Ganzheits Methoden

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barbara
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#151 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von barbara » Di 14. Okt 2014, 06:37

JackSparrow hat geschrieben: Ja, so werden Medikamente für gewöhnlich getestet. Indem man der einen Hälfte das Medikament verabreicht und der anderen Hälfte ein Placebo.

Leider bilden diese Tests nicht die klinische Realität ab - sie gehen, um ein Beispiel zu nennen, kaum je über 20 Jahre. Abe es gibt viele Menschen, die ihre Medikamente lebenslang einnehmen müssen, teils noch länger als 20 Jahre. Ein Test über einige Wochen oder Monate ist da einfach nicht aussagekräftig.

Bei einer "Schlacke im Darm" und sonstigen esoterischen Krankheiten besteht natürlich das Problem, dass diese bei den Patienten erstmal nachgewiesen werden müsste, bevor man sie dagegen behandeln kann.

die Diagnose ist ja selten das Problem: Kotsteine, Gallensteine, Nierensteine, Harnsäurekristalle... sind alle gut bekannt.

Eins der Probleme besteht allerdings in der Haltung, dass es keinen Handlungsbedarf gäbe, bis ein Problem überhaupt erst da ist - statt dass man schon im Voraus dafür sorgt, dass es womöglich gar nicht entsteht.

Wenn es um Finanzen geht, sehen die meisten Menschen ja auch ein, dass sie während Jahren in die Rentenkasse einzahlen müssen, um dann, wenn die Rente kommt, finanziell versorgt zu sein - jeder würde als dumm bezeichnet, der sich sein Leben lang keine Gedanken macht und dann, mit 60 Jahren, mit nichts da steht und auf einmal ein riesiges Problem hat. Wenn es um Gesundheit geht, soll dieses Unbewusstheit und Mangel an Voraussicht aber normal und gut und ein sinnvolles Verfahren sein? also bitte.

Regelmässige Hygiene, auch innerlich, sollte zur Routine jedes Menschen gehören, wie das Zähneputzen und Waschen. Bloss weil man die inneren Organe nicht sieht, sind sie nicht nicht da.

gruss, barbara

JackSparrow
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#152 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von JackSparrow » Di 14. Okt 2014, 11:58

barbara hat geschrieben:Leider bilden diese Tests nicht die klinische Realität ab - sie gehen, um ein Beispiel zu nennen, kaum je über 20 Jahre.
Würde eine Gruppe von Arteriosklerose-Patienten pro Tag 6 Liter Wasser trinken und eine Kontrollgruppe nur 2 Liter, und nach 6 Monaten hätte sich die Arteriosklerose der 6-Liter-Gruppe gebessert, dann wäre die Wirksamkeit von Wasser als Medikament belegt.

Eins der Probleme besteht allerdings in der Haltung, dass es keinen Handlungsbedarf gäbe, bis ein Problem überhaupt erst da ist - statt dass man schon im Voraus dafür sorgt, dass es womöglich gar nicht entsteht.
Die Risikofaktoren für Gallensteine oder Arteriosklerose sind bekannt. Die Prophylaxe besteht darin, dass den Leuten diese Risikofaktoren mitgeteilt werden.

Regelmässige Hygiene, auch innerlich,
Konsequenterweise sollte man die Leute nicht nur über Risikofaktoren aufklären, sondern auch über pseudomedizinische Praktiken und erfundene Krankheitsbilder, deren einzige Wirkung darin besteht, dass einem das Geld aus der Tasche gezogen wird.

closs
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#153 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von closs » Di 14. Okt 2014, 12:43

JackSparrow hat geschrieben:Konsequenterweise sollte man die Leute nicht nur über Risikofaktoren aufklären, sondern auch über pseudomedizinische Praktiken und erfundene Krankheitsbilder
Rechne mal die Verschreibungen und Operationen dazu, die innerhalb der Schulmedizin unnötigerweise gemacht werden, dann reden wir von richtigem Geld.

