Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften

[closs]

Da sollte man sich anschauen, wer die "Studie" durchgeführt hat.

Exakt - und das gilt eben für überall.

Auferstanden aus Ruinen?

Ja - wie Venus aus dem Bodensee - oder so ähnlich.

Wenn man es z. B. bei den Mormonen als normal empfindet, daß alte Männer 12 jährige heiraten oder schwängern

Kenne mich bei Mormonen nicht auf - allerdings muss man bei diesem Deinen Satz ziemlich genau hingucken:

"Schwängern" geht in diesem Zusammenhang überhaupt nicht - Zustimmung (falls es stimmt). - "Heiraten" kann (muss nicht) etwas ganz anderes sein. So gibt es Kulturen, bei denen schutzlose Mädchen von Verwandten zu deren Schutz "weggeheiratet" werden, weil sie damit nicht von anderen Männern angegriffen werden dürfen (Codex). Wenn dann die 12Jährige 16 oder 18 ist, wird sie wieder geschieden und steht dem "Markt" zur Verfügung.

Wie gesagt: Ich kenne die Usus bei den Mormonen nicht - aber genau hingucken lohnt sich manchmal.

[Magdalena61]

Kannst du mit der Überschrift "Sexueller Mißbrauch in christlichen Gemeinschaften" leben?

Selbstverständlich

Danke . Es ist besser so.

Es sind vor allem die Strukturen in sektenähnlichen Gemeinschaften, die sexuellen Mißbrauch begünstigen.
Vor allem ist es die weitgehende Abschottung gegenüber der "bösen" Welt und die restrikitven Regeln, die unter anderem auch mit der Bibel begründet werden. Absolute Gehorsamspflicht gegenüber Eltern und Erwachsenen überhaupt sollen wohl das Infragestellen von Autoritäten im Keim ersticken. Unterordnung der Frau gegenüber dem Mann unterstreicht die patriarchalischen Strukturen und läßt viele Mütter zu Komplizen der Täter werden.

Menschen, die auf der Suche nach Gott sind und Ihm dienen wollen, werden nicht zu geistlich mündigen Christen erzogen, sondern zur Abhängigkeit von der Gemeinde und deren Leitern.
Es kann zu Grenzüberschreitungen kommen, durch die Grundrechte (Menschen- und Bürgerrechte) verletzt werden.
Das Opfer ist machtlos, muß die Grenzverletzungen, die Ungerechtigkeit hinnehmen, nicht selten unter Billigung der Gemeinschaft. Dabei kommt den „Tätern“ oftmals zugute, dass viele, und besonders traumatisierte Menschen, aufgrund ihrer

"tiefen Sehnsucht nach Geborgenheit und Fürsorge und der anhaltenden Angst, verlassen oder weggestoßen zu werden, Grenzverletzungen widerspruchslos hinnehmen.“(W. Wöller)

In Gemeinden/ Gemeinschaften mit sektenähnlichen Strukturen trifft man dieses "Erdulden" (inkl. dadurch bedingter psychosomatischer Erkrankungen) häufig an. Die Betroffenen schaffen es nicht, sich aus mißbrauchenden Beziehungen zu lösen, zumal Gemeinschaften, die von ihren Mitgliedern restriktive* Unterordnung unter die autoritär agierende Leitung fordern, üblicherweise im Fall der Zuwiderhandlung mit dem Verlust des Heils drohen.

Wenn man es z. B. bei den Mormonen als normal empfindet, daß alte Männer 12 jährige heiraten oder schwängern, dann würde ich das als systemisch bezeichnen.

Meines Wissens werden Polygamie und die Heirat mit Minderjährigen von der Mehrzahl der Mormonen verurteilt und nur noch in einigen fundamentalistischen Splittergruppen praktiziert, die NICHT repräsentativ stehen für die Gesamtheit der Mormonen.
Hier kannst du fragen: Mormonenforen
LG

* restriktiv: (bildungssprachlich) (jemandes Rechte, Möglichkeiten o. Ä.) ein-, beschränkend (Duden)

[sven23]

Was den meisten Sekten gemeinsam ist, ist die Abschottung von der Gesellschaft. Zum Glück gibt es bei uns noch die Schulpflicht und keinen Privatunterricht wie in USA, wo man erstens die Kinder noch mehr abschotten und sie auch noch kreationistisch verderben kann. Das ganze schafft dann ein Mikroklima, in dem Mißbrauch sehr viel leichter möglich wird.

