Homöopathie

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kandyra
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#121 Re: Homöopathie

Beitrag von kandyra » Sa 27. Apr 2013, 22:42

closs hat geschrieben: Kann ich befriedigend auch nicht beantworten. - Aus all dem, was ich gehört habe, passt mir als Erklärungsmodell die Chaostheorie am ehesten - der Spur nach:

* Krankheiten (zumindest die in Frage kommenden) sind Ausdruck einer System-Destabilisierung.

das ist eine Sichtweise die vielleicht gar nicht zutrifft, der Mensch will immer gesund, jung und kräftig sein und bleiben, dabei ist das gar nicht möglich, wir werden alle krank und sterben, das ist das einzig sichere im Leben..

closs hat geschrieben:* Krankheits-Symptome sind Ausdruck und Wegweiser zur Quelle der Störung. - Störungs-Quelle muss NICHT identisch sein mit beispielsweise der Schmerzstelle.

muss nicht sein, denn das bedeutet auch zu analysieren und zu bewerten, statt zu nehmen was ist wie es ist, also wird ein Konzept gemacht, aber Konzepte sind Gefängnisse.

closs hat geschrieben:* Homöopathie versteht sich als Disziplin, über Tests die Störungs-Quelle zu lokalisieren. - Dazu kommt noch das Symptom, das in logischer Verbindung zum Medikament steht (Similis similibus currentur).

Vielleicht waren einfach, um mal mein Beispiel der Alljährlichen Krankheit zu benutzen, die Anzahl der Krankheitstage in der Ordnung des Lebens vorbestimmt und wer da eingreift hat im Moment zwar etwas verändern können, aber am Ende wird es eben wieder ausgeglichen.

Ich denke, eine hohe Verdünnung wirkt nicht besser, sondern anderswo und deshalb kann die hohe Potenz auch Nebenwirkungen haben die man unterschätzt, weil sie nicht körperlich wirkt und das körperliche verheilt besser.
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closs
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#122 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Sa 27. Apr 2013, 22:56

kandyra hat geschrieben:das ist eine Sichtweise die vielleicht gar nicht zutrifft
Krankheit ist das Bestreben des Körpers, gesund werden zu wollen - irgendwann klappt's nicht mehr, und dann ist man tot.

kandyra hat geschrieben:denn das bedeutet auch zu analysieren und zu bewerten
Ich habe beides gleichzeitig erlebt - mechanische Zuordnung eines Präparat-Umfelds aufgrund der Symptome sowie Analyse von Nebensymptomen (bsp. Untersuchung der Zähne bei Symptom-Bild x)

kandyra hat geschrieben:die Anzahl der Krankheitstage in der Ordnung des Lebens
Das würde ich jetzt praktischer sehen: Eine Destabilisierung ist an derselben Stelle aufgetreten - entweder, weil nicht gescheit ausgeheilt, oder weil's ganz einfach DIE Schwachstelle ist.

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Zeus
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#123 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » So 28. Apr 2013, 01:52

kandyra hat geschrieben:ich behaupte nach wie vor, dass sie gefährlich sein kann.
closs hat geschrieben:Das sagen Homöopathen auch

Man sollte auch unbedingt Überdosen von generischen homöopathischen Produkten vermeiden!
Es gibt den (tatsächlichen) Fall eines Mannes, der die fixe Idee hatte, dass das Trinken von großen Mengen Wassers gegen Zahnschmerzen helfe. Beim zehnten Liter ist er schließlich an Nierenversagen gestorben.
Ob das Wasser wohl zu hoch potenziert war? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Zuletzt geändert von Zeus am Mo 29. Apr 2013, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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#124 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 28. Apr 2013, 02:01

Zeus hat geschrieben:Beim zehnten Liter ist er schließlich an Nierenversagen gestorben.

Ich kenne einen Fall, bei dem jemand Leberversagen wegen zu hohem Konsum von Karottensaft erlitten hat. - Ansonsten: Eine eingehende Einarbeitung in das Thema "Bifurkation" und "komplexe Systeme" kann zum Verständnis von Homöopathie hilfreich sein.

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#125 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » So 28. Apr 2013, 03:34

closs hat geschrieben:Krankheit ist das Bestreben des Körpers, gesund werden zu wollen
Eine Definition, die jeglicher Logik entbehrt. Also Krankheit hat mit Infektionen durch Viren oder Bakterien, Schädigung des Nervensystems durch Krebstherapien , Radioaktivität u.v.a. nichts zu tun?
Ein Beispiel:
Der menschliche Körper kann Schädigungen des peripheren Nervensystems nicht reparieren,
weil Nerven zwei Unzulänglichkeiten haben: sie sind nicht elastisch und sie wachsen nicht nach.
Mein (an Neuropathie leidender) Körper wäre nach deiner sonderbaren Definition NICHT krank.
Gut zu wissen!.
closs hat geschrieben: ...irgendwann klappt's nicht mehr, und dann ist man tot.
Auch das ist nonsense, lieber Kurt. Nicht alle Krankheiten sind tödlich. Nur das Leben, das endet immer mit dem Tod.
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#126 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 28. Apr 2013, 07:44

Zeus hat geschrieben:Also Krankheit hat mit Infektionen durch Viren oder Bakterien, Schädigung des Nervensystems durch Krebstherapien , Radioaktivität u.v.a. nichts zu tun?
Doch - der Körper wird auf die Viren reagieren, etc. - Wenn Nerven irreparabel geschädigt sind, dann gibt's nichts zu restaurieren.

