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closs
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#11 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von closs » Do 9. Okt 2014, 23:04

Pluto hat geschrieben:Würdest du ganzheitliche Medizin zur Behandlung von Infektionskrankheiten empfehlen?
Das muss der Arzt entscheiden. - Die Frage dabei wäre, ob der Körper, ohne Schaden zu nehmen, selber mit der Infektion zurechtkommt. - Ist die Antwort ja, würde ich es ohne Antibiotika versuchen und Antibiotika für Ernstfälle (also wenn es wirklich um schwere Erkrankungen geht) aufheben.

Pluto hat geschrieben: Aber das ist nicht besonders wirksam, wenn man bspw. zu viel Zucker im Blut hat. Da hilft eben nun mal Insulin.
Wenn es so ist, ist Insulin das Mittel der Wahl. - Auch da würde man unterscheiden: Ist der Grenzwert leicht oder massiv überschritten? - Gibt es konservative Möglichkeiten, bevor man Insulin einsetzt? - Muss der Arzt entscheiden.

Pluto hat geschrieben:In letzterem Fall ist die ganzheitliche Methode sicher angebracht.
Das ist zu parteiisch. - Auch früher haben Menschen manche schwere Krankheiten ohne Antibiotika überstanden - schön, dass es heute einfacher geht. - Das sollte nicht davon abhalten, dem Immunsystem die Arbeit unnötig abzunehmen.

EIne Zielrichtung der sog. "ganzheitlichen Medizin" ist es bspw., bestehende Abwehrkräfte zu stärken - also die "eigene Armee" (Immunsystem) zu stärken, bevor man "fremde Kräfte" (Antibiotika & Co) ins Land läßt. - Und wenn man dann auch halt mal eine Krankheit mit eigenen Kräften durchsteht, dann kann das das bessere "Mittel der Wahl" sein.

Alternativ-Medizin ist vornehmlich dazu da, möglichst viele Fälle zu vermeiden, in denen "Hämmer" gegeben werden müssen. - Daneben gibt es noch eine ganz andere Schiene: Die Behandlung von (schulmedizinisch) austherapierten Krankheiten. - Aus meiner Sicht verträgt sich dieses Konzept mit der Schulmedizin.

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#12 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von Pluto » Do 9. Okt 2014, 23:42

Catholic hat geschrieben:Pluto,ich bin der Meinung - und ich nehme an,dass wir darin d`accord sind - dass natürlich nicht für jede Krankheit jede Behandlungsart (klassisch oder alternativ) angemessen ist.
Einverstanden! :)

Catholic hat geschrieben:Denoch bin ich nicht für eine "Verteufelung" alternativer Heilmethoden,auch wenn es sicher Methoden gibt,die grenzwertig sind und manche,die einfach irgendeinen Unsinn unter dem Deckmantel der alternativen Heilmethoden anbieten.
Das Problem was ich sehe, ist dass dieses Gebiet eine relgerechte Spielwiese für Scharlatane und Betrüger ist, Wenn es wirksame alternative Heilmethoden gibt, dann bin ich auch dafür. Was spricht eigentlich dagegen, sich vom Arzt einen professionellen Rat Emfehlung einzuholen?

heute sprechen wir von einer ganzheitlichen Sichtweise,Hildegard nutzte oft den lateinischen Begriff discretio für Masshalten in dem Sinne,dass jeder Mensch nach seinem (!) Maß/Rhytmus leben sollte.
Das versteht man heute unter "gesund leben". Das kann und sollte man vorbeugend machen.
Aber das geht nur so lange gut, wie man nicht ernsthaft erkrankt. Früher starben dann die Leute; heute gibts dafür die ärtzliche Behandlung ob ambulant oder im Krankenhaus.
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#13 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von Pluto » Fr 10. Okt 2014, 00:05

