Homöopathie IV

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closs
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#891 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 17. Nov 2017, 16:42

Janina hat geschrieben:Das ist der übliche Weg, wie sich Irrtümer manifestieren.
Wie kann etwas im Leben Irrtum sein, wenn es funktioniert? - Was nützt es, von nachgewiesener Nicht-Wirkung zu sprechen, wenn es in der Praxis oft genug funktioniert? - Natürlich kann man kausal alles auf Placebo-Effekte, etc. schieben: Aber selbst dann bekommt man nicht aus der Welt, dass ein erheblicher Anteil von "Hausarztkrankheiten" damit genausogut bis besser wie/als Schulmedizin mit Heilung verbunden ist.

Deine Version, keine Nebenwirkungen per Nicht-Verordnung von Pharmazeutika könnten der Grund sein, ist doch ok (ich kämpfe nicht um Eigen-Wirkung von HP) - aber dann scheint Selbstheilung bei vielen "Hausarztkrankheiten" von Pseudokrupp bis zu Gastritis erfolgreicher sein als schulmedizinische Behandlung. - Dann ist es halt so - aber man kriegt es nicht weg, indem man auf "geprüfte Wirkung" von Pharmazeutika verweist - das spielt dann praktisch keine Rolle.

Anton B. hat geschrieben:Was meinst Du mit "Vereinbarung"?
"Wir bezeichnen methodisch etwas als 'falsifiziert' oder 'widerlegt', wenn ... - und das immer auf Modellbasis" - so meine ich das.

Anton B. hat geschrieben:In den Darstellungen der Kollegen innerhalb ihrer wissenschaftlichen Arbeit? Oder außerhalb?
Mindestens außerhalb - dazu musst Du nur einmal Wissenschaftssendungen und Magazine lesen, die sich an außer-wissenschaftliches Publikum wenden.

Anton B. hat geschrieben:Aber wenn ich nicht explizit eine außerhalb der Wissenschaft stehende Position vertrete, bleibt Wissenschaft so, wie dargestellt.
NAtürlich - aber diese Positionierung ist doch bereits Setzung (und "Setzung" ist doch kein pöhses Wort): Wir untersuchen unter diesen ... methodischen Bedingungen und arbeiten mit Modellen, etc.

Anton B. hat geschrieben:Gott ist für mich "Wirklichkeit". "Göttliche Entität" könnte passen. Mehr kann ich nicht sagen
Das reicht schon. - Das hieße doch, dass es "Wirklichkeit"/"Ontisches" gibt, was wissenschaftlich (im KR-Sinn) nicht untersuchbar ist - richtig?

Anton B. hat geschrieben:Hier ist es so, dass sowohl der praktizierende Schulmediziner als auch der HP-Arzt Ergebnisse auf der Basis von Erklärungen, Modellen, Theorien und wie man es auch nennen mag, suchen. Bei dem einen sind die Modelle aber schärfer gefasst.
Ja - natürlich. - Auch der HP-Arzt weiß, warum er im Einzelfall dieses und nicht jenes zu tun hat. - Hier aber geht es ständig um Kausalitäts-Nachweise, die man erst erbringen kann, wenn ein Modell steht, anhand dessen es möglich ist - und das kann der HP-Arzt NICHT, obwohl er nichtsdestoweniger weiß, was er im Einzelfall gegenüber dem Patienten zu tun hat.

Pluto hat geschrieben:Warum ist etwas als OTC deklariert? Entweder weil es ein altbewährtes Mittel ist (ASS), weil es harmlos ist, oder weil es keine nachweisliche Wirkung hat.
Oder weil es die Ärzte-Budgets nicht belasten soll - natürlich versucht ein Arzt in solchen Fällen auf solche Felder auszuweichen. - Andererseits: Der sensible Patient kann dann leicht auf die Idee kommen, dass er nicht ernst genommen wird - insofern ist da Fingerspitzengefühl beim Arzt gefragt.

Pluto hat geschrieben:Wie gesagt, ein guter Arzt wird auch nach Erklärungen suchen. Vorher verschreibt er nix.
Für SICH sucht er selbstverständlich immer nach Erklärungen - das ist bei Schulmedizinern nicht anders als bei HP-Ärzten - es klang bisher für mich so, er würde Bewährtes nicht geben dürfen, bevor es wissenschaftlich als wirksam nachgewiesen ist. - Da haben wir vielleicht aneinander vorbeigeredet.

