Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

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Mia
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#31 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Mia » Sa 11. Mai 2013, 10:45

Josi hat geschrieben:Nehmen wir an, ich würde täglich den guten alten Vater Rhein laustark brüllend dazu überreden wollen, den Hochwassermist gefälligst sein zu lassen.
Im Gegenzug verspreche ich dem Gewässer, es nie wieder als Strom zu bezeichnen.
Ich denke, eine solche Verhaltensweise wäre recht extrem esoterisch. Oder?

Wenn aber erzählt wird, wie Jesus auf ein Unwetter einredete, ja sogar zu einem bestimmten Verhalten überredete, dann gilt das nicht mehr als esoterisch.

Noch ein Vergleich:
Ab und an kommt es vor, dass ich nach meinem Sternzeichen gefragt werde.
Seit einiger Zeit habe ich mir die Antwort angewöhnt: "Flunder!"
Wer nun meint, diese Antwort würde Fragende nicht nachdenklich stimmen, irrt.
Schnell aber gebe ich zu verstehen, dass auch Astrologie bloß eine esoterische Variante darstellt.

Es seidenn, man würde darauf hingewiesen, dass sich Jesus dem Zeitalter der Fische bewusst war und das sehr ernst nahm.
Er wusste sogar, was nach dem Zeitalter der Fische folgt, nämlich das Zeitalter des Wassermanns.
Aber wehe, jemand würde behaupten, Jesus sei Esoteriker gewesen...
Da mag kein Christ mehr darüber nachdenken, wie es überhaupt zu der bedeutsamen Zahl 12 kam.

Nicht weniger esoterisch lautet der vielgebrauchte Satz >Alle guten Dinge sind 3< und nutze diesen mal, um noch ein Beispiel zu nennen.
Nun, als fast schon überesoterisch gelten Erzählungen, darin es um fliegende Teppiche, sprechende Steine und so'n Quatsch geht.
Da lachen sogar Christen!
Es seidenn, man erzählt sich, jemand sei auf einer Wolke gen Himmel davon geflogen.

Genau so geht es mir auch :D als ich meine Bibel zum ersten mal aufgeschlagen habe, landete ich bei der Geschichte von Jona und dem Fisch der ihn verschluckte und wieder ausspuckte ;)
Und worüber ich mich noch mehr wundere, in 3. Moses 20, 27 steht genau was man mit Wahrsager machen soll, und dann liest man das letzte Kapitel der Bibel und dieser Wahrsagerei glaubt man Johannes, der sie von einem Engel bekommen hat, hingegen Nostradamus, was sagen sie zu dem? Ich nehme mal an nichts gutes.
Persönlich bin ich auch nicht religiös, finde aber alles faszinierend was es geheimnisvolles unerklarbares zu entdecken gibt und da passt dann wieder ein Spruch der Bibel, "das gute behalte" den Rest vergesse ich wieder.

LG Mia

closs
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#32 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von closs » Sa 11. Mai 2013, 11:24

sven23 hat geschrieben:Es gibt diese Effekte gar nicht und wo nichts ist, kann man nichts erklären..
Woher um Gottes Willen willst du das vorher wissen?

Pluto hat geschrieben:Das eine scheint sogar teilweise das andere auszuschließen.
Ja - da bist Du nah dran. - Genau so wie Du Dich nicht als Alchimist beschreiben lassen wolltest. - Du wärest beleidigt, weil Du weißt, dass Chemiker und Alchimist was ganz was anderes ist, ABER von außen verwechselbar ist - deshalb würdest Du Dich verwahren.

Allerdings (durchaus selbstkritisch): Viele Christen verhalten sich substantiell so, als wüssten sie selber nicht den substantiellen Unterschied zwischen Religion und Esoterik. - Da bin ICH dann beleidigt - und nicht zu selten. :evil:

kamille hat geschrieben: Gerne schieben sie diese Dinge in die Esoterik ab
Das wäre ein guter Fall, bei dem ein Katholik höchst beleidigt wäre, in die esoterische Ecke geschoben zu werden. - Ich sehe eher esoterische Gefahren bei wortwörtlichen Auslegungen der Bibel, bei der die Hörner der Teufel gezählt werden (oder so ähnlich), weil es was zu bedeuten hätte - siehe Offb.

