Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Magdalena61
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#201 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 7. Jul 2014, 10:32

piscator hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Ein katholischer Priester hat mich vor 30 Jahren einmal damit überrascht, als er sagte, er gehe bundesweit von einer Quote echter Gläubiger von ca. 3% aus - und nicht ca. 60%, wie es die Kirchen-Mitgliedschaften nahelegen könnten. - Das gilt genauso für Glaubensgemeinschaften (egal ob ZJ oder Evangelikale oder Mormonen oder weiß der Kuckuck was): Man hat SEIN System und zieht es durch. - Persönlich fällt mir dies deshalb auf, weil richtig grundsätzliche geistige Fragen nicht gestellt, geschweige denn beantwortet werden.
Das sind dann zum Teil die kirchlichen Karteileichen, die dazu beitragen, dass die Kirchensteuer kräftig fließt oder im Falle der Freikirchen die Mitgliederzahl entsprechend gehalten wird.
Das ist aber kein rein christliches Problem, bei den Moslems gibt es das auch.
Unter den "Systemgläubigen" und den Lippenbekennern sind auch viele Suchende zu finden: Menschen mit Sehnsucht nach Gott; Menschen, die die Nähe dieses Gottes suchen und noch nicht angekommen sind.

Die Gottesdienste geben ihnen etwas, sonst würden sie nicht hingehen.

Vielfach fehlt es halt an vollmächtigen Hirten, die von GOTT berufen und zum Dienst gesalbt wurden. Ersatzweise kommen Programme zum Einsatz, u.a. auch Bestandteile der Vermächtnisse verstorbener "Väter (und Mütter) im Glauben". Den Sinn der diversen Formeln, Gebete und Rituale können die Suchenden, die Randgruppen- und Gelegenheitsgläubigen sowie die Trittbrettfahrer jedoch in der Regel nicht erfassen.
Man kann aus dem Glauben natürlich auch einen Verwaltungsakt machen, denn bei vielen dieser Bibelausleger ist es nicht mehr wichtig, ob man überhaupt glaubt, sondern wie man glaubt.
Wer mit der Komplexität geistlicher Wahrheiten überfordert ist, reduziert sie auf ein (v)erträgliches Maß und blendet alles andere aus. Das ist menschlich.
Was der Glaube an Gott mit Kleidungs- und Essensvorschriften, Sabbatgebot hin oder her, oder Vermittlung der göttlichen Willens durch ein paar steinalte Greise in Brooklyn oder ähnlichem zu tun haben soll, geht mir absolut nicht in den Kopf.
Konkrete Empfehlungen oder Vorschriften entspringen meist dem Bemühen, den Willen Gottes herauszufinden und die Herde recht zu leiten.

Aber es ist ein Unterschied, ob ich aus Überzeugung handele, weil ich mir eine Meinung gebildet und entschieden habe, dass es für mich richtig ist, dies und das zu tun oder es zu lassen, oder ob ich irgendwelche Gesetze/ Traditionen befolge, die längst zu unverständlichen oder lästigen Paragraphen/ Hüllen erstarrt sind, deren Inhalt ich eigentlich nicht nachvollziehen/ mittragen kann.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Magdalena61
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#202 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 7. Jul 2014, 10:52

piscator hat geschrieben:Diese "Neu- oder Wiedergeburt" ist für mich auch so ein Ding, mit dem ich absolut nichts anfangen kann.

Wenn ich an Gott ohnehin glaube, wozu brauche ich das Ganze? Und wenn ich mich im Laufe meines Lebens bekehre, warum braucht es
dann überhaupt die Wiedergeburt? In das nicht eine Sache des Herzens, die nur mich und Gott etwas angeht.

