Die USA sind ein junger Staat. Der Völkermord im Namen der Religionen ist aber (fast) so alt wie die Menschheit.closs hat geschrieben:Das passiert immer dann, wenn Religionen mit weltlicher Macht verbandelt sind - deshalb ist es doch so wichtig, dass säkularer Staat und Religion getrennt sind. - Allerdings ist es umgekehrt genauso: Guck mal, wieviele Kriege die USA schon geführt haben, um ihre spezifische säkulare westliche Weltordnung weltweit durchzusetzen.Pluto hat geschrieben:. Ich lese gerade ein Buch darüber, wie es kommen konnte, dass so viele Menschen die sonderbaren Postulate der Religionen für die unerschütterliche Wahrheit halten. Das geht u.U. so weit, dass diese Menschen bereit sind für ihre Glaubensdogmen Völkermorde durchzuführen.
Die Unredlichkeit besteht doch gerade im Verschweigen der Setzungen.closs hat geschrieben:Naja - etwas für-wahr-halten darf man ja, solange man sich der Setzungen bewusst ist, unter denen eine Aussage wahr ist - mit Unredlichkeit hat das nichts zu tun.
Ja. Das entschuldigt aber nicht die Praxis der Kirche, welche selbst die Schriften Martin Luthers auf ihrer Verbotsliste hatte.closs hat geschrieben:Verbote sind immer schlecht - andererseits sind auch im säkularen Bereich Bücher verboten - man denke nur an "Mein Kampf", das bis vor kurzem in Deutschland verboten war.Pluto hat geschrieben:Dass das nicht immer so war, beweist die erst vor 50 Jahren abgeschaffte Liste der verbotenen Bücher des Vatikans.
Pädophilie ist eine Krankheit. Kann man das vom "Index Librorum Prohibitorum" auch sagen?closs hat geschrieben:Oder denke an Jugendschutz-Verbote (bspw. Besitz von pornografische Darstellung bei Kindern) - ähnlich waren auch die Index-Bücher der RKK zu verstehen.
Wie ist das möglich, wo ich immer nur Neutralität gefordert habe.closs hat geschrieben:Nee - da bist Du weit ideologischer als ich.Pluto hat geschrieben:Bestes Beispiel ist deine Weigerung die Setzung Jesus sei göttlich fallen zu lassen und mal neutral an die Fakten u. Texte heranzugehen.
Das bestätigt meine Vermutung, dass du immer Setzungen brauchst; du bis nicht bereit setzungsfrei an einen Text heranzugehen.closs hat geschrieben:Denn ich bin bereit, die Sache von beiden Seiten (von denen KEINE "neutral" ist) anzugehen.
dito...closs hat geschrieben:Würde mir jemand die Aufgabe stellen, die Bibel unter naturalistischen Gesichtspunkten auszulegen, würde ich mich in die Feinheiten der HKM einarbeiten und in deren Sinn argumentieren.
Das wird doch gar nicht gefordert. Warum kann man die Bibel nicht setzungsfrei oder neutral interpretieren, so wie z.B. Historiker die Ilias von Homer untersuchen?
Für einen Mann mit einem Hammer, sieht alles aus wie ein Nagel.closs hat geschrieben:Das ist nicht das Problem - das Problem ist zu glauben, die eine Perspektive/Setzung/das eine Modell (oder wie Du es auch immer nennen wills) sei "neutral" und das andere NICHT. - BEIDE sind nicht neutral und beide sind wissenschaftlich.
Das Problem sind die Setzungen. Du willst immer Setzungen sehen, selbst dort wo keine sind.
Da gebe ich dir recht!closs hat geschrieben:Denn wenn man historisch untersucht UND Jesus historisch nur Mensch oder auch Gott gewesen sein kann, darf man die eine Annahme nicht als "neutral" und die andere als "voreingenommen" bezeichnen.
Mein Vorschlag ist deshalb, gar nichts vorauszusetzen.
Das mag deine Einstellung sein. Wahre Wissenschaft kennt keine Setzungen.closs hat geschrieben:Es wäre Grundausbildung des Philosophie-Studiums, logisch klar zu machen, warum jegliche Philosophie nolens volens auf Setzungen beruht.Pluto hat geschrieben:Wer immer setzt, kann sich eine Philosophie ohne Setzungen gar nicht mehr vorstellen.
Nein. Ich sehe nur immer wie du ohne Setzungen gar nicht mehr auskommst. Ob das ideologisch begründet werden muss, weiß ich nicht. Es ist aber auf alle Fälle unwissenschaftlich mit Setzungen zu arbeiten.closs hat geschrieben:Es wäre der erste Schritt der Aufklärung, dies zu erkennen. - Aber Du siehst, wo es hapert - hier gibt es komplett verschiedene Perspektiven - je nach Weltanschauung.