Insofern ist das Misstrauen der Agnostiker sehr berechtigt. - Erstens hat wahres Christentum überhaupt nichts mit Esoterik zu tun. - Zweitens bietet das Christentum in der Darstellungsweise eine Melange aus unterschiedlichsten Geistereien, die auf eine unreife Rezeption des Christentums hinweist. - Sehr ärgerlich.

sven23 hat geschrieben: Zufall oder steckt System dahinter?
Schon System. - In dem Moment, in dem man nicht an den Grenzen der aktuellen Physik Halt macht, kommt man automatisch in unruhige Gewässer, in denen Teil und Gegenteil sind. - Das "Unterscheidet die Geister" ist kein Problem des Naturalisten, weil er vorher Feierabend macht.

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sven23
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#33 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 11:53

closs hat geschrieben: Woher um Gottes Willen willst du das vorher wissen?


Nun, wir reden ja hier nicht über neue "Phänomene", sondern über alte Hüte :chapeau:
Es wäre inzwischen genügend Zeit gewesen, Evidenzen vorzulegen.
Wenn jemand glaubt, daß der Schneefrosch ihm hilft, dann kann er das gerne tun und dafür bezahlen. Im Gesundheitssystem hat solcher Aberglaube aber nichts zu suchen. (reines Privatvergnügen)
Wenn es übrigens sowas wie Reincarnation gibt, dann will ich auf keinen Fall als Schneefrosch wiedergeboren werden. Allein der Gedanke, daß ein kranker Chines mir in den Hals rotzt, verusacht mir Übelkeit. :mrgreen:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Magdalena61
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#34 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 11. Mai 2013, 12:33

sven23 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Vielleicht sollten wir zunächst definieren, was dem Bereich "Esoterik" zugeordnet wird. Was genau ist für dich "esoterisch"?
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden unter Esoterik Dinge wie Astrologie, Wahrsagerei, Okkultismus, Magie, Spiritualität, Ufologie usw. subsumiert.
Im wissenschaftlichen Sprachgebrauch gibt es die Einordnung bestimmter religiöser Aktivitäten, die mit Geheimwissen verbunden sind oder sich auf die tieferen, inneren Geheimnisse der Religionen beziehen.
Also beschreibt der Begriff Esoterik "spirituelle Erkenntnis", egal, aus welcher Quelle... kann man das so sagen?

Ich sehe das etwas differenzierter.
Beides läßt sich auf die Religionen aller Zeiten an allen Orten anwenden.
Das ist zu pauschal ausgedrückt.

Jede der Weltreligionen basiert auf "Grundlagen", die irgendwo festgehalten sind und, eventuell in verschiedenen Varianten, aber inhaltlich auf demselben Fundament gründend, von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Was darüber hinausgeht und von den jeweiligen Religionsführern, den "Verwaltern der Wahrheit(en)" nicht anerkannt wird, schreibt man im Allgemeinen dem Bereich der "Mächte und Gewalten" zu.

Die Vermischung der nüchternen theologischen Fundamente mit dem Reich (Einfluß) Luzifers und seiner Dämonen, DAS ist meiner Meinung nach "Esoterik".
Die Welt der Esoterik ist eine Zwischenwelt: Es gibt durchaus richtige ( biblische) Elemente, aber es werden auch Lehren und Praktiken anerkannt und erlaubt, die die Bibel oftmals als "Baalskult" (in verschiedenen Ausprägungen) charakterisiert.