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#892 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Pluto » Fr 17. Nov 2017, 17:40

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das ist der übliche Weg, wie sich Irrtümer manifestieren.
Wie kann etwas im Leben Irrtum sein, wenn es funktioniert? - Was nützt es, von nachgewiesener Nicht-Wirkung zu sprechen, wenn es in der Praxis oft genug funktioniert?
Janina hat es dir erklärt.
Es hat damit zu tun, dass Wahrnehmunsstörung zum Normalfall gehört.

closs hat geschrieben:Natürlich kann man kausal alles auf Placebo-Effekte, etc. schieben: Aber selbst dann bekommt man nicht aus der Welt, dass ein erheblicher Anteil von "Hausarztkrankheiten" damit genausogut bis besser wie/als Schulmedizin mit Heilung verbunden ist.
Es lässt sich bei Weitem nicht "alles" auf Placebo-Effekt schieben. Das Magengeschwür oder die Diabetes sind Beispiele dafür.
Keine einzige Krankheit lässt sich mit HP wirklich beheben. Mit HP lassen sich nur Scheinkrankheiten, oder Solche die auch ohne Therapie verschwunden wären "angeblich" behandeln, wie z.B. der Schupfen, der mit Arzt 7 Tage anhält, ohne Arzt eine Woche.
Bisher wurde noch niemals bewiesen, dass HP wirklich und objektiv hilft - nur bei subjektiven "Minierkrankungen", die vielleicht gar keine sind.

closs hat geschrieben:Deine Version, keine Nebenwirkungen per Nicht-Verordnung von Pharmazeutika könnten der Grund sein, ist doch ok (ich kämpfe nicht um Eigen-Wirkung von HP)
Doch genau diesen Eindruck der Eigenwirkung erweckst du immer wieder.

closs hat geschrieben:aber dann scheint Selbstheilung bei vielen "Hausarztkrankheiten" von Pseudokrupp bis zu Gastritis erfolgreicher sein als schulmedizinische Behandlung.
Gut möglich. - Siehe dazu mein Beispiel mit dem Schnupfen.

closs hat geschrieben:Dann ist es halt so - aber man kriegt es nicht weg, indem man auf "geprüfte Wirkung" von Pharmazeutika verweist - das spielt dann praktisch keine Rolle.
Genau! Deshalb gibt auch weder Mittel gegen Pseudokrupp, noch gegen Schnupfen.

closs hat geschrieben:Ja - natürlich. - Auch der HP-Arzt weiß, warum er im Einzelfall dieses und nicht jenes zu tun hat.
Was zu beweisen wäre...
Was aber nicht möglich ist, so lange HP keine Theorien hat.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum ist etwas als OTC deklariert? ...
Oder weil es die Ärzte-Budgets nicht belasten soll
Hast du Beispiele? Ich kenne keine solchen Mittel.

closs hat geschrieben:Da haben wir vielleicht aneinander vorbeigeredet.
Möglich...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#893 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 17. Nov 2017, 18:39

Pluto hat geschrieben:Mit HP lassen sich nur Scheinkrankheiten, oder Solche die auch ohne Therapie verschwunden wären "angeblich" behandeln,
Wenn das so ist, sind die viele Hausarzt-Krankheiten solche KRankheiten - aber auch das erklärt noch nicht, warum bei HP-Ärtzen einiges definitiv besser läuft als bei Schulmedizinern.

Pluto hat geschrieben:Doch genau diesen Eindruck der Eigenwirkung erweckst du immer wieder.
Alternative: Man erklärt es anders, ohne die Realität zu manipulieren. - Solche Alternativen sind genauso gut.

Pluto hat geschrieben:Was aber nicht möglich ist, so lange HP keine Theorien hat.
Das ist ein Denkfehler. - Denn die HP-Ärzte wissen schon, warum sie was tun - aber sie wissen (noch) nicht, WARUM es funktioniert. - Sollen sie ihre Praxis zumachen, bis man es weiß? - Wo es doch nicht besser oder schlechter laufen würde, wenn man es wüßte.

Pluto hat geschrieben:Hast du Beispiele? Ich kenne keine solchen Mittel.
ALLE Verschreibungen, soweit es nicht für Chroniker ist.

Anton B.
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#894 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Anton B. » Fr 17. Nov 2017, 18:42

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Was meinst Du mit "Vereinbarung"?
"Wir bezeichnen methodisch etwas als 'falsifiziert' oder 'widerlegt', wenn ... - und das immer auf Modellbasis" - so meine ich das.
Dann ist es keine "Vereinbarung".