closs hat geschrieben:Das muss der Arzt entscheiden.
Meine ich doch auch.
Die Frage dabei wäre, ob der Körper, ohne Schaden zu nehmen, selber mit der Infektion zurechtkommt.
Es ist mir auch klar, dass man nicht wegen jeder Erkältung zum Arzt muss, aber woher willst du es wissen, ohne den Arzt zu fragen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Aber das ist nicht besonders wirksam, wenn man bspw. zu viel Zucker im Blut hat. Da hilft eben nun mal Insulin.
Wenn es so ist, ist Insulin das Mittel der Wahl. - Auch da würde man unterscheiden: Ist der Grenzwert leicht oder massiv überschritten? - Gibt es konservative Möglichkeiten, bevor man Insulin einsetzt? - Muss der Arzt entscheiden.
Nein. Bei Diabetes gibt es keine Alternative zu Insulin Spritzen, weil dies der einzige Weg ist, für den Körper überflüssigen Zucker abzubauen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In letzterem Fall ist die ganzheitliche Methode sicher angebracht.
Das ist zu parteiisch. - Auch früher haben Menschen manche schwere Krankheiten ohne Antibiotika überstanden - schön, dass es heute einfacher geht.
Nein. Die meisten sind gestorben. Der Grund warum die Menschen heute im Schnitt länger leben, ist allein die moderne Schulmedizin.

EIne Zielrichtung der sog. "ganzheitlichen Medizin" ist es bspw., bestehende Abwehrkräfte zu stärken - also die "eigene Armee" (Immunsystem) zu stärken, bevor man "fremde Kräfte" (Antibiotika & Co) ins Land läßt.
Das steht zwar in der Werbung so, aber woher weißt du, dass es auch stimmt?

Alternativ-Medizin ist vornehmlich dazu da, möglichst viele Fälle zu vermeiden, in denen "Hämmer" gegeben werden müssen.
Ganz einfach. Wo Nägel einzuklopfen sind, braucht man einen Hammer.
Daneben gibt es noch eine ganz andere Schiene: Die Behandlung von (schulmedizinisch) austherapierten Krankheiten. - Aus meiner Sicht verträgt sich dieses Konzept mit der Schulmedizin.
Warum braucht der Mensch überhaupt noch was, wenn er austherapiert ist? Warum nicht gerade dann, die eigenen Abwehrkräfte wieder aufbauen, in dem man bspw. Multivitaminsäfte trinkt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#14 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von closs » Fr 10. Okt 2014, 00:31

Pluto hat geschrieben: aber woher willst du es wissen, ohne den Arzt zu fragen?
Also irgendwo hat man schon ein Gefühl, ob es um Kopf und Kragen geht oder um einen grippalen Infekt - oder nicht?

Pluto hat geschrieben: Bei Diabetes gibt es keine Alternative zu Insulin Spritzen, weil dies der einzige Weg ist, für den Körper überflüssigen Zucker abzubauen.
Bei Alters-Diabetes kann schon viel machen mit richtiger Lebensweise, etc. - Ich kenne einige Fälle, die so bei Spiegel 65(?) und vom Arzt NICHTS kriegen, wenn es nicht höher wird - im Gegenteil - man versucht es konservativ runterzukriegen.

Pluto hat geschrieben: Der Grund warum die Menschen heute im Schnitt länger leben, ist allein die moderne Schulmedizin.
Dagegen hat ja keiner was (im Gegenteil). - Es geht vermutlich eher darum, dass man so leben sollte, dass man möglichst nur in Ausnahmefällen Schulmedizin braucht.

Pluto hat geschrieben:Das steht zwar in der Werbung so, aber woher weißt du, dass es auch stimmt?
Von der Werbung kenne ich das NICHT (liegt aber sicher an mir). - Gegenfrage: Glaubst Du wirklich, dass Antibiotika bei jedem Wehwehchen das Immunsystem NICHT schwächt?

Pluto hat geschrieben:Wo Nägel einzuklopfen sind, braucht man einen Hammer.
Aber man muss nicht überall Hämmer reinklopfen, nur weil ein Stück Holz vor einem liegt.

Pluto hat geschrieben:Warum braucht der Mensch überhaupt noch was, wenn er austherapiert ist?
SCHULMEDIZINISCH austherapiert - war meine Aussage.

Es gibt schon einige Sachen, die (bspw.) das Stoffwechselgeschehen so verändern können, dass jemand geheilt wird, der diesbezüglich austherapiert ist - aber da musst Du Spezialistien fragen.

