Impfung -- JA oder NEIN?

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Pluto
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#1221 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Pluto » Di 6. Jun 2017, 20:11

Thema abgetrennt: Kampf gegen Rechts
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piscator
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#1222 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » Mi 7. Jun 2017, 10:17

Mez hat geschrieben:Wie ist es möglich, dass Leute auf solche Betrüger reinfallen? Heute gibts doch überall genug Informationen.
Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass sich diese Leute ausschließlich über die einschlägigen alternativen Medien informieren. Vieöle dieser Menschen leben in einer Parallelwelt, die in sich geschlossen ist und aus der man kaum von selbst weder herauskommt.
Er hat angeblich 35.000 Leute vom Krebs geheilt, das erste mal mit 12 Jahren, manche innerhalb ein paar Stunden oder
Tage.
Leute sind einfach nicht an Fakten interessiert, die wollen sich doch bescheisen lassen. Aber über Wissenschaft und Medizin
wird gejammert und kritisiert....
Wissenschaft und Medizin sind schwer zu verstehen. In den meisten Disziplinen kommt man ohne fundierte mathematische Kenntnisse nicht weit. Da haben es die Scharlatane natürlich leichter.
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JackSparrow
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#1223 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von JackSparrow » Mo 12. Jun 2017, 22:58

piscator hat geschrieben:Wissenschaft und Medizin sind schwer zu verstehen. In den meisten Disziplinen kommt man ohne fundierte mathematische Kenntnisse nicht weit.
Vor allem wenn man aus rein fundamentalistischen Gründen gar nicht erst zum Arzt geht. Die Risiken und Nebenwirkungen eines Medikamentes stehen schließlich in jedem Beipackzettel und könnten auch jedem Patienten mitgeteilt werden, der mit Worten wie "häufig" oder "selten" irgendwas anfangen kann.

Wobei Risiken und Nebenwirkungen bei Aspirin oder bei Nasenspray sicherlich weitaus häufiger auftreten als bei einer Grippeimpfung. Dummerweise interessiert sich dafür bisher aber noch keine Sekte.

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sven23
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#1224 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Do 22. Jun 2017, 15:42

piscator hat geschrieben: Der neueste Superstar der Szene ist allerdings Meran Keshe:

http://secret-wiki.de/wiki/Keshe_Foundation

Ein absolutes Universalgenie, das auf allen nur denkbaren wissenschaftlichen Disziplinaren bahnbrechende Entdeckungen gemacht hat, das fängt beim fliegenden Auto an, geht über die Errichtung eines Raumflughafens in Ghana (!), der Einführung des Weltfriedens und hört bei der Heilung aller möglichen Krankheiten auf. :lol:

Zitat aus dem Link:
"Mehran Tavakoli Keshe wurde 1958 im Iran als Sohn eines Röntgeningenieurs geboren. Er wurde in sehr jungen Jahren in die Welt der Strahlungs- und Nuklearwissenschaften eingeführt."

Wahrscheinlich hat er dabei auch zuviel Strahlung abbekommen. :lol:
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sven23
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#1225 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Do 22. Jun 2017, 15:49

Mez hat geschrieben: Wie ist es möglich, dass Leute auf solche Betrüger reinfallen? Heute gibts doch überall genug Informationen.
Er hat angeblich 35.000 Leute vom Krebs geheilt, das erste mal mit 12 Jahren, manche innerhalb ein paar Stunden oder
Tage.
Leute sind einfach nicht an Fakten interessiert, die wollen sich doch bescheisen lassen. Aber über Wissenschaft und Medizin
wird gejammert und kritisiert....

Es gibt halt immer noch sehr viele Menschen, die auf jeden esoterischen Schwachsinn anspringen. Das betrifft auch höher Bildungsschichten, wie man auch hier im Forum sehen kann.
Bei der Diagnose Krebs befinden sich Menschen in einer existentiellen Ausnahmesituation. Da wird oft nach jedem Strohhalm gegriffen. Deshalb ist es besonders perfide, Menschen in dieser Situation finanziell auszunutzen. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert, Scharlatanen das Leben etwas schwerer zu machen.
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#1226 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Pluto » Do 22. Jun 2017, 16:01

sven23 hat geschrieben:Bei der Diagnose Krebs befinden sich Menschen in einer existentiellen Ausnahmesituation. Da wird oft nach jedem Strohhalm gegriffen. Deshalb ist es besonders perfide, Menschen in dieser Situation finanziell auszunutzen. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert, Scharlatanen das Leben etwas schwerer zu machen.
Um die Jahrtausendwende hatten wir eine ganz liebe Nachbarin, die an Krebs litt. Sie hat sich im schweizerischen Luzern an ein Institut gewandt, das ihr versprach, den Krebs mittels Magnetstimulation zu bekämpfen.
Das Perfide daran: Eine Behandlung (über mehrere Monate) kostete 80'0000 Franken.