Für mich bedeutet letztendlich nur eine formelle Abgrenzung von anderen Menschen bzw. Christen um zu verdeutlichen, dass ich anders bzw.
besser bin.
Thema abgetrennt: Wann und wie funktioniert Wiedergeburt?
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#203 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von piscator » Mo 7. Jul 2014, 11:22

Magdalena61 hat geschrieben:Unter den "Systemgläubigen" und den Lippenbekennern sind auch viele Suchende zu finden: Menschen mit Sehnsucht nach Gott; Menschen, die die Nähe dieses Gottes suchen und noch nicht angekommen sind.
Die Gottesdienste geben ihnen etwas, sonst würden sie nicht hingehen.
Vielfach fehlt es halt an vollmächtigen Hirten, die von GOTT berufen und zum Dienst gesalbt wurden. Ersatzweise kommen Programme zum Einsatz, u.a. auch Bestandteile der Vermächtnisse verstorbener "Väter (und Mütter) im Glauben". Den Sinn der diversen Formeln, Gebete und Rituale können die Suchenden, die Randgruppen- und Gelegenheitsgläubigen sowie die Trittbrettfahrer jedoch in der Regel nicht erfassen.
Der Sinn dieser Formeln, Gebete und Rituale liegt m.E. letztendlich in der Abgrenzung der eigenen Gruppe gegen andere Gläubige. Jesus hat, soviel ich weiß, keine besonderen Regeln für seine Anhänger aufgestellt.
Konkrete Empfehlungen oder Vorschriften entspringen meist dem Bemühen, den Willen Gottes herauszufinden und die Herde recht zu leiten ...
Aber es ist ein Unterschied, ob ich aus Überzeugung handele, weil ich mir eine Meinung gebildet und entschieden habe, dass es für mich richtig ist, dies und das zu tun oder es zu lassen, oder ob ich irgendwelche Gesetze/ Traditionen befolge, die längst zu unverständlichen oder lästigen Paragraphen/ Hüllen erstarrt sind, deren Inhalt ich eigentlich nicht nachvollziehen/ mittragen kann. LG
Das ist natürlich richtig, stellt m.E. aber ein großes Problem für den einzelnen Gläubigen dar, insbesondere wenn er einer Glaubensgruppe angehört, für die bestimmte Regeln unabdingbar sind. Da hat man dann die Wahl, die Gruppe zu verlassen und damit auch sein ganzes soziales Umfeld oder man macht gute Miene zum bösen Spiel.

Mit diesen Regeln, Vorschriften Traditionen hält man natürlich seine Schäfchen bei der Stange, gleichzeitig verhindert man aber auch, dass am Glauben interessierte Menschen diesen Gruppen beitreten.
Auf mich jedenfalls wirken Gruppen wie die ZJ, die STA oder die einzelnen Brüdergemeinden in meiner räumlichen Umgebung wie Aliens, deren Verhaltens- und Lebensweisen auf mich fremd wirken. Da hat nichts mit dem Glauben an Gott selbst zu tun, sondern daran, wie die Leute ihren Glauben leben und überdies der Ansicht sind, dass nur sie allein damit richtig liegen und errettet sind.

Natürlich geht es auch anders, ich habe den Sonntag gestern im Kreis der (sehr großen) Familie meiner Partnerin verbracht, die waren morgens bis auf wenige Ausnahmen in der Kirche, da gibt es keine Absonderung, keine Mission, keine Sabbatgedöns, keine Essensvorschriften und die Frauen laufen nicht wie "Mullecken Doof" aus dem Emmental des 19. Jhrdt. herum. Da wird man auch nicht seltsam angeschaut, wenn man geschieden ist oder getrennt lebt. Ganz normale liebenswürdige Menschen mit Ecken und Kanten, die ihren Glauben nicht wie eine Monstranz vor sich hertragen.
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#204 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von closs » Mo 7. Jul 2014, 13:49

Magdalena61 hat geschrieben:Vielfach fehlt es halt an vollmächtigen Hirten
Du sprichst ein großes Wort gelassen aus. :)

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#205 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 14:29

Vermuten können sie viel... ;)

Wann schaffst du es nun, deine Lügenbehauptung nachzuweisen?