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:In den Darstellungen der Kollegen innerhalb ihrer wissenschaftlichen Arbeit? Oder außerhalb?
Mindestens außerhalb - dazu musst Du nur einmal Wissenschaftssendungen und Magazine lesen, die sich an außer-wissenschaftliches Publikum wenden.
Na, ja. "Korrekt" ist es eben nur wissenschaftlich formuliert. Bei der Aufbereitung für das "außer-wissenschaftliches Publikum" fallen immer Späne. Mir ist überhaupt nicht klar, wie Deinem Anspruch der Vermittlung angemessen Rechnung getragen werden kann. Ich weiß auch nicht, ob das eingefordert werden kann. Es verbleibt immer, dass dem Laien etwas "erzählt" wird. Wenn er es selber kritisch bewerten möchte, muss er sich in die Tiefe wissenschaftsnäherer Werke vorarbeiten. Letztendlich muss er selber zum Spezialisten werden, wenn er den Anspruch sehr hoch setzt.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Aber wenn ich nicht explizit eine außerhalb der Wissenschaft stehende Position vertrete, bleibt Wissenschaft so, wie dargestellt.
NAtürlich - aber diese Positionierung ist doch bereits Setzung (und "Setzung" ist doch kein pöhses Wort): Wir untersuchen unter diesen ... methodischen Bedingungen und arbeiten mit Modellen, etc.
Welche Positionierung? "Vernünftig begründet" ist keine Position, sondern ein Projekt. Die aus diesem Anspruch ermittelte Erkenntnis nennen wir "Wissen". Wir akzeptieren "das" Wissen nicht, weil sich die Definition so gut anhört oder weil wir uns gegenseitig geschworen haben, uns auf diese Erkenntnisart zu einigen, sondern weil wir damit gut fahren. Also "vernünftig begründet" ist selber keine Setzung, mit der wir Erkenntnis begründen. "Setzung" passt nicht. Kann mich auch nicht erinnern, in der philosophischen Literatur die Bezeichnung "Setzung" dafür gelesen zu haben.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Gott ist für mich "Wirklichkeit". "Göttliche Entität" könnte passen. Mehr kann ich nicht sagen
Das reicht schon. - Das hieße doch, dass es "Wirklichkeit"/"Ontisches" gibt, was wissenschaftlich (im KR-Sinn) nicht untersuchbar ist - richtig?
Also erst einmal habe ich "Wirklichkeit" so verwendet, weil ich in der Kategorie "Glauben" so etwas sagen darf. Und weil die Aussage im Kontext "Glauben" formuliert habe, tritt die Aussage in keinen Konflikt mit der Kategorie "Wissen". Und in der -- dass hatten wir schon -- feiert "die Wirklichkeit" ein trauriges, verkanntes Dasein.

Kommt mir vor, als hätte der closs mal wieder einen seiner Versuchsballons zur Etablierung einer über verschiedene Kategorien greifenden Erkenntnis hat steigen lassen. :angel:

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Hier ist es so, dass sowohl der praktizierende Schulmediziner als auch der HP-Arzt Ergebnisse auf der Basis von Erklärungen, Modellen, Theorien und wie man es auch nennen mag, suchen. Bei dem einen sind die Modelle aber schärfer gefasst.
Ja - natürlich. - Auch der HP-Arzt weiß, warum er im Einzelfall dieses und nicht jenes zu tun hat. - Hier aber geht es ständig um Kausalitäts-Nachweise, die man erst erbringen kann, wenn ein Modell steht, anhand dessen es möglich ist - und das kann der HP-Arzt NICHT, obwohl er nichtsdestoweniger weiß, was er im Einzelfall gegenüber dem Patienten zu tun hat.
Also halt mal. Es geht vor allem um ein differenziertes Modell. Und "Globuli rein, Heilung raus" ist nicht sonderlich differenziert. Ein "kausales" Modell ist schön, weil sich aus einem relativ einfach gestalteten Ausdruck vielfältige spezifische Beobachtungsvorhersagen ableitbar sind.

Wenn es so ist, wie Du sagst, dann hat der HP-Arzt doch zumindest auf der einen Seite eine Menge von "Diagnosen" und auf der anderen Seite eine Menge von Therapien. Wenn die Elemente der einen mit jeweils mit einem oder mehreren Elementen der anderen Menge verknüpft ist, haben wir je nach Ausprägung eine Relation oder eine Funktion. Das könnte man auch weiter untersuchen, ist das ein diskretes System mit "willkürlichen" Zuordnungen, ist das System in sich inter- und extrapolierbar usw. Aber auch das benötigt ein Modell. Selbst wenn die HP-Ärzte dann aber, was ich befürchte, mit jeweils eigenen individuellen Modellen um die Ecke kommen, dann können die vergleichend Untersucht werden. Gibt es etwas, was gemeinsam das Funktionieren dieser individuellen Modelle erklärt.

