Impfungen - Segen oder Fluch?

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Helmuth
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#101 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von Helmuth » Sa 25. Sep 2021, 09:55

SamuelB hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 08:59
In Österreich wurde über Herbert Kickl behauptet, er hätte sich heimlich impfen lassen. Es wird immer verrückter.
Nun ja, wie man in den Wald schreit ... 8-)


Aber dieser unser Parade "Ich-kenn-mich-aus" Politiker hat nun auch eine Bewertung für seine medizinische "Fachmeinung" von einem Wiener Chefarzt erhalten:

https://www.kleinezeitung.at/politik/in ... =75&page=3

Ich finde Dr. Wenisch's Aussage vollig richtig, ein Arzt ist ein Arzt und ein Politiker ist ein Politier. Klingt etwa nach Schuster bleib bei deinen Leisten und trifft für den Fall wohl zu.

Ich höre also nicht in Sachen Covid auf Politiker und in Sachen Politk wiederum nicht auf Mediziner, sonst werden die einen irgendwann zu Polit-Kasperln oder die anderen zu Scharlatanen der Medizin.

Ein Arzt beschäftigt sich mit den medizinischen Auswirkungen und ein Politker mit den politischen, wobei es in der Politik deutlich mehr Inkompetente gibt als im medizinischen Bereich, da es keine Uni-Prüfungen für ausgebildete Politiker gibt, hingegen für Mediziner sehr strikte.


Zwei Szenarien:

Man könnte das Volk unter Impfzwang stellen und damit dem Covid-Virus den Garaus gemacht machen, sprich die Inzidenzzahlen auf Null schrauben und alle sind wieder gesund. Dafür gibt es Volksaufstände, bei denen in Straßenschlachten 1.000 verletzt werden und davon 40 auf der Intensivstation in Unfallkrankhäusern landen

Oder man kann nichts dergleichen tun, alles seinen freien und demokratischen Lauf lassen und dann landen 40 Fälle auf der Intensivstation für Infektionserkrankungen, weil sie sich nicht haben impfen lassen.

Das eine ist für den Politiker ein Horrorszenario und das andere für den Mediziner, wie Dr. Wenisch gerade live aus seinem Spial miterlebt und davon berichtet hatte.


Was könnte man dazu sagen? Volk, wähle halt demokratisch was die lieber ist. Das erinnert mich ein wenig an David, der für eine grobe Fehlleistung vor die Wahl gestellt wurde: Wähle die Pest, die Hungersnot oder deine eigene Verfolgung.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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sven23
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#102 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von sven23 » Sa 25. Sep 2021, 10:33

SamuelB hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 08:59
sven23 hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 06:47
Sollten nicht am 15. September alle Geimpften tot umfallen, wie uns prophetische Impfgegner weismachen wollten?
Wer hat das verbreitet? Habe ich gar nicht mitbekommen.
Das wurde u. a. auf dem seriösen Nachrichtenkanal "Telegram" verbreitet. :lol:

https://www.news.de/panorama/855938270/coronavirus-news-aktuell-verschwoerungstheorie-zu-tod-nach-impfung-datum-an-dem-geimpfte-sterben-vorbei-twitter-lacht-ueber-impftod/1/

Erinnert einen irgendwie an die Prophezeiungen der Zeugen Jehovas. Mittlerweile sucht man nach einem neuen Termin.

SamuelB hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 08:59
Solche Weltuntergangsszenarien werden genauso von Corona-Jüngern beschworen. Sollen sich nicht in diesem Herbst alle Ungeimpften infizieren? Ich warte seit dem 21. gespannt.
Vielleicht hattest du es schon uns weißt nichts davon, weil die Symptome asymptomatisch waren. Das kann sich doch jeder nur wünschen.
Wenn man sich die Bilder aus Indien, Brasilien, Italien usw. noch mal ins Gedächtnis ruft, dann waren das für die Betroffenen und ihre Angehörigen fast schon apokalyptische Zustände. In Deutschland war es nicht so schlimm, was aber auch eine Folge der Vorsichtsmaßnahmen gewesen sein kann. Trotzdem hatten wir in Spitzenzeiten über 1000 Tote am Tag. Und von der zusätzlichen Belastung für das Personal auf den Intensivstationen können die Ärtze und Pfleger ein Lied singen.

SamuelB hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 08:59
Mich erinnert es sehr an die hysterischen Warnungen vor Dämonen, Hölle und Endzeit, die von Christen seit Jahrhunderten ausgesprochen werden, wenn man das Erlösungswerk zurückweist. Es hat religiöse Ausmaße angenommen, selbst der Sündenbock ist identifiziert.
Für die mittelalterliche Pest hatte man ja auch schnell einen Sündenbock gefunden. Natürlich die Juden, die angeblich die Brunnen vergiftet hatten.
 