Pluto
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#154 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Pluto » Di 14. Okt 2014, 12:54

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Konsequenterweise sollte man die Leute nicht nur über Risikofaktoren aufklären, sondern auch über pseudomedizinische Praktiken und erfundene Krankheitsbilder
Rechne mal die Verschreibungen und Operationen dazu, die innerhalb der Schulmedizin unnötigerweise gemacht werden, dann reden wir von richtigem Geld.
Es geht aber hier nicht um Schulmedizin, sondern um Ganzheitsmedizin — übrigens ein so schwammiger Begriff, dass ihn noch Neimand präzise definieren konnte.

Davon abgesehen... das eine schließt das andere nicht aus, oder? Schließlich ist Aufklärung im Zeitalter des Internet (fast) um sonst.
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closs
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#155 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von closs » Di 14. Okt 2014, 13:44

Pluto hat geschrieben:Davon abgesehen... das eine schließt das andere nicht aus, oder?
Korrekt - es zeigt nur, dass es überall zwickt.

Pluto hat geschrieben:übrigens ein so schwammiger Begriff, dass ihn noch Neimand präzise definieren konnte.
Stimmt - weil es ein nicht-geschützter Begriff ist und es ein sehr heterogener Bereich ist. - Deshalb würde ich es mir einfach machen: An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen - deshalb meine Anregung, eine einvernehmlich (!) designte Studie via KV zu machen. - Da ist dann kein Platz für Ideologien - egal von welcher Seite.

barbara
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#156 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von barbara » Di 14. Okt 2014, 18:37

JackSparrow hat geschrieben:Die Risikofaktoren für Gallensteine oder Arteriosklerose sind bekannt. Die Prophylaxe besteht darin, dass den Leuten diese Risikofaktoren mitgeteilt werden.

Da sind wir ja schon auf dem Niveau von simplen Amuletten angelangt, wenn du davon ausgehst, es reiche, über etwas zu SPRECHEN, damit sich die Sache verändert und harmlos wird. - "Sie hier, ein Löwe! der sieht hungrig aus! der ist gefährlich!" - "Keine Bange, jetzt wo du erwähnt hast, dass er gefährlich ist, bist du in Sicherheit."

genau so habe ich mir gute Wissenschaft schon immer vorgestellt, in der Tat. :silent: :lol:


gruss, barbara

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#157 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von barbara » Di 14. Okt 2014, 18:39

Pluto hat geschrieben:Es geht aber hier nicht um Schulmedizin, sondern um Ganzheitsmedizin

Wer hat den Begriff hier eigentlich als Threadtitel gesetzt? - dieser Thread ist ja eine Abspaltung von einem andern Thread... woher der Name?

gruss, barbara

Pluto
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#158 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Pluto » Di 14. Okt 2014, 18:43

barbara hat geschrieben:Wer hat den Begriff hier eigentlich als Threadtitel gesetzt? - dieser Thread ist ja eine Abspaltung von einem andern Thread... woher der Name?
Mit Verlaub, liebe Barbara, das war ich.
Und wenn du die zwei Eingangsbeiträge von Flavius/Bodensee liest, wirst du schnell darauf kommen, warum. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#159 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von barbara » Di 14. Okt 2014, 19:08

Danke.

Dort finde ich den Begriff "(eine Krankheit) ganzheitlich ansehen" - scheint mir eigentlich klar zu sein von der Bedeutung: dass nicht nur das kranke Organ als auffälligstes Symptom betrachtet und beurteilt und in die Diagnose einbezogen wird, sondern das Gesamtsystem "Mensch", Physis und Psyche, inklusive seine Beziehungen und Umwelt.

Bei der Schulmedizin und ihrer starken Spezialisierung kann's ja schon mal vorkommen, dass jeder Spezialist das ihm zugewiesene Organ betrachtet, aber keine Zusammenhänge hergestellt werden, kein roter Faden im Krankheitsverlauf gesucht und gefunden wird.

gruss, barbara

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#160 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Pluto » Di 14. Okt 2014, 19:10

barbara hat geschrieben:Bei der Schulmedizin und ihrer starken Spezialisierung kann's ja schon mal vorkommen, dass jeder Spezialist das ihm zugewiesene Organ betrachtet, aber keine Zusammenhänge hergestellt werden, kein roter Faden im Krankheitsverlauf gesucht und gefunden wird.
Das kommt sicher vor, aber worauf willst du hinaus?
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