Macht Pornografie süchtig?

[Pluto]

Der Bericht der Berliner Zeitung (BZ) bestätigt: Suchtgefahr bei Pornografiekonsum im Internet.

Nirgendwo ist die Lust so schnell und einfach zu haben wie im Internet. 30.000 Menschen rufen weltweit pro Sekunde einen Porno im Internet auf. Ein schneller Spaß mit bösen Nebenwirkungen – für die Beziehung.

Hmm... Es gibt auch andere Meinungen dazu. Z. Bsp. schreibt Welt.de, die Gefahr von Pornografie süchtig zu werden, sei gering.

Was ist eure Meinung?

[Vitella]

Was ist eure Meinung?

ich glaube, dass beides stimmt, je nach Sucht-Charakter eines Menschen, ein eher Asexueller Mensch wird da nicht süchtig und einer mit einer straken Libido ist eher gefährdet, dafür hat der andere vielleicht andere Süchte, da der Mensch, meiner Meinung nach, allgemein ein Suchthaufen ist.

[closs]

Was ist eure Meinung?

Man müsste mal prüfen, ob es Verbindungen gibt zwischen Netz-P-Sucht und realer P-Sucht - ich vermute, dass es da wenige Übereinstimmungen gibt.

Was das Netz angeht, halte ich P-Sucht für naheliegend. - Wenn der eine 10 Stunden am Tag Killer-Spiele machen kann, wird es einen anderen geben, der bei P landet. - Vermutlich betrifft es Menschen, die allein leben und wenig soziale Kontakte nach außen haben. - Aber da gibt es sicherlich Studien.

Die Suchtgefahr besteht imo nicht in sexuellen Anomalitäten, sondern in sozialen Auffälligkeiten.

[sven23]

Alles, was dem Menschen Spaß macht, hat in seiner extremen Ausformung auch Suchtpotential, da macht die Pornografie keine Ausnahme.

Man sagt ja, daß die rasante Verbreitung des Internets auch der Pornografie zu verdanken ist.

[Pluto]

Was ist eure Meinung?

Man müsste mal prüfen, ob es Verbindungen gibt zwischen Netz-P-Sucht und realer P-Sucht - ich vermute, dass es da wenige Übereinstimmungen gibt.

Du hast recht; es ist nicht leicht auseinander zu halten, weil es Internet-Abhängigkeit nachweislich existiert.
Das eigentliche Suchtmittel ist der Neurotransmitter Dopamin, von Psychologen oft "Glückshormon" genannt, weil es ein wohliges glücklichs Gefühl erzeugt. Alles was die übermässige Ausschüttung dieses Hormons fördert, erzeugt eine Sucht. (Heroin wirkt umgeht offenbar diese Stufe, und wirkt offenbar direkt auf die Dopamin-Rezeptoren.

Die Suchtgefahr besteht imo nicht in sexuellen Anomalitäten, sondern in sozialen Auffälligkeiten.

Interessante Bemerkung.
Was sind das für soziale "Auffälligkeiten"?

[closs]

Was sind das für soziale "Auffälligkeiten"?

Kontakt-Probleme/Selbstwert-Probleme. Probleme, zu befriedigenden sexuellen Kontakten mit Menschen zu kommen.

Da wäre mal interessant, ob P-Süchtige auch aus sexuell gut funktionierenden Partnerschaften kommen. - Vermutlich ja - aber dann wäre das Sucht-Verhalten anders motiviert (vielleicht wirklich "nur" hormonell) als bei Verhältensauffälligen (Klischee: Pickeliger junger Mann mit Hornbrille, der bei keinem Mädchen ankommt und den ganzen Tag daheim vorm PC hockt)..

[Janina]

Ein schneller Spaß mit bösen Nebenwirkungen – für die Beziehung.

"Böse Nebenwirkungen" - Quark. Auch nicht böser als der Alltag. wenn man eh nicht zusammen passt.

[Pluto]

Ein schneller Spaß mit bösen Nebenwirkungen – für die Beziehung.

"Böse Nebenwirkungen" - Quark. Auch nicht böser als der Alltag. wenn man eh nicht zusammen passt.

Auch Okay...
Denn das ist mir "böse" genug.

[Abischai]

Ich halte eher das für die Gefahr, daß man abstumpft und überhaupt kein Gefallen an echter Sexualität mehr haben könnte. Und das wäre der GAU.

[Janina]

Nur ist davon weder der Mechanismus plausibel, noch sprechen die Leute empirisch dafür. Wer eh schon keinen Spaß am Sex hat, also bereits von den Reizen seines Partners abgestumpft ist, guckt sich sowas gar nicht an, und du drehst dann die Kausalität um. Du unterstellst Konsumenten, sie würden ihren normalen Trieb vom Partner weg und auf die filmische Illusion hin umschwenken. Daraus folgt, dass jemand vorher seine Frau zufriedengestellt, und seit dem Konsum von Pornografie vernachlässigt hätte. Das halte ich nicht für plausibel.
Ich tendiere ganz klar zur Theorie der allgemeinen Aktivitätsanregung: Pornos bringen Kopfkino, Kreislauf und Ehebett in Schwung.