SamuelB hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 08:59
In Österreich wurde über Herbert Kickl behauptet, er hätte sich heimlich impfen lassen. Es wird immer verrückter.
Na ja, ausschließen kann man bei solchen Leuten nichts. Auch Donald Trump hat sich noch heimlich impfen lassen, bevor er aus dem weißen Haus auszog.
Als er neulich sogar seine Anhänger zur Impfung geraten hat, wurde er bei einer Veranstaltung ausgebuht.
Vielleicht geht das Gerücht ja auch auf solche Aussagen von Kickl selbst zurück:

https://orf.at/stories/3215614/
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#103 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von piscator » Sa 25. Sep 2021, 15:35

Zwei Szenarien:

Man könnte das Volk unter Impfzwang stellen und damit dem Covid-Virus den Garaus gemacht machen, sprich die Inzidenzzahlen auf Null schrauben und alle sind wieder gesund. Dafür gibt es Volksaufstände, bei denen in Straßenschlachten 1.000 verletzt werden und davon 40 auf der Intensivstation in Unfallkrankhäusern landen

Oder man kann nichts dergleichen tun, alles seinen freien und demokratischen Lauf lassen und dann landen 40 Fälle auf der Intensivstation für Infektionserkrankungen, weil sie sich nicht haben impfen lassen.

Das eine ist für den Politiker ein Horrorszenario und das andere für den Mediziner, wie Dr. Wenisch gerade live aus seinem Spial miterlebt und davon berichtet hatte.

Was könnte man dazu sagen? Volk, wähle halt demokratisch was die lieber ist. Das erinnert mich ein wenig an David, der für eine grobe Fehlleistung vor die Wahl gestellt wurde: Wähle die Pest, die Hungersnot oder deine eigene Verfolgung.

Die beste und aus meiner Sicht einzig machbare Lösung ist die, dass die Politik die Empfehlungen der Mediziner unter Beachtung der Gesetze umsetzt und versucht, durch Aufklärung und Transparenz so viele Menschen wie möglich zu erreichen mit dem Ziel das Erreichens einer Herdenimmunität.

Das dies zur Zeit nicht möglich ist hat aus meiner Sicht mehrerer Ursachen, die man hier nicht näher erläutern muss. Letztendlich wird die fehlende Herdenimmunität dazu führen, dass sich über kurz oder lang nahezu alle nicht Geimpften infizieren werden, mit Folgen, die sich eigentlich niemand wünscht. 




 
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#104 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von sven23 » Fr 8. Okt 2021, 19:04

piscator hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 15:35
Letztendlich wird die fehlende Herdenimmunität dazu führen, dass sich über kurz oder lang nahezu alle nicht Geimpften infizieren werden, mit Folgen, die sich eigentlich niemand wünscht.  
Karl Lauterbach ist der Meinung, dass der Staat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber denen hat, die sich einer Impfung strikt verweigern.
Aber ist das wirklich so? Soll der Staat denjenigen Fürsorge angedeihen lassen, die diese Fürsorge überhaupt nicht wollen?
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#105 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von Detlef » Fr 8. Okt 2021, 21:12

piscator hat geschrieben:
Sa 25. Sep 2021, 15:35
Die beste und aus meiner Sicht einzig machbare Lösung ist die, dass die Politik die Empfehlungen der Mediziner unter Beachtung der Gesetze umsetzt und versucht, durch Aufklärung und Transparenz so viele Menschen wie möglich zu erreichen mit dem Ziel das Erreichens einer Herdenimmunität.

Das dies zur Zeit nicht möglich ist hat aus meiner Sicht mehrerer Ursachen, die man hier nicht näher erläutern muss. Letztendlich wird die fehlende Herdenimmunität dazu führen, dass sich über kurz oder lang nahezu alle nicht Geimpften infizieren werden, mit Folgen, die sich eigentlich niemand wünscht. 
Also, wenn ich's aus Kekules Coronakompass richtig behalten habe: Herdenimmunität ist illusorisch, selbst bei 100%Impfquote - dazu ist die Wirksamkeit der Impfstoffe nicht groß genug. Das Narrativ "Pandemie der Ungeimpften"ist aus o.g. Grund und der in Studien festgestellten Tatsache, dass sich nur ca. die Hälfte der Leute einer Personengruppe tatsächlich anstecken, von denen sich der Situation entsprechend eigentlich alle abstecken müssten, ebenfalls nicht haltbar. Trotzdem sollten, mit Überzeugung, nicht mit fragwürdigen Druck, soviel Erwachsene wie möglich eine Impfung bekommen.
Unter fragwürdigen Druck wird bspw. die Bezahlung der Tests, der Verlust des Status als Genesener bereits nach einem halben Jahr, "2G", ...verstanden.
sven23 hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 19:04
Karl Lauterbach ist der Meinung, dass der Staat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber denen hat, die sich einer Impfung strikt verweigern.
Aber ist das wirklich so? Soll der Staat denjenigen Fürsorge angedeihen lassen, die diese Fürsorge überhaupt nicht wollen?
Wir haben nun Mal keinen Impfzwang, an diesem Punkt sollte also Schluss sein.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#106 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Okt 2021, 07:28