Das kann eine Erklärung sein dafür, warum Menschen, die offen sind für spirituelle Erfahrungen so oft auch im Bereich der Esoterik fischen gehen.
LG
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#35 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 11. Mai 2013, 13:17

Josi hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Vielleicht sollten wir zunächst definieren, was dem Bereich "Esoterik" zugeordnet wird.
Ganz genau.
Vergleichen wir mal...
...
Wenn aber erzählt wird, wie Jesus auf ein Unwetter einredete, ja sogar zu einem bestimmten Verhalten überredete, dann gilt das nicht mehr als esoterisch.
Hast du den Schuldschein eigentlich inzwischen gefunden? :mrgreen:
Da mag kein Christ mehr darüber nachdenken, wie es überhaupt zu der bedeutsamen Zahl 12 kam.
Das hat mit der biblischen Zahlensymbolik zu tun. Zahlen "beschreiben" einen bestimmten Sachverhalt.
Die 12 steht beispielsweise für Regierung, Herrschaft, Verwaltung.
Die 3 hat mit "Vollkommenheit" zu tun, mit Gott. Das ist jetzt nur so ungefähr. Um die genaue Bedeutung der Zahlen zu erörtern, müßte man sich mehr Zeit nehmen.
Es sei denn, man erzählt sich, jemand sei auf einer Wolke gen Himmel davon geflogen.
:) Wenn ich den Text lese, registriere ich: Eine Wolke verdeckte die Sicht auf Jesus... hüllte Ihn ein... entzog Ihn den Blicken der Jünger. Und diese Wolke entfernte sich dann immer weiter von den Menschen.
Von welcher Art diese Wolke war, wird nicht näher definiert.
"In den Himmel"...
Wo, bitte, ist der Himmel? :D
Genug der Beispiele, die nur zu deutlich aufzeigen, dass Religion nichts anderes, als Esoterik ist.
Als "esoterisch" bezeichnet der Volksmund, was an spirituellen Erfahrungen möglich ist, außerhalb der von der eigenen Religion abgesegneten "Wahrheit".
So gesehen zählt ein Buddhist in den Augen eines Christen zu den Esoterikern.
Oder: Ein Christ, gemessen am Maßstab des Korans. Unter Muslimen kursiert das Gerücht, die Christen beteten drei Götter an; eine Dreieinigkeit, bestehend aus Vater, Sohn und--- :o ---Maria.
Von den Hindus reden wir besser gar nicht erst.
Hexenreligionen... sind ziemlich attraktiv, mit ihren Anleihen aus germanischen und anderen Zeiten und ihrer Naturverbundeheit.
Sind esoterische (religiöse) Menschen anfälliger für Esoterik (Religion)?
Meine Antwortet lautet: "Ja."
Das lässt hoffen...
LG
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#36 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 13:34

Heliaia hat geschrieben: Wenn alle Menschen so selbstzufrieden wie du wären ,so hätte es nie Entdeckungen gegeben wie die des Tesla oder des Antonio Meucci(Telefonerfinder ).

Das ist ein gutes Beispiel. Niemand benötigt heute eine Studie, um die Existenz oder Funkionalität von Telefonen zu belegen. Bei Esotherik, Homöopathie, Hellseherei und dergleichen sieht das etwas anders aus. Hier warten wir seit Jahrzenten auf Belege und ich prophezeie-obwohl ich kein Hellseher bin ;) - wir werden auch in Zukunft vergeblich warten.
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#37 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 13:39

Heliaia hat geschrieben: Am meisten fasziniert mich die Aura des Menschen und die Möglichkeit Kommendes voraussehen zu können (hatte ich auch oft und detailliert erlebt )-das Letztere macht mir allerdingst am meisten Kopfzerbrechen . Bild

Kannst du mir kurz die Lottozahlen von heute abend durchgeben? Wenn das klappt, ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut. :chapeau:
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#38 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von piscator » Sa 11. Mai 2013, 13:50

Wenn es mir mal nicht so gut geht, lese ich ein wenig in Esoterikforen (dann geht es mir schlagartig besser).