Also es gibt Analysemöglichkeiten. Nur sind immer Modelle nötig.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

JackSparrow
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#895 Re: Homöopathie IV

Beitrag von JackSparrow » Fr 17. Nov 2017, 22:01

closs hat geschrieben:Was nützt es, von nachgewiesener Nicht-Wirkung zu sprechen, wenn es in der Praxis oft genug funktioniert?
Was nützt es, Homöopathie anzupreisen bei Beschwerden, gegen die ein indianischer Regentanz oder ein durch Orgon-Energie aufgeladener Himalaya-Kristall aus den geheimen Bergwerken von Kathmandu ebensogut helfen würde?

Natürlich kann man kausal alles auf Placebo-Effekte, etc. schieben:
Da deine (angeblichen) Daten aus retrospektiven Beobachtungsstudien und nicht aus Interventionsstudien stammen, darf man mathematisch korrekt kausal auf alles Beliebige schließen. Deshalb hier ein weiteres Mal mein Vorschlag, dich irgendwo wenigstens kurz über die Grundlagen der Statistik zu informieren.

Aber selbst dann bekommt man nicht aus der Welt, dass ein erheblicher Anteil von "Hausarztkrankheiten" damit genausogut bis besser wie/als Schulmedizin mit Heilung verbunden ist.
Versuch das mal bei Herzinsuffizienz oder Darmparasiten.

closs
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#896 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Fr 17. Nov 2017, 23:15

Anton B. hat geschrieben:Dann ist es keine "Vereinbarung".
Die Etablierung eines Systems und die Handlungsweisen, die man daraus rekrutiert, würde ich schon als "Vereinbarung" bezeichnen.

Anton B. hat geschrieben:Mir ist überhaupt nicht klar, wie Deinem Anspruch der Vermittlung angemessen Rechnung getragen werden kann. Ich weiß auch nicht, ob das eingefordert werden kann. Es verbleibt immer, dass dem Laien etwas "erzählt" wird.
So ist die Praxis - aber letztlich läuft es doch auf Täuschung hinaus. (Gut, dass Du die Sache so differenziert siehst - das ist NICHT die Regel)

Anton B. hat geschrieben:Welche Positionierung? "Vernünftig begründet" ist keine Position, sondern ein Projekt.
Da sehe ich jetzt keinen Widerspruch. - Und doch: Es ist eine "Positionierung", was allein damit anfängt, dass man "Vernunft" nach bestimmten (anthropogenen) Kriterien definiert - das kann man machen, aber man kann es auch ganz anderes machen: Also "Positionierung"/"Perspektive".

Anton B. hat geschrieben:Wir akzeptieren "das" Wissen nicht, weil sich die Definition so gut anhört oder weil wir uns gegenseitig geschworen haben, uns auf diese Erkenntnisart zu einigen, sondern weil wir damit gut fahren.
Siehst Du: Genau das würde ein HP-Arzt auch sagen - wir tun es, weil wir therapeutisch gut damit fahren.

Anton B. hat geschrieben: "Setzung" passt nicht. Kann mich auch nicht erinnern, in der philosophischen Literatur die Bezeichnung "Setzung" dafür gelesen zu haben.
Da sagt man "Axiom" oder "Dogma", die man dann untereinander noch einmal (wenig überzeugend) unterscheidet - deshalb ziehe ich das neutrale "Setzung" vor.

Anton B. hat geschrieben: Und weil die Aussage im Kontext "Glauben" formuliert habe, tritt die Aussage in keinen Konflikt mit der Kategorie "Wissen". Und in der -- dass hatten wir schon -- feiert "die Wirklichkeit" ein trauriges, verkanntes Dasein.
Das kann man gar nicht oft genug wiederholen!!!!!!

Im übrigen verstehe ich wirklich nicht, warum man "Wirklichkeit" einvernehmlich als das definieren könnte, "was ist, ob wir es wissen/wahrnehmen oder nicht" - das ist doch wirklich neutral.