Eigentlich könnte man Licht in all das bringen (wenn man nur WOLLTE!), wenn man mal sämtliche KV-Überweisungen der letzten 3 Jahrzehnte überprüft:
a) Was wurde an verschreibungspflichtigen Mitteln verschrieben?
b) Wer davon war schulmedizinischer Patient?
c) Wer davon war (auch) alternativ-medizinischer Patient?
d) Wer von welcher Gruppe ist inzwischen verstorben?
e) Welche Krankheiten waren in beiden Gruppen gleich häufig oder NICHT gleich häufig.
f) etc.

Da gibt es sicherlich noch weit intelligentere Fragen, als ich hier anzubieten habe. - Ich schwöre Dir: Wer zu diesen Unterlagen Zugang bekäme und das herausfinden WOLLTE/DÜRFTE, würde zu aussagekräftigem Material kommen - denn wenn man es mit Aber-Millionen von Fällen zu tun hat, kann da ein Statistiker was mit anfangen. - Damit wären alle atomistischen Einzelfall-Diskussionen (Spontan-Heilung, Placebo, Episode, etc.) mit einem Mal pulverisiert.

Wer hätte die Mittel und das Interesse dazu?

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#15 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Pluto » Fr 10. Okt 2014, 00:59

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: aber woher willst du es wissen, ohne den Arzt zu fragen?
Also irgendwo hat man schon ein Gefühl, ob es um Kopf und Kragen geht oder um einen grippalen Infekt - oder nicht?
Bei einer Erkältung schon, aber davon rede ich nicht. Was ist wenn du einen Hautausschlag bekommst?

closs hat geschrieben:Bei Alters-Diabetes kann schon viel machen mit richtiger Lebensweise, etc. - Ich kenne einige Fälle, die so bei Spiegel 65(?) und vom Arzt NICHTS kriegen, wenn es nicht höher wird - im Gegenteil - man versucht es konservativ runterzukriegen.
Zuviel Zucker im Blut führt auf jeden Fall zu massiver Arterienverhärtung. Deshalb verschreibt ein verantwortungsbewusster Arzt außer in extrem milden Fällen, Insulin.

closs hat geschrieben:Es geht vermutlich eher darum, dass man so leben sollte, dass man möglichst nur in Ausnahmefällen Schulmedizin braucht.
Das sollte man ohnehin tun. Darum geht es aber nicht.

closs hat geschrieben:Glaubst Du wirklich, dass Antibiotika bei jedem Wehwehchen das Immunsystem NICHT schwächt?
Nicht das ich wüsste.
Medizinisch ist das Problem nicht UNSER Immunsystem, sondern die Erreger, die gegen das Antbiotikum resistent werden. Das führt dann zwangsweise zur Entwicklung von neuen, stärkeren Antbiotika.
Das ist das Hauptproblem bei der Verabreichung von zu viel, oder falschen Antibiotika.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wo Nägel einzuklopfen sind, braucht man einen Hammer.
Aber man muss nicht überall Hämmer reinklopfen, nur weil ein Stück Holz vor einem liegt.
Das habe ich auch nicht gesagt. Ich will nur, dass jeder Topf den richtigen Deckel bekommt. So wird ein guter Arzt nur dann etwas verschreiben, wenn es notwendig ist.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum braucht der Mensch überhaupt noch was, wenn er austherapiert ist?
SCHULMEDIZINISCH austherapiert - war meine Aussage.
Schon klar. Wenn eine Krankheit austherapiert ist, ist der Patient mE gesund. Was könnte dann noch besser sein, als ein bisschen Ruhe und vitaminreiche gesunde Kost, um wieder zu Kräften zu kommen?

closs hat geschrieben:...aber da musst Du Spezialistien fragen.
Wieso sollte ich das fragen, wo du es doch bist, der dies postuliert?

closs hat geschrieben:Damit wären alle atomistischen Einzelfall-Diskussionen (Spontan-Heilung, Placebo, Episode, etc.) mit einem Mal pulverisiert.
Das glaube ich nicht, aber es steht dir frei, es zu untersuchen und zu belegen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#16 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von closs » Fr 10. Okt 2014, 01:15

Pluto hat geschrieben:Was ist wenn du einen Hautausschlag bekommst?
Dann würde ich auf mein Befinden achten. - Wenn es etwas ganz Neues ist, würde ich besonders darauf achten. - Vermutlich würde ich besonders viel trinken (Ausschwemmen ist immer gut) - und wenn ich echte Beschwerden hätte (Fieber, Schwindelgefühle, etc.), würde ich zum Arzt gehen.