Sie ist im August 2001 verstorben.
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#1227 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Do 22. Jun 2017, 16:15

sven23 hat geschrieben:Bei der Diagnose Krebs befinden sich Menschen in einer existentiellen Ausnahmesituation. Da wird oft nach jedem Strohhalm gegriffen.
Stimmt - und in der Praxis ist es durchaus üblich, schulmedizinische und alternativmedizinische Behandlungen zu verknüpfen. - Man darf nie vergessen, dass es Alternativmedizinisches gibt, das irgendwann auch schulmedizinisch anerkannt sein kann - Marihuana wäre dazu ein gutes Beispiel.

Es ist also nicht nötig, hier schon wieder die ideologische Keule zu schwingen.

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#1228 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » Do 22. Jun 2017, 16:19

Impfverweigerung und der Hang zur Homöopathie ist auch in der Familie meiner Partnerin verbreitet. Mit rationalen Argumenten kommt man nicht weit.
Jedenfalls werde ich demnächst zum ersten Mal Großvater, was mich sehr freut, aber auch etwas irritiert, dass ich dann mit einer Großmutter Sex haben werde. :lol: Aber da muss man durch. :lol:

Jedenfalls freut mich, das die werdenden Eltern bereits Hebamme, Hausarzt, Kinderarzt und die Klink zur Entbindung konsultiert haben und beizeiten auch ihre eigenen Schutzimpfungen aufgefrischt haben. Mit Homöopathie und sonstigem Hokuspokus haben sie nichts im Sinn.
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#1229 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » Do 22. Jun 2017, 16:37

piscator hat geschrieben:Impfverweigerung und der Hang zur Homöopathie ist auch in der Familie meiner Partnerin verbreitet. Mit rationalen Argumenten kommt man nicht weit.
Ohne hier wieder eine inhaltliche Diskussion anzuleiern (bringt nichts): Es ist aus meiner Sicht grenzwertig, eigene Modelle als "rational"/"vernünftig"/"aufgeklärt" darzustellen und dies bei anderen Modellen auszuschließen, wenn einem die Ergebnisse nicht passen.

Gerade neulich war ein Dossier in der ZEIT, in dem sinngemäß der Satz stand "Wir stehen erst am Anfang des Verstehens dessen, was genetisch, epigenetisch, etc. abläuft - es ist einfach zu komplex". - Will heißen: Es können Zeiten kommen, in denen die Schulmedizin einräumt, dass diese oder jene alternative Ansicht der Vergangenheit dann auch innerhalb der Schulmedizin anerkannt ist.

Trotzdem sollte man sich auch nach meiner Ansicht impfen lassen. - Das Argument, dass Kinderkrankheiten für die Immunentwicklung eine Rolle spielen, ist zwar immer noch nicht ausgeräumt. - Aber wenn Kinderkrankheiten wie etwa Röteln ausgestorben sind, kann man sie nicht im Kindesalter abhaken - und wenn sie eine erwachsene Frau in der Schwangerschaft treffen, wissen wir ja alle, wie gefährlich das ist - also besser impfen. - Warten wir ab, was die Medizin in 50 Jahren sagen wird - werde ich nicht mehr erleben, aber vielleicht haben wir ja junge Foristen, die das für uns übernehmen können.

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#1230 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » Do 22. Jun 2017, 16:59

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Bei der Diagnose Krebs befinden sich Menschen in einer existentiellen Ausnahmesituation. Da wird oft nach jedem Strohhalm gegriffen. Deshalb ist es besonders perfide, Menschen in dieser Situation finanziell auszunutzen. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert, Scharlatanen das Leben etwas schwerer zu machen.
Um die Jahrtausendwende hatten wir eine ganz liebe Nachbarin, die an Krebs litt. Sie hat sich im schweizerischen Luzern an ein Institut gewandt, das ihr versprach, den Krebs mittels Magnetstimulation zu bekämpfen.
Das Perfide daran: Eine Behandlung (über mehrere Monate) kostete 80'0000 Franken.

Sie ist im August 2001 verstorben.
Traurig, aber leider kein Einzelfall.
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