Anton B. hat geschrieben:Kommt mir vor, als hätte der closs mal wieder einen seiner Versuchsballons zur Etablierung einer über verschiedene Kategorien greifenden Erkenntnis hat steigen lassen.
Moment: Nicht die (unsere) Erkenntnis erstreckt sich über verschiedene Kategorien (was ja hieße: über unsere Wahrnehmung hinaus - das wäre ein Oxymoron). - Aber das, was "ist", ist eine andere Kategorie als das, was wir (per Alltagssinne oder wissenschaftliche Modelle) wahrnehmen. - Nur darum geht es.

Anton B. hat geschrieben:Es geht vor allem um ein differenziertes Modell. Und "Globuli rein, Heilung raus" ist nicht sonderlich differenziert.
Richtig - das beschreibt ja nur das, was Ärzte und Patienten (hoffentlich) beobachten.

closs hat geschrieben:Wenn es so ist, wie Du sagst, dann hat der HP-Arzt doch zumindest auf der einen Seite eine Menge von "Diagnosen" und auf der anderen Seite eine Menge von Therapien.
Natürlich.

Anton B. hat geschrieben:Das könnte man auch weiter untersuchen, ist das ein diskretes System mit "willkürlichen" Zuordnungen, ist das System in sich inter- und extrapolierbar usw.
Das weiß ich natürlich en detail nicht - ich weiß nur, was mir an konkreten Fällen gezeigt und erklärt wurde.

Anton B. hat geschrieben:Gibt es etwas, was gemeinsam das Funktionieren dieser individuellen Modelle erklärt.
So wie ich es verstanden habe (also ohne Gewähr), kennt der HP-Arzt die Einsatzbereiche verschiedener Mittel, weil diese vorgeprüft bzw. praxis-bewährt sind. - Achtung: Das gilt nur für NIEDRIGE Ds - bei hohen Ds ist es ungleich komplizierter.

Bei niedrigen Ds heißt dies, dass das Symptom "Entzündungen" mit den Mitteln x und y behandelt werden kann. - Aber das ist das Ende - der Anfang ist die Diagnose, die aus zweierlei Gründen wichtig ist:
* Ausschlussdiagnose - man kann eine Entzündung nicht per HP behandeln, wenn sie - blödes Beispiel - von einem Nagel herrührt, den man sich in den Fuß getreten hat - da muss vorher der Nagel raus.
* Umfassende Diagnose, die nicht nur den Entzündungsbereich umfasst - Beispiel: Wenn jemand am Zahn Nr. 27 eine Entzündung hat, ist dies für den HP-Arzt Grund, sich das damit meridial (?) besonders verbundene Organ näher anzuschauen - es könnte nämlich der eigentliche Bösewicht sein, obwohl es sich (noch) ruhig verhält.

Und wenn DAS alles durch ist, gibt man am Ende ein Mittel - wobei der Vorlauf umso länger dauert (dauern sollte), je höher das D ist. - Um es abzurunden: Ja, natürlich gibt es Kriterien, nach denen man bei der HP diagnostiziert und therapiert.

Anton B. hat geschrieben:Selbst wenn die HP-Ärzte dann aber, was ich befürchte, mit jeweils eigenen individuellen Modellen um die Ecke kommen, dann können die vergleichend Untersucht werden.
Auch das kann sein - auch das HP-Feld ist heterogen (aber eigentlich ist das überall so, oder nicht?).

Anton B. hat geschrieben:Nur sind immer Modelle nötig.
Da scheint es zu hapern - was aber wirklich auch objektive Gründe hat.

Nimm mal ein Beispiel, das ich hier bereits zum Besten gegeben habe, und sage mir, wie man da ein Modell draus machen kann:

* Aufwändige Anamnese über SChriftbilder, Farbvorlieben, etc. (natürlich auf Basis von vorherigem medizinischen Durchchecken)
* Auswahl eines ganz bestimmten Mittels AUFGRUND dieser Anamnese.
* Prognose: Erstverschlimmerung, dann Totalentgiftung, nach einem Jahr Heilung.

Wir sind uns doch einig, dass man Studien machen müsste, die mindestens ein Jahr lang anhalten - oder?

JackSparrow hat geschrieben:Was nützt es, Homöopathie anzupreisen bei Beschwerden, gegen die ein indianischer Regentanz oder ein durch Orgon-Energie aufgeladener Himalaya-Kristall aus den geheimen Bergwerken von Kathmandu ebensogut helfen würde?
Woher willst Du wissen, dass es so ist?

JackSparrow hat geschrieben:Deshalb hier ein weiteres Mal mein Vorschlag, dich irgendwo wenigstens kurz über die Grundlagen der Statistik zu informieren.
Dass meine Aussagen statistisch nicht verwertbar sind, weiß ich auch - es geht hier um begreifen, nicht um beweisen.