Pluto hat geschrieben:Deshalb verschreibt ein verantwortungsbewusster Arzt außer in extrem milden Fällen, Insulin.
Natürlich - aber er wird auch versuchen, wieder davon wegzukommen.

Pluto hat geschrieben:Nicht das ich wüsste.
:o Das überrascht mich - sehr sogar.

Pluto hat geschrieben:Medizinisch ist das Problem nicht UNSER Immunsystem, sondern die Erreger, die gegen das Antbiotikum resistent werden.
Beides - a) ein Immunsystem kann faul (gemacht) werden - b) und Erregen können mutieren. - Ein Arzt sollte das eine vom anderen unterscheiden können - das setzt aber voraus, dass er sensibel ist in Bezug auf a).

Pluto hat geschrieben:Wenn eine Krankheit austherapiert ist, ist der Patient mE gesund.
Moment - diesen Begriff kenne ich mit einer anderen Bedeutung - nämlich: Alle zur Verfügung stehenden Therapeutika sind erfolglos angewendet worden.

Pluto hat geschrieben:Wieso sollte ich das fragen, wo du es doch bist, der dies postuliert?
Du könntest an "dem, was der Fall sein kann", interessiert sein. - Es kann doch nicht nur um einen Kampf der Systeme gehen, sondern sollte auch darum gehen, was nun wirklich der Fall ist. - Und da würde ich mich (wäre ich vom Fach) nach allen Seiten schlau machen.

Pluto hat geschrieben:Das glaube ich nicht, aber es steht dir frei, es zu untersuchen und zu belegen.
Wie soll ich das können? - Dazu muss ein Institut richtig Geld in die Hand bekommen UND darüber hinaus den Zugang zu den Daten bekommen.

Mir geht es nur darum: Wenn unser Gesundheitswesen es wissen WOLLTE, hätte es die Möglichkeit dazu. - Dann bräuchten wir uns überhaupt nicht mehr zu streiten, sondern könnten Ergebnisse entgegennehmen, die eben NICHT methodisch präjudiziert wären, sondern so richtig von neutraler Stelle kämen.

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#17 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Pluto » Fr 10. Okt 2014, 10:39

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ist wenn du einen Hautausschlag bekommst?
Dann würde ich auf mein Befinden achten. - Wenn es etwas ganz Neues ist, würde ich besonders darauf achten. - Vermutlich würde ich besonders viel trinken (Ausschwemmen ist immer gut) - und wenn ich echte Beschwerden hätte (Fieber, Schwindelgefühle, etc.), würde ich zum Arzt gehen.
Na also. Mehr würde ich auch nicht tun.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Deshalb verschreibt ein verantwortungsbewusster Arzt außer in extrem milden Fällen, Insulin.
Natürlich - aber er wird auch versuchen, wieder davon wegzukommen.
Ein solcher Fall ist mir nicht bekannt. — Dir etwa?

closs hat geschrieben:ein Immunsystem kann faul (gemacht) werden
Nicht das ich wüsste. Welche Mechanismen sollen deiner Meinung nach dafür verantwortlich sein?

closs hat geschrieben:Alle zur Verfügung stehenden Therapeutika sind erfolglos angewendet worden.
Das ist leider viel zu oft der Fall.
Den Patient aber dann mit den leeren Versprechen einer Ganzheitsmethode hinzuhalten ist nichts als Abzocke, wie im Fall von Steve Jobs überdeutlich wurde.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wieso sollte ich das fragen, wo du es doch bist, der dies postuliert?
Du könntest an "dem, was der Fall sein kann", interessiert sein.
Wozu?
Ich laufe keinen gedachten Windmühlen hinterher.

