Pluto hat geschrieben:
Wie sagtest du noch vorhin? Anekdotische Evidenzen...barbara hat geschrieben:Zugang zu Patientendaten hab ich nicht - ist auch richtig so - aber hier ist einer, der behandelt Krebs mit Mathematik und das offenbar erfolgreich:
http://www.newsweek.com/2014/03/28/gett ... 48029.html
Anekdotische Evidenz, wenn ein Wissenschaftler, der Zugang zu grossen Datenmengen hat, diese Daten statistisch aufbereitet und daraus Erkenntnisse gewinnt? - nein, das ist das komplette Gegenteil von Anekdote. Wobei natürlich gilt, was immer gilt, besonders bei neuen Forschungsbereichen: es muss noch mehr geforscht werden, es muss noch mehr getan werden.
Er ist übrigens an der Onkologie des Unikrankenhauses in Zürich... eine der anerkanntesten Kliniken diesseits des Atlantik. Ich denke da ist er besser aufgehoben als bei Leuten die glauben mit Mathematik Krebs heilen zu können.
naja, der Krebst wird ja nicht mit Mathematik behandelt (der Patient muss nicht anfangen, Rechenaufgaben zu lösen), aber lies doch mal den Artikel - da geht es um solide Wissenschaft. Daran ist gar nichts schwammig, esoterisch, beliebig oder sonst wissenschaftliche fragwürdig.
Und alles Gute deinem Sohn, möge er weise Entscheidungen treffen, die ihm zu Gesundheit verhelfen, und auch das nötige Glück haben!
Stimmt. Aber wir suchen nach kostengünstigen Methoden der Prävention.
Genug Geld in die Hand zu nehmen, damit Wissenschaftler herausfinden, was sinnvoll ist und was nicht, ist allemal günstiger, als per Giesskannenmethode alle Personen einzeln zu untersuchen. Sogar dann, wenn solche Studien aufwendig sind und lange dauern, wenn zB Menschen während ihres ganzen Lebens regelmässig beobachtet, ausgemessen und ausgefragt werden.
Außerdem stelle ich mir vor, dass der Chip der Zukunft mir eine Nachricht auf das Handy-App schickt, wenn mein Blutalkohol zu hoch geworden ist. Das braucht doch die Kasse nichts angehen.
Da ist die Kasse garantiert anderer Meinung; wenn die irgendwie Zugang hat zu deinen Blutalkoholdaten (oder andern Körperdaten, die sie interessiert, oder auch der Liste deiner Einkäufe), wird sie die auch nutzen. Natürlich ohne dass du erfährst, wie genau deine Prämie berechnet wird, die wird einfach in die Höhe gehen, und wenn du deinen Versicherungsberater fragst, wird der irgendwas murmeln von "wir haben da so einen Algorithmus, der rechnet das von selbst", und das war's dann schon.
Aber bitte, mach dich nur weiter gläsern. Wer sich gläsern macht, mach sich für alle gläsern, auch für jene, die es deiner Meinung "doch nichts angeht". Das kannst du dann auch nicht mehr steuern, wenn die Daten erst mal im Umlauf sind und du keine Ahnung hast, wer die wem weiter gibt, und wo die womöglich gehackt und geklaut werden.
Das wäre der falsche Weg. Meine Krankengeschichte sollte denen zugänglich sein die es etwas angeht. Also dem behandelnden Arzt und vielleicht der Krankenkasse.
Bezahlst du Medikamente via Bankarte oder Kreditkarte? und Einkäufe wie zB Essen auch? Falls ja, weiss auch deine Bank bzw Kreditkartenorganisation recht genau Bescheid über deine Krankheiten und die Therapien, denen du folgst. Du hast ihnen die Daten selbst gegeben. Und weisst du auch im Detail, welche Firmen alle unter dem Dach desselben Konzerns zusammengefasst sind, wo die Versuchung vorhanden ist (und wohl auch gelegentlich nachgegeben wird), Daten der verschiedenen Einzelfirmen unter diesem Konzerndach zu verknüpfen?
Das war einmal... Die Computer der Gegenwart werden immer besser. Bald wird er sich merken können, wann du die Autokorrektur brauchst, und wann nicht.
Aber ich befürchte, auch das wird dich nicht zufrieden stellen.
nein, ich will lediglich, dass ich den Unsinn auf simple Weise abstellen kann. Ein aufgeklärter Mensch, wie wir heute alle sein sollten, überlässt das Denken doch nicht einer Maschine! - Da hätt ich ja das Denken genauso gut der katholischen Kirche überlassen können.
Es geht nicht darum, wozu ich oder du, oder andere Menschen Lust haben... sondern darum, dass dies in, sagen wir mal, 100 Jahren zur Selbstverständlichkeit des Lebens werden wird.
In hundert Jahren werden wir beide nicht mehr da sein, doch hier und heute halte ich es für sinnvoll, meine Daten nicht in vorauseilendem Gehorsam rund in die Landschaft zu streuen (ohne Kontrolle darüber, was mit ihnen geschehen wird), sondern in gewissen Bereichen etwas Datensparsamkeit zu betreiben. Weil ich eben der Meinung bin, dass mein Gesundheitszustand weder meine Bank noch meinen Supermarkt was angeht, in der Tat.
gruss, barbara