JackSparrow hat geschrieben:Versuch das mal bei Herzinsuffizienz oder Darmparasiten.
Dazu ist der Arzt da, zu unterscheiden.

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#897 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Münek » Sa 18. Nov 2017, 08:52

closs hat geschrieben:Im übrigen verstehe ich wirklich nicht, warum man "Wirklichkeit" einvernehmlich als das definieren könnte, "was ist, ob wir es wissen/wahrnehmen oder nicht" - das ist doch wirklich neutral.
Gegen diese Definition hat ja keiner was. Abenteuerlich und bedenklich wird es erst, wenn man die mit unseren Sinnen NICHT wahrnehmbare Welt doch "perspektivisch" wahrzunehmen glaubt - nach dem Motto: Es könnte ja sein, dass...oder: Aus meiner
Perspektive sehe ich das aber dennoch so...und schwadroniert über Dinge, die man nicht wissen kann.

Da halte ich es lieber mit Wittgenstein: Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.



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#898 Re: Homöopathie IV

Beitrag von Pluto » Sa 18. Nov 2017, 09:39

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Dann ist es keine "Vereinbarung".
Die Etablierung eines Systems und die Handlungsweisen, die man daraus rekrutiert, würde ich schon als "Vereinbarung" bezeichnen.
Nein. Es braucht keine Vereinbarung; man macht es weil es funktioniert, NICHT weil es vereinbart wird.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Welche Positionierung? "Vernünftig begründet" ist keine Position, sondern ein Projekt.
Da sehe ich jetzt keinen Widerspruch. - Und doch: Es ist eine "Positionierung", was allein damit anfängt, dass man "Vernunft" nach bestimmten (anthropogenen) Kriterien definiert - das kann man machen, aber man kann es auch ganz anderes machen: Also "Positionierung"/"Perspektive".
Es braucht keine Positionierung. Die Handlung erfolgt weil sie funktioniert.

closs hat geschrieben:Genau das würde ein HP-Arzt auch sagen - wir tun es, weil wir therapeutisch gut damit fahren.
Genau das will man ja in einer Studie herausfinden. Doch nähert man sich dem Problem systematisch, verschwindet der therapeutische Erfolg, was die Frage aufwirft, ob der HP-"Arzt" nicht vielleicht dochan einer Wahrnehmungsstörung litt?

closs hat geschrieben:Im übrigen verstehe ich wirklich nicht, warum man "Wirklichkeit" einvernehmlich als das definieren könnte, "was ist, ob wir es wissen/wahrnehmen oder nicht" - das ist doch wirklich neutral.
Weil es nicht stimmen muss. Selbst wenn die Wirklichkeit Unbekanntes enthalten sollte, können wir das niemals ohne Wirkung erfahren.
Mit anderen Worten: Wirklichkeit die nicht wirkt, ist irrelevant.

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Es geht vor allem um ein differenziertes Modell. Und "Globuli rein, Heilung raus" ist nicht sonderlich differenziert.
Richtig - das beschreibt ja nur das, was Ärzte und Patienten (hoffentlich) beobachten.
Das Grundproblem bleibt: Warum verschwindet die Wirkung von Globuli, wenn man sich ihr systematisch nähert.

closs hat geschrieben:Achtung: Das gilt nur für NIEDRIGE Ds - bei hohen Ds ist es ungleich komplizierter.
Inwiefern ist es komplizierter?

closs hat geschrieben:* Ausschlussdiagnose - man kann eine Entzündung nicht per HP behandeln, wenn sie - blödes Beispiel - von einem Nagel herrührt, den man sich in den Fuß getreten hat - da muss vorher der Nagel raus.
Logisch. Das ist nicht das Problem. Der Punkt ist: Die meisten Entzündungen gehen auch ohne Behandlung vorbei, wenn die Ursache (Nagel) entfernt wurde.

closs hat geschrieben:* Umfassende Diagnose, die nicht nur den Entzündungsbereich umfasst - Beispiel: Wenn jemand am Zahn Nr. 27 eine Entzündung hat, ist dies für den HP-Arzt Grund, sich das damit meridial (?) besonders verbundene Organ näher anzuschauen - es könnte nämlich der eigentliche Bösewicht sein, obwohl es sich (noch) ruhig verhält.
Kann ich mir nicht vorstellen.
Woher will denn der HP-"Arzt" wissen wo er schauen muss?

