Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Munro
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#1 Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Munro » Mo 7. Mai 2018, 12:31

Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Dass Weihnachten und Ostern auch natur-religiöse Komponenten haben, ist offensichtlich.

Wie ist es bei Pfingsten?

Sicher besteht da ein Bezug zum jüdischen Schawuot:

Schawuot (hebräisch שבועות ‚Wochen‘; jiddisch Schwu'ess, Schwuos oder Schwijess) ist das jüdische Wochenfest, das 50 Tage, also sieben Wochen plus einen Tag nach dem Pessachfest gefeiert wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schawuot

Frage: Ob es da wohl auch natur-religiöse Bezüge geben kann?
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Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Munro
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#2 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Munro » Mo 7. Mai 2018, 12:37

Beispiele:

Weihnachten hat den Bezug zur Wintersonnenwende
Ostern hat den Bezug zum Wieder-Erwachen der Natur.

Gibt es Ähnliches auch bei Pfingsten?
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Rilke
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#3 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Rilke » Mo 7. Mai 2018, 12:57

Munro hat geschrieben: Sicher besteht da ein Bezug zum jüdischen Schawuot:
Schawuot erinnert in erster Linie an den Tag, an dem Moses und das Volk Israel die Zehn Gebote - und nach jüdischer Sage die ganze mündliche Torah - am Berg Sinai erhalten hat.
Zu Schawuot ist es jüdischer Brauch, die ganze Nacht wach zu bleiben und im Pentateuch zu lernen - der genaue Ablauf dieser Nacht ist im rabbinischen Buch "Tikun Lejl Schawuot" geregelt. Es enthält Verse zu jedem Wochenabschnitt (Parascha), aus jedem Buch des restlichen AT sowie des gesamten Buches Ruth.

Die Legende besagt, dass das Volk schlief, als Gott es unterrichten wollte - seitdem wachen alle Juden die ganze Nacht an Schawuot und lernen - sozusagen als Wiedergutmachung und alljährliche Entschuldigung für ihr Vergehen.
Heuer werde ich diese Nacht, wissend dass ich vom Fluch befreit worden bin, sehr gut schlafen. :)

Es gibt zahlreiche Bräuche und Gesetze zu Schawuot, die einen starken mystischen Gehalt haben - beispielsweise spielt der Zahlenwert des Wortes "Chalaw" - Milch - einen großen Wert, weswegen man milchhaltige Nahrungsmittel zu sich nimmt.
Zuletzt geändert von Rilke am Mo 7. Mai 2018, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28


Munro
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#5 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Munro » Mo 7. Mai 2018, 15:52

Das pfingstliche Brauchtum spielt entweder das pfingstliche Geschehen nach oder hat jahreszeitliche Bezüge als Frühlings- oder Maienbrauchtum.

Das Mittelalter verdeutlichte die Herabkunft des Heiligen Geistes durch brennendes Werg, das aus dem Kirchengewölbe auf die versammelte Gemeinde rieselte. Andernorts wurde eine lebende oder auch eine hölzerne Taube als Symbol des Heiligen Geistes herabgelassen (Heilig-Geist-Schwingen). Seit dem Konzil von Nicäa wird der Heilige Geist als Taube dargestellt. Zuvor wählte man die Gestalt einer Frau (Hagia Sophia) oder eines Jünglings, der sich nur in manchen Darstellungen der Dreifaltigkeit erhalten hat. Die Taube, die seit dem Barock verstärkt zum Symbol von Pfingsten wurde ist ein Symboltier, dessen Ansehen bis heute sehr gelitten hat. Exegetisch ist das Symbol nicht ganz eindeutig, denn es heißt in der Heiligen Schrift an drei Stellen einheitlich (Mt 3,16; Mk 1,10; Joh 1,32), der Geist Gottes sei wie eine Taube, aber nicht als eine Taube herabgekommen. Allerdings schreibt Lukas, der Geist Gottes sei „sichtbar in Gestalt einer Taube“ herabgekommen (Lk 3,22). Die Taube hat als Symbol einen radikalen Bedeutungsverlust erlitten: Der „Vogel der Könige“ wurde erst zur Brieftaube des kleinen Mannes und schließlich in unseren Großstädten zur „Ratte der Lüfte“.

