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#171 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 20:09
von ThomasM
closs hat geschrieben: Kannst Du den Gedanken nachvollziehen, dass dahinter auch archetypische ("Charismen") oder dialektische ("ebenbildliches Abbild/irdische Vorausnahme einer Aufhebung von Gegensätzen in Eins, also am Ende in Gott") Motive stecken könnten?
Archetypen? Welche denn? Nur um mal ein wenig provozierend zu fragen: Der Archetypus des allwissenden Herrschers und der dienenden Sklavin?

Gegen bildliche Verwendung der Ehe habe ich nichts. Die Beziehung zwischen Gott und Mensch bzw. zwischen Jesus und Gemeinde wird analog verglichen.
Der bildhafte Übertragung von Mann = Herr und Bestimmer, Frau = schweigsame Nachfolgering und Dienerin kann ich allerdings nicht folgen. Das war das Ehebild von damals, meine Vorstellung einer wachsenden Gemeinde ist vielmehr ausgedrückt in dem "was ich kann, werdet ihr auch können".
Allerdings ist es bei solchen Bildern wie so oft. Man kann und darf sie nicht überstrapazieren. Sonst müssten wir unseren Jesus auf eine Graswiese führen, wenn er wiederkommt.

#172 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 20:19
von closs
ThomasM hat geschrieben:Der bildhafte Übertragung von Mann = Herr und Bestimmer, Frau = schweigsame Nachfolgering und Dienerin kann ich allerdings nicht folgen.
Ich auch nicht - meine Frau ist ziemlich intensive Christin und würde nie auf diese Idee kommen. - Aus meiner Sicht wurden Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Erlebenswelt der damaligen Zeit abgebildet, sind also nicht wörtlich zu verstehen - würde heute das AT verfasst werden, würde man dasselbe anders chiffrieren.

ThomasM hat geschrieben:Allerdings ist es bei solchen Bildern wie so oft. Man kann und darf sie nicht überstrapazieren.
Genauso sehe ich das auch. Man muss sie als Chiffren ihrer Zeit verstehen und das Grundsätzliche darin suchen. - Man darf aber umgekehrt aus der Anfechtbarkeit der Chiffren schließen, dass es nichts Grundsätzliches zu suchen gibt.

#173 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 20:25
von Hemul
closs hat geschrieben: meine Frau ist ziemlich intensive Christin und würde nie auf diese Idee kommen. - Aus meiner Sicht wurden Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Erlebenswelt der damaligen Zeit abgebildet, sind also nicht wörtlich zu verstehen - würde heute das AT verfasst werden, würde man dasselbe anders chiffrieren.
Aber Jesus bezog sich doch in Matthäus 19:3-6 wie folgt auf das AT:

3 Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: "Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?" 4 Jesus antwortete: "Lest ihr denn die Heilige Schrift nicht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang Mann und Frau schuf und sagte: 5 'Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.' 6 Sie sind also ]eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden."
Was würdest du hier heute anders chiffrieren? :roll:

#174 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 22:18
von closs
Hemul hat geschrieben:Was würdest du hier heute anders chiffrieren?
DAS muss man nicht um-chiffrieren - aber solche Sätze wie "Die Frau sei dem Mann untertan".

#175 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 22:55
von Hemul
closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Was würdest du hier heute anders chiffrieren?
DAS muss man nicht um-chiffrieren - aber solche Sätze wie "Die Frau sei dem Mann untertan".
Nach welchen Kriterien sollte oder muss man denn chiffrieren? :roll:

#176 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 23:12
von closs
Hemul hat geschrieben:Nach welchen Kriterien sollte oder muss man denn chiffrieren?
So, dass das, was wahr ist, rüberkommt. Ist aber schwer - echt. Ich scheitere regelmäßig daran.

#177 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 23:17
von Hemul
closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Nach welchen Kriterien sollte oder muss man denn chiffrieren?
So, dass das, was wahr ist, rüberkommt.
Woher weiß man denn was wahr und was nicht wahr ist? :roll:

#178 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Fr 3. Jun 2016, 09:20
von closs
Hemul hat geschrieben:Woher weiß man denn was wahr und was nicht wahr ist?
"Wissen" tut man das nie - auch Du nicht. Es ist immer das Hoffen, dass man in seinen Erkenntnissen vom HG geführt wird.

#179 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Fr 3. Jun 2016, 11:41
von Hemul
leider gemoppelt

#180 Re: Die Rollen von Mann und Frau

Verfasst: Fr 3. Jun 2016, 11:46
von Hemul
Hemul hat geschrieben:Woher weiß man denn was wahr und was nicht wahr ist?

closs hat geschrieben:"Wissen" tut man das nie - auch Du nicht.

Dann bist du also der Ansicht, dass Salomo in Sprüche 2:1-10 u. Jesus in Johannes 8,32 gelogen haben? :shock:

1 Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst / und meine Gebote bei dir verwahrst, 2 wenn du der Weisheit dein Ohr leihst / und dem Verstehen zugeneigt bist, 3 ja, wenn du um Verstand betest / und um Einsicht flehst, 4 wenn du sie suchst wie Silber, / ihnen nachspürst wie einem wertvollen Schatz, 5 dann wirst du die Ehrfurcht begreifen, / die man vor Jahwe haben muss, / und wirst anfangen, Gott zu erkennen. 6 Denn Jahwe gibt Weisheit, / von ihm kommen Erkenntnis und Verstand. 7 Den Aufrichtigen hält er Hilfe bereit, / und für die Redlichen ist er ein Schild. 8 Um die Wege des Rechts zu bewahren, / beschützt er die, die ihm treu sind. 9 Dann wirst du verstehen, was Recht und Gerechtigkeit ist, / Aufrichtigkeit und ein guter Weg. 10 Denn Weisheit wird in dein Herz einziehen / und Erkenntnis beglückt deine Seele. 11 Besonnenheit wacht über dir / und Verständigkeit behütet dich.
32 Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!"

Von dir hätte ich eigentlich so eine unqualifizierte Aussage nicht erwartet.