closs hat geschrieben:Mir geht es nur darum: Wenn unser Gesundheitswesen es wissen WOLLTE, hätte es die Möglichkeit dazu. - Dann bräuchten wir uns überhaupt nicht mehr zu streiten, sondern könnten Ergebnisse entgegennehmen, die eben NICHT methodisch präjudiziert wären, sondern so richtig von neutraler Stelle kämen.
Vielleicht hat das Gesundheitswesen das schon untersucht, und nichts erwähnenswertes gefunden. Sollte man das nicht erst mal rausfinden, bevor man verspricht...
closs hat geschrieben:Ich schwöre Dir: Wer zu diesen Unterlagen Zugang bekäme und das herausfinden WOLLTE/DÜRFTE, würde zu aussagekräftigem Material kommen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Lena » Fr 10. Okt 2014, 10:56

Der Körper eines Menschen ist eine Einheit. Es ist weise, ihn ganzheitlich zu betrachten, ihn zu nähren und zu pflegen und wenn nötig auch so zu heilen.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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#19 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von closs » Fr 10. Okt 2014, 13:26

Pluto hat geschrieben:Ein solcher Fall ist mir nicht bekannt. — Dir etwa?
Ja - ich kenne einige Fälle, bei denen der Patient als Sofort-Therapie Insulin bekam, der Arzt dann aber über stoffwechsel-beeinflussende Mittel versucht hat, diese Notwendigkeit zu revidieren. - Wo da der Point of no Return ist, also das Kind schon in den Brunnen gefallen ist (also eine Möglichkeit der Resitutio ad integrum überschritten ist), weiss ich nicht.

Pluto hat geschrieben:Nicht das ich wüsste. Welche Mechanismen sollen deiner Meinung nach dafür verantwortlich sein?
Das ist nun ein Grundpfeiler der Ganzheits-Medizin - sehr überraschend, dass dies in der Schulmedizin nicht bekannt sein sollte.

Antibiotika bekämpfen ja nicht nur die "bösen", sondern auch die "guten" Erreger - das heisst: Der Metabolismus (und was es sonst noch gibt) wird grundlegend gestört. - Zudem verhindern Antibiotika, dass das Immunsystem gegen die Erreger kämpfen muss. - Nun sind wir uns sehr einig darüber, dass es nichts bringt, wenn das Immunsystem kämpft und die Schlacht verliert - das wäre ein heroischer Tod, aber eben Tod. - Aber es zeigt doch auch, dass man körpereigene Kräfte aktiv werden lassen sollte, dass sie da sind, wenn man sie braucht.

Persönlich ist mir aufgefallen, dass bei mir grundsätzlich Antibiotika-Gaben zu Zahnverlusten führen - habe im Lauf meines Lebens unmittelbar nach Antibiotikagaben exakt 5 Zähne verloren (bzw. Wurzelbehandlung) - der Zahnarzt hat bestätigt, dass es so etwas öfter gibt. - Der Grund läge darin, dass die Unterdrückung einer Entzündung (und genau das machen ja Antibiotika) oft dazu führe, dass der Körper nach Abschluss einer Entzündung per Antibiotika (prinzipiell) nicht ausgeheilt, sondern bezwungen wäre - was sich bei nächster Gelegenheit irgendwo festsetze - bei mir wohl die Zähne, bei anderen vielleicht mit Krebs, etc. - Hier gehört übrigens auch das Thema "Kinderkrankheiten" mit rein.

Die Mechanismen dazu kann ich als Nicht-Arzt NICHT beschreiben - plausibel finde ich sie - persönich ist es mir auch schon aufgefallen (Zähne) - und Ärzte (ob HP oder Nicht-HP) sagen das aus ihrer Praxiserfahrung. - Also kann ich es nicht einfach ignorieren.

Pluto hat geschrieben:Den Patient aber dann mit den leeren Versprechen einer Ganzheitsmethode hinzuhalten ist nichts als Abzocke, wie im Fall von Steve Jobs überdeutlich wurde.
Auch das gibt es - was übrigens ein Argument wäre, über Kasse abzurechnen, weil man da nicht zocken kann - unterm Strich wäre es für die Kassen eh billiger.

Unabhängig davon: Es gibt selbstverständlich viele Fälle, bei denen ein schulmedizinisch Aufgebener plötzlich wieder putzmunter ist, weil er sich alternativen Behandlungen unterzogen hat. - Das wird dann subsummiert unter "Anekdoten", weil es klinisch nicht ausgetestet ist - den Betroffenen ist es egal. - Der mir bekannte akute Fall, über den ich mehrfach berichtet habe, hat übrigens insgesamt zwischen 200 und 400 DM gekostet - es muss also nicht teuer sein.