Als Bild des Heiligen Geistes erschließt sich die Taube vielen Menschen nicht mehr, die sich nicht von der zeitgebundenen Konnotation lösen können. Im Barock dagegen war die Taube als Symboltier des Heiligen Geistes beliebt und darum wurden vor allem Hospize und Hospitäler gerne „Zum Heiligen Geist“ genannt. Die Taube galt als Ikon und Erkennungszeichen praktizierter Nächstenliebe.

Mehr dazu: http://www.brauchtum.de/de/sommer/pfingsten.html

Und was davon könnte man auch natur-religiös nennen? :)
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Sonnenblume
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#6 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Sonnenblume » Mo 7. Mai 2018, 17:48

Pfingsten wird auch der "Tag der ersten reifen Früchte" genannt :

"Am Tag der Erstlingsfrüchte, wenn ihr Jahwe ein neues Speisopfer bringt, an eurem Wochenfest, sollt ihr zu einer heiligen Versammlung zusammenkommen. Da muss jede Arbeit ruhen."(4.Mo 28:26)

Dieses Fest wird jedes Jahr am Ende der Gerstenernte und am Anfang der Weizenernte gefeiert. Es ist war im alten Israel ein richtiger Freudentag.Es mußte am fünfzigsten Tag (Pfingsten bedeutet "fünfzigster Tag") nach dem 16. Nisan, dem Tag, an dem die Gerstengarbe dargebracht wurde, gefeiert werden.

Am Pfingsttag 33 u. Z. verstanden Christi Nachfolger zum erstenmal, was die Worte aus Joel 2:28, 29 bedeuteten:

"Und danach werde ich meinen Geist auf alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden prophetisch reden. Eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer Visionen. Sogar über die Sklaven und Sklavinnen werde ich dann meinen Geist ausgießen."

Am Pfingsttag verstanden die Jünger ebenfalls zum erstenmal, dass sich die Worte aus Psalm 16:10 auf den auferstandenen Jesus Christus bezogen:

"Denn mein Leben überlässt du nicht dem Totenreich, / dein treuer Diener wird die Verwesung nicht sehen."

Die Jünger erkannten, dass sich diese Worte nicht auf König David beziehen konnten, denn sein Grab war bis zu jenem Tag unter ihnen. Es ist daher nicht verwunderlich,dass etwa 3 000 Personen, denen dieses neue Licht erklärt wurde, eine solche Überzeugung erlangten, dass sie sich noch am selben Tag taufen ließen.

Munro
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#7 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Munro » Mo 7. Mai 2018, 20:25

Dass Pfingsten christliche und jüdische Bezüge hat, ist durchaus bekannt.

Wie ist es mit den natur-religiösen Bezügen?
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Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Munro
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#8 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Munro » Sa 19. Mai 2018, 01:28

Wie ich hier erfahren habe, darf Weihnachten und Ostern ja nicht gefeiert werden, weil es beides total heidnisch-satanisch verseucht ist. :devil:
Wenn man nur an den Christbaum und den Osterhasen denkt, diese beiden satanischen Elemente! :shock:

Wie ist es nun mit Pfingsten?
Darf ein Christ Pfingsten feiern?
Oder ist dieses Fest auch heidnisch-satanisch verseucht?
Jean Paul Getty:
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Tree of life
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#9 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Tree of life » Sa 19. Mai 2018, 10:44

Munro hat geschrieben:
Wie ist es nun mit Pfingsten?
Darf ein Christ Pfingsten feiern?
Definiere den Begriff Pfingsten.
Definiere den Begriff Christ.
Wie feierst du Pfingsten?

Munro
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#10 Re: Natur-religiöse Bezüge bei Pfingsten?

Beitrag von Munro » Sa 19. Mai 2018, 11:10

Tree of life hat geschrieben: Definiere den Begriff Pfingsten.
Definiere den Begriff Christ.

Wikipedia is your friend! ;) 8-) :idea:
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