[closs]

Zum Glück gibt es bei uns noch die Schulpflicht und keinen Privatunterricht wie in USA

Finde ich auch - und wenn es (aus christlicher Sicht) nur verschiedene Welten gegenüberstellt. - Wer das andere nicht erträgt, ist schwach.

Das ganze schafft dann ein Mikroklima, in dem Mißbrauch sehr viel leichter möglich wird.

Klingt naheliegend und stimmt vielleicht sogar - trotzdem finden die meisten Missbräuche in der "offenen" Gesellschaft der säkularen Welt statt - der "Onkel", etc.

[sven23]

Klingt naheliegend und stimmt vielleicht sogar - trotzdem finden die meisten Missbräuche in der "offenen" Gesellschaft der säkularen Welt statt - der "Onkel", etc.

Aber nur in absoluten Zahlen, in prozentualen Anteilen sieht es anders aus.

[Martinus]

Aber nur in absoluten Zahlen, in prozentualen Anteilen sieht es anders aus.

Zahlen auf den Tisch sonst glauben wir nix. Ansonsten geht auch der Beitrag in die Rubrik: Svens Märchenstunde.

[Tara]

Sven hat geschrieben
Zum Glück gibt es bei uns noch die Schulpflicht und keinen Privatunterricht wie in USA, wo man erstens die Kinder noch mehr abschotten und sie auch noch kreationistisch verderben kann.

Sven, leider muss ich dieses "Glück" etwas dämpfen...schau dir dieser Reportage mal an...bei ca. Min.8, berichtet man auch über die Schulpflicht,wie und warum es von Extreme Sekten umgangen wird Ich habe mir die ganze 43:53Min. angetan natürlich habe ich's nur geschafft mit viele Unterbrechungen weil kann auch nicht soviel essen wie der Kommentator galdramadur1 über den Bericht schreibt....

Martinus hat geschrieben
Zahlen auf den Tisch sonst glauben wir nix. Ansonsten geht auch der Beitrag in die Rubrik: Svens Märchenstunde.

Martinus google mal selber nach diesen zahlen...du wirst fündig werden Svens Märchenstunde ...och wie süüüß

[sven23]

Danke Tara für den Link
Es ist leider so, daß Sekten die Schulpflicht immer wieder zu umgehen versuchen, auch leider bei uns. Da muß der Staat hart bleiben, sonst haben wir bald Verhälnisse wie in USA.

[closs]

Aber nur in absoluten Zahlen, in prozentualen Anteilen sieht es anders aus.

Selbst da gibt es Gegenpositionen, die glauben nachweisen zu können, dass auch prozentual der Anteil niedriger ist. - Ich kann es nicht beweisen. - Du Deins auch nicht.

Martinus google mal selber nach diesen zahlen...du wirst fündig werden

VIELLEICHT ist es tatsächlich so, dass es mehr Missbrauch im religiösen Umfeld gibt - VIELLEICHT ist das Gegenteil richtig. - Wir können es nicht entscheiden, weil auch Statistiken pro domo sind. - Zwei willkürlich Beispiele, weil sie mir gerade einfallen:

* Du, liebe Tara, hast mal eine Aufstellung gebracht, die die Unterstützung der Kirche(n) durch den Staat belegen sollte. Am Ende hat sich herausgestellt, dass ca. 5% davon als "Unterstützung" (im Sinne dessen, was ein Leser darunter versteht) bezeichnet werden konnten.

* Vor einigen Jahren gab es eine Aufstellung, wonach zur Deckung aller finanziellen Begleiterscheinungen ein Päckchen Zigaretten 42,50 Euro kosten müsste. - Eine andere Aufstellung zum selben Thema kam auf 2,50 Euro pro Päckchen. - Des Rätsels Lösung: Die zweite Aufstellung hat die Ersparnisse berücksichtigt, die sich bei Rentenkasse und Krankenversicherung ergeben, wenn jemand statistisch 10 Jahre weniger lebt.

Und so ist es auch hier: Statistiken sind heute in der Regel nicht Folge von Wahrheitssuche, sondern von Interessen - das gilt für beide Seiten.

[Janina]

Oder sind gerade solche streng religiös orientierten Zwangsgemeinschaften geradezu für sexuellen Mißbrauch prädestiniert, denn durch ihre strenge Abschottung von der Gesellschaft schaffen sie ein Klima und eine Umgebung, die sexuellen Mißbrauch geradezu begünstigt.

Und vor allem: Wer nicht befriedigt ist, ist gefährlich.

Was den meisten Sekten gemeinsam ist, ist die Abschottung von der Gesellschaft.

Das Problem ist wohl eher der verkrampfte Umgang mit ihrer Sexualität.