Motivationsfaktor Existenzangst

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Magdalena61
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#11 Re: Motivationsfaktor Existenzangst

Beitrag von Magdalena61 » So 12. Mai 2013, 21:54

barbara hat geschrieben:So wie die Vögel, von denen Jesus sagte: sehr her, sie säen nicht, sie ernten nicht, aber der Vater in den Himmeln ernährt sie trotzdem?
:D Wenn jeder diese Einstellung hat, dann fangen wir am besten demnächst damit an, uns in den Bäumen Nester zu bauen und Würmer zu fressen. Denn die Miete oder die Raten für's Eigenheim können wir dann auch nicht mehr bezahlen.
Der Vater im Himmel sorgt für die, die seinen Willen tun. Hemul hat den zuständigen Bibelvers schon gepostet 2 Thess. 3,10.
Es gibt noch einen anderen, aus den Apokryphen:
Sirach 7,15( GNB): Drück dich nicht vor der Feldarbeit oder anderer harter Arbeit; Gott, der Höchste, hat sie uns zugeteilt.
Die Apostel haben auch gearbeitet, sie hatten Berufe. Hier z.B., Paulus: Apg. 1,3. Jesus war ein Rabbi, und ein solcher hat nach dem Gesetz des Mose einen Anspruch auf Versorgung durch diejenigen, die von seiner Weisheit konzipieren, die von ihm unterrichtet werden.
1 Kor. 9, 9-14
1, Kor. 9, 13-14 (Schlachter 2000): Wißt ihr nicht, daß die, welche die heiligen Dienste tun, auch vom Heiligtum essen, und daß die, welche am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil erhalten?
So hat auch der Herr angeordnet, daß die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.
Mal bis hierher, die Posts werden sonst so ellenlang.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#12 Re: Faire Kleidung

Beitrag von barbara » Mo 13. Mai 2013, 06:44

Magdalena61 hat geschrieben: Dann formuliere ich anders: Der Mensch möchte immer das tun, wozu er Lust hat.
Jemanden, der freiwillig den Acker bearbeitet, auf dem Dornen und Disteln wachsen, bei Wind und Wetter, ohne Entgeld...und er verabscheut diese Arbeit... und die Ernte steckt ein anderer ein -- so einen Menschen müßte man mir zeigen, ich kenne keinen von dieser Sorte.

So jemanden kenne ich auch nicht. Aber warum sollte man von einem Menschen auch verlangen, sich anzustrengen und die Früchte seiner Arbeit kommen einem zu, der nichts dafür getan hat?

Ich kenne hingegen viele Menschen, die selbstgewählte Äcker dort beackern, wo sie die Früchte für sich selbst geniessen und den Überfluss mit andern teilen können. Ich behaupte sogar: die allemeisten Leute in helfenden Berufen, sei das Krankenpfleger oder Polizistin oder Sozialarbeiter, wählten ihren Beruf aus dem Willen, zu geben - und nicht in erster Linie des Geldes willen. Geld macht lediglich möglich, dass sie ihre Berufung Vollzeit ausüben können.



Man kann nicht immer das tun, was man lieber täte.
Wenn es möglich ist, wählt der Mensch den bequemeren Weg.

Man kann nicht immer tun, was man lieber täte, doch wenn es geht, so tue ich, was ich lieber tue. Ich unterrichte zB lieber als dass ich in einem Call Center sitze und andern Leuten Zeug aufschwatze, das sie nicht brauchen.

und ja, Menschen wählen bequeme Wege, was der Ansporn für so gut wie alle Erfindungen seit dem Rad gewesen sein dürfte: eine sehr positive Sache. Leiden und Kompliziertheit ist kein Zweck per se. Aber es kann durchaus hin und wieder akzeptiert werden als Mittel zum Zweck.


Darf ich einmal fragen: Wer kann heute noch Socken und Pullover stricken bzw. wer tut es? ( Ich kann es... stricke aber seit einigen Jahren nicht mehr :) ). Wer zieht auf's Land, um seine Nahrung selbst anzubauen? Wer kocht eine Marmelade selbst ein und konserviert die Ernte, um im Winter zu überleben?

Diese Selbstversorgungstechniken sind wieder im Aufwind. Stichwort "urban gardening", "guerilla gardening", Tutorials zum Sachen-selber-machen findet man zu Tausenden im Internet... Ich will mir als nächstes ein Pflanzenbestimmungsbuch zulegen, damit ich auch in der Stadt von den wilden Pflanzen sowohl etwas zu essen wie auch Heilmittel selbst herstellen kann.


Wer geht in den Wald, um Holz zu machen... bringt es nach Hause, sägt es in schweißtreibender Arbeit, spaltet es und stapelt die Scheite hinterher ordentlich auf?

ich bedaure, dass ich dies nicht manchmal tun kann. Ich habe zu wenig Bewegung. Zu wenig hantieren mit schweren Gegenständen. so ein bisschen Holzhacken käm mir da gerade recht, aber ich hab auch keinen Ofen, der mit Holz funktioniert.