Übrigens, gut, dass du ein Fragezeichen gesetzt hast: Das Wort "meridial" gibt es gar nicht.

closs hat geschrieben:Nimm mal ein Beispiel, das ich hier bereits zum Besten gegeben habe, und sage mir, wie man da ein Modell draus machen kann:

* Aufwändige Anamnese über SChriftbilder, Farbvorlieben, etc. (natürlich auf Basis von vorherigem medizinischen Durchchecken)
* Auswahl eines ganz bestimmten Mittels AUFGRUND dieser Anamnese.
* Prognose: Erstverschlimmerung, dann Totalentgiftung, nach einem Jahr Heilung.
Woher hast du das Beispiel?
Ob es sich bei einer echten Prognose wirklich so verhält, bezweifle ich.

closs hat geschrieben:Wir sind uns doch einig, dass man Studien machen müsste, die mindestens ein Jahr lang anhalten - oder?
Aber nur wenn du mit dem Inhalt der (fiktiven) Prognose recht hättest.

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Was nützt es, Homöopathie anzupreisen bei Beschwerden, gegen die ein indianischer Regentanz oder ein durch Orgon-Energie aufgeladener Himalaya-Kristall aus den geheimen Bergwerken von Kathmandu ebensogut helfen würde?
Woher willst Du wissen, dass es so ist?
Vielleicht, weil die Beschwerden auch ganz ohne Behandlung verschwunden wären.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#899 Re: Homöopathie IV

Beitrag von closs » Sa 18. Nov 2017, 10:47

Münek hat geschrieben:Abenteuerlich und bedenklich wird es erst, wenn man die mit unseren Sinnen NICHT wahrnehmbare Welt doch "perspektivisch" wahrzunehmen glaubt - nach dem Motto: Es könnte ja sein, dass...oder: Aus meiner
Perspektive sehe ich das aber dennoch so...und schwadroniert über Dinge, die man nicht wissen kann.
"Wissen" kann man doch eh nicht!!! - Und erneut: Nicht jede theoretisch einnehmbare Perspektive hält einer logischen/hermeneutisch-anspruchsvollen Überprüfung statt - aber es gibt eben Perspektiven, die dem stand halten.

Münek hat geschrieben:Da halte ich es lieber mit Wittgenstein: Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.
Gefährlicher Satz, da man dann gar nichts mehr sagen dürfte, wenn man konsequent zu Ende denkt.

Pluto hat geschrieben:Es braucht keine Vereinbarung; man macht es weil es funktioniert, NICHT weil es vereinbart wird.
1) Dieser Satz könnte von einem HP-Arzt kommen.

2) Die Art und Weise, WIE man es macht ("Wir machen es jetzt nach folgenden Kriterien") ist schon eine Vereinbarung. - ODer "Wir bezeichnen auch Nicht-Messbarkeit einer Sache als Falsifizierung einer Sache" - auch das ist eine Vereinbarung. - Und wie gesagt: Nix dagegen - das war ja das, was Popper wollte: "Wir untersuchen das, was kritisch-rational untersuchbar ist. und dabei bedienen wir uns folgender Regeln - was rausfällt. interessiert uns nicht".

Der Punkt ist: Man darf die Aussage "Wir handeln in DIESEM Korridor" nicht umdrehen und daraus machen: "Wenn etwas NICHT in diesem Korridor ist, dann gibt es es nicht" - so machen es nämlich die ideologischen Vertreter des kR.

Pluto hat geschrieben:Es braucht keine Positionierung. Die Handlung erfolgt weil sie funktioniert.
Sehr pragmatisch - mache ich zuhause genauso. - Und die HP-Leute machen es auch. - Aber das klingt jetzt nicht so sehr nach einer Theorie zum Verständnis der Welt.

Pluto hat geschrieben:Doch nähert man sich dem Problem systematisch, verschwindet der therapeutische Erfolg, was die Frage aufwirft, ob der HP-"Arzt" nicht vielleicht dochan einer Wahrnehmungsstörung litt?
Diesen Gap verstehe ich genauso wenig wie Du - weshalb ich gerne einen wirklich guten HP-ler hier im Thread an Bord hätte, der die Studien dazu kennt. - IRgendwas stimmt hier auf irgendeiner Seite nicht.

