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#71 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 09:48
von JackSparrow
barbara hat geschrieben:und habe lieber Schmerzen als eine ideologisch unkorrekte aber hilfreiche Methode.
In diesem Fall wäre Heroin das geeignetste Medikament gegen jede Art von Schmerz.

#72 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 10:02
von Pluto
JackSparrow hat geschrieben:In diesem Fall wäre Heroin das geeignetste Medikament gegen jede Art von Schmerz.
Nicht ganz. Heroin erzeugt ein Gefühl der Glückseeligkeit. Man braucht auch noch etwas was den Schmerz an sich lindert.

#73 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 11:35
von barbara
JackSparrow hat geschrieben: In diesem Fall wäre Heroin das geeignetste Medikament gegen jede Art von Schmerz.

Heroin hat massive Nebenwirkungen, was die Pharma ja auch ganz genau weiss, weil sie ja diesen Stoff selbst entwickelt hat.

Aber etwas nur darum nicht zu benutzen, weil eine Drittperson nicht daran glaubt, oder weil die detaillierten Kausalketten und Regelkreise nicht bekannt sind, das ist absurd. Wenn man sich streng an dieses Prinzip halten würde, dürften die allermeisten Leute noch nicht mal einen Lichtschalter bedienen, geschweige denn ein Computer oder ein Auto.

gruss, barbara

#74 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 14:19
von Janina
barbara hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Der Mensch ist sensorisch nicht in der Lage, Wirkung zu erkennen.
du glaubst aber nicht etwa, was du da schreibst?
Ich hab's hier sogar demonstriert. Du erinnerst dich? 8-)
Und das Experiment von Skinner hat gezeigt, dass Tiere zwar eine ganz grobe Verknüpfung von Koinzidenz haben, die als Wirkug missinterpretiert wird, der Fehler aber quasi nicht korrigierbar ist. Und Menschen reagieren halt genauso.

sven23 hat geschrieben:Korrekt müßte es heißen: der Mensch ist sensorisch nicht in der Lage, die Ursache von Wirkung zweifelsfrei zu identifizieren.
Noch schlimmer: Die Demonstration hat gezeigt, dass Menschen üblicherweise noch nichtmal Wirkung (Logische Folge-Verknüpfung) von Koinzidenz (Logische Und-Verknüpfung) unterscheiden können.

#75 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 14:30
von Pluto
Janina hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Korrekt müßte es heißen: der Mensch ist sensorisch nicht in der Lage, die Ursache von Wirkung zweifelsfrei zu identifizieren.
Noch schlimmer: Die Demonstration hat gezeigt, dass Menschen üblicherweise noch nichtmal Wirkung (Logische Folge-Verknüpfung) von Koinzidenz (Logische Und-Verknüpfung) unterscheiden können.
So ist es.
Für alle, die mehr über die menschliche Denkweise erfahren wollen, hier ein herrliches wissenschaftliches Buch zu dem Thema:
Denken hilft zwar, nützt aber nichts

Hier ein Ausschnitt aus einer Rezension:
Heute ist Dan Ariely selber Professor und lehrt am Massachusetts Institut of Technology Verhaltensökonomie. Und nach der Lektüre seines Buches kommt wohl bei manchem Leser der Wunsch auf, bei einem solchen Dozenten studieren zu dürfen. Denn so wichtig Theorien auch sind, im Vordergrund steht immer das Experiment. Wie können wir nachvollziehbar beweisen, was die Neurowissenschaftler in ihrer eigenen Sprache, mit ihren eigenen Instrumenten und mit ihren eigenen Anliegen erforschen? Was konstruiert unsere Wirklichkeit und bestimmt damit unser Verhalten? Und wie weit können wir uns gegen das Irrationale vieler Entscheidungen überhaupt wehren?
[Quelle: http://www.amazon.de/Denken-hilft-zwar- ... 3426274299]

#76 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 14:47
von Salome23
Pluto hat geschrieben: hier ein herrliches wissenschaftliches Buch zu dem Thema:

Ein Satz aus dem Buch:
Warum lassen wir uns immer wieder dazu verleiten, etwas auf die lange Bank zu schieben?
Na- Warum wohl? ;)

#77 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 18:29
von Pluto
Salome23 hat geschrieben:Ein Satz aus dem Buch:
Warum lassen wir uns immer wieder dazu verleiten, etwas auf die lange Bank zu schieben?
Na- Warum wohl? ;)
Es ist menschlich, unangenehme Aufgaben zu übersehen.

Das ist das Thema eines der Kapitel. Das, und mögliche Wege, das Prokrastinieren abzustellen.

[wie krieg ich nun die Kurve zum Thread-Thema... ?]

Eines seiner Vorschläge ist die Belohnung. Wer Vorsorgeuntersuchungen pünktlich machen lässt, sollte einen Bonus erhalten.
Man könne diesen Bonus staffeln und unangenehme Untersuchungen wie etwas die Koloskopie besonders hoch dotieren.

Finanzieren ließe sich das bei uns durch höhere Kassenprämien für alle. ;)

#78 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 19:36
von sven23
Pluto hat geschrieben: Eines seiner Vorschläge ist die Belohnung. Wer Vorsorgeuntersuchungen pünktlich machen lässt, sollte einen Bonus erhalten.
Man könne diesen Bonus staffeln und unangenehme Untersuchungen wie etwas die Koloskopie besonders hoch dotieren.

Finanzieren ließe sich das bei uns durch höhere Kassenprämien für alle. ;)

Na ja, nach der Cochrane Studie sollte man vielleicht das ganze Vorsorgekonzept mal überdenken. Da ließen sich sogar Milliarden einsparen.

#79 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 19:41
von Pluto
sven23 hat geschrieben:Na ja, nach der Cochrane Studie sollte man vielleicht das ganze Vorsorgekonzept mal überdenken. Da ließen sich sogar Milliarden einsparen.
Dem Autor ging es um das Thema Prokrastination.
Ob Vorsorgeuntersuchungen notwendig sind, ist ein anderes, aber sehr grundsätzliches Thema.

Ich meine, dass wir da einen Mittelweg gehen müssen.
Die Zukunft der Medizin liegt wohl eher in der Prävention, und nicht in der Heilung.Und wie viel besser können wir vorbeugen, als durch die Früherkennung von Krankheiten. Ich bin für Vorsorgeuntersuchungen, aber es müssen die richtigen Krankheiten untersucht werden.

#80 Re: Schulmedizin — ein Segen?

Verfasst: Sa 6. Jun 2015, 20:11
von sven23
Pluto hat geschrieben: Und wie viel besser können wir vorbeugen, als durch die Früherkennung von Krankheiten. Ich bin für Vorsorgeuntersuchungen, aber es müssen die richtigen Krankheiten untersucht werden.
Das habe ich auch mal gedacht. Aber nach der Cochrane-Studie bin ich mir da nicht mehr so sicher. Das Verstörende war ja gerade, daß selbst die Früherkennung eines Krebses keinen großen Einfluß auf die Sterblichkeit hatte.
Deshalb muß die Frage lauten: wie sinnvoll ist das Massenscreening von Gesunden?
Die Alternative wäre z. B. , Risikogruppen zu idenfizieren und diese in einem engeren Raster zu untersuchen.