sie in dieser Welt - und in sich - vorfinden, also eine Art Weltflucht.

Was hier als Gegensatz auftaucht: Künstlichkeit und Echtheit.
Der künstliche Mensch, der künstliche Gott, das künstliche System.
Alles drei reine Verstandesgeburten, von einem Individuum erstellt, das sich theozentriert wähnt.

Religionen sind keine Systeme, aber sie werden von diesen Weltenbauern so umdefiniert.
Sie suchen nach eindeutigen, widerspruchsfreien Theorien, weil das naturwissenschaftliche Denken sie inzwischen beherrscht.
Auch "Gott" muss widerspruchsfrei sein, so wird er gebastelt; ich kapiere langsam, was hier abläuft.

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Savonlinna
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#63 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » Di 21. Jun 2016, 10:33

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Deine Privatmeinung als allgemein-gültig den Leuten zu verkaufen
Eigentlich habe ich eben diese zurückgestellt und mich auf die wahrnehmungs-phänomenologische Ebene begeben, die ja irgendwo auch ihren Sinne hat. - Da hast Du was missverstanden.
Ich bitte Dich. Dein Satz hier zeigt doch erneut, dass ich nichts missverstanden habe.
Dein Ego will etwas Entscheidendes als "wahrnehmungs-phänomenologische Ebene" umdeuten, und Dein Ego ist da hoch-aktiv.

Ich kenne diese Umdeutungs-Techniken aus diktatorischen Staaten. Da will man Gegenerkenntnisse auf diese Weise wegoperieren.

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#64 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » Di 21. Jun 2016, 10:35

Andreas hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Man versucht, Gott nachzubauen, als Hobby, und ganz ohne Zweck: einfach nur, um eine schöne Beschäftigung zu haben. Verwirren tut mich nur, dass manche dieses Spiel so todernst nehmen, als hinge was davon ab.
Na ja, da gibt es schon ein paar drängende Fragen des Menschen, was seine Lebensgestaltung angeht - als Individuum und als Menschheit - was ja untrennbar miteinander zusammen hängt. "Man" versucht halt zu verstehen - sich selbst, das Leben, das Leid und den Tod, die Welt, um daraus das Beste zu machen. Was sollen wir tun, damit es besser wird? Denn gut ist es nicht für alle.
Inwiefern ist meine Aussage ein Widerspruch zu dem, was Du jetzt formuliert hast?

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#65 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Andreas » Di 21. Jun 2016, 10:49

Mein Fragen nach Gott verstehe ich nicht als bloßes Hobby "ohne Zweck".

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#66 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » Di 21. Jun 2016, 10:53

Andreas hat geschrieben:Mein Fragen nach Gott verstehe ich nicht als bloßes Hobby "ohne Zweck".
Natürlich nicht. Gerade Dein Fragen ist in meinen Augen lebendig.

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#67 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Andreas » Di 21. Jun 2016, 11:08

Savonlinna hat geschrieben:Man versucht, Gott nachzubauen, als Hobby, und ganz ohne Zweck: einfach nur, um eine schöne Beschäftigung zu haben.
Bei diesem "man" fühle ich mich mit angesprochen. Jedes Gottesbild ist falsch, aber nicht zwecklos. Ja, es ist auch eine schöne Beschäftigung für mich - aber nicht nur. Ich glaube auch nicht, dass es für Halman oder closs nur ein "Glasperlenspiel" ist. Zu Pluto äußere ich mich nicht. Auf das Gespräch dieser drei hast du dich in deinem Zitat bezogen.

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#68 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Bastler » Di 21. Jun 2016, 11:11

Es gibt eben Vieles:
Es gibt Leute, die erstellen Gottesbilder als Hobby, andere verdienen sogar damit Geld und haben dadurch ein professionelle Interesse am erstellen gut verkäuflicher Nippes-Gottesbilder. Und es gibt diejenigen, denen die Frage nach Gott ein inneres Anliegen ist.

Ein gutes Indiz für die Ernsthaftigkeit ist, wenn jemand all seine Gottesbildern durchgängig als Frage versteht - und nicht als fertiges und verpflichtendes Patentrezept.

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#69 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » Di 21. Jun 2016, 11:26

Andreas hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Man versucht, Gott nachzubauen, als Hobby, und ganz ohne Zweck: einfach nur, um eine schöne Beschäftigung zu haben.
Bei diesem "man" fühle ich mich mit angesprochen.
Tut mir Leid. Mein Thema war: die Entwerfung von ganzen Systemen, wo alles drin aufgeht und nichts mehr zu fragen übrig bleibt.
Das hat mit Deinen Aussagen nichts zu tun.

Mir ging es um den Vorrang der "Logik" in Systemen.
Ich hinterfrage diese Systeme als Systeme.

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#70 Re: Gott als Teil des Kosmos

Beitrag von Savonlinna » Di 21. Jun 2016, 12:04

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Okay, dann mach ich halt einen Ego-Trip, und halte dagegen. Ich meine Gott ist das Produkt menschlicher Fantasie.
Das ist ehrlich und auf Basis heute gängiger Weltanschauungen sogar folgerichtig.

Ich finde Deine Haltung insofern gut, als dass Du folgerichtig denkst im Sinne Deiner Weltanschauung (die ich selbstverständlich für irrig halte) - aber es ist folgerichtig.

Ich denke, Pluto will nur Dein Bedürfnis nach folgerichtigem Denken befriedigen, damit das Forum hier lebendig bleibt. Er spielt Dir was vor.
Er ist viel vielschichtiger, als er vorgibt zu sein.

"Folgerichtigkeit" macht natürlich einen Menschen berechenbar.
Man kennt "sein System" und weiß nun genau, wie der Mensch funzt.

Das ist das positivistische Denken, das bis heute noch Restbestände hat. Der berechenbare Mensch als Ziel.

Und genau das ist gescheitert. Der Mensch war plötzlich nicht mehr berechenbar, er war nicht mehr auf seine ausgeklügelte Weltsicht reduzierbar.
Mit anderen Worten: Was er als seine Weltsicht vorgibt, ist nicht die Wirklichkeit dieses Menschen.

Das weiß man "heute", aber das Faszinosum des berechenbaren Menschen und das Bedürfnis danach, dass der Mensch ist, was er sich ausgedacht hat, scheint immer wieder mal Oberhand zu gewinnen bei eigenen.

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