Und ganz sicher wirst Du Fälle finden, in denen definitorisch Phänomene als Krankheit bezeichnet werden, auf die meine Definition nicht passt. - Nach allen Regeln der Kunst hast Du dann "falsifiziert" - und man hat sich damit erspart zu verstehen, um was es überhaupt geht.

Zeus hat geschrieben:Nicht alle Krankheiten sind tödlich.
Die allermeisten sogar - das ist doch ihr Sinn. :?

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#127 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » So 28. Apr 2013, 09:27

kandyra hat geschrieben: das ist eine Sichtweise die vielleicht gar nicht zutrifft, der Mensch will immer gesund, jung und kräftig sein und bleiben, dabei ist das gar nicht möglich, wir werden alle krank und sterben, das ist das einzig sichere im Leben..

Sterben, ja. Krank werden? - nein, das muss nicht grundsätzlich so sein. Ein Mensch, der das Glück hat, gesund geboren zu werden und eine gute Konstitution zu haben, kann durchaus bis zu seinem Todestag gesund sein.

und ja, was mich betrifft, ich bin lieber gesund als krank, und lieber kräftig als schwach, wenn sich das irgend einrichten lässt.

Vielleicht waren einfach, um mal mein Beispiel der Alljährlichen Krankheit zu benutzen, die Anzahl der Krankheitstage in der Ordnung des Lebens vorbestimmt und wer da eingreift hat im Moment zwar etwas verändern können, aber am Ende wird es eben wieder ausgeglichen.

nein, ich glaube nicht, dass das vorbestimmt ist. Es gibt sicher gewisse Dispositionen, aber wie wir mit diesen umgehen und was wir daraus machen, ist jedes Einzelnen Sache.


Ich denke, eine hohe Verdünnung wirkt nicht besser, sondern anderswo und deshalb kann die hohe Potenz auch Nebenwirkungen haben die man unterschätzt, weil sie nicht körperlich wirkt und das körperliche verheilt besser.

Die hohen Potenzierungen greifen in die subtileren Bereiche ein - im Emotionalen, im Mentalen, auf der Ebene von Sinn und Bedeutung - da können natürlich schon kleine Impulse riesige Auswirkungen haben mit der Zeit. Eine Erstverschlimmerung gehört ja zur Homöopathie, wenn's also als Erstes mal mehr weh tut und anscheinend schlimmer wird, muss das durchaus kein schlechtes Zeichen sein - sondern eben ein Zeichen dafür, dass eine ungünstige Struktur umgebaut wird und nachher besser funktioniert.

grüsse, barbara

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Zeus
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#128 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » So 28. Apr 2013, 10:09

Zeus hat geschrieben:Also Krankheit hat mit Infektionen durch Viren oder Bakterien, Schädigung des Nervensystems durch Krebstherapien , Radioaktivität u.v.a. nichts zu tun?
closs hat geschrieben:Doch - der Körper wird auf die Viren reagieren, etc.
Wer hätte das gedacht!
closs hat geschrieben: Wenn Nerven irreparabel geschädigt sind, dann gibt's nichts zu restaurieren.
Eine Nullaussage. Kurt, ersetze mal restaurieren im obigen Satz mit reparieren, merkst du was?
closs hat geschrieben:Und ganz sicher wirst Du Fälle finden, in denen definitorisch Phänomene als Krankheit bezeichnet werden, auf die meine Definition nicht passt.- Nach allen Regeln der Kunst hast Du dann "falsifiziert"
Ist mein Reden seit '33. Deine Definition ist Unsinn und du widersprichst dir selbst.
Schau mal:
Du hast vorher Krankheit so definiert:
closs hat geschrieben:Krankheit ist das Bestreben des Körpers, gesund werden zu wollen
Zeus hat geschrieben:Nicht alle Krankheiten sind tödlich.
closs hat geschrieben:Die allermeisten sogar - das ist doch ihr Sinn. :?
Wat denn nu?
closs hat geschrieben:das [Töten] ist doch ihr Sinn
Das Töten des Hosts kann nicht der Sinn der Krankheitserreger sein, weil letztere damit ihre eigene Lebensgrundlage eliminieren würden.
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#129 Re: Homöopathie