Egal ob es sich Heiledelsteine, Indigokinder, Astrologie, schwingende Kristalle,Ley-Linien, Reichsflugscheiben, Ufos oder Lichtnahrung handelt, es sind immer Themen, die relativ einfach zu erfassen sind und den Intellekt nicht fordern.

In der Regel reicht es, nicht einmal ein Buch darüber zu lesen, sondern sich mit dem Klappentext zu begnügen.

Es muss natürlich wichtig klingen, schliesslich will man den Nachbarn damit auch gehörig beeindrucken :mrgreen:

Egal oder Kristalle oder Indigos, wenn du mit einem Esoteriker redest, kommt nur Geschwurbel dabei raus, so mit Chakren, höheren Bewusstseinsebenen, Schwingungen und dem ganzen Quatsch.

Davon lebt ein ganzer Geschäftszweig und das nicht einmal schlecht, denn wenn jemand mal den esoterischen Virus eingefangen hat, wird der den so leicht nicht mehr los.

Schliesslich hat die Esoterik die Erklärung dafür, warum man keinen richtigen Beruf hat, ständig pleite, der Partner davongelaufen ist und der Vermieter ständig die Miete anmahnt.

Da stecken negative Schwingungen dahinter oder die große Erdmutter ist beleidigt oder irgendein Chakra hat gerade einen Platten. :mrgreen:

Theodor Adorno hat es auf einen Punkt gebracht: "Esoterik ist die Metaphysik der dummen Kerle". Oder richtigerweise müsset man beim heutigen esoterischen Klientel eigentlich sagen: "Esoterik ist die Metaphysik der dummen Weiber."

Mir fällt immer das Gesicht herunter, wenn so eine Tuss nach meinen Hobbys fragt und bei der Antwort "Astronomie" meinen Aszendenten messen will (Finger weg, da bin ich kitzig :lol: ) ein Räucherstäbchen anzündet und irgendwas über Sternzeichen schwurbelt.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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#39 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von Demian » Sa 11. Mai 2013, 14:07

sven23 hat geschrieben: In Buchhandlungen findet man neben theologischen Schriften oft direkt daneben esotherische. Zufall?

Bevor man ein Wort stigmatisiert, sollte man nach der Etymologie fragen. Was heißt Esoterik im wörtlichen Sinne? Esoterik (von griechisch ἐσωτερικός esōterikós „innerlich“, „dem inneren Bereich zugehörig“), kann man im Grunde auf jede innerseelische Erfahrung beziehen, von der Wahnvorstellung bis zur mystischen Meditation. Oft hat man die Worte Mystik und Esoterik als Synonyme verwendet ... die Frage ist also, wie man sich heute redlicher Weise dazu positionieren soll ... soll man sich dem inflationären Sprachgebrauch anschließen oder dagegen halten?
Zuletzt geändert von Demian am Sa 11. Mai 2013, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.

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#40 Re: Sind religiöse Menschen anfälliger für Esotherik?

Beitrag von sven23 » Sa 11. Mai 2013, 14:19

piscator hat geschrieben: Davon lebt ein ganzer Geschäftszweig und das nicht einmal schlecht, denn wenn jemand mal den esoterischen Virus eingefangen hat, wird der den so leicht nicht mehr los.


Das ist wohl eine der Hauptmotivationen auf der Anbieterseite. Daß es aber auch eine entsprechende Nachfrageseite gibt, ist mir aber völlig unverständlich.
Vielleicht ist Esoterik so was wie die Ersatzreligion für geistig Arme.

piscator hat geschrieben: Schliesslich hat die Esoterik die Erklärung dafür, warum man keinen richtigen Beruf hat, ständig pleite, der Partner davongelaufen ist und der Vermieter ständig die Miete anmahnt.

Ja, ein schlimmes Chakra kann einem das Leben schon ganz schön versauen. :mrgreen:
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