Detlef hat geschrieben:
Fr 8. Okt 2021, 21:12
Wir haben nun Mal keinen Impfzwang, an diesem Punkt sollte also Schluss sein.
Das stimmt, aber Lauterbach ist auch gegen eine Impfpflicht.
Er ist der Meinung, dass der Staat in der Pflicht ist, die Maßnahmen zum Schutz der Ungeimpften aufrecht zu halten. Also auch die Mehrheit der Gesellschaft ist weiterhin gezwungen, die Einschränkungen wegen einer Minderheit zu ertragen.
Wäre die Impfquote höher, könnte man wie in Dänemark die Einschränkungen aufheben.
Man könnte auch sagen: wer sich jetzt noch ansteckt, ist selber schuld.
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#107 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von SamuelB » Sa 9. Okt 2021, 12:00

sven23 hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 07:28
Er ist der Meinung, dass der Staat in der Pflicht ist, die Maßnahmen zum Schutz der Ungeimpften aufrecht zu halten. Also auch die Mehrheit der Gesellschaft ist weiterhin gezwungen, die Einschränkungen wegen einer Minderheit zu ertragen.
Bei dieser Minderheit handelt es sich um die verantwortlichen Politiker, die die Verordnungen machen. Mit der Vorgabe, jmd schützen zu wollen, kann man sonst was rechtfertigen. Und dieser Mann ist doch Arzt. Ich kann mir den Lauterbach schon gar nicht mehr anhören.

sven23 hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 07:28
Man könnte auch sagen: wer sich jetzt noch ansteckt, ist selber schuld.
Selbstbestimmung scheint als uncool zu gelten.

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#108 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Okt 2021, 12:17

SamuelB hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 12:00
sven23 hat geschrieben:
Sa 9. Okt 2021, 07:28
Er ist der Meinung, dass der Staat in der Pflicht ist, die Maßnahmen zum Schutz der Ungeimpften aufrecht zu halten. Also auch die Mehrheit der Gesellschaft ist weiterhin gezwungen, die Einschränkungen wegen einer Minderheit zu ertragen.
Bei dieser Minderheit handelt es sich um die verantwortlichen Politiker, die die Verordnungen machen. Mit der Vorgabe, jmd schützen zu wollen, kann man sonst was rechtfertigen. Und dieser Mann ist doch Arzt. Ich kann mir den Lauterbach schon gar nicht mehr anhören.
Nein, mit der Minderheit sind die Ungeimpften gemeint. Wegen ihnen sollen die Maßnahmen weiterhin gelten, um sie zu schützen.
Aber muß der Staat jeden zu seinem Glück zwingen?
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#109 Impfungen - Segen oder Fluch?

Beitrag von piscator » Sa 9. Okt 2021, 15:29

Interessante Frage. Beim Sicherheitsgurt bzw. der Helmpflicht für Motorradfahrer scheint das klar zu sein. Bei der Helmpflicht für Radfahrer war das einige Zeit in der Diskussion, wobei ich der Ansicht bin, dass das inzwischen auch ohne Pflicht fast überall eine Selbstverständlichkeit ist.

Als vollständig Geimpfter könnte mir das eigentlich egal sein, aber es gibt genügend Menschen, die sich aus irgendeinem rationalen Grund bisher nicht impfen lassen konnten und dazu zähle ich auch Kinder unter 12 Jahren. Und die werden vorwiegend von anderen Ungeimpften angesteckt.

Und da wär noch das Problem einer weiteren Mutation, deren Auswirkungen noch  ernster sein könnten als bisher. Und da wäre das Gesundheitssystem sehr schnell überfordert.

 
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#110 Impfungen - Segen oder Fluch

Beitrag von JackSparrow » Sa 9. Okt 2021, 16:28

Nach der Bundestagswahl stellt sich nun auf wundersame Weise heraus, dass die Impfquote deutlich höher ist als bisher angenommen und dass eine "Herdenimmunität" kurz bevor steht. Mittlerweile muss man fast befürchten, dass die Querdenker möglicherweise in einigen Punkten Recht hatten.

"Verrechnet bei der Impfquote: Die Spahn’sche Unschärferelation"
https://www.sueddeutsche.de/meinung/cor ... -1.5434210

Für Geimpfte besteht im Allgemeinen keine Quarantänepflicht - bei steigender Impfquote und gleichzeitig steigenden Inzidenzen könnte man also durchaus die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das Virus zum größten Teil durch infizierte Geimpfte verbreitet wird.


sven23 hat geschrieben:Aber muß der Staat jeden zu seinem Glück zwingen?
Wo zieht man da die Grenze?

Der Staat muss mich durch Hygienemaßnahmen vor Ansteckung schützen, solange kein Impfstoff verfügbar ist und solange es nicht in meinem eigenen Ermessen liegt, ob ich mich vor einer Erkrankung schützen möchte oder nicht.
Zuletzt geändert von JackSparrow am Sa 9. Okt 2021, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.

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