Es ist doch viel bequemer, andere für sich arbeiten zu lassen: Kleidung aus Bangladesch, Marmelade vom Discounter, von polnischen Saisonarbeitern für Dumpinglöhne geerntet und verarbeitet... Brot aus der Brotfabrik, Öl und Gas aus Rußland und was weiß ich woher. Man kann es sich leisten.

Das Problem ist eher, etwas Anderes kann man sich oft eben nicht leisten. Zeitlich nicht und vom Geld her nicht. Lokal mit Handarbeit hergestellte Textilien sind teuer, auch Brot vom Bäcker ist teurer als Brot aus der Fabrik. Allerdings ist auch der Geschmack nicht zu vergleichen, Fabrikbrot ist bäh. :sick:




Alles hat seine Zeit. Das Rennen hat seine Zeit und das Stillsitzen hat seine Zeit. In den heutigen Klassenzimmern geht's manchmal zu... :roll:

Richtig. Die Kinder fühlen, es sei Zeit zu rennen, aber das Schulsystem will sie zum Stillsitzen zwingen. Ein lebensfeindliches Unding. Völlig unsinnig, es hilft nicht beim Lernen, es bringt nichts fürs Leben, sondern es zerstört im Gegenteil viele Dinge, die natürlich vorhanden wären.


So arg viel entscheiden kann man da meistens nicht. Nur innerhalb eines möglichen Rahmens. Oftmals kann man nur "das kleinere Übel" wählen.

Über mehrere Jahre hinweg sind es in der Tat unsere eigenen Entscheidungen, die unser Leben prägen; die auch definieren, in welche Abhängigkeiten wir uns begeben. Ich mag es, Abhängigkeiten so klein wie möglich zu halten; ich würde zB. nie irgendwo hinziehen, wo ich nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinkomme, sondern abhängig vom Auto wäre, und dann im Zwang wäre, so ein Gerät zu unterhalten und finanzieren. Dafür nehme ich eine Umgebung in Kauf, die halt städtisch ist, mit dem Verkehr und Lärm, der dazu gehört.

Es kann mich auch niemand zwingen, bei einem Arbeitgeber zu bleiben, der mich mit Verachtung behandelt, oder Leute zu treffen, die ich nicht mag. Als erwachsener Mensch habe ich da in der Tat alle Gestaltungsmöglichkeiten.

grüsse, barbara

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#13 Re: Motivationsfaktor Existenzangst

Beitrag von barbara » Mo 13. Mai 2013, 06:50

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn jeder diese Einstellung hat, dann fangen wir am besten demnächst damit an, uns in den Bäumen Nester zu bauen und Würmer zu fressen. Denn die Miete oder die Raten für's Eigenheim können wir dann auch nicht mehr bezahlen.
Der Vater im Himmel sorgt für die, die seinen Willen tun.

Und, was glaubst du, ist der Wille des Vaters im Himmel für dich? De erstreckt sich hoffentlich ein bisschen weiter, als jeden Monat was in die Rentenkasse einzuzahlen und ansonsten niemandem auf die Nerven zu gehen...?

Ich halte es für das Richtige, unsere Fähigkeiten und Talente zu leben, auch dann, wenn das nicht immer vom materiellen Standpunkt her "vernünftig" scheint; göttliche Vernunft ist umfassender als menschliche Vernunft. Und ja, meine Erfahrung ist, wenn ich mich in Gottes Hand begebe und auf die Botschaften Gottes vertraue, so klappt auch das mit dem Geld und den Rechnungen. Auch dann, wenn mein "vernünftiger" Teil grösste Bedenken hat, ob das je klappen kann. ja es klappt.


Drück dich nicht vor der Feldarbeit oder anderer harter Arbeit; Gott, der Höchste, hat sie uns zugeteilt.

Anderswo wurde das Gleichnis vom ungerechten Haushalter zitiert: der fühlte sich unfähig zur harten Feldarbeit und wurde dafür nicht verurteilt...

Dass die Arbeit hart ist, ist kein Qualitätskriterium. Die Früchte sind das Kriterium, und umso besser, wenn die Arbeit, die dazu nötig ist, leicht erscheint.


So hat auch der Herr angeordnet, daß die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.

sicher, das wird sich wohl mehr oder weniger von selbst ergeben; wenn ein Mensch so sehr die gute Botschaft verkörpert, wie Jesus das tat, wird es viele Menschen geben, die von sich aus das Bedürfnis haben, etwas zum Lebensunterhalt beizutragen.

grüsse, barbara

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Magdalena61
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#14 Re: Motivationsfaktor Existenzangst

Beitrag von Magdalena61 » Mi 31. Jul 2013, 12:08

God bless you all for what you all have done for me.

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