Beitrag von kamille » So 28. Apr 2013, 10:59

closs hat geschrieben:Zeus hat geschrieben:Beim zehnten Liter ist er schließlich an Nierenversagen gestorben.
Ich las von einem Fall, wo eine Frau an einem Wettbewerb teilnahm, um ein Kinderfahrad zu gewinnen. Wer das meiste Wasser in ....? trank, gewann es. Die Frau brach nach etlichen Litern tot zusammen. Der Grund war, weil die lebenswichtigen Elektrolythe so sehr verdünnt wurden, dass sie quasi wirkunglos wurden und der Herztod war die Folge. Das geschah in einer Fußgängerzone.

closs hat geschrieben:Krankheit ist das Bestreben des Körpers, gesund werden zu wollen
Ja, auch, aber es bedeutet auch, dass sie einen seelischen Defekt (aus geistiger Sicht) anzeigt, etwas, was der Mensch nicht wahrhaben will, wozu er nicht stehen kann, er verdrängt seinen Schatten. Krankheit macht ehrlich.

Sie ist auch ein Losreißen, eine Trennung vom Ego, also der Seele/Geist vom Ego.
Solange der Mensch nicht vollkommen ist, das heißt, aus seinem Geiste lebt, solange findet dieser Loslösungsprozess statt, der Schmerzen bereitet, Frust und auch Zorn. Man kann auch Läuterung der Seele dazu sagen, oder Bewußtseinswandel und natürlich Lebens(ver)wandlung.

Wer den seelisch geistigen Aspekt hinter seiner Krankheit erkennt, bewirkt somit eine schnellere Genesung bis hin zur Spontanheilung, wer sich sträubt, der ......
All das basiert also auf dem Zweck der Selbstverleugnung und Befreiung der Seele aus dem Fleisch, seinem Ego und seinem Eigenwillen, der nicht im Einklang mit dem Gotteswillen steht.

Letztendlich zählt das Heilmittel nicht viel, sondern nur der Glaube daran, denn wenn der Glaube da ist, dann kann man auch von einem Schluck Wasser gesund werden. 8-)
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

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#130 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » So 28. Apr 2013, 11:31

Zeus hat geschrieben:Wer hätte das gedacht!
Eben - die Reaktion des Körpers ist gesund, wird aber (wenn sie heftig ist) als Krankheit wahrgenommen.

Zeus hat geschrieben:Eine Nullaussage.
Stimmt. - Ich habe nur Deine Aussage aufgenommen, dass es Symptome gibt, die nicht reparabel sind - und da gibt's halt nichts zu reparieren.

Zeus hat geschrieben:Deine Definition ist Unsinn und du widersprichst dir selbst.
Deine Verquerungen lassen meine Aussagen unsinnig erscheinen - da liegt eher der Punkt.

Zeus hat geschrieben:Wat denn nu?
Paradebeispiel. - Du schreibst, dass die meisten Krankheiten nicht tödlich sind. - Ich bestätige das, indem ich sage, dass das auch ihr Sinn ist, nicht tödlich zu sein - und Du drehst es auf den Kopf. - Ich komme überhaupt nicht auf die Idee, dass man den Tod als Sinn der Krankheit sehen könnte - das ist Dada - zumal ich vorher sage, dass Krankheit das Bestreben des Körpers ist, gesund zu werden. - Sonst müsste ja Krankheit das Bestreben des Körpers sein, zu sterben. :mrgreen:

kamille hat geschrieben:Ja, auch, aber es bedeutet auch, dass sie einen seelischen Defekt (aus geistiger Sicht) anzeigt, etwas, was der Mensch nicht wahrhaben will
Dem würde ein Homöopath vielleicht erklärend zustimmen, aber therapeutisch nicht.

Mir hat mal ein Arzt erklärt, dass man im homöopathischen Sinn eine Krankheits-Hierarchie kennt, dernach die seelische Krankheit über der körperlichen Krankheit steht. - Ziel sei es nun, die seelische Krankheit durch ein homöopathisches Präparat runterzubringen auf eine körperliche Krankheit und dort über Entgiftung zu "entsorgen". - In einem mir gut bekannten Fall hat der Arzt vorausgesagt, dass bei Anschlagen des D1000-Präparats eine heftige und langanhaltende Entgiftungs-Reaktion käme - wo im Körper, wisse er nicht. - In diesem Fall ist nach zwei Wochen das Trommelfell geplatzt und für ziemlich genau 14 Monate etwa ein Teelöffel Eiter pro Tag ausgetreten. - Danach war die Sache erledigt - Psychose weg.

Solche Sachen sollten allerdings nur von Fachleuten gemacht werden - der behandelnde Arzt war Psychiater. - Falls das ein Nur-Homöopath macht, sollte das nach meiner Auffassung nur flankierend sein - ein Psychiater muss dabei sein. - Denn dieses Feld ist gefährlich und kompliziert.

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