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#1 Von Kindern lernen

Verfasst: Mo 3. Feb 2014, 00:17
von Salome23
Ich hatte gerade diese wahre Geschichte, die "das Leben" schreibt gelesen und war sehr berührt davon.
Daher dachte ich, ich stell das mal hier im Forum ein, da es aber etwas lange ist, möchte ich nur die Einleitung schreiben und den link dazu einfügen

Der Tag, an dem ich aufhörte „Beeil dich" zu sagen

Wer am Leben vorbeilebt, ist der Meinung, jede einzelne Minute optimal nutzen zu müssen.
Alles dreht sich darum, seine Aufgaben zu erledigen, auf einen Bildschirm zu starren oder möglichst schnell von A nach B zu gelangen. Doch ganz egal, wie gut man seine Zeit und Kräfte auch aufteilt oder wie viele Dinge man gleichzeitig zu erledigen versucht - der Tag hat einfach nie genug Stunden, um alles schaffen zu können.

So sah mein Leben zwei hektische Jahre lang aus.
Meine Gedanken und Tätigkeiten wurden von elektronischen Benachrichtigungen, Klingeltönen und vollgepackten Terminkalendern bestimmt.
Und obwohl ich wirklich alles daran setzte, die Unmengen von Aufgaben in meinem Leben pünktlich zu erledigen, war ich dennoch nicht in der Lage dazu.

Doch dann wurde ich vor sechs Jahren mit einem gelassenen, sorglosen, im Hier und Jetzt lebenden Kind gesegnet.....


Fortsetzung hier :)

Nur wer innehalten und sich an den einfachen Dingen des Alltags erfreuen kann, lebt wirklich.

#2 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mo 3. Feb 2014, 01:05
von closs
Salome23 hat geschrieben: diese wahre Geschichte
Kommt mir bekannt vor. An unseren Enkeln merke ich, was ich bei den eigenen Kindern verpasst habe. - Würde ich es jetzt anders machen? Vielleicht nicht - weil man beruflich überleben muss. - War es früher anders? Wahrscheinlich nicht. - Wahr ist die Story trotzdem.

#3 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mo 3. Feb 2014, 08:12
von Samantha
Eine schöne Geschichte! Da wird mir bewusst, dass ich meine Tochter auch viel zu sehr dränge und den Druck von außen an sie weitergebe, obwohl ich versuchte, ihr Tempo zu akzeptieren. Wir glauben so viel zu verpassen und verlieren uns selbst aus den Augen. Ich werde mich mal in nächster Zeit beobachten, damit ich nicht mehr das Tempo anderer an sie weitergebe, sondern das tue, was ich für richtig halte.

#4 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mo 3. Feb 2014, 09:58
von Vitella
closs hat geschrieben:Kommt mir bekannt vor. An unseren Enkeln merke ich, was ich bei den eigenen Kindern verpasst habe.

geht mir genauso und ich bin froh diese Gelegenheit zu haben um es mit dem Enkel nun anders zu machen.

closs hat geschrieben:Würde ich es jetzt anders machen?

ja, natürlich, mehr Lebenserfahrung verändert auch das Äussere Verhalten, Du kannst es ja jetzt mit den Enkeln üben.. 8-)

#5 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mo 3. Feb 2014, 10:00
von Vitella
Salome23 hat geschrieben:
Nur wer innehalten und sich an den einfachen Dingen des Alltags erfreuen kann, lebt wirklich.

ja, man kann es übrigens auch mit alten Menschen lernen, resp. bemerken... :)

#6 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mo 3. Feb 2014, 10:23
von Lena
Jetzt bin ich froh, liebe Salome, habe ich mir die Zeit genommen, alles zu lesen :D.

Danke :thumbup:

#7 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Di 4. Feb 2014, 23:59
von Magdalena61
Salome23 hat geschrieben:Ich hatte gerade diese wahre Geschichte, die "das Leben" schreibt gelesen und war sehr berührt davon.
Daher dachte ich, ich stell das mal hier im Forum ein, da es aber etwas lange ist, möchte ich nur die Einleitung schreiben und den link dazu einfügen

Der Tag, an dem ich aufhörte „Beeil dich" zu sagen
:) Da ist schon etwas Wahres dran. Man sollte von Kindern nicht erwarten, sich wie Erwachsene zu benehmen. Und man sollte Kindern keinen Zeitplan aufzwingen, der sie nicht mehr Kind sein lässt.

Andererseits: Die zweite Tochter der Autorin ist wohl eine kleine Trödlerin.
Einer meiner Söhne würde den Tag auch am liebsten im Schneckentempo verbringen-- aber wenn er es nicht lernt, sich zu disziplinieren, dann kommt er mit dem Tempo, das unsere Gesellschaft vorgibt, auf Dauer nicht klar. Man kann sich nicht durch's Leben träumen. Termine müssen nach Möglichkeit eingehalten werden und das können auch Kinder lernen. In die Schule können sie auch nicht kommen, wann sie wollen; wann es ihnen gerade gebraten ist.

Das hier:
Ich begann, ihr ein bisschen mehr Zeit im Voraus zu geben, wenn wir irgendwohin mussten.
... ist bei solchen Kindern nötig und eine sehr vernünftige Entscheidung. Wenn sie für manuelle Tätigkeiten länger brauchen als andere Kinder, dann müssen sie ihren Tag ein wenig anders einteilen.

:) Bei uns bzw. bei mir muß auch meistens alles schnell gehen. Aber ich bemühe mich, die Kinder da weitgehend rauszuhalten. Es ist ja meine Arbeit, nicht ihre. Glücklicherweise hat keines der Kinder das Bedürfnis, beim Einkaufen irgendwelche fremden Leute anzusprechen.
LG

#8 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mi 5. Feb 2014, 10:04
von Pluto
Magdalena61 hat geschrieben:Glücklicherweise hat keines der Kinder das Bedürfnis, beim Einkaufen irgendwelche fremden Leute anzusprechen.
Hi Magdalena,
Mir scheint, dass du da sehr kluge und vorsichtige Kinder hast.

#9 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mi 5. Feb 2014, 10:17
von Vitella
Magdalena61 hat geschrieben: Und man sollte Kindern keinen Zeitplan aufzwingen, der sie nicht mehr Kind sein lässt.

LG

gibts das noch irgendwo.?
Heutzutage werden Kinder, jedenfalls bei uns mit 4 Jahren obligatorisch in den Kindergarten geschickt, bei uns im Dorf um 8:00 Uhr morgens, nicht gerade Kindgerecht, abgesehen vom ganzen Programm dort.

#10 Re: Von Kindern lernen

Verfasst: Mi 5. Feb 2014, 13:30
von Samantha
Leider gibt uns das "Außen" einen Zeitplan vor, und wenn Kinder dies aus bestimmten Gründen nicht schaffen, entsteht ein Druck, dem sie selten gewachsen sind. Es gibt Kinder, die nur durch Motivation lernen - leider haben zu wenige Menschen genug Geduld und Verständnis und wollen diese Kinder auf die gewünschte Ebene holen, damit sie den Anschluss an unsere Gesellschaft nicht verpassen. Aber sind sie dabei glücklich?