Wer diesbezüglich interessiert ist, kann sich schlaumachen, wenn er will - es gibt ärztliche (!!) Einrichtungen/Verbände zur Alternativ-Medizin.

Pluto hat geschrieben:Ich laufe keinen gedachten Windmühlen hinterher.
Nee - das klingt eher nach System-Wahrung.

Pluto hat geschrieben:Vielleicht hat das Gesundheitswesen das schon untersucht, und nichts erwähnenswertes gefunden.
Vor 20 Jahren gab es das noch nicht - seitdem wird Alternativ-Medizin nicht mehr (oder kaum) über Kasse gezahlt. - Wenn man also einen Zeitraum über prüfen wollte, wäre das überm Daumen am besten die Zeit bis 1995. - Man hätte davon gehört, wenn es seitdem eine große Studie gäbe - wohlgemerkt durch Schulmediziner UND Alternativ-Mediziner (sonst ist die Manipulaitons-Gefahr zu groß - sowas muss man gemeinsam tun).

Aber wer sollte das Geld geben? - Die Pharma sicherlich NICHT (ginge gegen das eigene Interesse) - der Staat könnte, müsste sich aber dafür rechtfertigen - diesen Shitstorm erspart man sich. - Und so bleiben die Machverhältnisse unverändert.

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#20 Re: Ganzheits Methoden

Beitrag von Pluto » Fr 10. Okt 2014, 14:40

closs hat geschrieben:ich kenne einige Fälle, bei denen der Patient als Sofort-Therapie Insulin bekam, der Arzt dann aber über stoffwechsel-beeinflussende Mittel versucht hat, diese Notwendigkeit zu revidieren. - Wo da der Point of no Return ist, also das Kind schon in den Brunnen gefallen ist (also eine Möglichkeit der Resitutio ad integrum überschritten ist), weiss ich nicht.
Sehr milde Formen von Diabetes kann man durch diätische Maßnahmen in den Griff bekommen.
Unbehandelte schwere Fälle führen zu Stoffwechselstörungen mit Todesfolge.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nicht das ich wüsste. Welche Mechanismen sollen deiner Meinung nach dafür verantwortlich sein?
Das ist nun ein Grundpfeiler der Ganzheits-Medizin.
Sagen wir, bestenfalls eine Hypothese irgendwelcher Leute.

closs hat geschrieben:Zudem verhindern Antibiotika, dass das Immunsystem gegen die Erreger kämpfen muss.
Nein. Antibiotika wirken unterstützend.
closs hat geschrieben:Aber es zeigt doch auch, dass man körpereigene Kräfte aktiv werden lassen sollte, dass sie da sind, wenn man sie braucht.
Das ist richtig. Aber wie zeigt das, dass Antibiotika die eigene Immunabwehr schwächt?

closs hat geschrieben:Es gibt selbstverständlich viele Fälle, bei denen ein schulmedizinisch Aufgebener plötzlich wieder putzmunter ist, weil er sich alternativen Behandlungen unterzogen hat. - Das wird dann subsummiert unter "Anekdoten", weil es klinisch nicht ausgetestet ist.
Eben. Und so lange es keine Studien gibt, bleibt so was eine Anektdote.

es gibt ärztliche (!!) Einrichtungen/Verbände zur Alternativ-Medizin.
Welche denn?

closs hat geschrieben:Man hätte davon gehört, wenn es seitdem eine große Studie gäbe.
Es braucht keine großangelegten Studien.
Du schreibst:
Eigentlich könnte man Licht in all das bringen (wenn man nur WOLLTE!), wenn man mal sämtliche KV-Überweisungen der letzten 3 Jahrzehnte überprüft:
Das sind rein statistische Auswertungen, die die Kassen intern selber machen können. Wenn keine Auffälligkeiten vorhanden sind, wozu sollten sie die Ergebnisse veröffentlichen?
Wie gesagt, bevor du auf solche Ergebnisse, wie auch immer, "schwörst", wäre es eine gute Idee, bei den Experten nachzufragen, ob da was dran sein könnte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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