Daraus kann man nicht automatisch schließen, dass es sich um 5G handelt.
Wie schon gesagt: Unkenntnis und Halbwissen sind schlechte Ratgeber.
Daraus kann man nicht automatisch schließen, dass es sich um 5G handelt.
Quelle: https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien#c45486Ähnlich wie totalitäre politische Ideologien vertreten auch Verschwörungsideologien einen absoluten Wahrheitsanspruch mit einem klar benennbarem Feindbild. Verschwörungsideologien laden daher ein, die Welt in Gut und Böse, in „Wir“ und „die Verschwörer“, einzuteilen. Beim umgangssprachlichen Gebrauch des Begriffs „Verschwörungstheorien“ sind daher eigentlich fast immer Verschwörungsideologien gemeint.
Warum glauben so viele Menschen an Verschwörungstheorien? Die Gründe sind unterschiedlich. Grundsätzlich weisen Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, ein starkes Misstrauen in den Staat und seine Institutionen auf. Hinzu kommt ein großer Vertrauensverlust in die etablierten Medien, der in den letzten Jahren stärker zugenommen hat. Nach einer Studie der Universität Kent ist weniger die Logik einer Theorie für die zugrunde liegende Weltsicht verantwortlich, sondern ein „Glaube an die grundlegende Bösartigkeit der Bürokratie“. Das grundsätzliche Gefühl, dass etwas nicht stimmt, prägt die Wahrnehmung und Argumentation des Verschwörungstheoretikers
Egal ob Politik, Wissenschaft oder Finanzwelt – die Welt ist nach dem Ende des Kalten Kriegs und dem nachfolgendem Prozess der Globalisierung immer komplexer geworden. Viele Menschen tun sich schwer damit, alle Zusammenhänge und Entwicklungen zu verstehen und fühlen sich überfordert.
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Verschwörungstheorien haben den Vorteil, dass sie die Welt in ihrer Komplexität verständlicher machen. Durch einfache Erklärungsmodelle können unklare Situationen aufgelöst und auf bekannte Phänomene zurückgeführt werden. So mag eine bestimmte Situation zwar immer noch bedrohlich sein, aber dank der Verschwörungstheorie ist sie zumindest nicht mehr unerklärlich. Eine ähnliche Funktion haben in der Menschheitsgeschichte auch Religionen eingenommen.
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Eine andere Funktion von Verschwörungstheorien liegt in der persönlichen Identitätsstiftung. Verschwörungstheorien werden von Menschen nicht nur vertreten, um Ereignissen einen Sinn zu geben.
Verschwörungsmentalität
Unter Psychologen gilt die Neigung zu Verschwörungsglauben als stabiles Persönlichkeitsmerkmal. Es gibt dafür sogar einen in der Psychologie anerkannten Begriff: Die „Verschwörungsmentalität“. Menschen, die einer Verschwörungstheorie anhängen, neigen auch dazu, anderen Verschwörungstheorien eher Glauben zu schenken. Kennzeichnend für eine Verschwörungsmentalität ist ein grundlegendes Misstrauen gegen Machtstrukturen. Dazu gehören Behörden oder Personen mit hohem gesellschaftlichem Status. So hegt man Vorurteile gegen Banker, Manager, Politiker, die Pharmaindustrie oder alle „da oben“, denen es ausschließlich um eigene Interessen oder Gewinnmaximierung geht. Zwar gibt es tatsächlich viele gesellschaftliche Missstände, aber eine Differenzierung findet nicht mehr statt. Meistens wird eine autoritäre Erziehung in der Kindheit für eine Bildung einer Verschwörungsmentalität verantwortlich gemacht.
Ausgrenzung und soziale Unsicherheit
Ein weiterer Erklärungsansatz der Soziologie ist die Marginalisierung und soziale Unsicherheit von Menschen. Unter Marginalisierung wird ein Vorgang verstanden, wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen weg vom „Mainstream“ an den Rand der Gesellschaft ausgegrenzt und gedrängt werden. Sie nehmen dadurch nur noch wenig am wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben der Mehrheitsgesellschaft teil. Der Soziologe Ted Goertzel stellte 1994 zum Beispiel in seiner Studie fest, dass ethnische Minderheiten häufiger an Verschwörungstheorien glaubten als andere Gruppen. Der Grund war, dass sie in ärmeren Verhältnissen leben mussten und mit ihrer Lebenssituation unzufriedener waren. Von der Politik fühlten sie sich allein gelassen.
Soziale Unsicherheit kann für viele Menschen, unabhängig der ethnischen Zugehörigkeit, ein Grund für Verschwörungsglauben darstellen. Wer sich in seiner sozialen Position bedroht sieht oder allgemein mit einem ungewissen Blick in die Zukunft schaut, ist tendenziell anfälliger für Verschwörungstheorien. Verschwörungsgläubige empfinden oft mangelnden Erfolg oder fehlende Anerkennung, leben in materieller Armut oder mussten persönliche Schicksalsschläge erleiden. Beispielsweise zerbrachen Freundschaften, Familienmitglieder starben oder wendeten sich ab oder der Arbeitsplatz wurde gekündigt, bevor man sich der Verschwörer-Szene zuwandte. Beobachtet wurde dies etwa bei Anhängern der Chemtrail-Verschwörungstheorie oder Anhängern der sogenannten „Reichsbürger“-Szene. Durch den Glauben an Verschwörungstheorien können Minderwertigkeitskomplexe kompensiert werden und ein klar benennbares Feindbild für die schlechte Lage verantwortlich gemacht werden.