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#206 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Hemul » Mo 7. Jul 2014, 14:43

Früher oder später werden die Forscher des Max-Planck Institut aber feststellen müssen, dass ein Blick in die Bibel ihnen Zeit und Geld erspart hätte:
Römer 2;:14+15:
14 Und wenn nun Menschen aus nichtjüdischen Völkern, die keine Beziehung zum Gesetz Gottes haben, von sich aus so handeln, wie es das Gesetz fordert,dann tragen sie das Gesetz in sich. 15 Sie beweisen damit, dass ihnen die Forderungen des Gesetzes ins Herz geschrieben sind. Das zeigt sich auch an der Stimme ihres Gewissens und am Widerstreit ihrer Gedanken, die sich gegenseitig anklagen oder auch entschuldigen.
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 7. Jul 2014, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#207 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 14:45

Hemul hat geschrieben:Früher oder später werden die Forscher des Max-Planck Instituts aber feststellen müssen, dass ein Blick in die Bibel ihnen Zeit und Geld erspart hätte
Eine Mythen- und Legendensammlung erspart doch hinsichtlich naturwissenschaftlicher Fragen überhaupt nichts... ;D

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#208 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Kingdom » Mo 7. Jul 2014, 15:26

Darkside hat geschrieben:Unsinn.
Ein naturwissenschaftlicher Nachweis ist eben ein naturwissenschaftlicher Nachweis und wird prinzipiell als solcher akzeptiert; völlig egal, welcher Standpunkt dadurch bestärkt oder verworfen wird.

Wenn es so einfach wäre, dann müssten sich alle Wissenschaftler eins sein. Fehlkonstrukte halten sich durchaus hartnäckig.

Wissen kann er es nicht, das ist es ja.
Daher gibt es auch die unterschiedlichsten christlichen Gruppierungen; und auch wenn sich alle in vielen Dingen nicht einig sind, gar zueinander widersprüchliches vertreten behauptet doch jeder - so wie du - er hätte recht. :)

Wenn verheissens eintrifft, so kann man wissen, was eingetroffen ist. Das es unterschiedliche Erkenntnistände gibt das bestreitet niemand und das es immer auch einen Gegenspieler gibt der noch ein wenig Sand ins Getriebe streut das ist seit jeher so.

Lg Kingdom

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#209 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Scrypton » Mo 7. Jul 2014, 15:28

Kingdom hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Unsinn.
Ein naturwissenschaftlicher Nachweis ist eben ein naturwissenschaftlicher Nachweis und wird prinzipiell als solcher akzeptiert; völlig egal, welcher Standpunkt dadurch bestärkt oder verworfen wird.
Wenn es so einfach wäre
Nicht wäre - es IST so einfach!

Kingdom hat geschrieben:dann müssten sich alle Wissenschaftler eins sein.
In jenen Bereichen bzw. Themen, in welchen eine Faktenlage vorliegt ist dies auch der Fall!

Wissen kann er es nicht, das ist es ja.
Daher gibt es auch die unterschiedlichsten christlichen Gruppierungen; und auch wenn sich alle in vielen Dingen nicht einig sind, gar zueinander widersprüchliches vertreten behauptet doch jeder - so wie du - er hätte recht. :)

Kingdom hat geschrieben:Wenn verheissens eintrifft, so kann man wissen, was eingetroffen ist.
Was dann aber auch wieder etwas völlig anderes ist.

Samantha

#210 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Samantha » Mo 7. Jul 2014, 16:54

Hemul hat geschrieben:Früher oder später werden die Forscher des Max-Planck Institut aber feststellen müssen, dass ein Blick in die Bibel ihnen Zeit und Geld erspart hätte
In der Bibel erfahre ich aber nicht immer das, was mich interessiert. Was mich interessiert, ist: was haben Adam und Eva den lieben langen Tag im Paradies so gemacht? Sie lebten dort ja eine ganze Weile.

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