Pluto hat geschrieben:Selbst wenn die Wirklichkeit Unbekanntes enthalten sollte, können wir das niemals ohne Wirkung erfahren.
Mit anderen Worten: Wirklichkeit die nicht wirkt, ist irrelevant.
Du hüpfst in diesen beiden Sätzen von einer Kategorie in eine andere:
1) Ja - von dem, was ist, erfahren wir nicht, wenn wir keine Wirkung (welcher Art auch immer)davon erkennen.
2) Dein "Mit anderen Worten" ist ein non sequitur - denn: Die Tatsache, dass wir eine Wirkung nicht erkennen (können), sagt nichts darüber aus, ob etwas wirkt.

Du hüpfst von Sachebene in die Wahrnehmungs-Ebene hin und her - als ob das Eine mit anderen etwas zu tun hätte.

Pluto hat geschrieben:Das Grundproblem bleibt: Warum verschwindet die Wirkung von Globuli, wenn man sich ihr systematisch nähert.
Korrekt formuliert: Warum stellen wir mit unseren systematischen Annäherungen keine Wirkung von Globuli fest? - Dazu gibt es zwei Antworten: 1) Es gibt ontisch keine Wirkung.
2) Wir nähern uns falsch.

Pluto hat geschrieben:Inwiefern ist es komplizierter?
Bei hohen Ds verschwimmt die Zuordnung von Mittel und Krankheit, weil dort der Typus eine größere Rolle spielt.

Pluto hat geschrieben:Der Punkt ist: Die meisten Entzündungen gehen auch ohne Behandlung vorbei, wenn die Ursache (Nagel) entfernt wurde.
Warum wird dann ständig Cortison verschrieben?

Pluto hat geschrieben:Kann ich mir nicht vorstellen. Woher will denn der HP-"Arzt" wissen wo er schauen muss?
Weil er es diagnostisch gelernt hat - hier bringt die HP-Ausbildung eigenes Wissen mit sich. - Wobei: Dieses diagnostische Wissen ist nicht HP-exklusiv - meine momentane nicht-homöophatische Hausärztin kennt solche diagnostischen Wege ebenfalls. - Aber diese Wege werden halt nicht im Prüfungs-Kanon der Schulmedizin gelehrt.

Pluto hat geschrieben:Übrigens, gut, dass du ein Fragezeichen gesetzt hast: Das Wort "meridial" gibt es gar nicht.
"Meridional" muss es heißen - aber selbst da weiß ich INHALTLICH nicht, ob es die richtige Spur ist. - Halt irgendwelche spezifischen Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen des Körpers, die jetzt nicht benennen kann, mit denen aber ein ausgebildeter Arzt arbeitet.

Pluto hat geschrieben:Woher hast du das Beispiel?Ob es sich bei einer echten Prognose wirklich so verhält, bezweifle ich.
Das ist EIN konkretes Beispiel des Kölner Arztes, den ich kannte. - Das entspricht knallhart der PRaxis.

Pluto hat geschrieben:Aber nur wenn du mit dem Inhalt der (fiktiven) Prognose recht hättest.
Die Prognose in diesem Fall trat exakt ein - und falls der Kölner Arzt seine sonstigen Unterlagen nicht von langer Hand gefälscht hat, dann war dies die Regel.

Und jetzt wäre die Frage auf wissenschaftlicher Ebene:
Gibt es Langzeitstudien zur HP?

Pluto hat geschrieben:Vielleicht, weil die Beschwerden auch ganz ohne Behandlung verschwunden wären.
Möglich - aber das ist bei den verschreibungspflichtigen Cortison-Salben dich genauso.

JackSparrow
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#900 Re: Homöopathie IV

Beitrag von JackSparrow » Sa 18. Nov 2017, 12:39

closs hat geschrieben:Woher willst Du wissen, dass es so ist?
Vergleichen wir einfach die Datenlage: gibt es Menschen, die beobachtet haben, dass nach einer Behandlung mit esoterischen Heilmethoden ihre Beschwerden verschwunden waren? Ist aus dieser Beobachtung zu folgern, dass esoterische Heilmethoden zu Beschwerdefreiheit führen?

Dass meine Aussagen statistisch nicht verwertbar sind, weiß ich auch - es geht hier um begreifen, nicht um beweisen.
Du begreifst nicht den Unterschied zwischen einer Beobachtung und einer Intervention und dass der Zinkgehalt der Türklinke des Homöopathen und die Farbe der Socken der Großmutter des Patienten mütterlicherseits drei Wochen vor der Behandlung genauso viel zu dessen angeblicher Heilung beigetragen hat wie das Verabreichen des homöopathischen Präparates.

Dazu ist der Arzt da, zu unterscheiden.
Du räumst also ein, dass ein Arzt bei echten Krankheiten nicht auf Homöopathie vertrauen sollte?

Gesperrt